[Sammelthread] 進発 (Shinpatsu) 新古 (Shinkō) - Die Reise durch Japan in Bildern und Videos - nicht nur per Eisenbahn...

redrooster

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進発 - Shinpatsu - Start
新古 - Shinkō - los gehts

Die Reise durch Japan in Bildern und Videos, nicht nur mit der Eisenbahn.


Dieser Thread sollte eigentlich nur einen kurzen Einblick in die japanische Eisenbahn mit ihren Strukturen und Gesellschaften geben. Allerdings ist dieser Thread im Laufe der Zeit etwas ganz anderes geworden, nämlich eine Reise durch ganz Japan in Bildern und Videos, bei der die Eisenbahn nur die Arbeit des Reiseführers übernimmt und mit uns durch das ganze Land fährt. Wir berichten natürlich über die Eisenbahn in Vergangenheit und Zukunft mit ihren Trends und Entwicklungen, aber auch über Ereignisse und Sehenswürdigkeiten weit über den Rahmen hinaus, den ein Pauschaltourist zu sehen bekommen würde. Der Thread informiert nicht nur, nein, wir diskutieren auch über die Posts und fügen Rätsel ein, um die Leser mit in das Geschehen einzubinden.

Und mit - bis jetzt - 50 Seiten gibt es in diesem Thread viel zu sehen und zu entdecken, nicht nur für euch, sondern auch für uns, die diesen Thread gestalten. Wer sich ebenfalls daran mit Beiträgen beteiligen möchte, ist herzlich eingeladen.

Den Rätselthread, den wir nun separat eingerichtet haben, findet ihr ab jetzt hier: https://board.world-of-hentai.to/threads/die-reise-durch-japan-der-raetselthread.182262/

Den Diskussion- und Fragethread zu diesem Thread findet ihr hier: https://board.world-of-hentai.to/th...ideos-der-diskussions-und-fragethread.194894/

Das Inhaltsverzeichnis zu diesem Thread (danke! an @Akira Akarui ) findet ihr hier: https://go.woh.to/eisenbahnthreadinhaltsverzeichnis



Japan ist ein Konglumerat aus der (ehemals) staatlichen Eisenbahngesellschaft JNR (Japan National Rail), zu der JR貨物 (JR Freight / JRF) gehört, und die sich in 6 eigenständige Regionalgesellschaften (JR Hokkaido, JR East, JR Central, JR West, JR Shikoku und JR Kyushu) unterteilt, sowie aus einer grossen Anzahl privater Bahngesellschaften, die sowohl im innerurbanen Verkehr als auch auf vielen kleineren Regionalstrecken unterwegs sind. Das japanische Schienennetz ist sehr eng und mit unserem nicht zu vergleichen.



http://www2.jrhokkaido.co.jp/global/
http://www.jreast.co.jp/e/
http://jr-central.co.jp/
http://www.westjr.co.jp/
http://www.jr-shikoku.co.jp/
http://www.jrkyushu.co.jp/

Das hier unten sind nur die überregionalen Strecken von JR, Privatbahnen und öffentlicher Personennahverkehr sind nicht enthalten.



Während bei uns noch das meiste mit Lokomotivzügen abgewickelt wird, sind es in Japan fast auschließlich Triebwagenzüge, die von einem Wagen bis hin zu 15 Wagen gehen, teilweise Züge gekoppelt paarweise oder je nach Anforderung zusammengestellt, denn fast jeder Triebwagentyp ist von Herstellern wie Hitachi oder Mitsubishi Heavy Industries in unterschiedllicher Waggonanzahl lieferbar. Lokomotiven (elektrisch und Diesel) fahren fast nur noch im Güterverkehr, oder z.B. bei den Nachtzügen der JR Hokkaido, die im Dieseldoppelspann mit DD-51 Loks (Hitachi) abgewickelt werden. Fast alle größeren Strecken sind elektrifiziert, es gibt aber immer noch genug kleinere, wo Dieseltriebwagenzüge im Einsatz sind. Hauptstrecken im urbanen Bereich können 2-, 4-, 6-, 8-, 10- oder gar 12-gleisig sein, gerade mitten in den Großstädten, wobei oft mehrere Gesellschaften nebeneinander fahren, oft sogar mit dem gleichen Streckenverlauf, je weiter man dann aufs Land kommt oder die Strecken sind später teilen, geht es oftmals bis zur Einspurigkeit, dann mit entspr. Ausweichgelegenheiten auf Bahnhöfen, zurück. Ein 2-Minuten-Takt, von dem wir hier wohl eher nur träumen können, ist in Japan oft die Realität im innerurbanen Bereich, wobei die Anzahl der Blockstellen (Signale) dann entsprechend auch viel höher ist.





Fast alle von uns kennen noch das alte deutsche Zugsystem, bestehend aus Personenzug (oder S-Bahn / Nahverkehrszug), der überall halten muss, dem Eilzug (Regionalexpress), der nur in größeren Orten hält, und dem D-Zug (ICE), der nur die grossen Städte verbindet, ähnlich ist das System in Japan, das bis auf die kleineren Strecken reicht, mit dem Bummelzug oder der S-Bahn, mit dem Limited Express, der nur an den größeren Stationen hält, und dem Express, der die größeren Städte verbindet. Auf den kleineren Nebenstrecken auf dem Lande gibt es dann aber nur den Bummelzug und oft auch den Limited. Die kleinen privaten Regionalbahnen setzen keine Limiteds ein.

