Sterbehilfe

Spamfeind

Gläubiger
Letztendlich bist du der angeschissene wen du Unterlassener Hilfeleistung machst. Dann is ja egal ob er stirbt. Aber du bist dann am arsch weil du nichts getan hat. Oder irre ich moch da? Wäre gut wenn man etwas mehr drüber nachdenkt!? ist ja in so einigen fällen ne komische gesetzeslage hier in der BRD
 

Filp

คนสร้างความยุ่งยาก
Otaku Veteran
Letztendlich bist du der angeschissene wen du Unterlassener Hilfeleistung machst. Dann is ja egal ob er stirbt. Aber du bist dann am arsch weil du nichts getan hat. Oder irre ich moch da? Wäre gut wenn man etwas mehr drüber nachdenkt!? ist ja in so einigen fällen ne komische gesetzeslage hier in der BRD
Den eigentlich Suizidhergang musst du im Grunde nicht verhindern, in dem Fall liegt in den meisten Fällen noch kein Unglücksfall vor, auch wenn Gerichte da schon unterschiedlich entschieden haben. Nachdem derjenige dann eben z.B. Verletzt ist und du nichts tust, kann man dich aber definitiv wegen unterlassener Hilfeleistung belangen. Ist ne komische Grauzone, aber ist so.
 

Spamfeind

Gläubiger
Ja, die schönen Grauzonen. In welchem Land gibt es keine. AHH! ich habs, in China. Wenn es da zu was keine Regelung gibt ist es automatisch verboten.
 

Albin

VIP
VIP
Ja, die schönen Grauzonen. In welchem Land gibt es keine. AHH! ich habs, in China. Wenn es da zu was keine Regelung gibt ist es automatisch verboten.
Auch wenn es da erlaubt ist, kann es ganz schnell verboten werden, wenn die falschen Leute es tun, ausnutzen.

B2T:

Generell bin ich dafür, Menschen sterben zu lassen, aber sie nur in Ausnahmefällen wirklich zu töten. Wenn eine 80++ jahre alte Frau, seit 7 Jahren sich nicht mehr nennenswert bewegt hat, durch eine PEG-Magensonde ernährt wird, einen katheter und einen Anuspreter hat, jeden Tag von irgendwem gewaschen wird und nichts mehr sagt, dann sollte man diese künstliche Ernährung einstellen und die Frau endlich gehen lassen.
Allerdings ist hier wie immer die Grenze das wirklich Schwierige. Ab wann darf man jemanden sterben lassen und wann muss man ihn retten, am Leben erhalten. Ist ein fieses Thema, weil man sich leicht selbst verstricken kann und sich widerspricht. Noch so eine Situation sind ja im Krieg Verletzte. Höllenschmerzen, keine Gewissheit, ob derjenige durchkommt ... was tun? Von den Schmerzen erlösen oder versuchen ihn durchzubringen und so vielleicht noch einige Stunden Qualen bereiten und dann doch verenden lassen?

Am Besten wäre es, das jedem Menschen selbst zu überlassen, im Sinne einer vollkommenen Selbstbestimmtheit über das eigene Leben ... Aber auch nicht so einfach umzusetzen ;)
 
Also ich finde dieses Thema ziemlich schwierig... Meiner Meinung nach sollte alles getan werden um einem Menschen vor einem Suizid zu bewahren... Das Leben geht weiter... Allerdings wenn Menschen nur noch mit Maschinen am leben bleiben können und diese sich für den Tot entscheiden solltem an diesen vielleicht den Wunsch gewähren.....

Meiner Meinung nach ein krasses Thema das viel Spielraum und Stoff zum diskutieren gibt
 
nochmal ein kleiner anstoß

ich spiele gerne mit moral und ethik, deswegen macht mir das jetzt mal spaß

versetzen wir uns mal in die lage eines suizidgefärdeten bzw. eines täters (vor der tat natürlich)
ich weiß, das ist nicht leicht, aber ich denke auch das viel mehr leute schon solche gedanken hatten, als sie vlt zugeben möchten (das ist jetzt keine aufforderung zu schreiben, ob ihr schon solche gedanken hattet).
ein mensch, der sich ernsthaft umbringen möchte, es ernsthaft möchte und nicht der berühmte hilfeschrei, hat gute gründe, das zu tun, denn niemand macht so etwas ohne reifliche überlegung, bzw. ohne einen starken willen das zu tun. der überlebensinstinkt ist schwer zu überwinden. dafür brauch man schon ne gute innere überzeugungskraft.ich rede jetzt auch nicht von komapatienten, die gründe sind zu offentsichtlich, als das sich da eine moralische diskussion lohnen würde. außerdem ist es viel interessanter, wenn der gegenüber sagen kann, ob er leben möchte oder nicht.

