Sterbehilfe

Neverman

VIP
VIP
Es gibt eine Schweizer Studie, wie teuer ein Selbstmord ist. Ich finde es nicht krank, an die ökonomischen Konsequenzen zu denken. Tatsächlich ist der Selbstmord, indem man sich vorn Zug schmeißt, der teuerste, wohingegen Erhängen am preiswertesten ist.
Aber es ist ein Eingriff in die Privatsphäre, wenn wir jemanden dafür verurteilen, dass er Selbstmord begeht. Und wenn er will, das für einen Tag die Züge stillstehen und die Bahn 40000 Öcken berappen muss, inklusive Psychotherapeuten-Kosten für Angestellte, dann soll er das tun. Es ist sein Wille und gerade bei so etwas privatem hat kein anderer Mensch auch nur ein Wort mitzureden!

Deine Gesinnung ist eigentlich auch egal, denn ein linksliberaler wird vielleicht genauso denken wie du, dass man nur Leute bestrafen sollte, die es "verdient haben".
Aber das ist totale Willkür! Denn dadurch wird Bestrafung von zu vielen Faktoren abhängig. Und wie du richtig gesagt hast, liegt unser Leben letztendlich in den Händen der höchsten Institutionen. Wir sollten ihnen nicht noch mehr Macht geben. Die Gesetze, wie sie jetzt sind, schützen uns, sorgen dafür, dass wir alle gleichberechtigt vor dem Gericht erscheinen und idealerweise auch gleichberechtigt behandelt werden. Wenn wir es nun aber einführen, dass ein Mann plötzlich nicht mehr bestraft werden darf, weil er aus "Notwehr" gehandelt hat, dann ist das keine Gerechtigkeit mehr.

Der Bäcker ist immer ein bestohlener Mann, aber der Dieb soll nur bestraft werden, wenn er es aus purem Eigennutz getan hat und nicht, um zu überleben? Das heißt, wenn ich durstig bin, ist es legitim Wasser zu stehlen, wenn ich Geldnöte habe ist es in Ordnung eine Bank auszurauben? Ich verstehe, dass es auf die eine Art wie gerechtigkeit aussehen mag, aber man muss beide Seiten betrachten. Und das vollkommen neutrale Gesetz ist eben die Waage, die beide Seiten gleich bevor- und benachteilt. Das ist nicht immer Gerechtigkeit aber im Endeffekt sorgt es für Gleichgewicht.
Zumal würde Bestrafung von ökonomischen Interessen abhängig werden. Leute würden nicht mehr zur Arbeit gehen, weil ihnen das stehlen erlaubt wird, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, die Menschen würden ihre Morde immer wie Unfälle und Notwehr aussehen lassen, weil ihnen dann Straffreiheit winkt. Man sollte auch die Konsequenzen bedenken, die soetwas nach sich ziehen würde.

Du sagtest, es gibt nicht nur gut und böse, aber genau darin teilst du ja auf. Der Staat würde anfangen, einfach nur in gut und böse einzuteilen, nämlich der Verbrecher, der ein Unmensch ist, weil er tötet und der liebe Familienpapa, der tötet, weil er seine Familie beschützen will. Was die beiden verbindet, ist der Mord und beide haben eine Bestrafung verdient. Der moralische Aspekt mal außen vor gelassen, aber es wäre einfach keine Gerechtigkeit, wenn der Familienvater nicht bestraft werden würde. Klingt hart, ist aber so.

Bei der Angelegenheit mit den Schweizer Bankdaten handelt der Staat kriminell, um Kriminellen das Handwerk zu legen. Das ist nicht in Ordnung. Exekutive, Judikative und Legislative stehen für Freiheit und Gleichheit in unserem Land und das bedeutet, dass sie vollkommen neutral und prinzipientreu bleiben müssen. Hier aber bricht der Staat seine eigenen Prinzipien, was schlimmeres zur Folge haben wird, als nur den Verlust der Integrität.
 