Japan setzt ein Mittelkupplungssystem ein, Kreisläufe wie Bremspneumatik und Elektrik werden automatisch geschlosssen / getrennt, wie es auch in allen Teilen der Welt üblich ist, ausser in Europa [ohne Russland], also ein System ohne die beiden Puffer - wie bei uns. In etwa wie bei uns die Scharfenbergkupplung bei manchen S- und U-Bahnen.

Dazu kommt das Shinkansen-System (Bullet train), das auch immer weiter ausgebaut wird. Der Tunnel zur Nordinsel Hokkaido, der z.Zt. immer noch der längste Eisenbahntunnel der Welt ist, wurde von Anfang an auch bereits für den Shinkansen konzipiert (Shinkansen Verkehr ab 2015). Und was im Norden der Seikan-Tunnel (青函トンネル) nach Hokkaido (53,85 km) unter der Seikan-Strasse ist, ist im Süden der Kanmon-Railway-Tunnel (関門鉄道トンネル), der Honshu mit Kyushu über die Kanmon-Meerenge verbindet. Dazu kommt die dort Kanmonkyo-Bridge (関門橋), zusammen mit weiteren Tunneln für den Autoverkehr und für Fussgänger..








Der Güterverkehr auf der Schiene findet zumeist nur in 2 Arten von Zügen statt, einerseits sind es Mineralölzüge mit Benzin, Diesel etc., andererseits sind es Container im kombinierten Verkehr, wobei es sich dabei nicht um Seecontainer handelt, sondern fast ausschließlich um 10'/12'-Container der JRF oder anderer Gesellschaften (Spediteure), von denen bis zu 5 auf einen Containertragwagen passen. 20'-Container gibt es auch, sind aber selten. Weil, wie in Europa, Personenverkehr Vorrang vor Güterverkehr hat, sind die Güterzüge kürzer als bei uns, weil sie sich von der Länge her den Ausweichgleisen des Personenverkehrs anpassen müssen. Ausserdem wäre man bei den Zuggewichten in Verbindung mit Kapspur und engen Radien bei langen Zügen wohl eher schlecht beraten.



http://www.jrfreight.co.jp/
http://www.jrfreight.co.jp/transport/container/



Normale Güterwagen, wie man sie von uns oder aus den USA kennt, findet man in aller Regel nur als Schrott oder missbraucht als Lagerraum in den Depots auf den Abstellgleisen.

Aber nun kommt noch ein gewaltiger Unterschied zu Europa oder den USA, denn das Gleissystem ist ziemlich zerteilt, der Shinkansen, einige Privatbahnen und einige Strecken von JR Rail verwenden die Regelspur / Normalspur mit einer Spurweiite von 1435 mm (wie sie bei uns - bis auf die Schmalspurbahnen - auch verwendet wird), wogegen die Mehrzahl der Strecken auf Gleisen mit der sog. Kapspur (1067 mm) betrieben wird.

Engere Spurweite ermöglicht engere Radien und nimmt u.U. weniger Platz in Anspruch, auch sind die Unterhaltskosten geringer, allerdings sind natürlich die Züge auf der Kapspur nicht ganz so stabil bez. Waggonbewegungen. Und wenn man will oder muss kann man halt auf Normalspurgleisen einfach schneller fahren.

Das Keikyu Web / die Keikyu Railway (京急電鉄 - Privatgesellschaft) verwendet z.B. Normal- / Regelspur. -> http://www.keikyu.co.jp/index.html




Während bei uns die Gleise in der Regel der Fälle mit einer Thermitschweißung endlos verschweißt werden, macht man das - bis auf den Shinkansen - in Japan normalerweise nicht, sondern verschraubt die Gleise nur, was sich durch das ständige Plop-Plop natürlich negativ akustisch bemerkbar macht, allerdings ist nach einem Erdbeben dann auch nicht ganz soviel wieder in Ordnung zu bringen, es geht auch schneller.

Ausserdem würde wohl unseren Lokomotivzügen angesichts der Steigungen und der Gefälle, die in Japan aus topografischen Gründen gefahren werden müssen (viele o/oo), wohl alsbald die Puste ausgehen, da sind die kurzen japanischen Güterzüge und die Triebwagenzüge mit den vielen angetriebenen Achsen sicherlich die bessere Lösung.

Güterzüge, die auf einer anderen Spurweite als der Kapspur unterwegs waren, habe ich niemals gesehen, jedenfalls kann ich micht daran erinnern, unmöglich ist es sicher nicht. Privatbahnen betreiben in aller Regel eh keinen Güterverkehr, anscheinend hat JRF da das Monopol.

Der Shinkansen fährt sogar meist auf Brückenkonstruktionen, weil man bei dessen Geschwindigkeiten den Schienenverlauf nicht an das Gelände anpassen kann, sondern das Gelände für den Shinkansen aufbereiten muss.