warum hindert man einen solchen menschen daran, sich umzubringen? weil man annimmt, das er eigentlich doch leben möchte? das alles gar nicht so schlimm ist? das man demjenigen nur eine neue perspektive zeigen muss? ist das nicht etwas arrogant, das man die überzeugungen anderer menschen so einfach anzweifelt? ist es nicht vlt sogar unmenschlich? gleichzusetzen mit mord? denn in beiden fällen, im mord und in dem verhinderten selbstmord, schert man sich einen dreck darum, ob der andere leben oder sterben will. man entscheidet einfach aus seiner ansicht heraus und greift damit sehr stark und vlt sogar negativ in das leben eines anderen menschen ein. nirgends sonst ist es einfacher, die überzeugung anderer menschen zu hintergehen, als beim suizid, denn niemand, der nicht im koma liegt, oder an einer unheilbaren krankheit leidet scheint sich nach der öffentlichen meinung wirklich umbringen zu wollen. das finde ich traurig.
 

luci2k1

Jack's Smirking Revenge
damit durfte/musste ich schon konkrete Erfahrung machen... denn ich habe schon einen Menschen gerettet, der sich umbringen wollte (und es auch beinahe geschafft hätte)... und ethisch war und ist das immernoch ein gewisses Problem für mich... ich habe damit in diesem Moment eindeutig gegen den Willen dieser Person gehandelt, was mMn eine schwere Respektlosigkeit gegenüber der Person darstellt und umgekehrt (wie von dir Darkest Night schon erwähnt) eine ziemliche Anmaßung meinerseits...
... das Problem ist, es ist schwer zu sagen, was in der Situation richtig oder falsch ist, da einfach eine Perspektive fehlt, die "den Wert des Lebens" objektiv beurteilen kann... wir können nur mutmaßen, da wir einen Überlebensinstinkt haben (und zwar einen starken), scheint es vielleicht besser zu überleben, als zu sterben... aber wer weiß ob das stimmt.... man kann natürlich auch andersrum argumentieren, unser Wille ist stark genug um den Instinkt zu überlisten, wenn er so wichtig wäre, warum ist er dann so "leicht" umgehbar?...
Ist der Wille mehr Wert als der Instinkt... und ist gegenwärtiger Wille eher beachtenswert als ggf. vergangener und vielleicht zukünftiger Wille?... ist es egoistischen jemanden gegen seinen momentanen Willen zu retten, weil er einen Wert für einen selbst darstellt... oder ist es vielleicht sogar selbstlos, wenn man gegen seine eigene Moral handelt und ggf. sogar den Unwillen der geretteten Person auf sich zieht, um einen unter Umständen höheren Wert - das Leben der Person - zu schützen?....

ich persönlich habe für mich noch ein größeres Problem bekommen, weil ich das Leben nicht als in besonderem Maße wertvoll einschätze... daher entspräche es meiner Moral eigentlich mehr, die Person ihrem Willen folgend sterben zu lassen.... die Rechtfertigung, die Person habe es nicht nochmal versucht und führe atm ein relativ "glückliches Leben", ist nicht so sonderlich hilfreich... von außen betrachtet mag die ganz gut funktionieren... aber in diesem Moment habe ich dennoch gehandelt, wie ich es mir eigentlich verbiete... das macht nicht wirklich froh (aber auch nicht wirklich traurig, wenn man einen Wert geschützt hat....)
 

Toni

Gottheit
Sterbehilfe ist ja in der Ärzteschaft so ein kleines Tabuthema !
Doch ich spreche mich dafür aus !

Die Würde des Menschen ist unantastbar .
Also darf auch ein Mensch so fern er es wünscht auch in Würde sterben .
 

Neverman

VIP
VIP
Es kommt wie bei allem auf die Umstände an. Das pure Leben wird wohl arg überschätzt, aber in Kombination mit einem Individuum, das Großartiges zu leisten imstande ist, ist jedes ausgelöschte Leben ein Wunder weniger.

