[Beendet] Tage des Feuers - Kapitel 1: Endlichkeit [Abgebrochen]

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J-Nought

4ever Jack


Mit einem brutalen Tritt brachen die Riegel der Tür in einem geräuschvollen Bersten. Laut schlug das Holz auf dem Laminatboden auf und wirbelte stürmende Staubwolken auf. Während der Staub in einer sanften Bewegung durch die Luft schwebte, stieg Jonathan aus seiner Zelle. Die Augen suchten wild und hitzig nach einem der Menschen, der dafür verantwortlich war ihn in diesem Raum zu sperren. Die kräftigen Hände zu Fäusten geballt, damit sie Knochen bersten und Fleisch platzen ließen. Ihm wurde jedoch schnell bewusst, dass sie nicht benötigt wurden, nachdem Jonathan das Geschäft durchsucht hatte. Er schien allein zu sein. Zwar fehlten Teile seiner Ausrüstung, wie Nahrungsmittel und ein Taschenmesser, was aber Jonathan nicht daran hinderte seinen Rucksack auf seine breiten Schultern zu schwingen und aus dem Gebäude zu gehen.
Kaum war er draussen, fröstelte es ihn unerwartet. Es lag etwas in der Luft, dass er nicht beschreiben konnte. Selbst Alice wirkte aufgeregt. Sie versteckte sich hinter Trümmern und lugte misstrauisch drüber hinweg auf die Straßen der Hafenstadt.
"Mir gefällt die Nacht nicht. Meine Haut kribbelt, Jonny."
Er nickte zustimmend. Irgendetwas war geschehen, was die Menschen dazu brachte ins Freie zu gehen. Mehrere Gestalten huschten durch die Nacht und Jonathan musste seine Augen zu Schlitzen verengen, damit er einige sehen konnte. Seine Neugier reizte ihn und drängte das Geheimnis der Aufregung in Erfahrung zu bringen. Sein Blut brannte andrerseits nach Vergeltung.
Die Wahrscheinlichkeit seine Opfer in der Stadt zu finden, glich gleich null. Jonathan war kein Spurenleser, obwohl er oft ein Händchen dafür hatte, Leute ausfindig zu machen. Alice sprach seine Gedanken in dem Moment aus, als sie von einem Trümmerstück sprang und sicher neben Jonathan auf die Füße landete.
"Gehen wir dahin, wohin die Menschen gehen."
 
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Sie waren gerade dabei gewesen dem soeben erwachten Phil zu erklären, was geschehen war (Lucy hatte dabei ihre liebe Mühe, ihn davon abzuhalten den unbekannten Mann einfach umzunieten), da spielte sich über ihren Köpfen ein regelrechtes Spektakel ab.
Wie wohl die meisten Bewohner Hamburgs zögerten die Vier nicht lange und machten sich auf den Weg in Richtung der Absturzstelle. Es gab genug Gründe die Absturzstelle erreichen zu wollen. Neugierde, Hilfsbereitschaft oder auch die Hoffnung darauf etwas Wertvolles ergattern zu können.

Den Fremden, der Phil angegriffen hatte, ließen sie in dem Putzschrank zurück. Den anderen war es wohl egal, was mit ihm passierte oder ob er dort verhungerte. Lucy hingegen sah das nicht so einfach. Sie hoffte, die anderen würden nicht herausfinden, was sie getan hatte, sonst würde es mit ziemlicher Sicherheit einen deftigen Streit geben. Vorerst waren sie aber allesamt eh mit anderen Dingen beschäftigt. Die Straßen waren voll von allen möglichen Gestalten, die unbedingt als erste zur Absturzstelle gelangen wollten, um sich das größte Stück vom Kuchen zu sichern. Dabei machte auch niemand davor halt seinen Schießprügel zu nutzen. Aus diesem Grund wählte das Grüppchen den Weg des geringsten Widerstandes und bahnte sich einen Weg durch die Häuser Hamburgs. Dabei gelang es ihnen sogar den meisten 'Rivalen' aus dem Weg zu gehen. Nur einmal hatten sie Pech und liefen direkt in den Unterschlupf dreier Banditen im Erdgeschoss eines zerfallenen Bürogebäudes.
Der Raum war früher mal eine kleine Wartehalle mit Glaswänden und, Zugang zum Treppenhaus und fielen Verzierungen gewesen. Die Banditen hatten die zerstörten Fenster mit Plane abgeklebt, den Raum mit allem möglichen Gerümpel bestückt und sich dort ihre Residenz errichtet.
Drei äußerst brutale Augenblicke später lagen die drei überraschten Banditen tot in der Ecke und die vier Abenteurer machten sich daran weiter zu ziehen. Doch keine halbe Minuten später hielt Phil sie mit einer energischen Handbewegung auf. Sie alle sanken in die Knie und richteten ihre Blicke auf Phil. Dieser hob den Finger an die Lippen und zeigte auf den Boden unter sich. Gespannt lauschend versuchten die anderen zu erkennen, was meinte. Im Stockwerk über ihnen waren definitiv Schritte zu hören.
Einige hastig untereinander getauschte Gesten später hatten sie sich darauf geeignet, dass es sich um fünf oder sechs Personen handeln musste, die entweder einfach nur sehr schwergewichtig oder aber übermäßig beladen waren.
Den Schritten nach zu urteilen waren die Gestalten mittlerweile auf dem Weg nach unten. Das war in der Hinsicht ein Problem, da die Treppe, über die die Unbekannten sich näherten, genau dort endete, wo Lucy und die anderen sich befanden. Auf der Straße war der Lärm eines harten Gefechts zu hören. Somit fiel diese als Rückzugspunkt weg.

Mangels einer besseren Option bedeutete Lucy den anderen mit Handzeichen sich in Stellung zu bringen und ihre Waffe auf die Treppe zu richten. Sie selbst ging hinter einem zerstörten Zierbrunnen in Stellung, in der Hoffnung, dieser würde Beschuss einigermaßen standhalten können.

Da sind wir also. Über die Treppe nähert sich eines der russischen Kommandos. Die werden uns direkt in die Arme bzw. vor die Flinte laufen. Was in Anbetracht des Grades ihrer Panzerung und Bewaffnung kein allzu großer Vorteil sein dürfte.
Ich entscheide jetzt einfach mal, dass unsere Charas erst gucken, was dort kommt und dann entscheiden, was zu tun ist. Außer natürlich, die Herren Russen eröffnen sofort das Feuer.
 

