Während die Welt um ihn herum wieder die gewohnte Form annahm - die Form einer Zeit, als Luzifer seine Kräfte noch nicht entfesselt hatte und die Menschen noch unbeschadet auf ihr lebten - blickte er sich beinahe traurig um. Vor sich spulte die Zeit zurück, ohne dass es ihm möglich war, etwas dagegen tun zu können. All die Anstrengungen der letzten Zeit wurden schlagartig zunichte gemacht - aber es war noch nicht vorbei. Fürwahr, tatsächlich standen seine Chancen sogar gar nicht einmal so schlecht - doch es bestand auch immer noch die Möglichkeit, dass er sein Ziel nicht erreichte. "Wohlan denn. Möge dies das letzte Gefecht sein, das ausgefochten werden muss... ich bin der Konflikte überdrüssig." Mit diesen Worten begann er, alles Licht, dessen er habhaft werden konnte, zu sammeln. All seine Kraft bündelte er in sich. Sie wirbelte einem lichtgewordenen Sturm gleich um ihn herum, sodass sein goldenes Haar wie von Windböen erfasst umher gepeitscht wurde und die makellosen Federn seiner Flügel flatterten. "Gib alles, was du hast, und halte nichts zurück - denn lässt du auch nur eine Sekunde nach, wird deine Überzeugung mit dir vor mir im Staub enden, vergessen von allem, was nachfolgt!"
Gleich darauf griff David mit einer Reihe schneller Stöße mit dem Speer des Schicksals an. Luzifer wirbelte seine rein weisse Klinge in Kreisbewegungen umher, sodass die Spitze des Speeres immer nur Luft durchtrennte. Anschliessend griff er selbst mit einer komplizierten Schlagbewegung an, die niemals innezuhalten und immer weiter zu gehen schien. Doch während dessen fragte er sich, warum er den Auserwählten mit seinen letzten Worten noch ermutigt hatte. War es deswegen, damit ein gerechter Kampf garantiert wurde? Der Gedanke war absurd - der sogenannte Auserwählte hätte auch ohne seine Ermahnung in seiner Wachsamkeit nicht nachgelassen. Warum also hatte er seinem Feind diese Worte gewidmet? Der Speer zuckte vor, nur um erneut ins Leere zu gehen - der Lichtbringer hatte eine elegante Drehung vollführt und griff nun aus einem anderen Winkel an, wurde jedoch durch die etwas größere Reichweite des Speeres wieder in die Defensive gedrängt. War es etwa so, dass ihm Zweifel gekommen waren? Ihm, jetzt, kurz bevor er sein Ziel erreicht hatte? Ihm, der seinen Weg schon immer unerschütterlich gegangen war, wusste er sich doch im Recht? Das konnte nicht sein! Das war absurd! Er handelte nicht aus selbstsüchtigen Motiven, sondern für seinen Vater. Für den Vater, für den er ohne zu zögern alles geben würde - und jetzt schon gab.
Mit einem kraftvollen Schlag hieb er David beinahe den Speer aus den Händen. "Niemals!" flüsterte er. "Du wirst mich NIEMALS bezwingen!" Eine stählerne Entschlossenheit lag in seinen Zügen, während er seine Anstrengungen immer weiter erhöhte und langsam einen Schritt nach dem anderen tat - und seinen Kontrahenten zurückdrängte. Doch trotz der tödlichen Kälte, die der Lichtbringer ausstrahlte, trotz der eisernen Disziplin, die er wieder ausübte - trotz all dem klangen seine Worte eine winzige Spur danach, als wollte er sich selbst ermutigen. Alles, was ich tue, ist für Vater. Nur ich bin in der Lage, alles zum Besseren zu wenden, denn niemand sonst will dies auf sich nehmen. Es mag gegen seinen Willen sein - aber er darf nicht der Einzige sein, der leidet. Als sein Sohn ist es meine Pflicht, die Welt zum Besseren zu wenden. Es ist meine Pflicht, mein Privileg, meine Bürde.