Moridin

The evil Mastermind
Ich seh schon ich hab mich mal wieder umständlich Ausgedrückt. (Passiert mir häufiger^^)
Also zum ersten ging es mir beim Suizid nicht um die Ökonomische Seite sondern eher um die Soziale.
Wenn man anfangen muss mit Handfeger und Kehrplech oder besser mit Tüte und Handschuhen die Leichenteile aufzusammeln ist das schon eine extreme Psychologische Komponente mit der nicht jeder Mensch fertig wird. (Genauer genommen keiner, denn es belastet einen Massiv. wer da was anderes sagt Lügt entweder oder macht das seid Jahren. Z.B Gerichtsmediziner deren gehilfen oder Tatortreinigungskräfte)

Was das mit dem Gut und Böse angeht so gibt es diese Begriffe wirklich nicht.
Aus meiner Sicht ist ein Mörder Böse.
Aus seiner Sicht ist er alles andere aber nicht Böse.

Als Extremes Beispiel gilt in der Regel Hitler.
Ich glaube nicht das er sich für schlecht oder Böse gehalten hat als er kurzerhand den Befehl gab Millionen von Juden und anders Denken zu exekutieren.

Auch glaub ich nicht das derjenige der die beiden Atombomben auf Nagasaki und Hiroshima abgeworfen hat sich für böse danach hielt.

Wenn jemand der kein Geld hat eine Bank überfällt ist auch nicht gemeint.

Es geht hier um das Überleben einer oder mehrer Personen.
Das hat nichts mit willkür zu tun.
Es ist lediglich eine andere Seite der Gesetze die es gestatten aus der Not herraus jemanden zu töten.
Ein Bank überfall zählt natürlich nicht dazu.

Aber ehrlich diese Gesetze gibt es aus einem bestimmten Grund.
Kein Mensch weis wie er in solch einer Situation reagieren würde, da dort der Verstand abschaltet und der überlebenswillen die kontrolle übernimmt.

Da stellen sich natürlich einige Fragen:

Ist diese Person überhaupt noch zurechnungsfähig?
Wieviel ist ein Menschenleben wert?
und
Wie würdest du Handeln in so einer Situation?

Bis auf die erste Frage kann man sie nicht beantworten.
Ein Mensch ist in solch einer Stress situation allerdings nicht mehr zurechnungsfähig.
Zumindest nicht der Ottonormal Mensch der nicht jeden Tag in Lebensgefahr schwebt.

Ansich kann man den Diebstall aus Notsituation genauso Deklarieren wie Mord.

Wenn man klaut um zu überleben und nicht aus Niederenbeweggründen (Rache, Bereicherung usw.)
Dazu sollte auch klar sein das diese Person sich um einen Job bemüht und kein Geld vom Staat bekommt aus keine Ahnung welchen Gründen.
Ein Bankraub gehört deffinitiv nicht in diese Kategorie.

Aber zurück zum thema.

Kriminelle Organisationen tätigen jetzt schon Morde die wie ein Unfall ausehen und es gibt auch beweise das die Regierung dies auch macht.
Aber diese Gesetze sind kein Freifahrtsschein.
Trozdem werden Ermittlungen durchgeführt.
Damit man auch sicher ist das alles so gelaufen ist wie es beschrieben ist.

Und nur zur info ich bin nicht für die Todesstrafe ich sage nur das es bis jetzt keine richtige Alternative gibt.
 

Neverman

VIP
VIP
Lassen wir das besser, irgendwie reden wir aneinander vorbei...-_-
Und es gehört auch nicht mehr wirklich zum Thema...

Zur Ausgangsfrage, wie wir zum Thema Patientenmord/Freitod/Patientenverfügung stehen:

In meinen Augen ist es das höchste und einzige wahre Recht des Menschen, mit seinem Leben anstellen zu können, was immer er will. Möchte ein Mensch sterben, respektiere ich seine Entscheidung. Niemand sollte sich anmaßen, ihn dafür zu verurteilen oder zu "seinem Besten" etwas anderes zu bestimmen. Ist ein Mensch nicht mehr in der Lage, sein Leben selber zu beenden, sollte er die Möglichkeit haben, sein Leben durch andere beenden zu lassen. Zwar bin ich mir nicht aller möglichen Konsequenzen bewusst, was für Auswirkungen das haben könnte, wenn man mit dem Tod Geschäfte macht, aber ich würde es in Kauf nehmen.
 