J-Nought

4ever Jack


Ungläubig starrte die Frau auf ihren Bauch. Zerfetzt von mehreren Schrotkugeln quoll der rote Lebenssaft durch ihre Kleidung durch und färbte sie dunkel. Flüssige Perlen glitten an ihrem Gesicht herab und sammelten sich in Falten oder wurden beim Herabfallen von dem Stoff aufgesogen. Plötzlich weiteten sich ihre braunen Augen, als der Tod sie umfing und ihr Kinn sank an die Brust. Obwohl Jonathan noch immer schwer keuchte, beruhigte sich seine Atmung. Er wandte den Blick von der Frau, die gerade an der Wand gelehnt gestorben war, ab, um sich umzusehen. Auf dem von Steinen und Staub bedecktem Grund, lag ein kleiner Junge, dessen Blutlache schließlich aufgehört sich ausbreiten. Trotz seiner Probleme mit Kindern hatte er den Jungen, so wie auch seine Mutter, getötet. Er musste es tun.
Die Frau hatte mit ihrem Sohn, bei dem sich Jonathan nicht so sicher war, ob es auch wirklich ihr eigenes Fleisch und Blut gewesen war, in diesem Zimmer nach etwas Ausschau gehalten. Jonathan wollte die erhöhte Position nutzen, um sich einen Überblick über die Straße zu ermöglichen, als er die beiden Menschen völlig unvorbereitet überraschte. Er selbst war nicht weniger erstaunt gewesen, da die Frau wie eine Bessessene ihn angeschrien hatte, er solle verschwinden. Was sie mit Schüssen verdeutlichte. Jonathan war jedoch im Vorteil und jagte der Frau das Schrot in den Bauch, um kurz darauf ihren ebenfalls wild gewordenen Sohn, der den Schuss mitangesehen hatte, das Gleiche zu geben. Während er der Mutter kein Erbarmen schenkte, so tat Jonathan sich selbst den Gefallen und brach dem heulenden Kind das Genick. Alice hatte ihn darauf aufmerksam gemacht, wie der Junge aus der Tür kriechen wollte, nachdem Jonathan deren Waffen abgenommen hatte. So etwas konnte Jonathan nicht mitansehen. Seit dem Auftauchen von Alice misstraute er Kindern und ging ihnen aus dem Weg. Er wusste selbst nicht, warum er sich so verändert hatte. Es war einfach so und er wollte nicht mehr daran denken.
Jonathan leerte die Taschen der beiden Toten und stopfte sich ein Kaugummi in den Mund, um sein wild pumpendes Blut beruhigen. Langsam kauend, positionierte er sich vor das zerschlagene Fenster und beobachtete die Straße. Es waren viele Menschen unterwegs und er war sich sicher, dass er den meisten ausweichen musste, um nicht zum Kampf gezwungen zu werden. Die Nacht hatte aus irgendeinem Grund alle Menschen durchdrehen lassen und Jonathan wollte vorwärts kommen. Er wollte den Grund sehen.
Einen kurzen Blick auf den toten Leib des kleinen Jungen werfend, schloss Jonathan die Tür hinter sich und betrat wieder die in tiefste Nacht gehüllte Straße, wo er vorsichtig an den Menschen vorbeischlängelte.
 

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Dakimakura Kuschler
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Jo wollte gerade Ivis Verletzung versorgen als Nobody brüllte. Ivis verstand nicht genau was er wollte, aber es schien mehr als wichtig zu sein. Aus Reflex griff sie nach dem Gewehr und ihrem Rucksack mit der heutigen Beute darin. Jo merkte sofort, dass Ivis nicht ganz wusste was hier geschieht und packte ihren Arm. Er zog sie in den Schmalen Gang als die Decke einstürzt. Ivis und Jo lagen am Boden. Ivis hatte Schwierigkeiten richtig zu atmen wegen dem vielen Staub.
Sie sah wie Jo nach etwas griff, aber sie konnte es nicht erkennen was es genau war. Erst später hörte man viele Schüsse zu viele als würde da oben ein Krieg herrschen. Jo ging zu Ivis und nahm ihr das Gewehr ab. Danach drückte er einen Kanister in Ivis Hand. Nobody schrie etwas, aber Ivis stand so unter Schock, dass sie kein Wort verstanden hatte. Eine weitere Explosion erschütterte die Kanalisation. Ivis erschreckte sich dabei und war immer noch wie gelähmt. Jo musste sie wieder an ihren Arm packen und zerrte sie mit in das halbeingestürztes Haus. Erst wo Jo, Ivis in eine halbwegs sichere Ecke verfrachtet hatte, realisierte sie nun was hier los war und schrie. „Was zur Hölle ist den hier los?“
 

Waltikon

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Norbert hatte rechts von Lucy hinter einem dieser großen, steinernen Pflanzentrögen Stellung bezogen. Unerklärlicherweise war der sich darin befindliche Baum noch nicht verdorrt, sondern stand in saftigem Grün da. Jemand musste ihn pflegen…

Der lauter werdende Klang schwerer Stiefel lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf die aktuelle Situation. Er hatte zu Lucy nichts gesagt, aber er hatte diesen Klang schon einmal gehört, ein tödlicher Klang, er begann zu schwitzen, seine Hände begannen zu zittern, als die Erinnerung ihn überfiel…
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„Sie sind durchgebrochen! Starker Feind in den Stellungen!“ „Dritte Gruppe zu mir! Zweite Gruppe nach links! Na los, Bewegung!“ Unmittelbar nach Ende des Artilleriebeschusses waren sie plötzlich vor den Stellungen aufgetaucht, noch ehe jemand richtig auf Position war, hatten sie die Sperrhindernisse schon überwunden und die ersten Gräben erreicht. Sie schossen in die Gruppennester, warfen Granaten, räucherten die Stellungen mit Flammenwerfern aus. Überall waren die entsetzlichen Schreie Verwundeter, Sterbender und verbrennender zu hören, es stank nach brennendem Öl, nach Pulver und verbranntem Fleisch. „Komm zu dir Mann, schnapp dir ne PAR und komm mit, anders können wir die nicht knacken!“ Freddy hatte ihn aus seiner Lethargie gerissen, und zusammen stürzten sie hinaus, mitten in ein Inferno….
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Von hinten legten sich sachte weibliche Hände auf seine, und eine sanfte Stimme flüsterte ihm ins Ohr: „Psst, gaanz ruhig, Gott hat für diesen Tag nicht deinen Tod vorgesehen. Ich sagte es dir damals schon, FÜRCHTE DICH NICHT, DENN ICH BIN BEI DIR…“ Und wieder kam dieses wohlige Gefühl der Wärme auf, und Norberts Hände hörten auf zu zittern. Er umfasste den Abzug seiner Waffe und wartete konzentriert darauf, dem ersten Gegner einen tödlichen Treffer verpassen zu können…
 