Mit einem letzten Schlagabtausch trennten sich die beiden Kämpfenden voneinander, um Kraft zu sammeln. Luzifers gesamtes Leuchten, all sein Licht, schien sich in seiner Klinge zu bündeln. "Dies ist das Ende!" stiess er hervor, als er einem von der Sehne gelassenen Pfeil gleich nach vorne schoss. Seine Augen unverwandt auf David gerichtet schien es ihm, als würde die Zeit langsamer fliessen, ganz so, als hätte sie Angst. Er sah, wie sich der Speer mit der Spitze voran auf seine Brust zubewegte - doch er wusste auch, dass er eine Winzigkeit schneller war. Sein Angriff würde als Erstes treffen, was den Gegentreffer nahezu wirkungslos werden lassen würde. Nur noch wenige Spann weit war die Spitze seiner Klinge von der Brust Davids entfernt - als ein Strahl Sonnenlicht sich in seine Augen verirrte. Für den Bruchteil eines Augenblicks war er geblendet - und in genau dieser Lage spürte er einen Ruck durch seinen ganzen Körper jagen. Der Angriff hatte sein Ziel getroffen. Er verharrte einige Sekunden in dieser Position, als er langsam einen Schritt zurück trat, um das Resultat des Kampfes zu betrachten, der nun beendet war.
Sein Schwert glitt ihm aus der Hand und zerbarst auf dem Boden in unzählige Lichtfunken, die Glühwürmchen gleich gen Himmel schwirrten. Er sah erst zu David, der ihn mit ruhiger, gefasster Miene anblickte, und dann zu dem Speer, der ihn immer noch durchbohrt hatte. Gleissende Funken lösten sich aus seiner Brust, als seine Essenz langsam seinen Körper verliess. "Und so... endet es." sprach er ruhig und gefasst. Doch sämtlicher Zorn war verflogen, und Frieden spiegelte sich auf seinen Zügen wieder, als er den Blick langsam gen Himmel wandte. "Es ist bedauerlich... alles, was ich wollte, war ihm ein guter Sohn zu sein... Ihm den Frieden und die Wärme zu verschaffen, die er verdient... Doch meine Ambition ist vorbei, mein Vorhaben liegt in Scherben zu meinen Füßen. Die Geschichte wird von den Siegern geschrieben, und so werde ich wohl die Rolle des Schurken inne haben." Ein leises, warmes Lachen löste sich aus seiner Kehle, als er den Speer packte und aus seinem Leib zog. Wie nicht anders zu erwarten war, schloss sich die Wunde nicht, und so versenkte er den Speer einfach im Erdboden vor ihm und liess ihn dort erst einmal stecken.
"Ich werde zu meinem Wort stehen. Ich werde zu meinem Wort stehen, und der Menschheit kein Leid zufügen. Auch wenn ich nach wie vor glaube, dass mein Weg der Sicherste gewesen wäre, denn die Hoffnung alleine bessert noch keinen Sünder." Er wankte leicht, als die Zeit um sie herum endgültig wieder den normalen Fluss annahm - und somit auch alle aus ihrer Starre erwachten. Lilith war die Erste, die reagierte - mit panisch geweiteten Augen schoss sie auf den Lichtbringer zu und versuchte Zitternd, seine Wunde zu verschliessen. Doch Luzifer hielt sie mit sanftem Kopfschütteln zurück. Stattdessen hob er ihr Kinn mit einer zarten Geste nach oben, um in ihr Gesicht blicken zu können. "Lilith... meine treue Lilith... Verzeih mir, dass ich nun doch versagt habe. Mein Traum ist vorüber und wird nicht wieder geträumt werden. So muss auch ich schliesslich weichen, denn meine Taten verlangen nun ihren Preis von mir..."
Von einer plötzlichen Schwäche erfasst, taumelte er und wäre beinahe auf die Knie gesunken, hätte Lilith ihn nicht gestützt. Silbern perlten die Tränen ihre Wangen hinab, als sie verzweifelt den Kopf schüttelte, unfähig, ihr Entsetzen über seine Verfassung in Worte zu fassen. Sie sah über die Schulter zu David zurück, während in ihrem Blick Angst, Flehen und Hass miteinander rangen. Doch als Luzifer ihren Kopf sanft mit beiden Händen umschloss, war in ihrem Blick nur noch verzweifelte Trauer zu finden. "Hasse ihn nicht, meine Teuerste... Es gab bereits genug Konflikte. Aus den verschiedenen Pfaden, die eingeschlagen hätten werden können, bleibt jetzt nur noch einer... Vertraue Vater und belohne ihn mit derselben Treue, die du auch mir erwiesen hast... So weiss ich wenigstens, dass noch ein Teil von mir an seiner Seite verweilt..."