Bregoran

Otaku Elite
Otaku Veteran
Also ich bin der Meinung das man einen Menschen der nurnoch an Maschienen hängt und keine chance auf Rettung besteht ihn nicht länger leiden zu lassen sondern einfach die Maschienen abzudrehen.
Fals einer Selbstmord begehen will wegen einer tödliche Krankheit die ihn sonst langsam dahinrafft oder wegen einer ernsten Behinderung die ihm zum Pflegefall macht sollte man es auch nicht verhindern, anders ist es bei Selbstmord aus eher geringen gründen wie z.B. Arbeit verlieren, Freund/in hat schluss gemacht da sollte man denjenigenn auf jeden fall versuchen davon abzuhalten, den dass sind kurzschlussreaktionen die derjenige sicher nicht bei klaren verstand begehen würden.
Bei ernsteren Problemen wie z.B. ganze Familie durch nen unfall verloren würde ich das aber niemals verhindern, den das is nachvolziehbar.


mfg Bregoran
 

[¿]

Gläubiger
Meiner Meinung nach ist es durchaus gerechtfertigt, einem Menschen seinen freien Willen im Bezug auf den Todeszeitpunkt zu lassen - wenn dies in einem klaren Geisteszustand geschieht. Einem mit vernebeltem Verstand beschlossenem Suizid könnte ich z.B. nicht einfach zusehen, da sich die Lebensumstände sehr wahrscheinlich wieder verbessern und dieser Mensch durchaus wieder ein Lebenswertes Leben führen kann. Wenn nun aber ein Mensch an eine Maschine angeschlossen ist um ihn am Leben zu halten, und diese Person Schmerzen leidet und nun seinen Tod bestimmt, so sollte ihm dieses Recht gewährt werden.
Anderes Beispiel: Wenn ein Mensch nach langem Überlegen und mit klarem Verstand keinen Sinn mehr in seinem Leben sieht, so steht es ihm meiner Meinung nach frei völlig frei sein Leben selbst zu beenden, dagegen habe ich aus rein Moralischer Sicht nichts einzuwenden.
 

Rattenkönig

Ngeuuraksaha
VIP
Ein langer Text.

Rein rechtlich ist es verboten den Menschen Sterbehilfe zu gewährleisten, da ist es dem Gesetzesgeber völlig egal, wie sehr ein Mensch leiden muss. Die Ärzte wollen ihren Job nicht los werden. Theoretisch könnte man, wenn der Gesetzesgeber es so beschlossen hat, dass auch leitende bzw. dahinsiechende Menschen nicht beilhilfe beim friedlichen sterbens erhalten dürfen, als Menschenquälerrei bezeichnen. Siehe z.B. Alter Mensch an einem Beatmungsgerät und Tropf, wie ein Herzschlagmessungsgerät oder anderen Geräten die einem ans Leben zwingen. Kaum ein Mensch will so dahinsiechen, wenn es denn Familienteile gibt, die wehemend gegen eine Sterbehilfe sind, denken sie in erster Linie nur an sich, sie wollen halt keinen Menschen verlieren der ihnen an Herzen liegt. Nun die Frage, kann man es mit seinem Gewissen vereinbaren einen Menschen in die Augen zu schauen der schon weint wegen dem Schmerz und dieses immer ans Bett gefesselt sein? Die Gesetzesgeber müssen ja nicht hinschauen... denken sie sich.

Was denken die, die gegen solche Sterbehilfe sind, wenn der jene Patient schon dahinsiecht und wo gewiss ist das er kein wirkliches Leben mehr führen kann? Ich würde eher ein schlechtes Gewissen haben wenn ich dazu gewzungen wäre Menschen am Leben zu erhalten die nun wirklich nicht mehr die Kraft haben. Wem das egal ist, naja, jedem das seine. Ich hoffe man erlaubt es irgendwann, dass ein Mensch selbst bestimmen kann, wann er stirbt, erstmal nur bezogen auf die Menschen die nicht mehr die körperliche und geistige Kraft haben angenehm zu leben.

Im Gesetzesbuch steht ja, jeder hat das Recht zu leben, also hat gleichzeitig auch jeder das Recht zu sterben. Niemand darf darüber entscheiden wer lebt und wer stirbt, wo soll das hinführen? Sagt man irgendwann.. (Halt! Du stirbst nicht!) und anders (Dich brauchen wir nicht mehr, Tschüss! *abknall*)?