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Die Spannung stieg immer weiter. Wer auch immer dort herunter kam, würde nun bald am oberen Treppenabsatz erscheinen. Ein mulmiges Gefühl beschlich Lucy. Ihre innere Stimme, ihr Instinkt oder wie auch immer man es nennen wollte, schlug so stark aus, dass ihr die Nackenhaare zu Berge standen. Weitere schwere Schritte, dann traf ein gepanzerter Stiefel in Lucys Sichtfeld, wobei eine kleine Staubwolke aufwallte. In dem Moment reagierte etwas in Lucy. Ein Reflex, der ihr sagte, was nun nötig war, um die nächsten Augenblicke zu überleben.
Ihre Stimme war nur ein Hauchen, doch jeder im Raum vernahm sie. "Weg!" Ihr Kopf nickte in Richtung des Ganges, der weiter zu ihrem Ziel, der Absturzstelle, führen würde. Es waren keine weiteren Worte nötig. Die anderen verspürten entweder ebenfalls den Drang sofort von hier zu verschwinden oder sie vertrauten einfach auf Lucys Urteil. Jedenfalls sputeten sie sich ihre Stellung zu verlassen und den Raum zu räumen. Beim Zurückblicken sahen sie noch, wie mehrere gepanzerte Gestalten die Treppe herunter kamen. Was Lucy von deren Bewaffnung erkennen konnte, lies erahnen, dass es eine gute Idee gewesen war, zu türmen.

Sie eilten weiter. Dabei jederzeit gerade so schnell, dass sie nicht kopfüber in irgendwelche Hinterhalte stürzen würden, aber hoffentlich auch nicht von den Gepanzerten eingeholt werden würden. Sie hatten gerade mit eiligen Schritten eine Ecke umrundet, wobei Lucy das Schlusslicht bildete, da erklang ein Knacken. Der Boden, eine morsche Sperrholzplatte, gab unter Lucys Gewicht nach. Mit einem erschrockenen Aufschrei verschwand sie durch einen Spalt im Betonboden.

Der Aufprall presste ihr die Luft aus den Lungen, vor ihren Augen tanzten Sterne und sie war sich sicher, sich eine Platzwunde eingehandelt zu haben. Sie lag auf dem Rücken krum auf einigen Trümmerteilen. Licht fiel über ihr durch das Loch, durch das auch sie gekommen war, in den Kellerraum hinein und strahlte die Staubpartikel an, die durch Lucys Sturz aufgewirbelt worden waren.
"Autsch..." Sich vorsichtig bewegend prüfte Lucy, ob ihr auch nichts geschehen war. Alles tat weh, doch es schien nichts gebrochen. Treppelnde Schritte kamen auf das Loch in der Decke zu, dann schwang sich Norbert vor die Öffnung um herab zu schauen. "Lucy! Alles klar bei dir?"
Norbert hatte einen ganzen Haufen Staub und Putz durch das Loch geschoben, als er sich an dessen Rand gelegt hatte. Der Staub war auf Lucy gestürzt und hätte sie schlimm husten lassen, wenn sie ihre Maske nicht besessen hätte. Mit einer schmerzenden Handbewegung wischte Lucy den Staub von ihre Maske. "Jaja, alles in Ordnung Norbert."
"Gut. Wir helfen dir rauf. Einen Moment." Versprach Norbert, der Anstalten machte, nach einem Weg nach unten zu suchen. Von irgendwo in der Nähe waren Schüsse zu hören. Dennoch schien Norbert entschlossen sie herauf zu holen. "Nein. Verschwindet. Hier unten finden sie mich nicht, solange ihr mich nicht verratet, indem ihr da oben rumlungert. Lauft einfach vor. Wir treffen uns an der Absturzstelle. Das ist das beste für mich."
Norbert schien nicht einverstanden mit diesem Plan, doch die Stimme Phils lenkte plötzlich seine Aufmerksamkeit ab. "Verdammt. Genug diskutiert! Da kommen die Rumpelmänner." Mit einem frustrierten Gesichtsausdruck zog Norbert sich von dem Loch zurück. Lucy hörte nur noch, wie seine und die Füße der anderen davon eilten.

Unter Schmerzen bemühte sie sich von dem Licht, das in den Keller fiel, fort zu kommen und sich in die Dunkelheit zu legen. Mit einer Hand zog und entsicherte sie eine ihrer UMPs, die sie dicht an den Körper drückte und auf das Loch richtete. So leise wie möglich wartete sie ab.
Wenige Augenblicke später knirschte der Boden über ihr. Erneut rieselten Staub und Putz durch das Loch herab. In diesem Moment war Lucy überaus dankbar für ihre Maske. Ansonsten hätte sie wohl genießt und sich verraten. Schwere Schritte zogen an dem Loch vorbei. Dieses mal zählte Lucy genau. Eins... Zwei... Drei... Vier... Fünf! Fünf Gestalten, die jede für sich bereits so schwer schienen, wie ein Kleinwagen. Dann waren sie vorbei.

Erleichtert atmete Lucy auf. Das war ein bisschen zu knapp gewesen. Noch immer tat ihr alles weh und unter ihrer Maske lief ein Blutrinnsal durch ihre Haare. Um den Schmerzen in ihrem Körper Herr zu werden schloss Lucy die Augen. Ruhig suchte sie nach ihrem inneren Mittelpunkt. Als sie ihn gefunden hatte, lies sie ihren Geist für einen Moment treiben. Erst langsam, dann immer schneller verblassten ihre Schmerzen zu einem dumpfen Hintergrundgefühl.
Nun etwas entspannter öffnete Lucy ihre Augen wieder. Vorsichtig richtete sie sich auf dem am Boden verteilten Schutt auf und begann damit sich umzusehen. Bei dem Raum handelte es sich wohl um ein ehemaliges Kellerbüro. Unter ein paar Betontrümmern lag ein verbogener Spind voller zerfledderter Akten, daneben lag ein demolierter Bürostuhl mit einer fehlenden Rolle. Etwas schräg gegenüber stand ein billiger Schreibtisch, der zur Hälfte von einer Schutzschicht bedeckt war. Auf einer seiner Kanten lag noch ein Heftklammerentferner im Snoopy Design.
Der einzige Ausgang, außer dem Loch, war ein etwa einen Meter breiter Gang, der vollkommen dunkel war. Ein Blick in den Gang lies Lucy schaudern und zurückweichen. Eigentlich hatte sie nicht im geringsten Angst vor der Dunkelheit. Doch die gähnende Finsternis des Korridors lies sie erschaudern und vor ihm zurückweichen. Sie hatte eben noch erwogen zu versuchen den Keller durch den Gang zu verlassen. Doch ein Gefühl überkam sie, dass sie nie wieder aus dieser Finsternis zurück kehren würde, wenn sie sie erst einmal betreten hatte. Und dennoch... sie konnte ihren Blick nicht von der schwarzen Öffnung abwenden. Irgendetwas zog sie magisch an und zwang sie hinzusehen, auch wenn sie das Gefühl hatte mit jeder Sekunde, die sie hinsah, würde ein fürchterliches Monster ihr durch die Dunkelheit immer näher kommen. War da ein Bewegung im Dunkel und das dort ein paar funkelnder Augen? Der nach Moder und Verwesung riechende Lufthauch, der ihr dort entgegen kam, war das der Atem des Scheusals, das hechelnd immer näher kroch? Dieses Tapsen von Pfoten: Ratten oder etwa doch...?

