Sterbehilfe

MakubaX

Sakurazuka Mori
VIP
Schade eigendlich, dass man Menschen nicht über sein eigenes Leben bestimmen lässt.
In Europa haben die Niederlande, Belgien, Luxemburg und die Schweiz Sterbehilfe in unterschiedlichem Ausmass legal zugelassen.

Was macht zb ein Atheist wenn er sterben will, weil er seit Jahren ans Bett gefesselt ist und weiss das er stirbt.
Das einzige was er noch kann ist schlucken und blinzen.
Er versucht zu zeigen das er sterben möchte... doch nun sagen die Kinder, die vielleicht Religiös sind. "Nein"
Sterben ist immer eine Egoistische Sache, aber auch das Sterben lassen...
Nur die Leute die loslassen können respektiere ich, die Leute die aus Egoismus an ihren Verwandten/Freunden hängen sollen sich schämen.
 

Yorae

Gläubiger
Uii, da ist ja ein ganz schwieriges Thema ausgegraben worden.

Gehe ich recht davon aus, dass du dieses Thread mit den Themen Patientenverfügungen und (aktive) Sterbehilfe im Hinterkopf eröffnest hast?

Rechtlich gesehen wird das meines Wissens nach (nicht nur) in Deutschland als Behilfe zum Mord, bzw Mord behandelt (was aus biologischer Sicht auch sicher zutrifft)

Aus (Moral-)Philosophischer Sicht ist die Sache noch ein gutes Stück komplexer.
Richtig, GG2.2 sagt uns "Jeder Mensch hat das Recht auf Leben", aber jeder (volljährige) Mensch hat auch (Ausnahmen mal weggelassen) das Recht Auto zufahren, aber keiner muss wenn er nicht will. Halten wir also einmal fest:
Aus dem Recht auf etwas leitet sich keine Pflicht darauf ab
soll heissen, man darf keinen Menschen zum Leben zwingen. (wieder sind hierbei aussen vor externe Begleitumstände wie Krankheiten, soziale Situation, etc....)

GG1.1 sagt uns das die Würde des Menschen unantastbar ist, die Menschenwürde ist also höher eingestuft als das Recht auf Leben, das Idealziel wäre somit ein
Leben in Würde

(Menschen-)Würde lässt sich meiner Meinung nicht klar beschreiben. Nicht das ich sie als unkonkreten, schwammigen Begriff ansehen würde, sondern schlicht und einfach weil es etwas ist, das man mit Worten nie vollständig erfassen kann (ich zumindest).

Nun gibt es allerdings Situationen in denen die beiden Artikel miteinander in Konflikt stehen, beispielsweise die Dauerkomapatienten die nur durch Maschinen am Leben gehalten werden. Dort ist zwar Leben (im weiteren Sinne) vorhanden, aber keine Würde. Was haben wir hier für Möglichkeiten:
1) Maschinen abschalten -> Erzwingt Ende des Lebens -> Konflikt mit GG2
2) Maschinen anlassen -> Erzwingt Fortsetzung des Lebens mit unwürdigen Umständen -> Konflikt mit GG1
[ 3) Ignorieren -> Konflikt mit beiden -> Politische Lösung ]

Es stellt sich somit die Frage, was wichtiger ist, die Würde des Menschen oder dessen Leben. Dazu würde ich sagen
Es gibt keine eindeutige Antwort. Jeder muss für sich selbst entscheiden (Ausnahme sind die Komapatienten bei denen keine Chance besteht das sie je wieder aufwachen)
Allerdings sollte die Option des Freitods nur dann als solche angesehen werden wenn wirklich alle anderen (Hilfs-)Möglichkeiten ausgeschöpft sind (wie Therapien)

Tl;dr-Fassung: Die Entscheidung über das Leben sollte beim Einzelnen liegen, Selbstmord/Maschinen abschalten aber nur als Ultima Ratio in Frage kommen.

... Ich glaube ich bin im Laufe des Posts leicht vom Thema abgekommen, aber wer bis hierhin durchgehalten hat, darf sich einen Keks gönnen.

@Sparty: Moral/Ethik werden i.A. als Teilgebiet der Philosophie angesehen (Moralphilosphie), insofern macht die Unterscheidung zwischen beiden wenig Sinn, und da das ganze Thema komplett subjektiv ist, wirst du nie bessere oder schlechtere Diskussionsteilnehmer finden, nur solche die ihre Meinung klarer artikulieren können.