Menschen die mit dem Leben nicht mehr klar kommen ewig wegsperren ist auch nur reine Menschenquälerei, nichts anderes. Heile mal einen Wahnsinnigen wie es Hitler oder Nero (Rom) war... Man kennt vielleicht die Irrenanstelten der damaligen Zeit um 18. Jh. Menschen kamen rein die gemordet haben oder im schlafwandeln mordeten, brachen aus und es ging weiter, also von vorne los, so gut wie niemand war wirklich geheilt, viele wurden rückfällig, die die geheilt waren sind selten aussnahmen, mitunter waren die nur geheilt, die nicht mal Geisteskrank waren. Aber ich sage damit nicht das man es nicht versuchen sollte einen Menschen der sich das Leben nehmen will beiseite zu stehen, ich könnte es nämlich nicht mit meinem Gewissen verinbaren, wenn einer vor meinen Augen stirbt und ich nichts getan habe. Wenn ich das mögliche getan habe, dann kann ichs auch nicht mehr ändern. Aber zwingen kann man einen nicht, denn dann werden unter umständen Mörder aus ihnen.

Im vergleich, wenn du eine Katze eng mit einer anderen Katze in den Raum stellst und einer der beiden Katzen nicht mehr richtig Tickt, kann es durchaus sein das eine der beiden Katzen am nächsten Tag tot ist. Also man hat sozusagen eine Katze mit einer anderen in ein Raum gedrängt, obwohl sie sonst immer abgehauen ist, wenn die andere Katze ankam. Wenn du nun den Menschen am Leben hälst und immer wieder mit seinen Fehlern und Niederlagen konfrontierst kann auch er zum Mörder werden.

Aber nun da der Staat es nun verboten hat, dass man Menschen sterbebeihilfe leistet, die keine Kraft mehr zum leben haben, kann man wenig dagegen machen, wenn man sich nicht gerade strafbar machen will. Unterlassene Hilfestellung wäre es eher nur, wenn man zusieht wie andere Menschen einen anderen töten, wenn einer den frewilligen Freitod wählt, kann man auch nicht mehr tun als in sein Gewissen reden, wenn er dennoch springt, wäre der Satz, unterlassene Hilfestellung einfach nur eine Frechheit, weil man gewzungen wird, anderen zu zwingen am leben zu bleiben.
 
ich glaube nicht wenn er oder sie sterben will dan soll man ihn lassen man kan ihm oder ihr versuchen auszureden aber wen man sehr krank ist oder eine maschinen am leben halten dan würd ich das verstehen
 

verdistis

Ungläubiger
Am Ende ist es vermutlich eine Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss. Wie die meisten Moralfragen. Allerdings finde ich es auch nicht falsch, wenn es hier, grade für Ärzte, Gesetze gibt, die vorschreiben, wie sie zu handeln haben. Denn wie in den meisten Dingen ist es nunmal genauso leicht, etwas falsch zu machen, wie richtig. In solchen Fällen, in denen Patienten wirklich an Maschinen und Betten gefesselt sind, sollte meiner Meinung nach eine klare Hirachie herrschen. An erster Stelle steht wohl die Meinung des Patienten. Ich kann verstehen, das jemand, der sein ganzes Leben an ein und das selbe Bett gefesselt ist, nicht weiterleben möchte. Wenn die Person also (bei klarem Verstand) sterben möchte, sollte sie das Recht dazu haben. Wenn di Person in einem Komaähnlichen Zustand ist und nachweisbar ist, durch Schriftstücke etc., das sie es nicht will, das man sie am Leben erhält, erst recht. Danach sollte die Familie zu Rate gezogen werden. Sicher, es gibt bestimmt welche, die egoistisch entscheiden oder vielleicht auch Sterbehilfe oder dergleichen aus religiösen Gründen ablehnen, aber ich denke, man sollte versuchen, möglichst so zu entscheiden, wie man denkt, das die Person entscheiden würde. Oder Notfalls einfach sagen, das man es nicht weiß. Zum Beispiel weiß ich von meiner Familie, das weder meine Eltern, noch meine Geschwister in einem Bett vor sich hinvegitieren wollen würden. In diesem Falle wäre ich definitiv dafür, das man die Maschinen abstellt. Es wäre in ihrem Sinne. Aber bei anderen Familienmitgliedern? Kann ich wissen, was meine Großtante wollen würde, welche ich zum letzten mal vor 10 jahren gesehen habe? Nein, ich weiß nur, das sie einen großartigen Afrikaurlaub hatte. Da sollten also andere entscheiden. Notfalls ein Arzt. Bei Ärzten ist das so eine Sache. Ich denke, bei Ärzten sollte die Logik wichtiger sein, als die Moral. (Wobei die Moral nicht vollkommen vergessen werden darf) Ich denke allerdings, sie sollten Beschränkungen haben. Es kommt einfach darauf an, wie "schlimm" der Zustand ist. Was ist daran verwerflich, das Leiden einer Person zu beenden, welche für eventuell Jahrzehnte einfach nur daliegen kann in einem Bett, und vielleicht höchstens blinzeln kann? Ich kann mir nicht vorstellen, das so eine Person ihr Leben irgendwie lebenswert findet. Oder eine Person, welche wirklich in einem Koma liegt und bei der wirklich feststeht, das sie nicht mehr aufwacht? Es ist nichts außer Ressourcenverschwendung, eine solche Person künstlich am Leben zu erhalten. Niemand hat etwas davon, auch eventuelle Familienmitglieder, die dagegen sind nicht. Sicher wäre es traurig, die person gehen zu lassen, aber wäre es nicht auch eine selische Qual für alle beteiligten, das Leiden so lange zu verlängern?