Wohl kaum. Nahezu amüsiert wandte Lucy endlich den Blick ab. Keine Bruchteilsekunde später schälte es sich aus der Dunkelheit. Groß wie ein stehender Bär, mit schwarzem Fell, bluttropfenden Hauern, Mäulern am ganzen Leib und einem einzigen Auge, das starr auf Lucy gerichtet war. Sie hatte keine Zeit zu reagieren. Das Ding sprang sie an und warf sie zu Boden. Ein Hieb der Pranke des Ungeheuers schlitzte Lucys Kleidung auf, dann vergrub die Bestie sein größtes Maul tief in ihrem Brustkorb, um von ihrem Inneren zu fressen. Zwischen den Kiefern des Monsters brachen und platzten ihre Rippen und Organe auseinander wie Spielzeug. Fest im Griff des Scheusals trat und schlug Lucy minutenlang kreischend um sich, bis sie schließlich erschlaffte und wimmernd in den Tod glitt.




Mit einem Ruck kam Lucy hoch. Sie war schweißgebadet und zitterte am ganzen Körper. Tränen standen ihr in den Augen und liefen ihre Wangen hinunter. Noch immer war sie in diesem Keller, nur einen Meter von der Öffnung des Tunnels entfernt. Lucy richtete ihren Blick auf ihre mit weißem Staub bedeckten, behandschuhten Hände, die noch immer wie beim Tremor zitterten. Ihr ging auf, dass sie laut geschrien hatte. Mittlerweile hatte ihr Verstand den Schluss gezogen, das Opfer einer Halluzination geworden zu sein, doch ihr Körper war noch nicht ganz zu dieser Erkenntnis gelangt. Noch nie hatte Lucy eine so intensive und zugleich grausame Halluzination erlebt. Es hatte sich alles so echt angefühlt. Der Griff des Monsters, der Biss tief in ihren Brustkorb, die Schmerzen im ganzen Körper und das Gefühl aus dem Leben zu scheiden. Noch immer benommen kam Lucy der Gedanke, woher sie wohl wusste, wie es sich anfühlte zu sterben. Immerhin lebte sie ja noch. Konnte man etwas halluzinieren, von dem man nicht wusste, wie es war?
Mit einem Schaudern verwarf Lucy diesen Gedanken. Sie musste hier raus. Ihre Schreie hatten vermutlich die Aufmerksamkeit von irgendwem auf sie gelenkt. Wenn dieser 'irgendwer' hier ankam, wollte sie bereits weg sein.
Eilig stellte sie den Bürostuhl unter dem Deckenloch auf. Das fehlende Rad glich sie mit einem kleinen Betonstück aus. Sehr vorsichtig stieg sie dann auf die Sitzfläche des Stuhls. Die Konstruktion schwankte und wackelte bedrohlich unter ihr. Mit einem mutigen Satz stieß sie sich vom Stuhl ab. Ihre Hände griffen nach dem Rand des Loches. Ihre linke Hand rutschte ab, doch mit den Fingern der rechten konnte sie sich halten. Die Kraft, die nun auf ihren Fingern und auf ihrem Arm lasteten, war überwältigend. Alle die Schmerzen, die Lucy zuvor losgeworden war, stießen bei dieser Belastung wieder hervor. Schweiß lief von ihrer Stirn in ihr Gesicht. Dennoch brachte sie die Kraft auf auch mit der anderen Hand an den Rand zu fassen und sich mühsam daran hoch zu ziehen. Sie atmete stoßhaft und spürte, wie ihre Arme vor Anstrengung zitterten. Dann hatte sie es geschafft einen Arm über die Kante zu ziehen und sich auf ihm abzustützen. Der andere folgte sofort. Somit hatte Lucy einen Punkt erreicht, an dem das Schlimmste überwunden war. Sie wollte sich gerade höher ziehen, da fiel ihr Blick auf etwas direkt vor ihr. Ein paar Füße in schweren Stiefeln, wie Hafenarbeiter und Bauleute sie trugen. Langsam wanderte ihr Blick aufwärts.
 
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Was war nur geschehen ? Wie kam Nila nur in diese Situation ? Vor kurzem suchte sie noch mit Lucy gemeinsam nach alten Elektronikschrott, während Norbert mit seiner Ängstlichen Art jeden Schatten hinterher huschte und Phil murrisch wie er war, draußen den Eingang bewachte. Nach langer Zeit war sie nicht alleine, sie wollte es nicht zugeben aber es hatte ihr irgendwie Spaß gemacht, mit den anderen umher zu ziehen. Doch die Ruhe wurde von einem Typen gestört, der ohne jeglichen Grund einfach Phil angegriffen hatte. Dann noch dieses Ereignis am Himmel in der Ferne...

"Nila, NILA !!" Norbert packte Nila an der Schulter und schrie sie an. "Jemand schreit meinen Namen ?" Und Plötzlich schüttelte sie den Kopf, sie war in Gedanken versunken, zwar nur kurz, aber ihr kam es gerade wie eine Ewigkeit vor. "Wir müssen weiter, los komm" Er war aufgeregt, man spürte es. Wieder mit einem leeren Blick sah Nila in das Loch, in das Lucy gestürzt war. "Los meine Kleine, du musst weiter. Lucy geht es schon gut, die ist ein großes Mädchen, die wird schon zurecht kommen." Auch ihr Dad versuchte sie voran zu treiben, denn die Fremden waren nicht mehr weit weg. "Ich kann sie nicht im Stich lassen." Nila wollte nicht weg rennen, aber hier zu warten könnte den Tod bedeuten. Sie schloss die Augen, atmete Tief durch und flüsterte, für andere kaum hörbar vor sich hin. "Lucy, bei meiner Ehre, i will find you" Dann drehte sie sich um, die Stiefel knirschten und ein bisschen Staub wirbelte auf. "Ok, lets go."