Nach diesen Worten straffte er sich und stemmte sich wieder in eine aufrechte Position. Sein Glanz, der kontinuierlich abgenommen hatte, flackerte auf und begann in Sekundenschnelle heller und heller zu werden. "Aber noch... gibt es Dinge, die getan werden müssen. Dinge, die nur ich zu tun vermag." Mit diesen Worten breitete er Arme und Flügel aus, während er die Augen schloss. Fahle Schimmer huschten über seine Flügel, als er die Essenz der Reiter wieder freiliess, die er bezwungen hatte. Während sie langsam wieder Form annahmen, öffnete er ein letztes Mal seine Augen. An David - und eigentlich an alle Umstehenden gerichtet - sprach er ein letztes Mal mit seiner gewaltigen Stimme: "Ich bedaure nun, dass wir uns zu diesen Zeiten - und zu diesen Umständen - treffen mussten. Wäre es anders gekommen, wer weiss, wie sich die Dinge entwickelt hätten. Doch man sollte nicht vergangenem Nachweinen und sein Streben lieber auf die Zukunft richten.
Die Menschen sind nach wie vor dabei, unserem Vater Trauer zu bescheren. Trotz all der Freude, die sie ihm noch bereiten, mag der Tag kommen, an dem das Übel endgültig in ihren Herzen überhand nimmt und seine größte Schöpfung vollständig übernimmt. Ich wollte das ändern - von Grund auf ändern - aber wie es scheint, stiess mein Vorhaben auf zu viel Widerstand, als das selbst ich es durchsetzen könnte. Daher bleibt mir nun nichts anderes übrig, als auf genau das zu setzen, was ich zuvor als zu unsicher abtat... auf die Hoffnung. Und mit meiner letzten Kraft, mit all der Essenz, die noch von mir verbleibt, werde ich diesen Funken nähren, auf dass er ein Feuer werde, dass eine jede Seele wärmt!" Je länger er sprach, desto mehr schwoll seine Stimme an, desto mehr nahm sein Gleissen zu - als es den Lichtbringer schliesslich in unzählige Lichtpartikel zerriss. Ein Schwarm von wärmenden Funken strömte von der Stelle aus, an der er gerade noch gestanden hatte, während die Funken sich über die gesamte Welt ausbreiteten und in die Seele eines jeden Menschen gelangten. Seine eigene Essenz, all das, was ihn ausmachte, opferte er, verteilte es, auf dass Licht in die von ihm bekämpfte Dunkelheit geriet. Als der Strom des Lichts schliesslich verebbte, war nur noch ein Nachhall seiner Stimme zu hören:
"Man möge mich, den Lichtbringer, vergessen und verachten... doch nicht das Licht, das ich ihnen brachte."
Dann war es vorbei.
Gleich darauf griff David mit einer Reihe schneller Stöße mit dem Speer des Schicksals an. Luzifer wirbelte seine rein weisse Klinge in Kreisbewegungen umher, sodass die Spitze des Speeres immer nur Luft durchtrennte. Anschliessend griff er selbst mit einer komplizierten Schlagbewegung an, die niemals innezuhalten und immer weiter zu gehen schien. Doch während dessen fragte er sich, warum er den Auserwählten mit seinen letzten Worten noch ermutigt hatte. War es deswegen, damit ein gerechter Kampf garantiert wurde? Der Gedanke war absurd - der sogenannte Auserwählte hätte auch ohne seine Ermahnung in seiner Wachsamkeit nicht nachgelassen. Warum also hatte er seinem Feind diese Worte gewidmet? Der Speer zuckte vor, nur um erneut ins Leere zu gehen - der Lichtbringer hatte eine elegante Drehung vollführt und griff nun aus einem anderen Winkel an, wurde jedoch durch die etwas größere Reichweite des Speeres wieder in die Defensive gedrängt. War es etwa so, dass ihm Zweifel gekommen waren? Ihm, jetzt, kurz bevor er sein Ziel erreicht hatte? Ihm, der seinen Weg schon immer unerschütterlich gegangen war, wusste er sich doch im Recht? Das konnte nicht sein! Das war absurd! Er handelte nicht aus selbstsüchtigen Motiven, sondern für seinen Vater. Für den Vater, für den er ohne zu zögern alles geben würde - und jetzt schon gab.