Bei Selbstmördern ist das so eine Sache. Ich denke, man sollte versuchen zu helfen. Denn wenn die Person wirklich sterben will, ist die Chance sehr hoch, das sie es auch wirklich so macht, das es gelingt... Wer kann schließlich verhindern, das du dir hinter verschlossener Tür, grade wenn niemand etwas davon weiß, etwas antust, was dein Leben beendet? Wenn man eine Person also retten kann, sollte man es tun und versuchen, der Person so gut es geht zu helfen (und sei es, das man sie in fachliche Hände gibt, dafür sind die ja da) Wer weiß? Vielleicht rettet es sie ja und sie findet noch etwas, was ihr Leben wieder Lebenswert macht? Es besteht immer die chance, das es nur ein Hilfeschrei war. Wenn nicht, wie gesagt, es gibt genug möglichkeiten, den Erfolg nahezu zu garantieren. Schlimmstenfalls hast du also eine Person, die dich hasst, weil du ihr Leben gerettet hast, oder eine Person die trotz allem dir möglichen gestorben ist, bestenfalls hast du ein Leben gerettet. Vielleicht sieht jemand das anders, aber ich bin lieber verhasst, als das ich mir Vorwürfe machen müsste, es nicht zumindest versucht zu haben.
 

obershadow

Novize
ich bin der meinung, wenn man das leben jemanden beenden möchte braucht man einen grund. Aber um das leben jemanden zu retten braucht man absolut keinen grund. :D
 

Karen

Otaku
einleitend, ich habe mir die "Mühe" gemacht nur die erste Seite zu lesen und die nicht mal ganz ...

wir dürfen nicht in das leben eines anderen eingreifen, so das wir es beenden, das ist klar, oder?
...
ist es uns denn dann erlaubt in die andere richtung einzugreifen? dürfen wir eines menschen leben erhalten wenn es nicht seinem willen entspricht?
Jein!
ist die Person bei Bewußtsein und äußerst ausdrücklich den Wunsch vom "Leben" erlöst zu werden, sollte man diesem Wunsch stattgeben, auch wenn er fragwürdig erscheinen mag.
natürlich sollte, wenn vorhanden, die Familie dabei einbezogen werden.
Ich denke mal schon.
Immerhin steht im Grundgesetz §1 immerhin "Jeder hat ein Recht auf Leben." Genau deswegen kann es nicht rechtswiedrig sein, wenn man eine andere Person davon abhält, sich etwas zu tun oder sie auf längere Sicht hin, am Leben erhält.
wenn eine Person freiwillig auf sein Leben "verzichtet", warum willst du diese davon abhalten das eigene Leben zu beenden?
....
Viele Ärzte sehen es so, dass man einen Menschen quasi am Leben halten muss, weil er halt ein Anrecht auf dieses Leben hat, selbst wenn er sterben will. ....
Ich denke auf grund dessen, wird alles getan einen Menschen am Leben zu halten, auch wenn es nicht dem Willen desjenigen entspricht.
Ärzte haben einen Eid geleistet, welcher sie dazu verpflichtet Leben zu erhalten.
das hat also nicht unbedingt etwas mit moralschen Empfindungen zu tun.
meistens heißt es leider Lebensquantität vor Lebensqualität ... und da liegt meiner Meinung nach der Hund begraben.
Es sollte zum Menschenrecht gehören, sein eigenes Leben zu bestimmen, wie man will. Und das schließt auch den Freitod mit ein. Das Menschen künstlich über Jahre am Leben gehalten werden, obwohl sie ausdrücklich sterben wollen, ist einfach eine Schande. Aber die Person sollte schon bei klarem Verstand sein und es vor allem selber tun können. Ansonsten heißt es hinterher vielleicht, dass es Mord war? (Das wird wohl auch ein Grund sein, dass Ärzte keine Sterbehilfe leisten. Sowas könnte ganz schnell nach hinten losgehen)

