[Pausiert] Parasite

Akira Akarui

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"Achja, und was meinst du, warum sie versucht haben, Claire zu töten?" Ich sah Dorian fragend an, runzelte dann aber die Stirn, als ich laut weiterdachte, während ich die Hände langsam wieder senkte: "Wobei mir ehrlich gesagt nicht wirklich klar ist, wieso sie das nicht auf der Stelle gemacht haben und sie sie erst in diese Lagerhalle verfrachtet haben. Es sei denn ..."

"Das Ganze war eine Falle", ergänzte Angus mit nun doch grimmiger Miene. Wie um das zu unterstreichen, war plötzlich Peters aufgeregte, sich überschlagende Stimme zu hören, offenkundig aus einem COMM an Angus Arm: "Verschwindet! Schnell! Die haben uns entdeckt!"

Angus reagierte sofort und rief nach einer kurzen Berührung des COMMs in ebendieses: "Alles evakuieren! Fluchtplan Xanthippe!"

Während mir noch durch den Kopf schoss, dass die APM so etwas wohl nicht zum ersten Mal erlebte, hörte ich in der Ferne schwere Rolltore sich schließen, untermalt von Schüssen, die meiner Einschätzung nach aus dem Eingangsbereich kamen.

Auch wenn für normale Ohren das hier im Raum wohl nicht wahrzunehmen war, hörte man Peters Stimme erneut aus dem COMM: "Wir stehen unter Beschuss!" Dabei drangen jetzt für jeden hörbar deutliche Schießgeräusche aus dem COMM.

"Die Unterlagen und die LIAS!", rief Tina währenddessen und hastete in einen der Nebenräume, während Sophie einen Schrank aufriss und von dort einen großen Behälter heraushievte, der offenkundig sehr schwer war, was man an ihrer angestrengten Miene entnehmen konnte.

Ohne groß zu überlegen, sprang ich auf und rannte zu den Regalen. "Ich helfe euch", sagte ich nur und griff gleich mehrere der Glasbehälter, in denen die Parasiten ruhten, um sie in den großen quadratischen Behälter zu legen, den Sophie gerade öffnete.

"Ich kümmere mich darum und nehme sie, such du noch zusammen, was ihr sonst noch braucht", raunte ich Sophie zu, die mich für einen Moment fragend ansah und zögerte. Doch von Angus kam ein recht herrisches "Lass ihn machen", woraufhin Sophie mehrere Schubfächer herauszog und sich dort zu schaffen machte, während ich die Glasbehälter in offenbar dafür vorgesehenen Vorrichtungen im Quadratkasten verankerte.
 

Holzi

...
Es dauerte keine Minute, bis die Leute der APM alles hatten, was sie brauchten.
„Wir teilen uns auf“, sagte Tina zu Angus und warf einen kurzen Blick auf Dorian. „Ja“, stimmte Angus zu. „Ich gehe mit Dorian, wir nehmen die Schlitten. Alles verriegeln und Gas.“ „Okay. Denk an die neue Frequenz“, erwiderte Sophie nickend.
"Komm, wir müssen da rein", wies Angus Dorian an und nickte zu der Tür rüber, die Sophie gerade öffnete.
Dorian hatte den Eindruck, dass die APM ihn sozusagen loswerden wollte oder nicht wollte, dass er hier alles mitbekam. Ihm war das ziemlich egal, er wollte nur nicht hier sein, wenn die Polizei oder sonstwer dieses Versteck stürmte. So folgte er Angus in den Raum, in dem außer drei alten Schranken nichts weiter war.
Angus öffnete einen der Schränke und ließ die Rückwand von diesem zur Seite gleiten. Dahinter befand sich ein in die Wand gebrochenes Loch in der Wand, durch das sie durchstiegen. Sie waren nun in einem Korridor.
Am Ende des Korridors führte eine Alu-Leiter durch ein Loch in der Decke nach oben.
„Der einzige Zugang in den nächsten Stock, die Treppe haben wir abgebrochen. Und die Leiter wird gleich hochgenommen, so kann uns erstmal niemand folgen.“ „Vernünftig“, fand Dorian, während er hinter Angus die Leiter erklomm.

Sie befanden sich nun in einem großen Raum. Auf dem Boden lag überwiegend Schutt. Dorian vermutete, dass der von dem Loch in dem nun Boden stammte. Ansonsten war der Raum leer. Es gab nur eine Türöffnung, auf die hielten sie nun zu. Angus kommunizierte mit Peter.
"Ja, ich bin weg. Scheint so, als sei das keine große Aktion. Das Warenhaus dürfte klar gehen, aber gegenüber müsst ihr vorsichtig sein. Ich habe keine Ahnung, wie großräumig die uns umstellt haben." "Gegenüber nehme ich mit Dorian. Ne Ahnung wegen dem Ostweg ?" fragte Angus. "Keine Ahnung, ich bin unten. Aber das wird keine große Aktion sein, sonst hätten wir was mitbekommen", vermutete Peter. "Gut. Halt den Kopf unten", beendete Angus das Gespräch mit Peter.

