Xehanot
Anarchist

Als er die Tür zu einem der höheren Türme der Stadt erreichte, hatte er sein Ziel erreicht. Die Wachen waren wohl schon informiert und ließen ihn ohne ein Wort rein, wobei sie darauf achteten ihn nicht zu berühren. Doch es wunderte ihn wenig, es gab Gerüchte das eine Berührung eines Reapers das Leben beenden würde, doch so leicht war der Tot nie.
Im inneren des Turmes waren scharen von Dämonen verschiedenen Typs furchtbar beschäftigt, die meisten achteten auf ihn nicht mal und Nexus würde es kaum überraschen wenn in den anderen Stockwerke des Turms genauso viel betrieb wäre. Als Nexus zum Empfangsschalter ging, schaute eine junge Succubus auf und begrüßte ihn. „Guten Tag, wie kann ich ihnen helfen?“ Nexus verbeugte sich kurz. „Guten Tag, mein Name ist Nexus, man lud mich ein.“ „Ah, ja, der Reaper. Mister Fox wünscht das ich sie persönlich zu ihm bringen soll, wenn sie mir folgen wollen.“ Die Succubus stand auf und geleitete ihn zu einem offensichtlich leeren Raum und betrat mit ihm diesen. Hinter ihnen schlossen sich die Türen und plötzlich begann der Raum sich zu bewegen. Nexus erschrak kurz und sah die Succubus fragend an. „Oh, ich bitte um Entschuldigung, für uns sind diese Räume inzwischen alltäglich. Diese Räume werden zum Transport von Waren und Personen benutzt, wobei wir mit einer spezialen Form der Magie die Räume die Stockwerke fast von alleine erklimmen und herabsteigen lassen. Das ist sehr nützlich, so sparen wir uns das Treppen laufen.“ „Beeindruckend.“
Nach einer Weile machte es -Bing-. „Ah, wir sind da.“ Nexus folgte der Succubus aus dem fahrenden Raum heraus und erkannte einen leeren Vorraum auf einer sonst wohl lehren Etage. „Das ist mein Arbeitsplatz, normalerweise arbeite ich hier, Mister Fox wollte allerdings das ich heute unten auf sie warte.“ „Ein schöner Arbeitsplatz, bestimmt sehr friedlich.“ „Ja, aber manchmal kann es auch sehr stressig sein.“ Die Succubus ging zu ein paar großen Türen und klopfte an. „Sir der Reaper ist hier.“ Von der anderen Seite war eine schwache raue tiefe Stimme zu hören. „Kommen sie herein.“ Als Nexus mit der Succubus den Raum betrat, blieb diese an der Tür stehen, Nexus selber ging weiter bis kurz vor dem Schreibtisch, der eher vom Style her dem Zweck diente als alles andere. Ihm gegenüber saß eine kleine Gestalt auf einen für ihn zu groß wirkenden Sessel und schaute Nexus an. „Ein Bergmönch, beeindruckend!“ Nexus war offenkundig überrascht, die meisten Bergmönche lebten wie ihr Name schon sagte in Bergen und waren meist Einzelgänger.
„Sie sind Nexus Reaper, ich freue mich sie zu treffen, bevor ich sterbe.“ Mister Fox hustete blutig. „Es freut mich sie kennen zu lernen.“ „Mir bleibt nicht viel Zeit, also kommen wir zum Geschäft.“ Nexus nickte. „Wie sie sehen können bin ich ein alter Mann und werde bald sterben.“ „Sterben müssen wir alle irgendwann.“ Der Bergmönch nickte zustimmend. „Verständlich das sie, als Reaper, diese Einstellung haben.“ Ihm entwich ein leises Lachen, das in ein blutiges Husten überging. „Ich habe mich schlau gemacht Reaper, ich weiß das jene Seelen die eure Art ins nächste Reich überführen gereinigt von ihren Sünden werden. Ich wünsche das ihr auch meine Seele begleitet und sie von ihren Sünden befreit.“ Nun war Nexus doch stark überrascht, weniger von der Bitte, sondern eher von dem Wissen über diese Möglichkeit, denn diese Tatsache war, neben den Reapern, nur den Wenigsten vertraut. Doch der Bergmönch war einer der reichsten Dämonen überhaupt, also hatte er auch genügend Wege. „Selbst wenn ich eure Seele begleiten würde, so würdet ihr einen hohen Preis für diese Tat bezahlen müssen und ihr müsstet sofort sterben.“ Der Bergmönch hustete wieder Blut. „Ich weiß von dem Preis, ich muss für den Rest eures Lebens euch im Kampf beistehen und kommen wenn ihr mich ruft. Ich akzeptiere das und alles was damit Zusammenhängt. Was das zweite angeht.“ Der alte Mann öffnete eine Schublade in seinem Schreibtisch und holte eine kleine Phiole hervor. „Dies ist ein Gift, es wirkt innerhalb von Sekunden und ist schmerzlos. Ich habe meinen Nachlass geregelt und mich von allen verabschiedet, wenn ihr meine Seele akzeptiert sagt es mir nun oder geht wieder.“ Nexus überlegte nicht sondern nickte nur, solch organisierte Tode waren ihm schon immer am liebsten. „Ich werde eure Seele ins nächste Reich begleiten.“ Der alte Bergmönch lächelte nur und trank ohne zu zögern die Phiole in einem Zug aus. Nexus ging um den Schreibtisch herum und legte ihm seine Hand auf die Brust und fühlte sein Herzschlag und beim letzten Schlag geschah es, die Seele entwich seinem Körper in Begleitung des Reapers.
Nexus fand sich in dem Büro wieder nur war nun überall ein düsterer Schleier und direkt vor ihm war ein jung aussehender Bergmönch. „Es tat weh, warum tat es weh?“ „Wenn man stirbt, tut es der Seele immer weh.“ Der Bergmönch sah an sich herunter. „Warum bin ich wieder ein junger Mann?“ „Das Aussehen der Seele, hängt vom geistigen Alter ab nicht vom körperlichen.“ Der junge Fox sah sich um. „Ist das hier die nächste Welt?“ Nexus schüttelte den Kopf. „Das hier ist eine Zwischenwelt.“ Nexus machte eine Handbewegung und es erschien ein heller Tunnel. Der junge Fox trat vorsichtig zum Tunnel. „Was befindet sich auf der anderen Seite?“ „Du wirst sehen.“ Damit führte Nexus die Seele von Mister Fox in den Tunnel. Auf der anderen Seite...
...und dann wachte Nexus wieder auf. Er nahm seine Hand von der Brust des alten Fox und schloss seine Augen. Während für ihn die Prozedur beinahe eine Ewigkeit dauerte geschah in der hiesigen Welt alles innerhalb eines Herzschlages. Er drehte sich zu der Succubus um. „Es ist vorüber.“ Nexus ging zu der Tür und drehte sich dann zu der Succubus nochmal um. „Seine Seele wurde gereinigt, sein letzter Wille wurde erfühlt.“ Die Succubus sah ihm in die Augen und fiel ihm plötzlich um den Hals. Für Nexus kam es etwas unerwartet, für die meisten Reaper sind Berührungen eine Seltenheit und Nexus besonders. Daher wusste er nicht ganz was er tun sollte, daher hielt er die Succubus einfach nur bis sie sich wieder von ihm löste. „Ich danke ihnen.“ Nexus nickte nur und lies sie dann allein.