Und ich denke, das ist durchaus egoistisch. Aber wo kämen wir hin, wenn wir immer nur an andere denken würden? oO
den eigenen Tod bestimmen können schön und gut, nur darf man dabei keine anderen Menschen mit "belästigen".
wenn jemand auf die Idee kommt vor einen Zug zu springen gefährdet er damit auch andere Leben.
selbst wenn dabei keiner ernsthaft zu Schaden kommt ... so muß doch jemand den "Dreck" beseitigen.
da wäre es nur fair, wenn dies die Angehörigen machen müßten ... dann würde sich der eine oder andere Selbstmöder für eine andere Methode entscheiden.
soweit ich weiß werden in Japan die Reinigungskosten den Hinterbliebenen auferlegt, seit dem soll die Zahl der "Springer" zurückgegangen sein.
zur Sterbehilfe; eine Patientenverfügung sollte dafür sorgen, daß keine Missverständnisse entstehen.
 

Kiffriese

Novize
Tiere die leiden, lassen wir einschläfern um ihnen unnötiges Leid zu ersparen. Menschen hingegen werden über die Zeit am Leben gehalten, selbst wenn sie schreien vor Schmerzen.
Früher war es verboten den menschlichen Körper aufzuschneiden, selbst den Ärzten. Eine dunkle Zeit.
So ähnlich sehe ich es auch bei der Lebenserhaltung um jeden Preis.
 

zottelzombie

Ungläubiger
...
also ist es, wenn wir die gleichen moralischen standarts verwenden, erlaubt jemanden vom suizid abzuhalten, (...)?
Selbstmorde kommen meistens für Angehörige und Freunde der Person unerwartet und überraschend. Dementsprechend groß ist das Leid was dadurch bei eben diesen entsteht. Zu entscheiden ob sich eine Person das Leben nehmen darf oder nicht ist (in meinen Augen) nicht richtig. Jedoch hat man immer die Möglichkeit jemandem anderen einen Sinn zum Weiterleben zu geben, sollte man von den Freitodabsichten der entsprechenden Person etwas mitbekommen. Oftmals handelt es sich aber auch um Personen von denen man so etwas nicht erwarten würde.

Jemand der Freude am Leben hat wird kaum den Willen verspüren sich das Leben zu nehmen. So sollte man stets bemüht sein seinen Liebsten das Leben so schmackhaft und wichtig zu machen wie es nur sein kann. Immer da sein wenn das Leben zum Tiefschlag ansetzt und als Freudenspender dienen. Präventive Maßnahmen sind immer drin. Die letztendliche Entscheidung bleibt bei der betreffenden Person. Und wie gesagt, oftmals kann man nicht mal reagieren wenn jemand sich dafür entscheidet einen Schlussstrich zu setzen.

Positiv denken. Andere verleiten positiv zu denken und anderen sagen, dass sie einem Wichtig sind. Das kann jeder. Und das kann die eine oder andere suizidale Entscheidung im Keim ersticken. das ist im Bereich des machbaren und des vertretbaren.
 

Kikki88

Ordenspriester
Schwierige Frage...

Hallo ihr Lieben :)

Ich habe im Rahmen meiner Ausbildung mehrere Seminare zum Thema Sterben und Tod. Nun ist beim letzten Seminar eine Diskussion in einer mir unbekannten intensität aufgetaucht die mich sehr beschäftigt und die ich hier einfach mal in den Raum werfen will um eure Meinungen zu diesem schwierigen Thema zu hören.

