Das liegt daran, dass ich in dieser Form etwas gefunden habe, die kein Leid mehr verursacht, keinen Schaden gespürt habe, ist diese für mich die einzig wahre Liebe und ich wage die These aufzustellen, dass sie das für alle Menschen sein dürfte.dein Liebesbegriff scheint mir so positiv überhöht wie dein Freiheitsbegriff... aber das ist für beide Begriffe ja durchaus normal...
Du verehrst es vielleicht. Du bist ihm verbunden. Vielleicht bist du ihm auch dankbar. Aber wo ist da die Liebe? Was liebst du an deinem Vaterland?... davon ab... ich sehe keine Liebe (auch keine "wahre") ohne Abhängigkeit... ein Beispiel:
Vaterlandsliebe (ist in dem Fall ausstauschbar durch Personen, Gegenstände, Gedanken, what ever...) ... okay, nehmen wir an ich liebe mein Vaterland...
Das Problem sehe ich in der Folge genauso, wie du. Und darum sehe ich den Begriff der Vaterlandsliebe als nicht korrekt an. Schon alleine, weil du mit deinem Vaterland durch deine Geburt und deine Heimat verbunden bist und für dich mehr an deinem Vaterland hängt, als die freie Entscheidung dort zu wohnen. Ist es denn so, dass du dir aussuchen könntest, wo in welchem Land auf der ganzen Welt du leben willst? Nein, denn das ist an Politik gebunden und von vielen Faktoren abhängig. Vaterlandsliebe ist in dem Sinne also keine Liebe, sondern wie schon gesagt, eine Art Verehrung und Zugehörigkeitsgefühl.
Dazu noch ein kleiner Ausflug in die Sprachwissenschaften: "Vaterlandsliebe" ist ein Wort, das es ausschließlich in der Deutschen Sprache gibt. Ein Synonym dafür ist Patriotismus - dieses Wort hat jedoch nichts mehr mit Liebe zu tun. Das ist ein weiteres Indiz dafür, dass Vaterlandsliebe vom Begriff her falsch ist.
Ja, genauso kannst du es sehen. Wenn wir es ins Extreme führen, könnten wir sagen, du lebst in Liebe. Ist ja auch ein Zustand, wie ich ausgeführt hatte.Ah, ich glaube, ich verstehe Terry_Gorga. Was er da beschreibt, würde ich problemlos auf ein Lebensgefühl übertragen. Glück, Freiheit, Liebe, das wären dann nur noch Synonyme für die Gefühle, die man für das Leben selbst empfindet.
Dessen bin ich mir bewusst und darum bin ich auch sicher, dass nur die wenigsten Menschen überhaupt diese Form der Liebe kennen und noch viel weniger diese dann auch leben können. Denn, um es jetzt mal auf die Realität anzuwenden: Wer kann sich schon frei machen, von sexueller Begierde oder von Lust und dem Wunsch nach Nähe? Diese Emotionen sind uns ja quasi eingepflanzt von Geburt an und dann unabhängig von diesen zu handeln erscheint schon beinahe unmöglich.Allerdings ist deine Beschreibung nicht mal mehr romantisch, sondern fast schon utopisch.
Das wunderbare daran ist, dass Menschen in der Lage sind, es zu empfinden. Die meisten großen Weltreligionen streben in ihrem Kern ja nichts anderes, als diese Liebe an, auch wenn sie leider sehr großen Fehlinterpretationen und machtpolitischen Einflüssen erliegen sind. An diese Liebe zu kommen ist auch gar nicht so einfach und verlangt einem auch viel ab. Ich selbst kann mittlerweile sagen, dass ich so etwas, wie der Beweis dafür bin, dass man dies empfinden und wohl leben kann, auch wenn ich hier ganz offen und ehrlich zugebe, dass ich bei weitem nicht jeden einzelnen Menschen lieben will. Meine Liebe ist also nicht allumfassend, nur weil sie frei ist ^^Mag gut sein, dass du Recht hast, aber was bringt das schon, wenn Menschen nicht in der Lage sind, solche Liebe zu empfinden? Hört sich vielmehr nach einem idealisierten Paradigma an, um die Dinge zu entmystifizieren.^^
Und genau deshalb ist der Begriff "Liebe" auch so ein Sammelbegriff, obwohl viele Dinge, Wahrnehmungen und Emotionen bei genauerer Betrachtung eigentlich gar keine Liebe sind. Dass wir sie trotzdem so wahrnehmen, mag auch daran liegen, dass wir Menschen uns von Natur aus abhängig machen und viele auch nur Kompromisse leben mögen. Wer sich damit zufrieden gib - seine Entscheidung. Ich habe ja nun das Angebot geschaffen, indem ich die Hintergründe erklärt und die Zusammenhänge näher betrachtet habe.Das Fehlen bestimmter Aspekte, Unwissenheit, etc. tut der Echtheit der Gefühle keinen Abbruch.