An den großen Raum schloss sich ein Korridor an, an dem zu beiden Seiten einige Türen lagen. Eigentlich Türöffnungen, denn zumindest diese Etage war entkernt worden.
"Wir müssen noch eins hoch", informierte Angus Dorian an einer T-Kreuzung des Korridors, wo sie sich nach links wandten.
"Die dritte Schießerei in einer Nacht. Ist das normal bei euch ?" fragte Dorian Angus. Der lachte kurz. "Zum Glück nicht."
"Was, wenn Cian Recht hat ? Vielleicht trage ich einen Peilsender ?" schlug Dorian vor. Angus sah ihn kurz an und erwiderte: "Du trägst keinen Peilsender. Cian auch nicht, und auch nicht Claire. So schlecht ausgestattet sind wir hier ja nicht, dass wir sowas nicht mitbekommen würden." "Es gab Detektoren ?" fragte Dorian nach, Angus nickte.
"Wie haben sie uns dann gefunden ?" "Ich tippe auf ein Lasermark am Wagen. Der hat zwar ne Stealth-Beschichtung, aber wenn sie zufällig die Lauffläche eines Reifens getroffen hätten... Oder vielleicht ist auch der Kerl im Kofferraum markiert, das klären wir später, hoffe ich."
Bald darauf erreichten sie den Zugang zum Treppenhaus. "Wir müssen nach oben", informierte Angus Dorian.
Über Angus´ COMM meldete sich Sophie.
 
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Akira Akarui

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Während Angus mit Dorian den Raum verließ, sicherte ich den letzten der Behälter mit Parasiten in dem doch sehr geräumigen Kasten und schloss den Deckel. Gleich darauf winkte mich Sophie, die bereits alles zusammengesammelt hatte, was sie für nötig erachtete, zu sich und wir traten ebenfalls in den angrenzenden Raum und konnten gerade noch sehen, wie die beiden Männer in einem der Schränke verschwanden.

"Wir nehmen den hier", sagte Sophie ud öffnete einen der beiden anderen Schränke, in denen diverse Arbeitskleidung hing. Ein Druck gegen die Rückwand ließ diese zur Seite gleiten und Sophie schlüpfte schnell hindurch. Ich sah kurz hinter mich, konnte aber weder Claire noch die Ärztin entdecken.

"Die können sich um sich selbst kümmern, wir müssen uns beeilen", raunte mir Sophie zu, was mich kurz nicken und ihr durch die Hinterwand in einen angrenzenden düsteren, nur mit einer Art Notbeleuchtung minimal erhellten Korridor folgen ließ. Schnell war von Sophie die Rückwand wieder verschlossen und sie lief mir voraus. Etliche Meter weiter öffnete sie eine Türe in der Wand und warnte mich dabei: "Da geht's ein Stück runter, sei vorsichtig."

Ich lugte hinaus und hinunter und sah, dass das Stück an die 4 bis 5 Meter betrug. "Geht das mit dem Kasten?", fragte sie leise, doch ich nickte nur und sprang. Gleich darauf kam ich auf einer Art Rollsplitt auf und sah nach oben. Auch Sophie sprang, rutschte nur wenig über den Untergrund, während die Türe wieder zufiel und man nicht mehr erkennen konnte, wo sich der Einschnitt in der Wand befunden hatte.

"Nicht schlecht", meinte ich knapp und sah zu Sophie, die kurz schief grinste, bevor sie mit dem ausgestreckten Arm voraus zeigte und auch schon wieder loslief, was ich ihr gleichtat. Wir überquerten eine Art verfallenen Innenhof, der nach oben durch etliche zerschlagene Scheiben Blick auf den nächtlichen Himmel zuließ, der sich mittlerweile stark bewölkt hatte. Auch wenn der Boden übersät war mit verrosteten metallenen und gläsernen Überresten aus früheren Tagen, versuchten wir, so wenige Geräusche wie möglich zu machen, was durchaus eine Herausforderung war.

Als wir schließlich den Hof überquert hatten, öffnete Sophie eine rostige Türe, die erstaunlich wenig quietschte und schob sich hinein. Kaum dass ich ihr gefolgt war, schloss sie die Türe, betätigte einen Schalter an der Wand, der zwei kleine Deckenlampen aufflackern ließ und aktivierte das COMM.

"Sind durch und weg", sagte sie leise, gefolgt von Angus knapper Erwiderung: "Verstanden und aus."

Sophie zuckte mit den Achseln und meinte zu mir, nachdem sie das COMM abgeschaltet hatte: "Ist besser Funkstille zu halten, was heißt, dass wir jetzt auf uns gestellt sind."

Ich hob nur kurz die Brauen und meinte mit einem Nicken, wobei ich mir ein kleines Lächeln abrang: "Kein Problem, alles andere hätte mich auch gewundert." Gleich darauf sah ich mich um, und stellte fest, dass wir in einer Art Maschinenraum waren, zumindest befanden sich diverse entsprechende Gerätschaften auf beiden Seiten des kleinen Raumes.

"Das war mal der Generatorraum", erklärte auch schon Sophie, als hätte sie meine Gedanken gelesen und sie lief wieder los, vorbei an den durch das Deckenlicht in einen grünlichen Farbton gehüllten Generatoren oder was von ihnen übriggeblieben war.
 
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