Regelspur / Normalspur



Kapspur



Man kann deutlich den Unterschied erkennen, nicht nur was die Gleisbreite betrifft, sondern auch den Abstand der Gleise zueinander. Beides sind Aufnahmen aus Japan.

Ich hab versucht, das Ganze so allgemein wie möglich zu halten, ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen.

Als Fazit sei gesagt, dass der öffentliche Personenverkehr auf der Schiene für Japan lebenswichtig ist, und dass das, was wir aus Europa oder den USA als Bahnverkehr kennen, weder in Bezug auf Service noch in Bezug auf Pünktlichkeit, oder gar bezogen auf die Größe, dem japanischen Schienenverkehr auch nur annähernd das Wasser reichen kann...


Die Übersicht der in diesem Thread von Akira Akarui vorgestellten Bahnhöfe findet ihr hier: https://board.world-of-hentai.to/th...und-alles-drumrum.165363/page-30#post-1717478

Die Liste alle japanischen Eisenbahngesellschaften findet ihr hier: https://board.world-of-hentai.to/th...und-alles-drumrum.165363/page-15#post-1700688


Wer sich damit beschäftigen möchte, kann die grosse Menge an youtube cab views ansehen, oder aber sich diese beiden Animeserien reinziehen:

Rail Wars! - http://anidb.net/perl-bin/animedb.pl?show=anime&aid=10357

Tetsuko no Tabi 鉄子の旅 - http://anidb.net/perl-bin/animedb.pl?show=anime&aid=5197 ...oder die Manga Serie dazu...





...wir sind ja schließlich ein Anime-Forum und kein Eisenbahnmagazin...
 
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redrooster

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Videos und Modellbahn

Wer an diesem Thread interessiert ist, kann ab und zu gern mal hereinschauen, denn wenn ich noch was finde oder mir was einfällt, werde ich den Thread / Post updaten. Wenn man - wie ich - kein japanisch kann und ausserdem nie dort war, hat man Mühe, sich durch die Informationen durchzuarbeiten, aber ich mach das ja lang genug.

Ich habe eben z.B. die Info über das Keikyu Web hinzugefügt, nachdem mir gelungen ist, herauszufinden, welche Bahngesellschaft das denn ist, weil sie als Beipspiel für die Verwendung der Regelspur herhalten muss.

Wenn euch was einfällt oder ihr was wissen möchtet, werde ich gern versuchen, Informationen zu bekommen.

Dieses Video z.B. zeigt am Anfang die Fahrt über die gewaltige Great Seto Bridge nach Shikoku*, und im weiteren Verlauf der Zugfahrt bekommt man einen ganz guten Eindruck von Japans Topografie, denn das Video ist eine einzige Orgie aus Brücken und Tunneln...

* die alte Info mit der Kanmonkyo Bridge war fail, ich muss erstmal ein Video mit der Überquerung suchen, das hab ich aber erst beim Post mit der Yosansen-Dosan Line / JR Shikoku auf Seite 3 gemerkt! Sorry.

(was rechts oben immer angezeigt wird, wie z.B. 400R, bezeichnet den Kurvenradius in Metern)



Für die Modellbahner gibt es die N und H0 Modelle von Kato und Hobbytrain, den japanischen Herstellern, allerdings denkt bitte daran, dass sie normalerweise mit Gleichstrom betrieben werden und - was die japanischen Modelle (bis auf den Shinkansen) betrifft - sie wegen der im Original gegebenen Kapspurweite eben nicht auf unsere normalen Gleise passen. Statt des normalen H0 Gleises entspricht das eher H0m.

Und die japanischen N-Modelle sind vom Maßstab her etwas größer als unsere.

http://www.katomodels.com/index_e.shtml
http://www.katomodels.com/
http://www.katomodels.com/shop/hctokyo_e.shtml





 
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redrooster

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Beispiele sonstiger Bahnen

Um das ganze Bild noch etwas zu vervollständigen, gibt es natürlich auch jede Menge neuer Technologien, die im Einsatz sind, wie Seilbahnähnliche Schwebebahnen, normale Schwebebahnen und auch Einschienenbahnen, sogenannte Monorails.




 
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redrooster

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Fährverbindungen in Japan

Ja, und leider ist Japan eine Ansammlung von Inseln, wer also von einer zur anderen will, sofern es weder Brücken noch Tunnel gibt, kann entweder schwimmen, ein Flugzeug verwenden, sofern dort ein Flughafen besteht, oder aber auf eine der zig Fährverbindungen zurückgreifen.









http://www.japan-guide.com/e/e2355.html
http://www.japan-guide.com/e/e2355_01.html

http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_ferry_operators_in_Japan



...und wessen Reiseziel die Daito Islands waren, der landet dann hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Daitō-Inseln





 
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redrooster

赤いオンドリ - 僕はオタクです!
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Öffentlicher Nahverkehr allgemein

Noch ein weiterer allgemeiner Hinweis:

sowohl JR wie auch diverse der privaten Eisenbahngesellschaften betreiben nicht nur Schienenverkehr, sondern öffentlichen privaten Nah- und Fernverkehr im weiteren Sinne, sie unterhalten also auch eine ganze Menge Nah- und Fernbuslinen wie auch häufig Strassenbahnlinien zusätzlich.


http://www.jrbuskanto.co.jp/


...und so kann es dann aussehen, wenn ein Erbeben passiert...