Sie bahnten sich einen Weg durch das alte Gemäuer und schritten schnell voran. Vorweg war Phil, er spähte immer als Erste die Lage und manchmal fasste er sich an die Schulter, er unterdrückte die Schmerzen zwar, aber man konnte es ihm ansehen, es stand nicht sehr gut um ihn. Norbert war immer dicht hinter ihm und Nila bildete die Nachhut. Ihre Verfolger schienen sehr gut Schritt halten zu können, der Abstand zu ihnen wurde nur minimal kleiner. "Was geht hier nur vor ? Wieso verfolgen die uns die ganze Zeit ?" Nila machte sich Gedanken, wie konnten sie noch mehr Abstand gewinnen. Sie erreichten einen Ausgang, der an einer kleinen Nebenstraße war. Phil stand still und Norbert fragte ihn schon was den los sei. Aber die Frage erübrigte sich, als Norbert und Nila in der kleinen Seitenstraße sich umsahen. Ein Nebenhaus war eingestürzt und die Trümmer versperrten den Weg gehend Westen. Auf der anderen Seite sah es nicht viel besser aus, ein alter Tank-LKW lag in der Gasse quer und ließ vielleicht gerade noch Platz für eine Ratte. Nicht einmal ein Fenster oder ein anderer Durchgang war zu sehen, nur ein Schachtdeckel am Boden der mit Betonbrocken zugedeckt war und eine alte verrostete Feuerleiter, die auf das Nebengebäude führt. "Shit, looks like that's our deadly end."
 

Waltikon

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„Verdammt. Genug diskutiert! Da kommen die Rumpelmänner." „Mist!“ Norbert blieb nichts anderes übrig, als Lucy zurückzulassen, alles was sie jetzt tun konnten, war laut genug davonzulaufen, um die Soldaten von ihr abzulenken. Er wollte schon hinter Phil her, da fiel ihm Nila´s abwesender Blick auf. „Nila?NILA!“ er schüttelte sie, und sie sie sah ihn verwundert an, aber nur kurz, dann war ihr Blick wieder ganz klar. „Wir müssen weiter, los komm" sagte er aufgeregt zu ihr, jede Sekunde, die sie länger verweilten, brachte sie alle in unnötige Gefahr. Er lief los, und kurz darauf war auch Nila unmittelbar hinter ihm.

Das irrwitzige Geballer auf der Straße zwang sie, sich weiter durch das Gebäude vorzuarbeiten, immer die Schritte der Soldaten hinter ihnen im Ohr. Phil fasste sich oftmals an die Schulter, er schien schwerer in Mitleidenschaft gezogen zu sein, als er zugeben wollte. Schließlich kamen sie zu einem Ausgang, der in eine Nebenstraße führte. Phil blieb stehen, und Norbert meinte ungeduldig „Was ist denn los?“ Dann sah er es: Auf der einen Seite ein eingestürztes Haus, auf der anderen ein umgestürzter Laster, keine Öffnungen in den Wänden, nur ein halbverschütteter Schachtdeckel und eine rostige Feuerleiter.

„Shit, looks like that's our deadly end." Meinte Nila. „Quatsch“ erwiderte Norbert. „Los, rauf aufs Dach, und zwar schnell!“ In Norbert reifte ein Plan. So schnell sie konnten, arbeiteten sie sich die Feuerleiter hoch, die glücklicherweise stabiler war als sie aussah, und legten sich oben alle flach hin, so dass sie gerade noch über den Rand blicken konnten.
„Ok“ begann Norbert den anderen seinen Plan zu erläutern „also hier rauf steigen die sicher nicht, in ihren Rüstungen werden sie der Feuerleiter nicht trauen, denk ich mal, also werden sie sich den Weg wohl freisprengen. Und sobald sie weg sind, gehen wir zurück und holen Lucy, einverstanden?“ „Okay“ meinte Nila. „Lucy sagte aber, wir sollen sie an der Absturzstelle treffen!“ stöhnte Phil. Ihm schien es immer schlechter zu gehen. „Na klar, wir lassen sie zurück, sicher, so ein scheiß, niemand wird zurückgelassen, klar?“ „Yeah!“ bekräftigte Nila noch einmal. „Aber Lucy…“ „ruhig, sie kommen!“ schnitt Norbert Phil das Wort ab.

Sie traten vorsichtig ins Freie, fünf schwer bewaffnete und gepanzerte Soldaten, Norbert hatte die Geräusche richtig gedeutet gehabt, es waren Russen. Wie erwartet, ignorierten sie die Feuerleiter und machten sich daran, sich ihren Weg zu bahnen. Einer legte wohl eine Sprengladung an den Laster, denn kurz darauf liefen alle nochmal ins Gebäude. Norbert schlug die Hände über Kopf und Ohren. Ein Knall, ein Feuerball, dann Rauch. Als der sich verzogen hatte, sah man dass die Ladung das Wrack soweit verschoben hatte, das man daran vorbeigehen konnte. Die Russen rückten auch gleich im Gänsemarsch ab.

Als sie außer Sicht waren, meinte Norbert noch „Gut, alle ok? Dann holen wir jetzt Lucy!“ Dann sah er, dass Phil blutete, irgendetwas musste ihn getroffen haben. „Scheiße, Phil, was ist?“ fragte Norbert sorgenvoll, Nila sah sich sofort die Wunde an. „Oh shit!“ fluchte sie. Es war die verdammte Schulter, wann hatte Phil nur eine Kugel abgekriegt? Still und heimlich hatte sie geblutet, und keiner hatte es bemerkt.
„Ok Phil, wir müssen dich ins Krankenhaus bringen!“ und zu Nila gewandt: „Also, du musst uns absichern, ich stütze ihn und trage ihn, wenn es sein muss, aber erst müssen wir ihn hier runter schaffen!„Und was ist mit Lucy?“ erwiderte Nila. „Tut mir leid, aber die muss einstweilen alleine zurechtkommen, Phil ist im Moment wichtiger! Wir bringen ihn ins Krankenhaus, und dann gehen wir zur Absturzstelle und treffen sie dort hoffentlich!“
 
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Spartan117™

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Sie hatten es geschafft, zwar knapp aber egal, das Ergebnis zählte derzeit nur. Es war immer noch mitten in der Nacht, ihre Umgebung war in einen dunklen Schleier gehüllt, welcher für jedermann eine Warnung war, das man ihn nicht durchqueren sollte. Jedoch hatten sie keine andere Wahl, als jenen dunklen Schleier zu durchqueren, denn was war die andere Option ? Die Absturzstelle, welche bald zu einem gewaltigen Schlachtfeld ausarten sollte, um ein Festmahl für die Aasfresser zu bieten und das mit einem verwundeten Freund, der nur Ballast sein würde, einer Freundin, von welcher man das Schicksal nur erahnen konnte. Nein, das war wahrlich keine Option. "Wir müssen erst einmal weiter" Nila griff in ihre Gürteltasche und zog eine Zigarette heraus, während sie im selben Moment mit der anderen Hand in ihre Hosentasche griff und das Zippo hervor holte. Schüsse fielen, Geschrei ertönte und Nila sowie Norbert sahen in die Richtung in die der Trupp der Russen gegangen war. "Wir müssen uns beeilen und von hier wegkommen." Das Zippo spie Funken, um eine gleisende Flamme zu bilden. "I Know, I Know" Sie nuschelte leicht, da sie die Zigarette gerade im Mund hatte, welche auch gleich Angezündet wurde. Das Zippo verschwand wieder gleitend in der Hosentasche und sie stieß den ersten Atemzug heraus. "Ich geh voran, you follow me!" Mit einem kurzen Nicken wurde diese Aufforderung bestätigt. Weitere Schüsse in Verbindung mit weiteren Geschrei folgte, jedoch sollte das zu einem anderen Zeitpunkt ihre Sorge werden.