Links zum Thema:
Grundgesetz
und
Was das Internet hier sagt ^^
 
Gehe ich recht davon aus, dass du dieses Thread mit den Themen Patientenverfügungen und (aktive) Sterbehilfe im Hinterkopf eröffnest hast?
hmm eigentlich nicht ^^
die beiden beispiele sterbehilfe und freitod sind aber wohl die dinge, über die die meisten eine meinung haben bzw. die am wenigsten abstrakt sind.
mein anfangsgedanke durch den ich auf dieses thema gekommen bin war eigentlich, das mir folgendes durch den kopf geschwirrt ist:
wir werden geboren. wir werden (davon abgesehen das es nicht möglich ist) eigentlich nicht gefragt ob wir überhaupt geboren werden bzw. leben wollen. natürlich hat man als neugeborener noch keine möglichkeit das zu entscheiden, aber man bleibt ja nicht immer ein solcher.
wenn man dann genügend lebenserfahrung hat (was jeder für sich selber entscheiden muss) um darüber eine entscheidung zu treffen ob man es nun will oder nicht, wird einem die entscheidung verwehrt.
wir bekommen im endeffekt eine ware vor die haustür geliefert und müssen sie behalten ob wir nun wollen oder nicht.
nun kommt die frage auf ob es einem menschen denn ermöglicht sein sollte über über sein eigenes leben zu bestimmen, oder ob irgendwo eine grenze gezogen wird, wenn ja, wo?
ein wenig kontrovers und wirr, ich weis, und ich bin mir selber noch nicht im einen was man dazu sagen kann, aber durch den thread hier beschäftige ich mich schonmal länger mit diesem thema als mit meinen anderen wirren gedanken, und das ist gut so ^^
und ich finde es sind schon ein paar sehr interessante denkansätze genannt worden ^^
 

acid100

Exarch
Vielleicht habe ich eine zu vereinfachte Sichtweise, aber bei Hirntod müssen die Maschinen abgestellt werden, den da ist kein Leben mehr und somit gerät man auch nicht in Konflikt mit Gesetzen oder der Religion. (wen man es logisch betrachtet)
Und eben diese Geräte können einem andern eben dieses Leben -worauf er ein Recht hat- retten.

Genauso sollte es einem Patieten ohne starke geistige Krankheiten in Fällen gestattet sein frei zu entscheiden ob sie Leben wollen oder nicht.
Den niemand der für jemanden entscheidet weis wohl wie es ist sich nicht mehr frei bewegen zu können oder unter andern Beinträchtigungen zu leiden.

Und hier kommt auch wieder die Menschenwürde ins Spiel wen der Mensch selbst sich durch Krankheiten in GG1 verletzt sieht sollte man ihn nicht hindern.
Wenn er in Würde sein Leben beenden will hat, er das Recht dazu weil auch Tod zum Leben gehört und so eigentlich dem Recht auf Leben nicht entgegensten sollte.

Psychische Gründe sind wieder eine andere Sache da sollte man versuchen wirklich zu helfen und zu überzeugen sogut es geht.
Wen das über einen längern Zeitraum nicht hilft solte man auch diesen Menschen den Willen lassen.


Vom Gesetz her ist das Tehma nicht zu behandeln den Deutsche Gesetzt wiedersprechen sich gegenseitig zu stark.

Man sollte sozial sein und den Menschen helfen, man sollte aber nicht jemanden seine Überzeugungen aufzwingen, besonders jemanden der sich nicht wehren kann.
Das wäre wohl nicht sonderlich sozial und von einer guten Moral geprägt.
 

Neverman

VIP
VIP
Aber das größte Problem ist eben, dass nicht alle Patienten selber den Selbstmord begehen können, womit es, laut Gesetz, Mord ist.
Und auch Ärzte machen Fehler. Wie zum Beispiel der Patient, der 30 Jahre im Wachkoma lag...
Man kann, besonders bei bettlägerigen Patienten und welchen, die nicht mehr artikulieren können, oder sich sonstwie ausdrücken können, nicht eindeutig wissen, was besser ist. Wie verhält man sich, wenn man nicht weiß, was der Patient tun würde?
Leben lassen, auf die Gefahr hin, dass er den Rest seines Lebens unsägliche Schmerzen hat und einfach nicht so weiter leben möchte?
Oder sterben lassen, auf die Gefahr hin, von Verwandten oder Ärzten (je nachdem) auf Mord verklagt zu werden, oder einen Patienten, der vielleicht noch eine Chance auf ein normales Leben gehabt hätte und weiter leben wollte, getötet zu haben?