In "127 Hours", einem von Danny Boyle verfilmten Roman geht es um einen Bergsteiger, dessen Arm beim klettern von einem herabstürzenden Felsbrocken eingequetscht wird. Nach 3 Tagen beschließt er, seinen Arm zu amputieren, um freizukommen. Der Schriftsteller, der dieser Bergsteiger war, erzählt, dass er sterben möchte, er war bereit dazu und hinterließ eindeutige Abschieds-Videobotschaften. Dennoch schaffte er es, sich den Arm zu amputieren, aus der Felsspalte herauszuklettern und 4 Stunden durch die Landschaft zu gehen, bevor Hilfe kam. Sicherlich ist der Überlebensinstinkt stärker als der Wille. Wie krass muss nur das Ungleichgewicht sein, wenn Menschen tatsächlich diesen Instinkt ignorieren und sich umbringen?
 

Ani_Maniac

Novize
Also grundsätzlich sollte jeder für sich entscheiden können, ob er länger auf dieser Welt verweilen möchte oder nicht. Der Grund weshalb man sterben möchte spielt in meinen Augen eine wichtige Rolle. Wer einfach nur deprimiert ist und deshalb jemanden fragt, ob er ihm mal eben das Licht ausknipsen kann, weil er sich nicht traut, halte ich für falsch. Wer aber schwer krank ist und einfach nur noch leidet, dem sollte Sterbehilfe gewährt werden.

Auf der anderen Seite halte ich es schon für richtig jemanden vom Selbstmord abzuhalten. Depressive Menschen haben evtl. keine Lust mehr zu leben, aber man kann gegen Depressionen vorgehen. Wenn das natürlich alles nicht hilft, sollte auch dieser Mensch die Möglichkeit haben Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. Naja oder er pustet sich halt selbst weg.
 

MangaEngel

archeolügenialkohöllisches Chaosvieh
VIP
Die Sache mit der Sterbehilfe ist, dass es einen Zwiespalt zwischen zwei grundlegenden Menschenrechten gibt.
Dem Recht auf Leben und dem Recht auf Selbstbestimmung.
Wenn ich im Sterben liege, habe ich zwar das Recht, zu verlangen dass ich sterbe. Aber zeitgleich gilt mein Recht, zu leben.
Damit gerät dann mein Umfeld in einen Konflikt.
Leider, leider ist die offizielle Rechtslage in sehr vielen Ländern so, dass dem Recht auf Leben Vorrang gewährt wird, heißt, selbst, wenn es keine Chance mehr gibt und es schrecklichste Schmerzen sind, wird man bis zuletzt am Leben gelassen. Zumindest, bis zu dem Moment, wo das Herz aussetzt, wenn man so schlau war und eine Erklärung zur Unterlassung wiederbelebender Maßnahmen unterzeichnet hat.

Ich selbst finde das jedenfalls dämlich.
Wenn ich noch 4 Monate zu leben habe, diese aber schmerzfrei, ok.
Aber wenn ich dafür mit Morphium vollgestopft werden muss und die Monate im Dämmerschlaf verbringe, dann will ich lieber ein kurzes, schmerzloses Ende. Auch meiner Familie zuliebe, die ja meinen Zustand ertragen muss.
Im Ernstfall würde ich selbst wohl eh ins Ausland gehen, um dort Sterbehilfe zu beanspruchen, sollte es soweit sein.
 

un4g0tten

Exarch
jemanden vom suizid abhalten halte ich für in ordnung, man kann ja in den meisten fällen noch etwas tun...
...aber jemanden gegen seinen willen am leben zu erhalten, wenn er für den rest seines lebens im bett liegen muss und nurnoch von maschienen am leben erhalten wird, halte ich für verwerflich

aber es giebt ja eine sogenannte patientenverfügung, in der man so etwas regeln kann^^
 

Kikki88

Ordenspriester
Oh Gott... Schweres Thema... Aber ich will auch was dazu sagen :)
Falls ich mich irgendwie wiederholen sollte bitte nicht böse sein, aber das Thema ist einfach sehr vielschichtig :)

Rechtlich:
Seit Juni 2010 (BGH) wird nicht mehr zwischen aktiver Sterbehilfe (strafbare Tötung, d.h. grundsätzlich verboten) und passiver Sterbehilfe (grundsätzlich, aber nicht in jedem Fall, erlaubte Sterbehilfe) unterschieden!!