Mit einem kraftvollen Schlag hieb er David beinahe den Speer aus den Händen. "Niemals!" flüsterte er. "Du wirst mich NIEMALS bezwingen!" Eine stählerne Entschlossenheit lag in seinen Zügen, während er seine Anstrengungen immer weiter erhöhte und langsam einen Schritt nach dem anderen tat - und seinen Kontrahenten zurückdrängte. Doch trotz der tödlichen Kälte, die der Lichtbringer ausstrahlte, trotz der eisernen Disziplin, die er wieder ausübte - trotz all dem klangen seine Worte eine winzige Spur danach, als wollte er sich selbst ermutigen. Alles, was ich tue, ist für Vater. Nur ich bin in der Lage, alles zum Besseren zu wenden, denn niemand sonst will dies auf sich nehmen. Es mag gegen seinen Willen sein - aber er darf nicht der Einzige sein, der leidet. Als sein Sohn ist es meine Pflicht, die Welt zum Besseren zu wenden. Es ist meine Pflicht, mein Privileg, meine Bürde.
Mit einem letzten Schlagabtausch trennten sich die beiden Kämpfenden voneinander, um Kraft zu sammeln. Luzifers gesamtes Leuchten, all sein Licht, schien sich in seiner Klinge zu bündeln. "Dies ist das Ende!" stiess er hervor, als er einem von der Sehne gelassenen Pfeil gleich nach vorne schoss. Seine Augen unverwandt auf David gerichtet schien es ihm, als würde die Zeit langsamer fliessen, ganz so, als hätte sie Angst. Er sah, wie sich der Speer mit der Spitze voran auf seine Brust zubewegte - doch er wusste auch, dass er eine Winzigkeit schneller war. Sein Angriff würde als Erstes treffen, was den Gegentreffer nahezu wirkungslos werden lassen würde. Nur noch wenige Spann weit war die Spitze seiner Klinge von der Brust Davids entfernt - als ein Strahl Sonnenlicht sich in seine Augen verirrte. Für den Bruchteil eines Augenblicks war er geblendet - und in genau dieser Lage spürte er einen Ruck durch seinen ganzen Körper jagen. Der Angriff hatte sein Ziel getroffen. Er verharrte einige Sekunden in dieser Position, als er langsam einen Schritt zurück trat, um das Resultat des Kampfes zu betrachten, der nun beendet war.
Sein Schwert glitt ihm aus der Hand und zerbarst auf dem Boden in unzählige Lichtfunken, die Glühwürmchen gleich gen Himmel schwirrten. Er sah erst zu David, der ihn mit ruhiger, gefasster Miene anblickte, und dann zu dem Speer, der ihn immer noch durchbohrt hatte. Gleissende Funken lösten sich aus seiner Brust, als seine Essenz langsam seinen Körper verliess. "Und so... endet es." sprach er ruhig und gefasst. Doch sämtlicher Zorn war verflogen, und Frieden spiegelte sich auf seinen Zügen wieder, als er den Blick langsam gen Himmel wandte. "Es ist bedauerlich... alles, was ich wollte, war ihm ein guter Sohn zu sein... Ihm den Frieden und die Wärme zu verschaffen, die er verdient... Doch meine Ambition ist vorbei, mein Vorhaben liegt in Scherben zu meinen Füßen. Die Geschichte wird von den Siegern geschrieben, und so werde ich wohl die Rolle des Schurken inne haben." Ein leises, warmes Lachen löste sich aus seiner Kehle, als er den Speer packte und aus seinem Leib zog. Wie nicht anders zu erwarten war, schloss sich die Wunde nicht, und so versenkte er den Speer einfach im Erdboden vor ihm und liess ihn dort erst einmal stecken.