 
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Zero

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Das mit den unterschiedlichen Spuren musst du mir jetzt noch mal erklären.
(ich erkenne da auch keinen Unterschied zw. den beiden Bildern von dir o.o)
Sind dann auch die Wagons entsprechend kleiner, oder ist es nur die "auflagefläche", so dass die Argumente von Oben wieder zutreffen?

Was mich jetzt interessiert.
geht das auch als schwebebahn durch?

Zumindest war die Fahrt damit schon mal ganz interessant. V.a. war die Mitfahrer in der Kabine ganz lustig.
Ich seh das eine Mädchen immer noch vor meinen Augen, die immer nur sugoii ruft :D (und jeden meter fotografieren :D)


wie auch bei der Kanmonkyo Bridge kenne ich diese 2 etagen von der Rainbow-Bridge zwischen Shibaura-Kai (Tokyo) und Odaiba.

Die ist allerdings bei weitem nicht so lange, und man kann tagsüber darüber laufen (umsonst) braucht aber doch ein bisschen um die 700M (oder so in dem Dreh) zurück zu legen. Zurück ging es dann mit dem Zug :D
der btw. ein vollautomatischer Zug ist. D.h. es gibt keine Schaffner sondern es wird per Computer gesteuert. Aber afaik ist das nicht der erste seiner art gewesen (auch nicht in Japan - aber genauer weiß ich es ohne nachzuschauen nicht)
Trotzdem interessant.
Ein ähnliches Prinzip des Brückenbaus gibt es mittlerweile häufiger. e.g. die Brooklin-Bridge in New York.
Ich glaube aber nicht, dass wir in Dtl. so etwas haben? Zumindest erinnere ich mich an keine, aber da weiß redrooster sicherlich auch was dazu, oder?

edit
weil da eben was von Bus stand:
siehe auch hier :) http://board.world-of-hentai.to/thr...d-der-aufgehenden-sonne-fuer-reisende.102175/
 
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redrooster

赤いオンドリ - 僕はオタクです!
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nene, die Waggons sind genauso breit, unabhängig von der Spurweite, nur ist eben das Fahrgestell und damit die Auflagefläche schmaler, ist ungefähr so, wie bei Zügen von Berlin nach Moskau, wo in Weißrussland die Waggons mittels anderer Fahrgestelle auf die breitere russische Spurweite umgespurt werden. Es werden in Japan ja sogar gleiche Baureihen auf beiden Spurweiten verwendet, allerdings dann mit anderer Baureihennummer und bloss unterschiedlich breitem Fahrgestell.

Bedeutet wie gesagt, dass man wie z.B. bei unseren Schmalspurbahnen oder den kleineren Schweizer Bahnen engere Radien fahren kann, allerdings wackelt das ganze dann allein schon aus physikalischen Gründen etwas mehr. Die Japaner setzen dann bei höheren Geschwindigkeiten bei überregionalen Strecken Züge mit Pendelmechanik ein, d.h. die Waggons neigen sich in Kurven geschwindigkeitsabhängig zur Innenseite, wie bei einem Motorrad.

Ansonsten wird - wie überall - das Gleis in Kurven aussen überhöht gebaut, um schon von daher etwas gegen die Fliehkraft zu tun.

Und eine Schwebebahn hängt unter (umgedrehten) Schienen, wie bei uns eine Achterbahn, und bewegt sich in diesen Schienen mittels Rollen fort, wenn es an einem Seil hängt und mit einem anderen gezogen wird, ist es eine Seilbahn. Ausserdem verwenden Seilbahnen eher Kabinen, Schwebebahnen eher Waggons wie schienengeführte Bahnen.

Und dass wir in Dtl. eine zweigeschossige Brücke haben, ist mir nicht bekannt, nur in Berlin könnte es vielleicht auf eine kurze Distanz sowas geben, mit U- oder S-Bahn oben oder unten.
 
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Mr.Mew

Ruht in Frieden meine Katzen | Fansubber&Saber-Fan
VIP
redrooster hatte im 1. Post ein Bild verwendet, wo der 1. Shikansen aussieht, als sei Hatsune Miku die Inspiration gewesen :)


Auch ist es in Japan nichts ungewöhnliches, dass Eisenbahnen auch Anime-Motive drauf haben. Von Außen sowie Innen!
 

redrooster

赤いオンドリ - 僕はオタクです!
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Warum geht in vielen japanischen Zügen spätabends das Licht aus?

Ganz einfach, die meisten elektrischen Züge und Lokomotiven sind mehrsystemfähig, vertragen also nicht nur Gleich- und Wechselstrom, sondern auch unterschiedliche Spannungen, und spätabends wird auf vielen Linien auf einen billigeren Stromkreislauf / -tarif umgestellt, das passiert im Stillstand oder mitten in der Fahrt, je nachdem, wo der Zug gerade ist, und dauert etwa 10 Sekunden. Aber weil das eben jeder kennt, wird es als vollkommen normal empfunden, sodass niemand in Panik ausbricht, es sei denn er wäre Ausländer und gerade angekommen.


