[Diskussion] Glaubt ihr an einen Gott?

der-mobb

Novize
Ich vertrete die Position Kants und sage, dass der Mensch nicht die erkenntnistheoretischen Instrumente verfügt, um diese Frage mit ja oder nein zu beantworten.
Die religiösen Bücher haben mich hier nicht überzeugt. Das Alte Testament, welches ja sonst Jahwe als den gerechten Richter darstellt, berichtet in Deuteronomium, wie eben dieser Gott ein Volk auserwählt und diesen den Befehl zu diversen Völkermorden erteilt, in der auch Kinder und Frauen nicht verschont bleiben.
Allerdings sind die atheistischen Erklärungsansätze ähnlich irrational. Nietzsches Hypothese der ewigen Wiederkehr wurde durch die Urknall-Theorie widerlegt, womit die Frage aufkommt, was davor war bzw. ist. Hawkings sog. "Erklärung" ist - mit Verlaub - das Lächerlichste, was von einem Naturwissenschaftler kommen kann. Dass etwas keine Ursache haben soll widerspricht sämtlichen Erfahrungen des Menschen. Und wenn wir statt einer Entität, die den Startschuss gegeben hat, stattdessen doch von einem "Nichts" ausgehen sollen - denn darauf läuft Hawkins Argument hinaus - wie willst du dieses Nichts beweisen? Gibt es in diesem Universum irgendetwas, dass auf Nichts hindeutet? Könnt ihr mir eine Stelle zeigen und sagen: "Das ist Nichts"? Ich glaube kaum.
Diese voreiligen Schlüsse waren und sind u.A. der Grund, warum auch der Atheismus im 20. und 21. Jahrhundert immer wieder dazu neigte, in einen Faschismus zu entarten.
Die Frage ob Gott existiert oder nicht, ist nicht mit dem Verstand beantwortbar.
 

Bifurrybeast

Prophet
Ich hatte vor ungefähr einer Woche michnim Netz unfreiwillig mit jemanden unterhalten welcher mich an Gott heranführen wollte. Das Gespräch endete damit dass die Persoj mich beschinpfte und mir den Tod wünschte, da ich alles was die Person sagte wiederlegen konnte und ihr sagen konnte dass das was alles in der Bibel steht nicht stimmen kann und Gott gar nicht existieren kann. Nehmen wir mal zb das " Gott ist ungehlbar" was aussagt Gott kann nur alles und ist perfekt. Dann sehen wir uns den Spruch " Gott hat den Menschen nach seinem Ebenbild geformt" an. Soll also heißen. Wir sollen sein wie Gott. Also müssten wir ja perfekt sein. Denn Gott ist unfehlbar, aber wir sind nicht perfekt. Auch heißt es Gott laut der Person Gott erscheint uns Menschen nicht und redet nicht mit uns .Komisch. Moses redete mit einem Busch und von wem hat er dann die Tafeln? Sollte man laut der Bibel also an Gott glauben, dann finden sich viele Wiedersprüche darin. Wer die Bibel gelesen hat, merkt schnell dass da etwas fehlt. Genau. Der Schurke. Wenn man die Bibel jetzt noch mal liest mit dem Gedanken dass Gott der Schurke ist, wird daraus ein ziemlich guter Krimi. Mam könnte ja auch quasi sagen man liest das Schweigen der Lämmer und meint Hannibal Lekter wäre der Gute.
Was das angeht, fällt mir ein gutes Zitat eines Kängurus ein:

Du kennst doch bestimmt den Spruch, dass Gott die Menschen nach seinem Ebenbild erschaffen hat. Guck dich mal um! Wenn man davon ausgeht, dass Gott ein Arschloch ist, ergibt das plötzlich mächtig viel Sinn.


Ich will also damit sagen, es zu glauben fällt schwer und wenn dann kann man den Völkermordernden Typen nicht gerade als den "Guten" ansehen. Wenn man ihn und Satan vergleicht hat der da oben mehr Strafpunkte als der da unten. Da wundert es mich nicht dass der Gefallene ne Revolution anzetteln wollte bei den Arbeitsbedingungen.
 

ota-Q

Philanthrop
Otaku Veteran
... bzw. ist. Hawkings sog. "Erklärung" ist - mit Verlaub - das Lächerlichste, was von einem Naturwissenschaftler kommen kann. Dass etwas keine Ursache haben soll widerspricht sämtlichen Erfahrungen des Menschen.
Solche Hypothesen lassen sich nicht wirklich mit "menschlichen Erfahrungen" kontern, zum vergleich: Quantenphysik widerspricht jeder menschlichen Intuition, das ändert jedoch überhaupt nichts daran, dass sie allem Anschein nach stimmt. Seine Hypothese stützt sich auf Phänomene die im Umfeld eines Unknalls vorhanden wären und ist darüber hinaus wohl die einzige, die keine gewünschte Lösung als Ansatz verwendet, sondern eine (wenn auch nicht zwingend die einzige) Folge realer Phänomene ist.
 