Bleibt zum Schluss eigentlich nur das zu sagen, was auf fast alle Themen zutrifft: Irrelevant.
Wenn ich Liebe erfahre oder selbst liebe, dann merke ich das, egal, welchen Beschränkungen sie unterworfen ist.
japp, tust du, aber dazu gleich mehr ^^Erstmal vorweg: eventuell verrenn ich mich jetzt total, aber ich wags einfach.
Und schon hast du dich verrant. Denn ich habe gesagt, die Liebe selber wird frei von alledem entschieden, aber ich habe auch gesagt, dass all dies (Nähe, Vertrauen, Bindung) im Idealfall aus der Liebe entsteht. Dass diese Dinge also zu Beginn nicht vorhanden sind, bedeutet nicht, dass die nicht dazukommen können. Wo wäre denn der Sinn der Liebe, wenn wir die anderen lieben und alles andere egal ist? Dann könnten wir auch sagen, wir lieben sie als unsere Opfer, könnten sie theoretisch sogar einen nach dem anderen abschlachten, weil ich sie so sehr liebe, dass ich ihnen jegliches Leid dieser Welt ersparen möchte.Ist denn die "wahre Liebe", wie sie von Terry Gorga beschrieben wurde wirklich erstrebenswert?
Wenn sie wirklich so frei von Vertrauen, Bindung - falls ich es richtig verstanden habe - sogar vom Wissen des anderen über die Existenz eines selbst sein kann, müsste man dann nicht sogar im Extremfall die Wörter Obession bzw. Fetischisierung des anderen dazu gleichsetzen?
Also, Liebe ist zwar frei, doch kann aus ihr vieles entstehen. Und wenn es in Liebe entsteht ist es auch nicht mehr schlimm, wenn es nicht entsteht oder rückgängig gemacht wird. Anstatt sich im Streit zu trennen, kann man sich genauso in Liebe trennen - nur ist das viel schwerer. Wichtig ist darum immer zu unterscheiden, weshalb man einen Menschen nun mag und ihn vermeintlich "liebt".
Japp, das ist ein theoretisches Konstrukt, das zwar möglich wäre, aber (wie ich zuvor geschrieben habe) davon ausgeht, dass wir Menschen frei von Wünschen, Sehnsüchten und Verlangen sind. Das ist in der Praxis kaum vorstellbar. Alleine sich von diesen Bedürfnissen zu befreien dauert viele Jahre und ist je nach Charakter manchmal sogar unmöglich. Darum ist der Folgeschritt auch nicht, diese Liebe alleine anzustreben und dafür alles andere zu bekämpfen oder zu unterdrücken (wie es zum Beispiel der Buddhismus tut) sondern zu lernen, wie man diese Wünsche auf die liebevolle Seite reduziert. Und das verblüffende wird sein, dass sie in ihrem Empfinden dadurch viel intensiver werden, da spreche ich aus ErfahrungDenn wenn die Liebe auf ein einzelnes Gefühl reduziert wird und sonst weder Bindung noch irgendetwas anderes vorhanden ist, könnte man genaugenommen doch einfach irgendjemand auf der Straße sehen, sein inneres Licht oder sonstwas erkennen, und sein ganzes Leben allein durch den Gedanken daran glücklich sein.
Das halte ich für mehr als unrealistisch.
Auch da hast du mich falsch verstanden. Die Person umfasst alles. Dass heißt, wir beschränken uns nicht mehr auf einen Aspekt, sondern fassen alle ins Auge. Aussehen, Charakter, Vorlieben, Vergangenheit, Wünsche & Sehnsüchte des anderen... eben komplett alles, was ihn ausmacht. Und wenn wir da Dinge finden, die wir als "Fehler" einordnen würden, hilft uns diese Liebe dabei, darüber hinweg zu sehen. Im Extremfall sogar über Dinge, die gesetzlich nicht in Ordnung sind, auch wenn ich persönlich dann der Meinung bin, dass es Grenzen gibt.Und wenn man wirkich nur die "Person" des anderen liebt - was ist das eigentlich.
Das Aussehen soll ja von der Liebe getrennt werden - sagtest du ja, es sei wie eine Sucht.
Dann muss der Charakter und sein Handeln ja auch drunter fallen.
Was bleibt denn da noch?
Bzw wie soll man sich überhaupt erstmal "richtig" verlieben können?
Ganz kurz und schnell: Kein Schmerz, keine Abhängigkeit und keine Einschränkungen, für die du dich nicht entschieden hast.Zum Schluss: Angenommen es gibt die "richtige Liebe. Wo wären ihre Vorzüge im vom mir beschriebenen worst case im Vergleich zur falschen "abhängigen"?