"Ich werde zu meinem Wort stehen. Ich werde zu meinem Wort stehen, und der Menschheit kein Leid zufügen. Auch wenn ich nach wie vor glaube, dass mein Weg der Sicherste gewesen wäre, denn die Hoffnung alleine bessert noch keinen Sünder." Er wankte leicht, als die Zeit um sie herum endgültig wieder den normalen Fluss annahm - und somit auch alle aus ihrer Starre erwachten. Lilith war die Erste, die reagierte - mit panisch geweiteten Augen schoss sie auf den Lichtbringer zu und versuchte Zitternd, seine Wunde zu verschliessen. Doch Luzifer hielt sie mit sanftem Kopfschütteln zurück. Stattdessen hob er ihr Kinn mit einer zarten Geste nach oben, um in ihr Gesicht blicken zu können. "Lilith... meine treue Lilith... Verzeih mir, dass ich nun doch versagt habe. Mein Traum ist vorüber und wird nicht wieder geträumt werden. So muss auch ich schliesslich weichen, denn meine Taten verlangen nun ihren Preis von mir..."
Von einer plötzlichen Schwäche erfasst, taumelte er und wäre beinahe auf die Knie gesunken, hätte Lilith ihn nicht gestützt. Silbern perlten die Tränen ihre Wangen hinab, als sie verzweifelt den Kopf schüttelte, unfähig, ihr Entsetzen über seine Verfassung in Worte zu fassen. Sie sah über die Schulter zu David zurück, während in ihrem Blick Angst, Flehen und Hass miteinander rangen. Doch als Luzifer ihren Kopf sanft mit beiden Händen umschloss, war in ihrem Blick nur noch verzweifelte Trauer zu finden. "Hasse ihn nicht, meine Teuerste... Es gab bereits genug Konflikte. Aus den verschiedenen Pfaden, die eingeschlagen hätten werden können, bleibt jetzt nur noch einer... Vertraue Vater und belohne ihn mit derselben Treue, die du auch mir erwiesen hast... So weiss ich wenigstens, dass noch ein Teil von mir an seiner Seite verweilt..."
Nach diesen Worten straffte er sich und stemmte sich wieder in eine aufrechte Position. Sein Glanz, der kontinuierlich abgenommen hatte, flackerte auf und begann in Sekundenschnelle heller und heller zu werden. "Aber noch... gibt es Dinge, die getan werden müssen. Dinge, die nur ich zu tun vermag." Mit diesen Worten breitete er Arme und Flügel aus, während er die Augen schloss. Fahle Schimmer huschten über seine Flügel, als er die Essenz der Reiter wieder freiliess, die er bezwungen hatte. Während sie langsam wieder Form annahmen, öffnete er ein letztes Mal seine Augen. An David - und eigentlich an alle Umstehenden gerichtet - sprach er ein letztes Mal mit seiner gewaltigen Stimme: "Ich bedaure nun, dass wir uns zu diesen Zeiten - und zu diesen Umständen - treffen mussten. Wäre es anders gekommen, wer weiss, wie sich die Dinge entwickelt hätten. Doch man sollte nicht vergangenem Nachweinen und sein Streben lieber auf die Zukunft richten.
Die Menschen sind nach wie vor dabei, unserem Vater Trauer zu bescheren. Trotz all der Freude, die sie ihm noch bereiten, mag der Tag kommen, an dem das Übel endgültig in ihren Herzen überhand nimmt und seine größte Schöpfung vollständig übernimmt. Ich wollte das ändern - von Grund auf ändern - aber wie es scheint, stiess mein Vorhaben auf zu viel Widerstand, als das selbst ich es durchsetzen könnte. Daher bleibt mir nun nichts anderes übrig, als auf genau das zu setzen, was ich zuvor als zu unsicher abtat... auf die Hoffnung. Und mit meiner letzten Kraft, mit all der Essenz, die noch von mir verbleibt, werde ich diesen Funken nähren, auf dass er ein Feuer werde, dass eine jede Seele wärmt!" Je länger er sprach, desto mehr schwoll seine Stimme an, desto mehr nahm sein Gleissen zu - als es den Lichtbringer schliesslich in unzählige Lichtpartikel zerriss. Ein Schwarm von wärmenden Funken strömte von der Stelle aus, an der er gerade noch gestanden hatte, während die Funken sich über die gesamte Welt ausbreiteten und in die Seele eines jeden Menschen gelangten. Seine eigene Essenz, all das, was ihn ausmachte, opferte er, verteilte es, auf dass Licht in die von ihm bekämpfte Dunkelheit geriet. Als der Strom des Lichts schliesslich verebbte, war nur noch ein Nachhall seiner Stimme zu hören:
"Man möge mich, den Lichtbringer, vergessen und verachten... doch nicht das Licht, das ich ihnen brachte."
Dann war es vorbei.