Lyren

Scriptor
Ich glaube an keinen Gott und je mehr ich mich mit religion beschäftige desto weniger kann ich die Bibel und andere religiöse Schriften ernstnehmen.
Ich sehe in ihnen eher einen interesanten einblick in die kultur in welcher die Autoren lebten oder sich zu der Zeit wünschten. Zumal wenn man wirklich nachforscht einiges lernen kann, z.B. das viele Geschichten der Bibel erstaunlich ähnliche Geschichten der Religion der Babyloner hat, oder das der Gott Abrahams in ganz frühen versionen Teil eines Pantheon von Göttern war. Verlässliches und vor allem übersetztes material ist zwar karge mangelware, aber denoch interessant.
So vergibt der Gott Abrahams nur durch Blut, ergo Tieropfer oder den Tod des Sünders selbst. Mann vergesse nicht das Moses einen Mann welcher am Sabbat stöcke sammelte ihn sofort aus dem Lager hinaus und steinigen ließ, ohne das er sich erklären oder seine Familie sehen durfte. Oder das wenn du ein Mädchen vergewaltigst du sie nur zur Frau nehmen musst, ergo den Vater bezahlen und alles ist gut, es sei denn sie war keine jungfrau dann wird SIE gesteinigt. Und wenn man seine Tochter in die Sexsklaverei verkaufst, regelt die Bibel das auch.
Ich muss echt mal eine Liste mit den besten Geboten aufschreiben, werde dann irgenwann alles mal mit den Passagen posten.
 

der-mobb

Novize
Solche Hypothesen lassen sich nicht wirklich mit "menschlichen Erfahrungen" kontern, zum vergleich: Quantenphysik widerspricht jeder menschlichen Intuition, das ändert jedoch überhaupt nichts daran, dass sie allem Anschein nach stimmt.
Es geht hier ja nicht um Inituition. Du hast recht, dass sich die Quantenphysik empirisch nicht einfach erfassen lässt. Durch Experimente, also Erfahrung, konnte aber diese Hypothese erhärtet werden. Daher nennen wir es heute eine Theorie. Damit dürften wir uns einig sein, dass der Empirismus allein falsch ist und Platon mit seiner Ideen-Lehre gar nicht mal so falsch lag. Eine Aussage wie "Der Urknall wurde durch Nichts verursacht" kann hingegen nicht die Schwelle der Hypothese hin zur Theorie durchbrechen, da wir gar keine vernünftige Definition davon haben, was dieses ominöse Nichts sein soll. Nichts ist ein menschlicher Begriff, der immer in Relation zu Etwas steht. Nichts kann niemals absolut sein. Bei einer immer existierenden Entität hingegen - nennen wir ihn meinetwegen Gott - gibt es diesen Widerspruch aber nicht. Und das kann man nicht einfach als Wunschvorstellung abtun, sondern ist in meinen Augen die logische Konsequenz. Wer oder was diese Entität ist, ist eine völlig andere Frage - die sich genauso wenig beantworten lässt.
 

Lyren

Scriptor
der-mobb Das Wissenschaftler sagen das vor dem Urknall nichts war, ist nur eine halbwahrheit. Was gemeint ist das nichts was vor dem Urknall war mit unseren Mitteln jemals ermittelt werden kann.
So kann es durchaus sein das wir in einem unendlichen und anfangslosen Universum leben. Doch wir existieren nun mal in dieser Blase sich ausdehnenden "Raums" und können weder sehen wohin wir uns ausbreiten noch was davor dort war, daher ist jegliche spekulation unsinnig. Selbst für unser Physikverständnis ist es komplett irelevant da selbt unsere relativ Zeit mit dem "Urknall" begonnen hat.
Und für alle, ja ich habe alles vereinfacht ausgedrückt.
Zudem habe ich das gefühl das viele Quantenphysik mit der Unschärferelation verwechseln. Quantenfelder sind vereinfacht "Energiefelder", wie z.B. das elektromagnetische (Quanten)Feld.
Die unschärferelation ist aber bezogen auf die unmöglichkeit position und richtung eines "Partikels" in einem dieser Felder zu wissen, ergo vorherzusagen.
Ist nicht mein Studienfach und würde mich freuen ein anderer das besser und richtiger beschreiben kann, aber so habe ich das gefühl das viele nicht wirklich wissen wovon sie reden.
 