Das ist ne schwierige Frage, die kann keiner beantworten...
Aber in den Fällen, in denen der Patient selber entscheiden kann, sei er noch so durch irgendwas "beeinflusst", sollte es erlaubt und unterstützt werden, solange er es selber tut!
 

Shishiza

Sehr brave Fee^^
Teammitglied
Mod
Das ist ein sehr interessantes Thema.
Also normalerweise würd ich sofort sagen, jeder kann machen was er möchte...aber es gibt soviele Fälle, wo ich weiß, das ich anders denke. Und egal was in dem Moment die Gesetze sagen, ich würde gerne helfen, um dem ein Ende zu machen.
Aber auch umgekehrt weiß ich nicht wirklich, was die jenigen denken..oder was sie dazu getrieben hat, das sie sich umbringen wollen. Ich verstehe es auch nicht, da ich mich nicht in diese Person hinneinversetzen kann. Und doch wüßte ich nicht, wie ich in dieser Situation machen würde.
 

SODI@WOH

Gehört zur Unterschicht
Otaku Veteran
Ich seh das Problem nicht. Wenn jeder so leben kann wie er will, kann er auch selbst entscheiden wann er sterben will. Mach ich niemanden ein Vorwurf. Ärzte sollten auch wissen wann es Zeit ist jemanden sterben zu lassen. Schließlich holen sie Menschen auf die Welt. Sind ja net umsonst Götter in weiß. Wenn es immer solche Aussagen dafür und dagegen gibt, macht man es doch für den Arzt nur schwieriger.
 

Raidon

Novize
Naja weiß eigentlich nicht was ich noch zu diesem Thema sagen soll. Schätze es ist schon alles gesagt worden. Man sollte einfach immer die gegebene Situation berücksichtigen. Habe mal jemanden getroffen der vom Hals abwärts gelähmt war, ich habe mich mit ihm unterhalten und er sagte selbst das ist kein Leben mehr wenn du für alle Tätigkeiten hilfe brauchst, aber andererseits freute er sich tierisch wenn ihn seine Kinder besuchen kamen und er mit Ihnen reden konnte. Ich glaube in solchen Sachen gibt es fast nie eine optimale Lösung. Schätze man sollte einfach die Situation von jedem bedenken und IHN dann entscheiden lassen, weil man sich einfach nur bis zu einem gewissen grad in jemanden hineinversetzten kann.

Aber in Deutschland hat man in solchen Fällen keine Möglichkeit in würde zu sterben, weil ja sterbehilfe verboten ist. Ich bin eben der Meinung das man sowas eigentlich kein Leben mehr nennen kann im Endeffekt ist es gerade das Warten auf den Tod.
 

Servisto

Ungläubiger
Aber das größte Problem ist eben, dass nicht alle Patienten selber den Selbstmord begehen können, womit es, laut Gesetz, Mord ist.
Nein das stimmt nicht ganz, wen ein Patient den Wunsch äußert getötet zu werden dann ist es nach § 216 StGB Tötung auf Verlangen und kein Mord.

Ich würde sagen das das abhalten der Selbsttötung ein eingriff in die Persönlichkeitsrechte ist.
Anderseits was ist mit den Menschen die nur die einnahm eine Pille diesen Wunsch verschwinden lassen würde ?:confused:
 

Chialya

Novize
Ok, ich versuche mal die ganze Sache rein Spirituell aufzurollen.
Alles andere gesetzlich und moralisch betrachtet, wurde hier ja schon zur Genüge angesprochen und ich würde dem auch soweit zustimmen.

Ein Aspekt fehlt mir hier allerdings noch, der Spirituelle! Damit meine ich aber NICHT die Definierung aus einer Religion wie dem Christentum allein, sondern die „göttliche“ Ansicht im Allgemeinen. (Ich hoffe das ich damit Darkest Night’s fehlendes Puzzle zur Fragestellung etwas näher komme.)

In der spirituellen Welt beschreibt Selbstmord: das Aufgeben!