Japan hat auch so etwas wie einen Orient Express, nämlich einen absoluten Luxuszug, der von einer riesigen Diesellokomotive der Baureihe DF200 (Kawasaki Heavy Industries) gezogen wird, damit er auf allen Strecken mit Kapspurweite fahren kann, es ist der Seven Stars in Kyushu (ななつ星in九州).

http://en.wikipedia.org/wiki/JR_Freight_Class_DF200

https://www.cruisetrain-sevenstars.jp/
http://en.wikipedia.org/wiki/Seven_Stars_in_Kyushu




Und weil Japan als Industrieland einen Riesenbedarf an Stahl, Beton und auch so etwas wie Transformatoren hat, hier mal ein solcher Transformatorenschwertransport auf einem Schnabel Car. Solche Transporte sind keine Ausnahme, sondern finden sehr häufig statt. Die Lokomotive gehört zur Reihe EF64, E für electrical und F (a=1, b=2 etc.) gibt die Anzahl der angetriebenen Achsen an. Die Baureihe ist von Kawasaki Heavy Industries und von Toshiba, ja genau, alles Namen, die wir auch von Autos, Motorrädern oder der Unterhaltungsindustrie kennen. DF bei Dieselokomotiven bedeutet auch 6 angetriebene Achsen. Im unteren Video zieht eine vierachsige Diesellok den Schnabel Car, also eine DD (hier eine DD55). Das System hat aber einen Haken, denn Hitachis DD51 hat zwar sechs Achsen, von denen aber nur vier angetrieben sind, Achsfolge B-2-B, daher auch hier nur DD. Das mittlere Drehgestell ist antriebslos und dient nur zur Verteilung des Gewichts.

http://en.wikipedia.org/wiki/JNR_Class_EF64
http://en.wikipedia.org/wiki/JNR_Class_DD51



Und vielleicht ist es einigen bereits aufgefallen, dass die meisten japanischen Diesel- und Elektrolokomotiven entweder zwei Drehgestelle mit 3 Achsen haben, als Doppellokomotiven gebaut sind oder aber über drei 2-achsige Drehgestelle verfügen, was voraussetzt, dass das mittlere Drehgestell seitenverschiebbar sein muss. All das ist den enormen Steigungen und Gefällen geschuldet, weil man nur mit möglichst vielen angetriebenen Achsen auch das Maximum an Traktion herausholen kann.


Female Operation

Frauen als Schaffner / Zugbegleiter sind normal, aber längst nicht alle japanischen Eisenbahngesellschaften stellen auch Frauen als Zugführer / Chauffeure ein, denn so ganz ist die Emanzipation da dann doch noch nicht angekommen. In diesem Fall war es dem Filmemacher sogar eine Erwähnung wert...


Wen es wundert, dass die Dame dauernd nach vorn auf die Signale zeigt und deren Bedeutung auch noch laut wiederholt, das ist vollkommen normal bei japanischen Eisenbahnen, genauso wie die weissen Handschuhe wird es von den Zugführern gefordert. Nebenbei ist das auch noch ein landschaftlich sehr schönes Video. Es gibt aber auch genug Videos, wo man zur Hauptsache Reisfelder zu sehen bekommt. Am Ende nimmt die Zugführerin den Bremshebel mit, denn der wird am anderen Führerstand im Zug für die Rückfahrt wieder verwendet, die neueren Züge verfügen allerdings nur noch über eine Einhebelsteuerung, wo Beschleunigen und Bremsen in einer Bedienungseinheit vereint sind, dort kommt ein Bremshebel nicht mehr zum Einsatz.


Und was die Signale, denen man in den ganzen Videos begegnet, bedeuten, findet man hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Eisenbahnsignale_in_Japan


Hier ist der Shinkansen mit dem Namen "Hatsune", von den Mr.Mew oben berichtet hat.


Die Normalversion ist rot/hellgrau, "Hatsune" heißt nur ein einziger, auch die Farbe ist einzigartig...


SORRY, aber für mich sieht das Ding irgendwie wie ein Turnschuh aus, es fehlen nur die Schnürsenkel...
 
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redrooster

赤いオンドリ - 僕はオタクです!
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Väterchen Forst...

Japan erstickt je nach Jahreszeit im Schnee, vornehmlich Hokkaido ist betroffen, aber auch die Städte und die ländlichen Regionen, manche Triebwagen haben von Natur aus leichtere Schneeräumer vorn und hinten, viele Gesellschaften und Strecken verfügen aber auch über passendes Schneeräumequipment.



allgemein sieht es dann so aus...






...aber das sind nur wenige Beispiele, und da fährt Japan fast immer noch nach Fahrplan, bei uns hätte man wohl meist schon den Verkehr eingestellt.


Service und Pünktlichkeit...

...stehen in Japan an erster Stelle, bereits bei einer Verspätung von 30 Sekunden darf ein Zugführer im Nahverkehr eine Entschuldigung schreiben.

Das setzt die Zugführer unter enormen Druck, angesichts dessen kam es am 25. April 2005 zu einem der größten Unglücke, dem Amagasaki rail crash (JR福知山線脱線事故).