Norbert hatte große Mühe den verletzten Phil zu stützen, was nicht sonderlich verwunderlich war, denn Phil hatte nicht nur eine stattliche Figur, sondern auch ein stattliches Gewicht. Nur langsam kamen sie voran, Nila vorweg, immer suchend nach Feinden und immer Wachsam. Sie hatten bereits das Haus, auf welches sie geklettert waren hinter sich gelassen, bis sie an eine Kreuzung angekommen waren, es brannte nicht ein Licht. Nichts war zu sehen, nur leichte Silhouetten, welche regungslos ihr Dasein fristeten, waren in der ewigen Dunkelheit zu erkenne. Doch irgendwie hatte Nila ein komisches Gefühl, irgendwie war es für das Tumult um die Absturzstelle zu ruhig. Überall hörte man immer noch Schüsse in der Ferne, nur hier war nichts, rein gar nichts. Sie ging hinter einem alten Autowrack in die Hocke und lehnte sich an die Fahrertür. "Sei Wachsam meine Kleine, es ist zu ruhig." flüsterte ihr Dad ihr ins Ohr, welcher gerade neben ihr Gestalt angenommen hatte. "Ich weiß, but ..." Norbert war mit Phil angerückt und stand neben ihr beim Auto. "Was ist los Nila ?" Nila ließ ihren Blick von ihrem Dad zu Norbert schweifen. "Nothing" lenkte sie ab. "Ich kann nicht hinter jedem Schatten eine Gefahr sehen, sonst kommen wir niemals rechtzeitig in einem Krankenhaus an." Leicht erhob sie sich wieder und umging das Auto, nur wenige Schritte war sie gekommen, als plötzlich ein Knall ertönte und eine Kugel sich in Nilas Richtung bewegte. Nur dem Zufall sei Dank, das Nila gerade noch einmal stehen geblieben war. Die Kugel schoss mit rasender Geschwindigkeit und so Nah an ihr vorbei, das sie die Luftverdrängung die die Kugel erzeugte noch spüren konnte. "COVER UP!" Schrie Nila zu Norbert, welcher sich wunderte, er verstand sie nicht, denn sein Englisch war nicht das Beste. "DAMN, geh in DECKUNG!" Wiederholte sie sich und stieß ihn mit einer Hand zurück, so das er und Phil auf ihren Arsch fielen. Dann rannte sie so schnell sie konnte zu einem anderen Auto und sprang in Deckung, Schüsse folgten ihrer Spur, wie Wölfe einer Beute. Die Luft war Schwer, das Atmen fiel ihr schwer, sie ließ die Zigarette während des Sprinten einfach fallen, aber stieß den letzten Zug noch nicht aus und kam so kurz in Atemnot. Weitere Schüsse folgten, wie gewaltige Hagelbrocken rasselten sie auf das Auto nieder, hinter das Nila gesprungen war. Dann folgte Ruhe, knirschen von Stiefeln war zu hören und rückten langsam näher. "Wer ist das ?"
 
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Aeon525

He who doesn't care
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Loki stürmte hinter Nobody auf das Haus zu. In einer Hand hielt er sein Gewehr mit der anderen zog er Hel hinter sich her. Über ihnen pfiffen Kugel durch die Nacht. Mit einem Satz hechtete er in die Ruine und riss dabei Hel mit sich. Dicht hinter ihnen war der junge Arzt der Ivis mit sich schleifte. Erst langsam schien die Frau die Situation zu realisieren. „Was zur Hölle ist den hier los?“ schrie sie um den Lärm des Gefechts auf der Straße zu übertonen. Loki zuckte zusammen und bedeutete ihr herrisch still zu sein. Wenn die schießwütigen Berserker auf der Straße auf sie aufmerksam wurden sah es mies aus. Beide, der sich bekriegenden Parteien schienen schwer bewaffnet zu sein. Zu schwer für ein einfaches Gefecht zwischen Sekten. Vorsichtig robbte Loki auf ein zerbochenes Fenster zu und spähte vorsichtig heraus.

Er erstarrte. Nur wenige Meter vor ihm schoben sich schwer gepanzerte Schemen durch die Nacht. Immer wieder erhellte das Mündungsfeuer ihrer schweren Waffen die Nacht und legte das Emblem bloß das auf den Oberarmen ihrer Panzerungen prangte, ein Emblem das Loki kannte. Adler, Anker, Dreizack und Pistole. Das Symbol war definitiv das Wappen der Navy Seals. Mit eintrainierter Sicherheit, Präzision und Taktik schob sich die Eliteeinheit immer weiter nach vorne. Die Gegenwehr wurde schwächer und erstarb Stück für Stück. Plötzlich explodierte eine Granate und die Dämonin trat aus dem Feuerball heraus auf die Straße. Sie stand inmitten des Feuergefechts, was sie jedoch nicht im geringsten zu stören schien. "Folge ihnen!" rief sie ihm in freudiger Erregung entgegen. "Sie könnten der Schlüssel heraus aus diesem Elend sein!" Und die samtweiche Stimme des Engels hauchte: "Pass auf dich auf, Bruder." Wie üblich riefen Beide wie mit einer Stimme: "Schreite voran Bruder. Wo auch immer dich dein Weg hinführen wird, ich werde bei dir sein." bevor sie wieder verschwanden. Als er wieder zu sich kam stand Nobody neben ihm und starrte hinaus in die Nacht. Er schien die Spezialeinheit ebenfalls erkannt zu haben und in seinem Gesicht sah Loki die gleiche Überraschung und Fassungslosigkeit die auch er verspürt hatte. Beide hielten sie den Atem an bis die Männer in der Finsterniss verschwunden waren. Langsam schlich Loki zurück zu anderen, Nobody folgte ihm kurz darauf. "Da waren Amis." erklärte er den anderen. "Wir sollten ihnen mit etwas Abstand folgen um zu sehen weshalb sie hier sind." schlug er vor und Loki nickte eifrig. "Seid ihr alle damit einverstanden?"
 

Moridin

The evil Mastermind
Jo stürzte mit Ivis ins Haus.
Nur eine kurze Zeit später kamen Loki und Nobody hintergesürmt.
Fasst schon routinemäßig sicherte er die Umgebung ab, erst jetzt wendete er sich den Anderen zu.
Da waren Amis. Wir sollten ihnen mit etwas Abstand folgen um zu sehen weshalb sie hier sind. Mit einem Kopfschütteln verneinte er. Erstmal sollte ich mich um die Verletzungen kümmern und danach sehen wir weiter. Jetzt hinter diesen Schießwütigen Mob herzulaufen bringt uns irgendwann zwanghafter weise in Schwierigkeiten oder noch schlimmer ins Kreuzfeuer. Damit wandte er sich wieder der Verwundeten zu. Gebt mir fünf Minuten danach können wir machen was immer ihr wollt.
 

