Die Horden von Dämonen. Sie waren zahlreich und bereit ihren Frust freien Lauf zu lassen.
Als Iris diese Horden sah, wollte sie schleunigst die Kurve kratzen.
Nur hielt sie eine Person von ihren Vorhaben ab. Illumis.
Sie umklammerte ihre Herrin und stemmte ihr ganzes Körpergewicht gegen die Laufrichtung die Iris eingeschlagen hatte.
„Hör auf! Das hat nichts mehr mit Heldenmut zu tun. Das ist reiner Selbstmord gegen so viele kämpfen zu wollen!“
„Wir müssen. Sie haben uns geholfen und damit stehen wir in deren Schuld. Du weißt was das heißt.“
„Mir egal. Gegen so viele haben wir keine Chance und ich habe nicht vor hier zu sterben.“
Damit packte Iris Illumis unter die Arme und hievte das Mädel auf ihre Schulter.
„Die Viecher werden uns eines Tages eh finden. Spätestens da, sind wir Tod. Kannst du überhaupt den Blick ertragen wie ich geschändet, gefoltert und beim lebendigen Leibe gefressen werde? Ich glaube nicht.“
In der zwischen Zeit entfernte sich die Dämonin vom Schlachtfeld. Auf Illumis Kommentaren blieb sie stehen.
„Ach scheiße. Du kennst meine schwächen. Das ist unfair!“
Iris kehrte um und sah wie David einige dieser Dämonen einfach vernichtete. Leichenteile flogen den anderen ins Gesicht. Blutfontänen spritzten Meter hoch. Deren Schmerzensschreie hörte man sicher über den halben Erdball.
„So viel Macht hätte ich auch gern.“ Iris setzte ihre Dienerin ab.
„Ach man. Also hör gut zu. Meine Kraft ist begrenzt und eigentlich bin ich am Ende. Ich kann sie vielleicht fünf Minuten beschäftigen. Vielleicht auch länger, aber darauf gebe ich dir keine Garantie. Deine Aufgabe wird es sein, den Anderen zu unterstützen. Hier.“
Damit überreichte Iris ihr den Krummsäbel.
„Ich muss dir ja nicht erklären wie das Teil funktioniert. Heile die Verletzten damit und Decke falls nötig deren Rücken.“
„Was ist mit dir?“ Fragte Illumis. Sie war voller Sorge um ihre Herrin.
„Für mich gibt es keine Rettung. Das solltest du doch langsam wissen.“
Die Dämonin fiel auf ihre Knie und strich mit der Hand über Illumis Wange.
„Ich werde schon zurechtkommen. Außerdem sind unsere Seelen durch den Vertrag mit einander verbunden. Also wirst du schon merken ob ich noch lebe oder meine Seele in der Hölle schmort.“
Sie richtete sich wieder auf.
„Los geh, mein süßer kleiner Teufel und gib es den anderen weiter.“ Ein Nicken war die Antwort und das Mädel rannte los.
„Ich hätte nie im Traum gedacht, einmal im Leben die Heldin spielen zu müssen. Das war es dann wohl mit meinen kurzen Leben.“
Ihr Blick fiel auf die Massen tobender und mordender Dämonen.
„Ich weiß es nicht, ob es dich wirklich gibt, aber ich hab eine Bitte an dich. Beschütze mein ein und alles. Vielleicht kannst du mir auch noch etwas Kraft für diese Schlacht geben. Nicht viel, nur ein wenig. Ich weiß, dass ich viel von dir verlange. Auch wenn ich eigentlich für die Gegenseite arbeite, erfülle mir diesen einen Wunsch.“ Dabei hielt die Dämonin stets ihre Augen geschlossen. Als sie ihr kleines Gebet beendet hatte, Schritt Iris mit erhobenen Hauptes auf die Armee von Dämonen zu. Unterwegs richtete sie noch fix ihren Mantel, ehe sie zu ihren Waffen griff. Am rechten Arm erschien ihre Kanone. Gleichzeitig erschien ihr Katana in der linken.
„Ihr seid der letzte Abschaum. Ich Iris Shigorn werde über euch richten. Merkt euch meinen Namen gut, denn dies ist das letzte was ihr in euren erbärmlichen Leben hören werdet.“
Ein blaues Feuer umhüllte ihr Katana und ihre Aura. Die Waffen durstete es nach dem Blut dieser Kreaturen.