Die Kernfrage war folgende : Sterbehilfe? Euthanasie? Ab wann ist ein Leben Lebensunwert?

Nur als kleine Randinformation, Euthanasie kommt aus dem griechischen und bedeutet soviel wie "der schöne Tod"

Im Zusammenhang mit der Euthanasiediskussion hört man immer wieder den Ausdruck "Tötung lebensunwerten Lebens" oder den Begriff "Minderwertige". Dies läßt den Rückschluß zu, daß die Frage nicht nur allein vom Menschenbild abhängt, sondern auch vom Wert, den man dem Individuum beimißt, vorallem dem Kranken, Behinderten und Mißgebildeten. Natürlich ist auch die Wertung eng verknüpft mit dem Menschenbild.
Durch die nationalsozialistische Ideologie (»Herrenrasse« o.ä.) ist die Wertung menschlichen Lebens, besonders hier in Deutschland bereits entscheidend vorbelastet.

Mögliche Kriterien für den Wert eines Menschen:

* sozialer Nutzwert
* Intelligenz
* physische Stärke

Bei hochgradig Querschnittsgelähmten wird z.B. häufig argumentiert, daß das Leben eines intelligenten, eher geistig orientierten Menschen, der ein solches Schicksal erleidet, menschenwürdiger ist, als das eines weniger Intelligenten, eher sportlichen Menschen. Unterbewußt wird also auch hier eine Wertung vorgenommen.

Aus der Notwendigkeit heraus, ein verbindliches Kriterium für den Tod zu finden, hat sich die internationale Medizin darauf geeinigt, den Hirntod als Kriterium des Todes anzuerkennen, was aber selbst unter Medizinern nicht unumstritten ist. Auch hier weiß die Medizin zuviel, um sich aus der Verantwortung zu stehlen, aber zuwenig über das Sterben, um ethisch abgesichert zu sein. Hinzu kommt sicherlich an dieser Stelle die latente Furcht vor dem eigenen Tod, nenne man sie Selbsterhaltungstrieb oder nicht. Legt man an den Menschen spezielle Kriterien an, die ihn zu einem Menschen machen, so hilft das für die Frage, ob jemand schon oder noch ein Mensch ist, nur in sofern weiter, als daß es den momentanen Zustand des Patienten charakterisiert. Säuglinge z.B. erfüllen kaum Kriterien der Autonomie und des Selbstbewußtseins. Man führte also das Hilfsmittel einer möglichen Entwicklung zur Erfüllung der Kriterien an. Wird aus dem Säugling einmal ein Wesen, das die Kriterien erfüllt. Kann der Kranke je wieder diese Bedingungen erfüllen? Heute ist es in der internationalen Medizin üblich, den Tod vom Gehirn her zu definieren. Somit handelt es sich bei einem Menschen, dessen Großhirn abgestorben ist oder nie funktionierte, kein Mensch.

Blickt man in die Vergangenheit zurück, so gab es nie eine Zeit, wo der Mensch so zum Herr über Leben und Tod geworden ist. Dies ist das Ergebnis des technischen Fortschritts. Und nachdem dem Menschen nun diese Möglichkeiten offenstehen, ist damit auch die Verantwortung daran gekoppelt. Man kann weder aus Angst vor den Folgen die Zeit zurückdrehen und die technischen Möglichkeiten nicht anwenden (hier müßte man sich für die unterbliebene Hilfe verantworten), noch kann man einfach behandeln um jeden Preis (hier wird die Behandlung zum Selbstzweck). Der Mensch muß verantwortlich mit den Naturgesetzen vor und mit Gott (Bonhoeffer) handeln. Und eine wesentliche Voraussetzung verantwortlichen Handelns ist die Bereitschaft, Schuld auf sich zu nehmen.