Der junge Lokführer hatte bereits ein rotes Signal überfahren und war durch das automatische Sicherheitssystem gestoppt worden, kurz danach überfuhr er den Haltepunkt an einem Bahnhof und mußte den Zug zurücksetzen. Das brachte ihm insgesamt eine Verspätung von 90 Sekunden ein, die er versuchte, durch schnelleres Fahren wieder reinzuholen. Als er die Verspätung bereits auf 60 Sekunden verkürzt hatte, war er in einer Kurve zu schnell, was den Zug entgleisen und gegen ein Gebäude schleudern ließ, was ihn und 107 Reisende das Leben kostete, weiterhin wurden 562 Fahrgäste verletzt. Im Gebäude, das betroffen war, kam niemand zu Schaden.

Mal ehrlich, ist so eine Sch**** Verspätung soviele Leben wert? Ich denke nicht, aber in Japan sieht man das wohl anders. Die Verspätung hätte den Lokführer den Job gekostet (ja, ist leider so), dieser Versuch kostete ihn und viele andere das Leben...

http://en.wikipedia.org/wiki/Amagasaki_rail_crash
http://de.wikipedia.org/wiki/Eisenbahnunfall_von_Amagasaki










Andererseits gibt es auch eine Menge Positives. Als eine Frau auf einem Bahnhof im Berufsverkehr zwischen Waggon und Bahnsteig rutschte, reagierte das Bahnpersonal sofort und forderte Wartende und Fahrgäste per Lautsprecherdurchsage auf, den 32 Tonnen schweren Waggon beiseite zu drücken, was mit vereinter Kraft gelang. Die Frau konnte fast unverletzt geborgen werden und nach nur 8 Minuten konnte der Zug seine Fahrt fortsetzen. Ja, Teamwork können die Japaner halt besser als wir...

Nach der Aktion hat der ganze Bahnhof Beifall geklatscht.

Und da war dem Lokführer wegen der Verspätung auch niemand böse...



Leider kann ich das youtube Video dazu mangels passendem japanischen Suchbegriff nicht finden. Ich hatte mal ein Video der BBC über japanische Eisenbahnen, in dem das vorkam, allerdings kann ich es nicht mehr finden.


Rush Hour

In der Rush Hour im Nahverkehr ist es oft so, dass man nicht einsteigt, sondern eher eingestiegen wird, dazu steht extra Personal bereit. Es fehlt dann eigentlich nur noch das Öl, damit sich die Sardinen in der Büchse auch wohlfühlen. Wir mögen das zwar lustig finden, aber die Fahrgäste sehen das wohl etwas anders. Da man mir gesagt hat, dass ich auch über das Chikan-Phänomen berichten soll, gehe ich mal davon aus, dass sich sowas in diesen Fällen garnicht vermeiden läßt, denn hier hat man 100% Körperkontakt, und längst nicht alle Eisenbahnen / Strecken haben einen "women only - 女性専用車両" Waggon, und da wo es sie gibt, gilt das nur zu bestimmten Tageszeiten..


http://de.wikipedia.org/wiki/Frauenwaggon







Leider kann ich immer nur hoffen, dass das, was ich hier schreibe, Euer interesse weckt, zumal es sich komplett von dem unterscheidet, was ich sonst in diesem Forum von mir gebe. Aber leider ist auch hier das Feedback recht dünn...
 
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Zero

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Admin
ach ruhig blut :)

Also ja. Diese Rushhour ist schon was schönes. Ich bin leider 1mal voll rein gearaten ... So wie sich das gehört, voll bepackt mit Rucksack, Foto & Co.
Aber auch das habe ich überlebt. :D
Auch einen Women-Only wagen hab ich gesehen. Afaik werden die meist nicht abgekoppelt sondern sind eben nur für eine gewisse Zeit women-only. Dafür sind diese immer an der selben Stelle des Zuges und werden sogar am Boden beim einsteigen entsprechend markiert. Ich habe davon leider kein Bild gemacht :/

Weißt du wie das mit Verspätung bei nicht Regionalzügen ist?
Auf meinem Rückweg von Shinosaka zum Flughafen gab es damals 2 minuten Verspätung und auch hier hat sich der Schaffner Entschuldigt - wenn auch nicht so wirklich ausführlich.
Wobei 2min im Vergleich zu der pünktlichkeit der Deutschen Bahn schon extrem gut ist.

Allgemein würde ich sagen: ja 30s ist schon eine Harte nummer, und man sollte da bei manchen Strecken nicht so streng sein.
Wenn jedoch in der Rushour alle 2min ein Zug (U-Bahn) vom Bahnhof abfährt, bleibt leider max. 1 Minute, die man verspätet sein darf.
Das das natürlich Stress pur ist, ist verständlich :/
Gelernt hat man wohl aus dem Unglück auch kaum, oder?
Die Bilder haben irgendwie ein wenig was von Eschede :/

Was kann ich noch zu dem Thema beitragen?
Die Züge sind ziemlich sauber - so im Vergleich zu dem, was wir hier in Dtl. so machnmal haben.
Ich habe z.b. in Tokyo (die Endstation) einen Shinkansen benutzten wollen, musste aber noch warten, weil vorher die Putzkollone durch ist und alles sauber gemacht hat (btw. in einem affen zahn)
Die haben sogar die Sitze gedreht, so dass man immer in Fahrtrichtung gesessen hatte. Das war auch irgendwie beeindruckend und für mich bis dato total unbekannt.