Mit einem Sprung in die Massen begann nun das Gemetzel. Die Landezone wurde mit einem Schuss aus ihrer Kanone frei gemacht. Die getroffenen zerplatzten wie Seifenblasen und deren Gedärme verteilten sich unter den Lebenden.
Kaum hatte Iris Fuß gefasst, stürmten schon die ersten heran. Mit einer hundertachtzig Grad Drehung enthauptete sie gleich zehn diese Kreaturen und fegte zwanzig weitere mit einem Schuss hinfort. Die Kugel bahnte sich einen Weg durch die Massen. Alles was ihr in den Weg war, wurde zerfetzt. Der Boden saugte sich mit dem Blut der Toten voll. Die Schreie der gequälten Seelen schalten in Iris Ohren. Jeder Mensch wäre da schon zerbrochen. Nur nicht sie. Iris ignorierte sie einfach und setzte den Kampf fort. Kam ihr einer Zu nah, wurde er aufgeschlitzt. Waren sie zu weit weg, wurden sie niedergeschossen.
Natürlich wechselte die Dämonin ständig ihren Standtort, blieb in Bewegung. Auch wenn sie mal kurz über einen Angreifer drüber springen musste um ihn von hinten zu erschlagen. Die Leiche wurde mit einem Fußtritt zu vier weiteren geschleudert. Andere wurden darauf mit einem Schuss niedergestreckt.
Iris gewann so langsam die Oberhand, aber ihr Körper erreichte langsam sein Limit. Die Bewegungen wurden langsamer. Ihre Konzentration wurde schwächer. Dazu kam es noch, dass dieses Schlachtfeld langsam unübersichtlicher wurde und somit verlor die Dämonin die Orientierung.
Diese Faktoren wurden Iris zum Verhängnis. Aus den Massen trat ein Dämon hervor. Sein blick dürstete nach ihrem Blut. Er streckte seinen Arm aus um mit voller Wucht seinen Speer in Iris Körper zu rammen. Sie bemerkte den Angriff viel zu spät. Der Speer bohrte sich tief ins Fleisch und trat mit der Spitze aus ihrer Brust heraus. Die Schmerzen ließen die Dämonin laut aufschreien. Iris fiel auf die Knie. Die Kreaturen versammelten sich um sie.
„Noch irgendwelche Wünsche, bevor wir dich verschlingen?“
„Das war es wohl. Ich kann nicht mehr.“
Iris schloss ihre Augen. Im Kopf spielte sie die Bilder der letzten Tage durch. Das Treffen mit Illumis. Den geilen Fick mit Asazel. Die unzähligen Streiche um an Seelen zu kommen.Ein Lächeln zeichnete sich auf ihr Gesicht. Danach hustete Iris und spuckte ihr Blut auf den Boden.
„Einen hätte ich, verreckt ihr elenden Bastarde.“ Schrie sie ihre Feinde an.
Mit gezogener Klinge stürmte Iris auf ihren vermeidlichen Henker zu. Die Klinge durchbohrte seine Kehle. Die Mündung ihrer Waffe zeigte auf einem Dämon. Dessen Augen wurden größer und größer und das letzte was er sah, war ein heller Blitz, die sich zur Kugel formte und ihn verbrannte.
„Ich kann sie nicht sterben lassen. Nicht nachdem was wir durch gemacht haben.“
Angst verbreite sich unter den Kreaturen. Man konnte deren Gedanken an den Gesichtern ablesen.
Iris ließ sich nicht beirren. Sie kämpfte weite. Auch als ein Pfeil ihren linken Oberschenkel traf. Ein Feuerdämon spuckte seinen tödlichen Atem auf ihren Rücken. Von ihren Mantel blieben nur noch fetzen übrig. Ihr Rücken zierte etliche Brandwunden. All diese Verletzungen hinderten sie nicht daran weiter zu machen. Jegliche Warnung von ihren Körper wurde ausgeblendet. Die Schmerzen gerieten in Vergessenheit. Ihr Wille, Illumis zu beschützen, schenkte ihr die Stärke für diesen Kampf.
„Ich lasse nicht zu, dass ihr auch nur ein Haar krümmt.“ Schrie sie in der Menge.