Gibt es so etwas wie ein Selbstbestimmungsrecht des Menschen? In einer Welt, wo menschliche Autonomie, Eigenverantwortung und Individualismus zu unverzichtbaren Tugenden werden, scheint es auch fast selbstverständlich, daß man über den eigenen Tod entscheiden will. So verständlich dieser Wunsch ist, so schwierig ist er auch durchzuführen. Denn wo sind Kriterien dafür? Würde man jedem Menschen das Recht auf Tod einräumen, dürfte man keinen Selbstmörder mehr davon abhalten, sich umzubringen. Verminderte Zurechnungsfähigkeit würde hier das Argument sein. Aber wer stellt fest, ob es sich um Depressionen handelt, um Kurzschlußreaktionen, um Flucht, um den sog. philosophischen Selbstmord oder schließlich um diesen Wunsch, endlich sterben zu dürfen, ohne von Ärzten und Apparaten daran gehindert zu werden?

Selbstmordgedanken von depressiven Menschen darf man nicht hinsichtlich eines Wunsches nach Sterbehilfe interpretieren.

Wer sollte einen Wunsch nach Sterbehilfe von einer vorübergehenden Depression unterscheiden? Wo verzehrt das soziale Umfeld mehr den Lebenswillen als die Krankheit oder Behinderung selbst?

Gibt es das vielfach postulierte Recht auf Sterben? Sollte dem Individuum die Verfügungsgewalt über den eigenen Tod eingeräumt werden?

Darf man das Recht auf Sterben einem Patienten verweigern? Darf man das eigene Menschenbild jemandem aufzwingen? Muß man als ein mitfühlender Mensch bei der Verwirklichung des Wunsches nach Sterben helfen, ihn vielleicht sogar ausführen, wenn der Patient zu schwach ist? Darf man oder muß man sich verweigern?

Ich weis es ist ziemlich viel, aber ich will noch ganz kurz was erwähnen.

Peter Singer, australischer Philosoph und Ethiker, sagt folgendes:
Die Zugehörigkeit zur Spezies Homo Sapiens hat keine moralischer Qualität. Für den Menschen bestimmend sind Eigenschaften wie Rationalität, Autonomie und Selbstbewußtsein; der Mensch ist nur vollwertig als eine "distinkte Entität, die in der Zeit existieren kann", die bloße Möglichkeit dazu reicht nicht aus. Daraus folgt, daß Säuglinge keine vollwertigen Menschen sind, die somit a priori kein Recht auf Leben besitzen und an den gleichen Maßstäben wie empfindendes, jedoch nicht selbstbewußtes nicht-menschliches Leben zu messen sind. Der Maßstab eines solchen Lebens ist die zu erwartende Qualität von Leben.

Sind die Schädigungen gravierend, so ist das Glück der Eltern ausschlaggebend. Würde die Tötung die Gefühle der Eltern verletzen oder würde das Leben des Säuglings das Glück der Eltern bedrohen?
Peter Singers Menschenbild ist utilitaristisch-materialistisch. Um ein Mensch zu sein, muß man bestimmte Eigenschaften aufweisen, die alle auf eine naturwissenschaftlich-rationalistische Herkunft schließen lassen.

Als Rückfragen an Singer wären zu richten: Wie kann man diese Eigenschaften denn messen? Sind denn nicht bereits Säuglinge unersetzliche, unverwechselbare Menschen? Was wäre das für eine Welt, in der diese utilitaristischen Prinzipien nicht nur in diesem sehr konkreten Fall der Euthanasie bei Säuglingen gelten würden? Und wie ist das mit der Glücksbilanz: kann man Glück messen, oder noch viel mehr, kann man Glück prognostizieren?

Ok, genug meinerseits, was denkt ihr dazu? Ich weis das es ein Fass ohne Boden ist, aber eure Meinung interessiert mich.

Kikki
 

Ikki Tousen

Otakuholic
Otaku Veteran
erstmal hut ab das du soviel zu schreiben.

ich bin schon für sterbehilfe. jeder mensch sollte selber entscheiden ob und wie man leben will.
aber man sollte dieses nur anwenden wen bewissen werden kann das dieser mensch keine aussicht auf heilung oder ein normales leben führen kann.
 

Kikki88

Ordenspriester
Oh, danke für das kleine Lob :)
Ich hatte ursprünglich viel mehr geschrieben weil mich dieses Thema so sehr beschäftigt und ich täglich damit in Berührung komme, aber ich dachte dann einfach hey, das liest kein mensch mehr wenn die so viele Buchstaben sehen ;)
Aber danke für deine Antwort, bin gespannt auf weitere
 
Oben