Es gibt neue Begriffe
- Behandlungsabbruch
- Behandlungsbegrenzung
- Behandlungsunterlassung

Der Behandlungsabbruch erfasst:
- alle Handlungen, die mit der Beendigung einer ärztlichen Behandlung im Zusammenhang stehen
- Die subjektive Zielsetzung des handelnden, eine bereits begonnene Behandlungsmaßnahme gemäß des Willen des Patienten zu beenden

Ganz kurz noch das Patientenverfügungsgesetz (1. September 2009)

Grundsätzlich:
Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten sind für den Fall gedacht, dass der Mensch in eine Situation gerät, in der er nicht mehr selbst entscheiden kann. Es geht keineswegs nur um die Situation des herannahenden oder herbeizurührenden Todes!!

Genug Rechtskram, sonst liest ja hier kein Mensch weiter...

Ich werde täglich mit Sterbehilfe konfrontiert.
Wo beginnt sie?
Wo endet sie?
Ab welchem Punkt helfe ich dem Patienten zu sterben?
Wann stehe ich bereits mit einem Bein im Gefängnis?

Ich bin der Meinung, lass den Menschen gehen wenn er nicht mehr will.
ABER ich bin auch in einem Konflikt.
Ich habe meinen Beruf gewählt weil ich Menschen helfen will, sie in Krankheit unterstützen und vor dem Tod bewahren will. Wie also soll ich reagieren wenn mir eine schwerkranke Patientin weinend in die Augen schaut und mich bittet ihr endlich eine erlösende Spritze zu geben, mich anfleht und sogar anbietet ihr nur das "Werkzeug" dazu zu geben und sie macht den Rest alleine.

Für mich, meine Familie, ist klar ab welchem Punkt wir jegliche Behandlungen ablehnen, das alles ist in Betreuungsvollmachten und Patientenverfügungen sehr genau und Punkt für Punkt aufgelistet.

Aber was mache ich mit der Patientin die vor mir liegt?

Ich glaube ich schweife zu sehr in meinen Alltag ab, sorry ...
 
war der letzte teil von dir, kikki88, oder war der auch zitiert?

und noch etwas
warum geht jeder davon aus, das ein unmenschlichen leben nur daraus besteht, entweder ne kartoffel zu sein, also im koma zu liegen, oder unter schmerzen zu leiden?
die psyche ist etwas sehr fragiles und wenn ein mensch, aufgrund welchen umständen auch immer, entschließt, das dieses leben für ihn nicht lebenswert ist, auch wenn er nicht ans bett gefesselt ist, ist das dann besser, als unter schmerzen zu leiden? nicht falsch verstehen. chronische schmerzpatienten führen ein schreckliches leben. ich finde nur, das man psychische probleme nicht unterschätzen sollte, denn es wird nicht immer "alles besser" und es kann nicht immer geholfen werden.

warum also die unterscheidung? warum diese abgrenzung psyche/körper? weil wir schmerzen nachvollziehen können, psychische probleme aber nciht? weil wir mit psychischen problemen keine emotionen verbinden, sondern nur den gedanken an depressive hipster-jugendliche? ist das dann nicht handeln aus unwissen? sollte man den menschen nicht auch ne chance geben, sich dieser qual zu entledigen, oder müssen solche individuen jetzt anfangen sich mit dem hammer auf den kopf zu hauen, bis sie endlich die chance haben, würdevoll aus dem leben auszusteigen?
 

Blockmann

Novize
ich finde es ist nahezu unmöglich sich für oder gegen sterbehilfe zu entscheiden. Psychische Leiden können geheilt und schwere Krankheiten zumindest behandelt werden. Ich finde das selbst ein mensch der täglich schmerzen leidet, an einen rollstuhl gefesselt ist oder schwer depressiv ist auch eine chance auf ein paar glückliche momente im leben hat. Keiner weiß was morgen oder in einem jahr ist, daher finde ich es fahrlässig ein leben, egal unter welchen umständen, vorzeitig zu beenden. auf der anderen seite verstehe ich natürlich das die 84-jährige krebspatientin ihren arzt darum bittet ihr leiden zu beenden da sie selbst im falle einer heilung schrecklich unter den folgen der behandlung leiden und dann erst recht nur noch wenige jahre(im bestfall) dahinzuvegitieren.
 
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