Noch mal zu den Signalen.
d.h. die müssen den ganzen Tag vor sich hinreden und die Bedeutung jedes Schilds/Signals laut vorsagen, an dem sie vorbei kommen?
Das stell ich mir auf Dauer extrem ermüdent und nervig vor. Verhindert aber wohl, dass die Zugführer die Bedetutung einzelner Signale vergessen?
Wird das eigentlich kontrolliert? Wenn ja. Wie?

Zu dem Video.
ich finde leider auch nur Bilder davon.
das einzige was an sich ganz okay war, war dieser Bericht hier:
Aber da ist halt auch nur CGI :/
das Originalvideo, falls es eins gibt, finde ich nicht -.-
hier noch mal was in Englisch:
 

Shishiza

Sehr brave Fee^^
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So was ist immer mehr als interessant. Und ja, ich habe das schon öfters in den Animes gesehen, wie auch jetzt in dem Rail Wars-Anime das noch besser sehen kann. Ich habe eh das Gefühl, das diese Menschen sehr auf Qualität achten, egal, was man sonst so denkt. Danke @redrooster , es macht immer wieder Spaß deine Beiträge zu lesen, weil sie wirklich wissenswert sind.
 

redrooster

赤いオンドリ - 僕はオタクです!
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Die women only Waggons
...sind fester Bestandteil der Züge, und das women only gilt nur zu den angeschlagenen Tageszeiten, ausserhalb dieser Zeitspannen kann ihn jeder benutzen. Und ja, auf dem Bahnsteig findet man die gleichen women only Markierungen wie am Waggon.



Ja, die Lokführer müssen den ganzen Tag lang auf die Signale deuten und deren Bedeutung vor sich her brabbeln, manche machen das so genau wie die Dame oben im Video, manche eher schlacksig und auch nicht alle reden so laut, erfahrenere Lokführer deuten nur noch drauf, jedenfalls hört man ihre Stimme nicht. Allerdings habe ich kein einziges Video gessehen, in denen ein Lokführer nicht nach spätestens 2 Stunden gewechselt worden wäre, das geschieht an irgendeinem Bahnhof ruck-zuck, Lokführer und Zugbegleiter wechseln innerhalb einiger Sekunden und plötzlich ist die Ansagestimme eine andere. Insofern machen die Lokführer auch mal Pause zwischendurch.

Und kontrolliert wird es, ja, denn ab und zu steigt mal ein Vorgesetzter irgendwo mit in den Führerstand, fährt einige Stationen mit, kontrolliert also während der Fahrt, macht sich Notizen, um dann bald wieder auszusteigen.

Vor allem auf einspurigen Strecken (z.B. nach Nagano, wo die bekannten Limited Express Shinano [しなの] verkehren) ist man an den Ausweichstellen darauf angewiesen, auf den Gegenzug zu warten, und wenn der länger braucht als erwartet oder vorgesehen, dann entschuldigt sich der Zugbegleiter für die Wartezeit / Verspätung. Ausserdem ist klar, dass jede, aber auch jede Eisenbahn oder Buslinie den Fahrgästen permanent dafür dankt, dass sie sie benutzen. Auf den grossen Linien werden alle Ansagen (GPS gesteuert) in japanisch und englisch, meist mit einer Frauenstimme, durchgeführt, wobei die Umstiegmöglichkeiten mit angesagt werden und auch genannt wird, auf welcher Seite des Bahnsteigs der Zug ankommt, also welche Türen sich öffnen. Wenn die automatische Ansage durch ist, meldet sich Zugbegleiter / Zugbegleiterin und schildert das ganze nochmal etwas ausführlicher.

Ich kann mich immer darüber totlachen, wenn eine nette Frauenstimme sagt:"This is The Limited Express Shinano... ...Number Thirteen... ....bound for Nagano... ...". Ja, jeder einzelne der verwendeten Züge hat eine eigene Ansage mit seiner eigenen Number. Oder aber:"Ladies and Gentlemen, we will soon be making a brief stop at... ...".

Hier ist Ltd. Express Shinano Number 13 = しなの13 nach Nagano, inklusive der englischen Ansagen:


Zum Vergleich hier Shinano Number 7


Und hier Number 3


In den Zügen, in denen es möglich ist, werden tatsächlich die Sitzreihen an jeder Endstation wieder in Fahrtrichtung gedreht. Das Reinigungspersonal steht bereits bei Ankunft des Zuges nicht nur Spalier, sondern es verneigt sich auch noch höflich vor dem einfahrenden Zug.

Der Crash hast nichts gebracht, man warf zwar den Eisenbahnen mangelnde Schulung der Lokführer vor und forderte sie auf, die Fahrpläne flexibler zu gestalten, ja man zerrte sogar den Chef der betroffenen JR Regionalgesellschaft wegen schwerer Körperverletzung vor Gericht, das allerdings endete mit einem Freispruch. Danach kehrte man - wie zu erwarten war - zum Business as usual zurück, es hat sich seitdem nichts geändert.
 
