Da hast du das falsche Video erwischt, denk ich mal, und auch die Aussage, die Wiki zum Stromabnehmer der JR East Shinkansen Serie E5 trifft, scheint mir nicht ganz richtig zu sein:
Zuerst geht der hintere in neuer Fahrtrichtung verwendete Pantograph hoch, bevor der bisher für die Fahrt verwendete nach einiger Zeit abgesenkt wird, jede Fahrtrichtung hat also ihre eigenen Pantographen.
Das hier ist ein E5 Pantograph ohne Stromlinien-Gehäuse, der kann sich nicht selbst umkehren, schon vom Prinzip her nicht.
Ich hab auch in den Dokumentationen, Bildern und Videos bisher nichts über einen Shinkansen-Pantographen gefunden, den man entweder drehen kann (braucht immer Lagerspiel und kann zu Vibrationen führen), oder der sich selbst umkehren kann, dazu müßte entweder der Pantograph im Fahrzeug erst abgesenkt werden oder der Fahrdraht muss hoch, denn sonst widerspricht alles andere der Scherenmechanik bzw. dem Prinzip eines Pantographen (Storchenschnabel), weil man für ein Umkehren viel mehr Platz bräuchte als in der Höhe zwischen Zug und Fahrdraht wirklich vorhanden ist. Außerdem bräuchte man dann eine doppelte Federmechanik / -hydraulik, die den Pantographen in beiden Fahrtrichtungen an den Fahrdraht pressen kann, und ich kann mir- wenigstens im Moment - nicht vorstellen, wie das gehen soll, denn wenn es mechanisch wäre, würden sich die Hebel und Federn beider Seiten gegenseitig behindern. Das ist bei den alten Doppelscherenpantographen anders, denen macht ein Richtungswechsel absolut nichts aus und deshalb werden sie wohl auch weiterhin verwendet, bei den auf den japanischen Schmalspurgleisen mit max. 130 km/h gefahrenen Geschwindigkeiten macht das im Normalfall ja auch nichts aus, weshalb man einarmige Banditen dort wirklich nicht braucht.
Hier sind Beispiele von Pantographen anderer Serien...
Serie 500 - Pantograph Typ W
500-900 series WIN350 (Shinkansen-Prototyp)
Serie 700
Serie N700
Serie E5
Serie E6
Serie E7
Nebenbei: für die Shinkansen gelten strenge Lärmschutzbestimmungen, wobei sich einerseits der Tunnelknall und andererseits die sirrenden Pantographen als Hauptlärmquelle erwiesen haben. Die Pantographen werden ständig weiter optimiert, und z.B. die spitze Form der Shinkansen E5 und E6 dient nur in zweiter Linie zur Verbesserung der Aerodynamik, in erster Linie ist die Form dazu da, den Tunnelknall, der sich durch das Ansteigen des Luftdrucks bei Einfahrt eines Shinkansen in einen Tunnel am ANDEREN Tunnelende ergibt, zu verringern!
Denn in der Tat hat der E5 getrennt aufgesetzte Pantographen-Paare, von denen je einer nach Fahrtrichtung verwendet wird:Der Stromabnehmer der Baureihe E5 stellt eine Besonderheit dar: Um Geräuschemissionen zu reduzieren, war eine Anforderung an die Entwicklung der Baureihe E5, dass der Stromabnehmer immer in Pfeilform in Fahrtrichtung ausgerichtet sein muss. Damit nach einem Fahrtrichtungswechsel dies immer noch der Fall ist, hätte ein zweiter, gespiegelt montierter Stromabnehmer zum Einsatz kommen können. Allerdings hätte ein Defekt eines Stromabnehmers, bei dem der Stromabnehmer nicht mehr eingefahren werden kann, zur Folge gehabt, dass dann entweder mit zwei Stromabnehmern oder mit einem falsch ausgerichteten Stromabnehmer hätte gefahren werden müssen. Dies hätte zu Problemen mit den Lärmschutzauflagen geführt, und im schlechtesten Falle hätte das Fahrzeug bis zur Reparatur aus dem Dienst genommen werden müssen. Daher entschied man sich dazu, einen neuen Stromabnehmertyp zu entwickeln, der immer in Fahrtrichtung ausgerichtet werden kann.
Zuerst geht der hintere in neuer Fahrtrichtung verwendete Pantograph hoch, bevor der bisher für die Fahrt verwendete nach einiger Zeit abgesenkt wird, jede Fahrtrichtung hat also ihre eigenen Pantographen.
Das hier ist ein E5 Pantograph ohne Stromlinien-Gehäuse, der kann sich nicht selbst umkehren, schon vom Prinzip her nicht.
Ich hab auch in den Dokumentationen, Bildern und Videos bisher nichts über einen Shinkansen-Pantographen gefunden, den man entweder drehen kann (braucht immer Lagerspiel und kann zu Vibrationen führen), oder der sich selbst umkehren kann, dazu müßte entweder der Pantograph im Fahrzeug erst abgesenkt werden oder der Fahrdraht muss hoch, denn sonst widerspricht alles andere der Scherenmechanik bzw. dem Prinzip eines Pantographen (Storchenschnabel), weil man für ein Umkehren viel mehr Platz bräuchte als in der Höhe zwischen Zug und Fahrdraht wirklich vorhanden ist. Außerdem bräuchte man dann eine doppelte Federmechanik / -hydraulik, die den Pantographen in beiden Fahrtrichtungen an den Fahrdraht pressen kann, und ich kann mir- wenigstens im Moment - nicht vorstellen, wie das gehen soll, denn wenn es mechanisch wäre, würden sich die Hebel und Federn beider Seiten gegenseitig behindern. Das ist bei den alten Doppelscherenpantographen anders, denen macht ein Richtungswechsel absolut nichts aus und deshalb werden sie wohl auch weiterhin verwendet, bei den auf den japanischen Schmalspurgleisen mit max. 130 km/h gefahrenen Geschwindigkeiten macht das im Normalfall ja auch nichts aus, weshalb man einarmige Banditen dort wirklich nicht braucht.
Hier sind Beispiele von Pantographen anderer Serien...
Serie 500 - Pantograph Typ W
500-900 series WIN350 (Shinkansen-Prototyp)
Serie 700
Serie N700
Serie E5
Serie E6
Serie E7
Nebenbei: für die Shinkansen gelten strenge Lärmschutzbestimmungen, wobei sich einerseits der Tunnelknall und andererseits die sirrenden Pantographen als Hauptlärmquelle erwiesen haben. Die Pantographen werden ständig weiter optimiert, und z.B. die spitze Form der Shinkansen E5 und E6 dient nur in zweiter Linie zur Verbesserung der Aerodynamik, in erster Linie ist die Form dazu da, den Tunnelknall, der sich durch das Ansteigen des Luftdrucks bei Einfahrt eines Shinkansen in einen Tunnel am ANDEREN Tunnelende ergibt, zu verringern!
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