Einer nach dem Anderen fand durch ihre Hand den Tod. Das Schlachtfeld war übersäht mit Leichen, Gedärmen und getränkt mit dem Blut der Toten.
Ein Hieb halbierte einen Dämon. Sein Hintermann wurde die Kanone in den Magen gerammt. Sein Gesicht diente als Sprungbrett. Das knacken verriet ihr, dass sein Schädel unter der Last brach. Sie landete auf einen Dämon, welche alle anderen um das Dreifache überragte. Verzweifelt versuchte er sich abzuschütteln. Jedoch vollkommen vergeblich. Iris schlitzte ihm die Kehle durch. Das Blut spritzte ein paar Angreifer in den Augen. Sie waren geblendet und sahen nicht einmal das Geschoss welche ihre Körper in tausend Teile zerfetzte. Der Riese ging schreiend zu Boden. Er begrub sogar einige unter sich. Die Knochen brachen und ragten sogar aus dem Leichnam heraus. Iris wollte sich gerade auf ihr nächstes Opfer stürzen, da erwischte sie eine Pranke. Sie wurde Meterweit durch die Horden geschleudert. Einige fanden dadurch auch den Tod.
Ihr Körper krachte auf den Boden. Die Horden stürzten sich auf sie drauf. Alles sah so aus, als wäre sie nun verloren. Doch Geistesgegenwärtig, schlug sie mit der flachen Hand auf den Blutgetränkten Boden.
„Verbrennt.“ Rief sie noch laut. Ein Bannkreis bildete sich und alle die sich darin befanden, fingen plötzlich an zu brennen. In sekundenbruchteilen verbrannten sie zu Asche. Die Schreie der gepeinigten waren weltweit zu hören. Das Feuer legte sich. Nur der Dichte schwarze Rauch nahm einem die Sicht. Doch der Wind blies ihn hinfort. Im Zentrum war die Frau zu sehen, die dieses Massaker angerichtet hatte. Von ihrer Kleidung hingen jede glich nur noch Fetzen am Körper.
Das Blut der vielen Toten klebte überall und dennoch sah erkannte man die Frau, die diesen Kampf begonnen hatte sehr deutlich. Mühselig hievte Iris ihren Geschunden Körper auf die Beine. Um sie herum lagen die verbrannten Körper ihrer Opfer.
Vor ihr die noch übrig geblieben Dämonen. Die noch vor ein paar Minuten jedes Leben verschlingen wollten. Doch jetzt, standen sie einfach nur da. Hielten Abstand zur Frau. Die Knie zitterten. Die Klinge ihres Katana auf ihre Feinde gerichtet.
„Ich hab doch gesagt, dass ihr alle an diesem Ort sterben werdet.“
Unsicher und verängstigt starrte sich die Dämonin gegenseitig an. Die Kampfeslust war verloren, vorerst.
„Ihr seid ein paar jämmerliche gestalten. Lässt euch von einer Vertragshändlerin abschlachten und nun fürchtet ihr euch noch vor ihr. Ihr seid Dämonin. Ihr wart Jahrtausende eingesperrt und dürstet nach Rache, aber ihr lässt euch von einem Weib aufhalten!“
Ein Grölen ging durch die Horde. Der Kampf konnte somit fortgesetzt werden.
Die Dämonen stürzten sich nun auf sie herauf. Verzweifelt metzelte Iris einen nach dem anderem ab. Doch irgendwann verbrach die Klinge ihrer Katana. Ihre Kanone wurde durch einen Axthieb zerstört. Dabei schnitt sich die Axtklinge tief in ihr Fleisch. Eine Ranke wickelte sich um ihr Bein. Kurz darauf wurde sie weggerissen und quer durch das Schlachtfeld geschliffen nur um später hochgerissen zu werden. Letztendlich wurde Iris auf einen Trümmerhaufen geschleudert. Dessen Stahlbewährung durchbohrte sämtliche Glieder. Einige Metallstangen ragten aus ihren Körper heraus. Nun war es ihr Blut, welches floss.
„Illumis. Es tut mir leid, aber ich bin am Ende. Es war eine schöne Zeit, die wir zusammen verbrachten.“ Ihr Henker schritt an sie heran und holte mit der Axt aus. Sie schloss nur noch ihre Augen und wartete auf die Erlösung.