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Zero

Chief 0perating 0fficer
Teammitglied
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Danke :)

In den Zügen, in denen es möglich ist, werden tatsächlich die Sitzreihen an jeder Endstation wieder in Fahrtrichtung gedreht. Das Reinigungspersonal steht bereits bei Ankunft des Zuges nicht nur Spalier, sondern es verneigt sich auch noch höflich vor dem einfahrenden Zug.
und bei mir damals auch vor jedem einzelnen Passagier, der ausseigt o.o

Der Crash hast nichts gebracht, man warf zwar den Eisenbahnen mangelnde Schulung der Lokführer vor und forderte sie auf, die Fahrpläne flexibler zu gestalten, ja man zerrte sogar den Chef der betroffenen JR Regionalgesellschaft wegen schwerer Körperverletzung vor Gericht, das allerdings endete mit einem Freispruch. Danach kehrte man - wie zu erwarten war - zum Business as usual zurück, es hat sich seitdem nichts geändert.
naja. wäre ja auch zu schön, wenn es tatsächlich anders wäre :/
ist halt dann doch wieder zu sehr der effizienz geschuldet.
 

redrooster

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Green Cars

So, ich sag es jetzt nochmal: ich kann weder japanisch noch bin ich je dort gewesen. Dass ich all dieses trotz dieses Handicaps herausgefunden habe, habe ich einerseits Animes und Mangas und meiner Liebe zu ihnen zu verdanken, andererseits bin ich aber auch ein Eisenbahnfan und habe angefangen, mich für die japanischen Eisenbahnen zu interessieren, seit ich auf die vielen youtube Videos gestossen bin, die es dazu zu finden gibt.

Was ich damit sagen will: lasst euch von solchen Handicaps nicht beeindrucken und geht euren Interessen nach. Das Web ist brechend voll mit Informationen über Japan.



Das System der Green Cars - グリーン車

In vielen Nahverkehrzügen, in Ltd. Express und in vielen Express gibt es sogenannte Green Cars. Diese bieten mehr Platz, Komfort und bessere Aussicht, teilweise sind sie als Doppelstockwagen ausgeführt, die Tickets sind aber auch 30-50% teurer. Und ohne Revervierung geht mal garnichts. In aller Regel sind auf überregionalen Zügen eh mindestens 70% eines Zuges für Fahrgäste mit Reservierungen bereitgestellt, die restlichen 30% müssen sich Fahrgäste ohne Reservierung teilen, auch auf die Gefahr hin, dass man mal stehen muss. Das gilt auch für viele Nahverkehrslinien.





Auch z.B. auf der Tokaido Line, die auf 590 km Toyko mit Kobe verbindet und Japans älteste Eisenbahnlinie ist, werden solche Green Cars eingesetzt, ein ganzer Zug sieht dann so aus, man kann die beiden Green Cars deutlich erkennen:

[ach ja, Spurweite: die japanischen Peronenwaggons sind kürzer als unsere, die bis zu 30 Meter lang sind, dafür haben sie meist weit mehr Türen, um das Ein- und Aussteigen zu beschleunigen. Und dass sie kürzer sind, hängt eben mit der schmaleren Gleisbreite zusammen. Aber dafür sind die Züge im Regional- und im Nahverkehr sehr viel länger wegen des höheren Fahrgastaufkommens, deshalb sind auch die Bahnsteige sehr viel länger als z.B. bei unseren S-Bahnen.]



Ein normaler Japaner arbeitet 50 Stunden die Woche (mindestens) und hat einen Nachhauseweg / eine Anfahrt zur Arbeit von je 90 Minuten.

Je nach Verbindung und Länge des Zuges kommen ein oder zwei Green Cars in einem Zug zum Einsatz.

Bei einem Shinano (s.o.) z.B. gibt es auch Green Cars, nur unterscheiden sie sich nicht so deutlich, wenn man Glück hat, kann man sie daran erkennen, dass sie weniger, dafür aber größere Fenster haben, sonst nicht.

http://ja.wikipedia.org/wiki/グリーン車
http://www.japan-guide.com/e/e2016.html
http://tokyorailwaylabyrinth.blogspot.de/2011/10/tokaido-line-japans-oldest-railway-20m.html


Bahnsteigmarkierungen und Barrieren

Also, das ist nochmal Servie, Pünktlichkeit, Genauigkeit. Auf den überregionalen Strecken spielt das keine so grosse Rolle, auf den Nahverkehrslinien schon, aber Hallo. Da gibt es auf den Bahnsteigen exakte Markierungen zum Ein- und Aussteigen, da gibt es sogar automatische Barrieren (die allerdings meist nur auf den unterirdischen Bahnhöfen), an denen der Zug meist zentimetergenau hält. Eben, um das das Ein- und Aussteigen so schnell wie möglich abzuwickeln. Und die Japaner sind wie die Briten, sie stellen sich in einer Schlange an und keiner drängelt sich vor. Dazu gehört auch die women only Bahnsteigmarkierung (s.o.).

Auf vielen grossen Bahnhöfen, vor allem bei unterirdischen im Zentrum, aber nicht nur, ist es sogar so, dass man auf einer Zugseite aussteigt während auf der anderen Zugseite bereits wieder eingestiegen wird. Da sind auf beiden Seiten Bahnsteige, alles der Geschwindigkeit geschuldet.











 
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