der-mobb

Novize
Was gemeint ist das nichts was vor dem Urknall war mit unseren Mitteln jemals ermittelt werden kann.
Das ist ja genau die Kernaussage. Alles was "außerhalb unseres Raums" ist, kann von uns nicht erfasst werden. Dort kann sich, wie du sagtest, alles befinden. Wir können "Alles" vermuten, aber die Begriffe "Nichts" und "Zufall" sind rein subjektiver und relativer Natur, die keine wirkliche Aussage beinhaltet und im wissenschaftlichen Diskurs nirgendwo Anklang finden würde, wenn man es auf irgendein anderes Phänomen als den Urknall beziehen würde.
 

Lyren

Scriptor
Fun fact, es gibt eine Forschungsrichtung die versucht "nichts" zu erforschen und damit eine definition für nichts zu finden. Sind bis heute nicht in der lage "Nichts" nachzuweisen, egal was sie versuchen es scheint alles
mit quantenfeldern durchdrungen zu sein und selbst wenn die ein perfectes vacuum erstellen enstehen immer noch virtuelle Partikel. Ds nächste problem ist das nachweisen von nichts, daher ausschluss von Messfehlern und "verunreinigung" von den Messgeräten, ergo ist eher ein theoretisches Feld.
Das einzige wovon ich weiß das sie herausgefunden haben ist das wenn man zwei plättchen in einem vakuum so dicht aneinander hält das kein atom mehr dazwischen passt das die platten zusammen gedrückt werden.
Die erkärung ist wohl das keine virtuellen partikel entstehen können und daher die virtuellen particel welche ausserhalb der plätchen entstehen sie zusammen drücken.
:twirly:
 

Makoto88

Otaku Elite
Otaku Veteran
Als Atheist ist es schwer zu sagen und zu schreiben man glaubt an "nichts", aber als Trekki-Fan bin ich offen für alles. Und wenn ich dann vor Ihm/Ihr/Es stehe werde ich sagen: "Mist, 1:0 für Dich"
 

Amaterrasu

Novize
Wir glauben nicht an ihn. Aber ich finde jeder darf das glaube was er möchte.
Ich muss sagen es gib ein in unsere Freundschaftskreis der an Gott sehr glaubt. Das nehmen wir so hin da:)
 
Ich glaube an keinen Gott oder irgendein Wesen, was alles geschaffen haben soll.
Lange Zeit hat es mich einfach nicht interessiert, jedoch habe ich dann in meinem Studium einen Menschen getroffen, der wirklich daran glaubt. Ich philosophiere sehr gerne mit ihm und akzeptiere sein Weltbild. Er akzeptiert im Gegenzug, dass ich an keinen Gott o.ä. Formen glaube. Da wir trotzdem gerne miteinander philosophieren haben wir das Thema Gott als ein Tabu-Thema deklariert (vielleicht auch weil ich sonst zu oft blasphemische Äußerungen gebracht habe).
Ich bin jedoch niemand, der anderen Vorschreiben will an was sie zu glauben haben.
Es gibt allerlei Diskussionen, wenn es einen geben würde, dann... Warum passiert dies... Was ist da los...
Davon bin ich kein Fan und halte mich meistens raus, weil ich niemanden von meinen Entscheidungen in diesem Fall überzeugen möchte. Jeder sollte den Menschen gegenüber so akzeptieren wie er ist, solange sein Weltbild niemand anderem schadet.
Und nein ich will nicht die Diskussion lostreten, ob der Glaube anderen Menschen schaden kann oder bereits tut. Es gibt für alles Positiv- und Negativfälle.
 

BlackPanker

Novize
"also Jesus wurde ans Kreutz genagelt und mein Gott hat nen Hammer"

das ist dass was ich Christen immer wieder sage.

eigentlich halte ich mich von Religion jeglicher art fern.
 

_Danya_

The Invincible
Otaku Veteran
Also religiös bin ich nicht und an den sogenannten Gott glaube ich auch nicht. Eher an sowas wie die Verstorbenen die auf uns Acht geben, so gut es halt geht. I know... klingt echt blöd, aber ich mag den Gedanken irgendwie.
 
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