Aus Göttlicher Sicht betreten wir unser Leben keinesfalls zufällig. Viele Seelen hängen in der „Warteschleife“ um einen Körper, da es im Universum nur hier auf der Erde möglich ist eine gewisse Form von Erfahrung zu machen. Das beschreibt unter anderem in einem zerbrechlichen Körper, unter Einschränkung von Fähigkeiten, unter Verlust allen Wissens, mit einem eingeschränkten Gehirn und Verstand, solch Dinge wie Vertrauen, Liebe, Gegensätzlichkeit (warm-kalt, gut-böse, hell-dunkel, …), Glaube (da es ja nicht Wissen ist), Abhängigkeit von Geld, gesteuert von Emotionen und Gefühlen, Versuchung und Lust und vieles mehr zu LERNEN! Dabei ist das interessante dabei: „unvoreingenommen“ diese Erfahrung selbst machen zu können! Das soll ein Gut sein, wie es angeblich nur hier auf dieser Welt möglich ist.

Wir haben also auch eine Aufgabe geistig zu lernen und uns im „Gesamten“ weiter zu entwickeln! Womit ich den Grund für das „Warum leben wir überhaupt?“, einigermaßen definieren möchte.

Dazu gehört also auch das Bewältigen von Gegensätzen. Beispiel: Wenn ich nicht weiß was kalt ist, woher weiß ich dann was Wärme ist? Wenn ich die Dunkelheit nicht kenne, weiß ich dann das Licht zu schätzen? Wer nicht besonderes Leid empfunden hat, der kann Freude auch nicht so intensiv wahrnehmen.

Klar kann das Leben grausam und schwer sein! Doch ich vergleich das gerne mit einem Marathon. Gewinnen ist eine Sache, doch dabei sein und „durchhalten“ eine andere. Dabei spielt es keine Rolle als letzter ins Ziel zu kommen oder am meisten Erfahrung gesammelt zu haben, sondern überhaupt weiter zu kommen und egal wie schwer der Weg sein mag letztendlich aus eigener Kraft das Ziel zu erreichen.

Selbstmort.. ist nur ein mitten in der Matheprüfung aufgeben, weil die Aufgaben zu schwer scheinen!
Auch wenn das Leben durch körperliche Umstände eine Qual ist, lohnt es sich denn noch zu leben. Sein Leben vorzeitig beenden zu wollen nur weil man Angst hat vor den Qualen, oder wenn man weiß dass man sterben wird, sowie das sich drücken wollen vor Problemen bei Suizid halt ich im höchsten Maße für FEIGE! (Jeder hat es schwer, warum sollte es irgendjemand leicht haben?!)

Jeder der Suizid begehen möchte hat das Recht und die moralische Verpflichtung von jemanden der einen davon abhalten will aufgeklärt zu werden. Dennoch besteht der freie Wille und ich muss mir das Leben nicht aufzwingen lassen! Doch es soll nicht heißen: „ich habe davon ja nix gewusst“!

Auch muss man bedenken, dass es immer jemanden gibt der traurig ist wenn man stirbt. Und mit welcher moralischen Vertretbarkeit tue ich denjenigen (zB meiner Familie) solch Leid an?

Sterbehilfe (und damit auch der Fremdentscheid) berechtigt sich meiner Meinung nach nur wenn der Körper nicht mehr „natürlich“ lebensfähig ist. (zB Hirntot, oder Koma ohne Chancen) Das jemand sich entscheidet „ich möchte nicht von Maschinen künstlich am Leben erhalten werden“, kann ich verstehen. Aber nicht jemanden darum zu bitten das Leben zu nehmen oder es selbst zu tun wenn der Körper eigentlich „selbst“ lebendfähig wäre!

Aus Göttlicher Sicht betreten wir unser Leben keinesfalls zufällig. Es heißt dass wir uns vor Antritt selbst aussuchen zu leben und uns wahrscheinlich sogar unsere Eltern aussuchen können. Das sind natürlich Sachen die wir materiell nicht beweisen können, daher bleibt das spirituelle auch nur „der Glaube“! Wir haben aber einen freien Willen und können über uns selbst entscheiden und zwar auch die Prüfung vorzeitig abzubrechen und aufzugeben! Ob das allerdings was bringt, ist ne andere Frage…
 

nihilizt

Otakuholic
Otaku Veteran
naja wer so MUTIG ist und sich selbst "ausknipsen" will (zb. bei ner schweren krankheit) würd es nicht verdenken. das unvermeidliche zu beschleunigen ist weder verwerflich noch feige. natürlich für die leute die einen nahestanden oder so mit einem zu tun hatten, ists ne sauerei, aber mal ganz ehrlich: ist der tod nicht die grösste frechheit die es gibt? ;)

natürlich ist auch die hospiz bewegung eine gute idee, besonders für leute die das leben noch im gewissen masse auskosten wollen. man kann da im besten fall auf medikamente und jemanden der beruflich händchen hält, mehr oder weniger das leben gut ausklingen lassen.