Waltikon

The Katsumi Otaku !
Otaku Veteran
Kaum hatte sie Nila hinter den Wagen geschubst, ging auch schon die Ballerei los, Nila konnte sich grade noch hinter einem Autowrack in Sicherheit bringen, das auch prompt zur Zielscheibe wurde. „Verdammt, Verdammt, Verdammt!“ ärgerte sich Norbert. „Das hätte mir auch auffallen müssen, es war viel zu ruhig, und ich Idiot treib sie zur Eile!“ Er machte sein Gewehr Feuerbereit und überlegte, wie er ihr helfen könnte. „Es ist nicht deine Schuld, weißt du.“ Sanft klang die Stimme der Mutter Gottes in seinen Ohren. Sie hatte sich neben ihn gehockt und starrte in die Dunkelheit. „Das ist jetzt nicht wirklich hilfreich, weißt du?“ zischte er sie an. „Wir müssen Nila irgendwie helfen, also wenn du eine Idee hast, raus damit!“ Vorsichtig sah er über das Wrack, um irgendetwas zu erkennen. Da ging jemand langsam und gebückt auf Nilas Deckung zu! Sachte, um sich nicht vorzeitig zu verraten, brachte er das Gewehr in Anschlag, zielte und wollte schon abdrücken, da hielt ihn Mutter zurück: „Alles wird gut, sieh doch genau hin!“ In einem kurzen aufblitzen erkannte er das Emblem der Erdenkinder! „Siehst du? Du solltest wirklich mehr vertrauen in Gottes Plan setzen!“ Ohne eine Erwiderung abzuwarten, war sie wieder verschwunden.

„Nicht schießen, Erdenkinder, wir haben hier einen Verwundeten, wir wollen ihn zu einem Krankenhaus bringen!“ rief Norbert laut. Die Männer wirbelten herum. „OK. Dann komm mal schön langsam raus, und zeig uns deine Hände!“ Norbert legte das Gewehr weg, hob die Hände und stand auf. „Mein Kumpel hier hat eine Kugel in der Schulter und blutet ziemlich stark, also wenn ihr so nett wäret uns durchzulassen…“ „Don´t shot, i come out!“ meldete sich auch Nila, mit erhobenen Händen kam auch sie hinter ihrer Deckung hervor. Die Männer, insgesamt sechs, wie sich herausstellte, forderten sie auf, sich zu Norbert zu stellen, und hielten ihre Waffen auf sie gerichtet. Dann sah sich einer Phil genau an. „Dem geht’s wirklich nicht gut, ok, nehmt euer Zeug und bringt ihn zum Doktor, der hat da hinten einen Verbandsplatz eingerichtet, da könnt ihr ihn abliefern.“ Ohne ein weiteres Wort bezogen die Männer wieder ihre Posten. Nila und Norbert halfen Phil auf die Beine, und gemeinsam stützten sie Phil.

Ohne weitere Zwischenfälle erreichten sie den Verbandsplatz der Erdenkinder. Der Doc warf nur einen kurzen Blick auf die Wunde und sagte ihnen, dass er ihn hierbehalten müsse. Sie verabschiedeten sich von Phil, dann warf der Doc sie auch schon raus.

Draußen war es ziemlich ruhig, die Nacht war sternenklar und kühl, nur in der Ferne hörte man Schüsse. „Schade, hier wäre es so friedlich, und wir müssen wirklich jetzt noch da raus?“ Norberts Frage war nur rhetorisch, Nila`s „Ja!“ eigentlich überflüssig. „Und sollen wir zu Lucy zurück, oder gleich zur Absturzstelle? Was meinst du?“ „I think, sie ist bereits unterwegs.“ meinte Nila. „Ok, wie sagt ihr Yankees doch immer? Let´s go!“ Er klopfte ihr kameradschaftlich auf die Schulter und sie marschierten los, wieder hinein in diesen Wahnsinn…
 
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J-Nought

4ever Jack


Ohne zu zögern wuchtete Jonathan die Sohle seines Stiefels auf die Maske, hinter der ihn zwei Augen anstarrten. Die Frau fiel hart auf den Boden und krümmte sich vor Schmerzen, während Jonathan im gleichen Moment neben ihr geschickt auf den Füßen landete. Er wusste, dass hinter der Schutzmaske sich das Gesicht einer Frau verbarg, dafür hatte ihr Körper zu viele Merkmale aufgewiesen, als dass er sich irren würde. Mit der linken Hand packte er den Kragen ihrer Kleidung, um sie zu einem Tisch zu schleifen. Obwohl die Frau einen schweren Tritt abbekommen hatte, so machte sie dennoch Anstalten sich zu wehren und sich aus dem festen Griff der breiten, vernarbten Hand zu befreien. Aber Jonathan wusste, was und wie er es tat. Schon viele Frauen hatten sich geweigert und fast jedes Mal war es ihm mit bloßer Kraft gelungen, sie nieder zu ringen. Sie schrie unter der Maske, kreischte um Hilfe und stieß wilde Flüche aus. Jonathan hörte jedoch nicht auf sie weiter zu dem Tisch zu ziehen. Sie war viel zu benommen, um für Jonathan zu einem Problem zu werden. Die Menschen waren alle fort und trieben sich selbst an, die Ersten bei irgendeinem Ziel zu sein. Jonathan kannte dieses Ziel nicht, was ihn aber nicht im Geringsten störte. Er war auf dem Weg etwas zu bekommen, dass er seit einiger Zeit nicht mehr gehabt hatte. Wie jedes Mal, war sein Kopf leer und nur sein Instinkt handelte. Er dachte nicht über die Konsequenzen nach, sondern verfolgte nur die unterbewusste Befriedigung, die ihn nach jedem Akt durch seinen Körper geflutet war.
Mit einem kraftvollen Schwung schlug er die Frau gegen den Tisch, wo sie mit der Brust auf der Platte lag und ihr Hinterteil bei Jonathans Lenden war. Noch immer schrie sie zwischen Wut und Verzweiflung. Wie viele hatten geschrieen? Zehn? Zwanzig? Nur wenn der Alkohol ihre Sinne vernebelt hatte, gaben sie sich Jonathan freiwillig hin. In jenen Momenten verblasste dieser Reiz, diese Genugtuung, das dem Gefühl glich, als er seiner Mutter den Tod ins Haus gebracht hatte.
Das kleine Mädchen, das Jonathan nie von der Seite wich, war auf einem Trümmerhaufen gestanden und hatte aufmerksam mit ihren großen Augen das Schauspiel vor ihr beobachtet. Alice schwieg und schaute zu, wie Jonathan mit den wild fuchtelnden Armen der Frau rang. Die unbekannte Frau hätte ihm in der Putzkammer nicht helfen sollen. Das Teppichmesser hatte seinen Ausruch nur beschleunigt und ihn ein weiteres Mal zu ihr geführt. Er würde sich angemessen bedanken. Der Tod sollte sie nicht holen kommen. Dieses eine Mal nicht.
Schließlich konnte Jonathan die Kontrolle erhalten und ihre beiden Hände zusammendrücken. Gewaltsam versuchte er ihre Hose runterzureißen. Das Blut pochte voller Gewalt in seinem Kopf. Sein Körper drängte ihn mit aller Macht in die Frau, die vor ihm kreischend auf dem Tisch lag, einzudringen. Den weiblichen Leib mit kräftigen, unnachgiebigen Stößen zu quälen. Sie würde stöhnen vor Schmerzen und verdrängtem Reiz. Er würde keuchen und immer weiter seinen Leib gegen ihren pressen.
Mit einem Klicken öffnete sich die Gürtelschnalle und Jonathan zog das Leder aus der Hose heraus, um diesen auf den staubigen Boden werfen. Die Frau versuchte die Beine zusammenzupressen und sich vom Tisch herabfallen zu lassen. Aber Jonathan verstärkte als Antwort den Druck seiner Hand, die wie ein Schraubstock um die Handgelenke der Frau lag, um ihr Gewicht auf der Tischplatte zu halten. Die Hose war geöffnet.
Jonathan begann sie gerade runterzureißen, als Alice etwas sagte. Er stoppte für einen Moment und wendete ihr seinen Kopf zu.
"Warte", sagte sie.
 
