Selbst wenn die Gewaltbereitschaft gestiegen ist, man tut ja nichts dagegen als noch mehr Druck aufzubauen. Ich hatte z.B. einen in meiner Klasse, der hatte sich mal bei dieser Dee-Tanzgeschichte angemeldet (denn er war so miserabel in der Schule, der flog im hohen Bogen ohne Abschluss raus), als er da als Vierter oder so rausgeschmissen wurde, hatte er einen Asthmatiker in meiner Klasse so heftig verprügelt, dass jener zu ersticken drohte.
Jetzt würde man im ersten Moment denken, dass der Typ halt megaaggressiv war, ABER es wurde vermutlich auch früh der Grundstein dazu gelegt. Keiner hatte ihn jemals richtig motiviert, gut in der Schule zu sein. Irgendwann war es zu spät, er versuchte sich woanders, flog aber auch da raus. Und das provozierte dann natürlich extrem.
Ich wurde z.B. sogar bei einer 5 oder 6 noch gelobt bzw immerhin aufgebaut. Aber es gibt genügend Eltern, die solche als Druckmittel missbrauchen a la "Wenn du so weitermachst, wirst du nie was". Und dann rutscht man zwangsläufig ab und die Eltern fühlen sich bestätigt, machen weiter und irgendwann kann der Jugendliche halt nicht mehr raus.
ABER ich denke, dass hier ebenfalls ein ähnlicher Einfluss wie bei den Amokläufen ist: Trittbrettfahrer.
Die Welt kann mich mal? Alle meinen, ich bin ein Versager? Gut, dann hau ich dem, der mich blöd anguckt, in die Fresse.
Dann kommt man ins Fernsehen, dann hat man immerhin das geschafft, was die meisten Anderen nicht schaffen. Vor allem hat es den "witzigen" Nebeneffekt, dass straffällige Jugendliche dazu gezwungen werden, eine Ausbildung zu machen. Heißt, sie kriegen jene, die sie so niemals bekommen hätten. In so einer miesen Situation ist das leider das Beste, was sie vorerst machen können. Insofern ist der Staat es selbst Schuld. Zu hoher Druck, zu strenge Schulsysteme, verführerische Angebote für die Schlimmsten der Schlimmsten.