beim totalen hirntod erlischt der geist und somit wären lebenserhaltende massnahmen praktisch sinnlos.

sterbehilfe: ja! aber nur stark reguliert und es darf in keine art und weise(!) verpflichtend sein.
dass sage ich, weil auf jedes recht eine pflicht kommt.
 
Ich teile Yorae's Sichtweise voll und ganz, jedoch habe ich noch ein paar Worte zu dem Thema.

Für meinen Geschmack wurde der Begriff Sterben zu wenig definiert bzw. rezipiert.
Sterben ist meiner Meinung nach eine lang andauernder Prozess, selbst wenn der biologische Ablauf kurz sein mag.
Es beginnt vielleicht mit der Resignation oder sogar mit einer Depression. Es muss allerdings nicht so negativ behhaftet sein, denn man kann auch akzeptieren, dass man stirbt und ab da ist für mich der Sterbeprozess vorhanden.
Natürlich ist der Tod durch meine Definition nicht unaufhaltbar. Man ihn durchbrechen, sei es mit fremder oder eigener Hilfe.

Da ich eine persönliche Erfahrung mit Suizid habe, möchte ich sie an dieser Stelle Teilen. Es ist zwar nur ein Einzelfall und nicht zu verallgemeinern, aber es soll euch ein Bild vermitteln:

Ich war vor ein paar Jahren Zeuge davon, dass mein damals bester Freund sich das Leben vor meinen Augen nehmen wollte.
Dazu muss ich sagen, dass er ein wenig angetrunken war (nicht sehr, aber doch).
Es entbrannte ein hiziges Wortgefecht, welches nicht viel an der Situation änderte. Als er im Inbegriff es selbsttötens war, entriss ich ihm das Tötungswerkzeug mit Gewalt, wobei ich selber verletzt wurde.
Bis heute war das meine mutigste Tat.
Ich hab das Ding weggeschmissen und ihn umarmt, was denke ich so ziemlich das beste war, was ich tun konnte. Worte hätten in diesem Moment nicht so sehr geholfen.
Es war dann noch eine lange Nacht, aber ihm wurde klar, das es eine voreilige Handlung war und es nicht nur ihn betraf.
Sein Motiv war der Stress unter dem er ihm Zuge seiner Ausbildung litt.
Heute ist er erfolgreicher Medizinstudent :D

Danach war mir klar, dass Selbstmord nicht nur die Sachen von einer Person war, sondern viel mehr betrifft.
 
Meiner Meinung nach darf man niemanden vom Suizid abhalten wenn es dafür wichtige Gründe gibt. Und ich meine nicht das man von Freund/in verlassen wurde. Aber wenn man z.B. totkrank ist sollte man selbstbestimmt gehen dürfen...
 
Meiner Meinung nach darf man niemanden vom Suizid abhalten wenn es dafür wichtige Gründe gibt. Und ich meine nicht das man von Freund/in verlassen wurde. Aber wenn man z.B. totkrank ist sollte man selbstbestimmt gehen dürfen...
Wenn man sich wirklich selbst töten will, dann schafft man das auch und keiner kann was dagegen tun, weils unerwartet passiert.
Alles andere ist nur ein Hilferuf und die wollen praktisch gerettet werden.
 

haga

Novize
Was viele Menschen nicht beachten die Selbstmord begehen ist dass sie andere Suizidgefährdete damit in ihrem Vorhaben sich zu töten bestärken. Dass nennt man den "Werther-Effekt"(geht zurück auf Goethes Roman "das Leiden des jungen Werther", nach dessen erscheinen die Selbstmordrate in den betroffenen Städten signifikant anstieg.)

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass besonders leidende Individuen vorzeitig aus dem Leben scheiden dürfen, dies jedoch auf rechtlicher Ebene geregelt werden muss um Nachahm-Effekte zu vermeiden.
 
Oben