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swordsman

Anders
Otaku Veteran

Phil konnte sich nur bruchstückhaft an das erinnern was weit weit hinter dem sanften schwarzen Schleier lag. Irgendwas war... abgestürzt? Ja, richtig, irgendwas war abgestürzt und die Stadt war dann irgendwie völlig im Arsch gewesen. Dann gabs wie immer ne muntere Schießerei und etwas hatte ihn in die Schulter gebissen.... Danach war irgendwie alles rot geworden... Zwei hatten ihn getragen.. dann waren die Lichter ganz ausgegangen und es wurde still.

Feuer. Schmerzen. Schüsse. Schreie.

Phil war ruckartig wieder wach und wollte ein Messer ziehen... das nicht mehr an seinem Platz war. Er lag anscheinend in einem Feld aus weiß und... weiß. Nein, das war eine Art Krankenhaus. Und dann noch dieser komische Geruch in der Luft. Und der SCHMERZ, in der Schulter. Er legte sich wieder langsam hin und atmete ruhig weiter. Scheiße tat das weh. Und dann noch dieser wiederliche Gestank nach... Räucherwerk?!

Als bei Phil der Groschen fiel, Krankenlager, Hippies/Erdenkinder, Ich/angeschossen/Im Arsch/Ich, stöhnte er leise auf und versank wieder in der Schwärze.
 

Auren

Dakimakura Kuschler
Otaku Veteran
Ivis hockte in ihrer Ecke und Loki deutete ihr, dass sie ruhig sein soll. Sie sprach danach kein Wort mehr. Die anderen Diskutierten, ob sie die Amis verfolgen sollten oder nicht. Jo schien dagegen zu sein und wollte erst Ivis Verletzung versorgen. Jo setzte seine Worte auch gleich in taten um. Nach ein paar Minuten war die Verletzung richtig versorgt. „Danke.“ Flüsterte Ivis so, dass es nur Jo hören konnte. „Also wenn ihr sie verfolgen wollt, sollten wir mal langsam losgehen.“ Ivis stand auf und reichte Jo seinen Kanister. „Das Gewehr kannst du behalten. Nimm es als Bezahlung für die Behandlung.“ Es stellte sich heraus, dass das Gewehr eine Ak47 war. Man konnte durch den Dreck und durch die Dunkelheit in der Kanalisation nur schwer erkennen um was es sich für ein Gewehr es sich handelte. Ivis übereichte, Jo auch noch zwei Magazine für die Ak47. Jo nahm alles und packte es in seiner Tasche.

Nobody wies Loki an, dass er die Führung übernehmen solle, da Loki durch sein Nachtsichtgerät viel besser sehen konnte als der Rest der Gruppe. Loki verließ daraufhin als erster vorsichtig das Haus, gefolgt von Nobody, Ivis und Jo. Angie lief wie immer bei Nobody Seite an Seite. Die Gruppe ließ immer einen großen Abstand zwischen sich und den schießwütigen Amerikanern. Sie durchquerten viele zerstörte Wohngebiete, die schon eine Einladung für einen Hinterhalt war. Später gerieten sie auch in einen. Ein paar Sektenmitglieder schossen aus den zerbombten Häusern. Die Amerikaner schossen dann mit schweren Granaten zurück. Deren Schüsse waren zu präzise und so wurden die Gegner nach und nach ohne großen Aufwand niedergestreckt. Ivis wollte schon die ersten Leichen plündern doch Nobody war dagegen. „Später Ivis, wenn die Amis dich sehen, machen sie kurzen Prozess mit uns.“ Außerdem wollte er unbedingt wissen, warum die Amis hier sind. Die Amis verliefen sich oft und gerieten in einer Sackgasse. Irgendwann schien ihnen die Geduld ausgegangen zu sein und so beschoss einer mit seinen Granatenwerfer eine Mauer. Die ihnen die Weg versperrte. Diese gab auch gleich nach und so liefen sie weiter. „Siehst du? Gegen ihre Waffen haben wir keine Chance.“ Warnte Nobody, Ivis. Sie nickte nur kurz.

Die Gruppe verfolgte die Amerikaner weiter. Plötzlich stoppten sie. Aus der Ferne sah Loki ein Transportflugzeug. Er gab den anderen per Zeichensprache weiter, dass sie sich hinter dem Trümmerhaufen verstecken sollen. Als die Gruppe sich dahinter versteckt hatte, montierte Nobody sein Zielfernrohr und blickte dadurch. Loki tat dies ebenfalls. Jo und Ivis versuchten das Gelände abzusichern. Loki und Nobody beobachten wie die Amerikaner langsam vorrückten. Das Transportflugzeug ist in einem alten verwüsteten Park gelandet und somit war der Platz, Ideal für einen Hinterhalt geeignet. Zwei blieben auf einmal stehen und gingen in Deckung, während die anderen Drei weiter gingen. Sie erreichten das Flugzeug, zumindest, dass was noch übrig war. Einer kletterte in das Wrack rein um später wieder rauszukommen. Er gab wahrscheinlich über Funk einen Befehl. Da die anderen zwei zu ihnen liefen und das Wrack nun bewachten.
 
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