Hey, jetzt wird es aber arg kompliziert!
Wo fange ich an... wo höre ich auf?
Ich bin ein Beasty, dazu stehe ich und dazu bekenne ich mich auch ganz offen. Ob es gut oder schlecht ist liegt nicht an mir, sondern an der Betrachtungsweise meiner Mitmenschen. Manche sind so wie ich, manche tolerieren es, manche nicht. Für die Letzteren möchte ich hier ein Bibelzitat bringen, nämlich aus Johannes 8,2–11 „Wer unter euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein auf sie.“ Es bezieht sich hier zwar auf ein ehebrechendes Weib, aber es passt auch auf Beasties, so wie ich einer bin. Ich könnte hier Seitenfüllende Berichte und Kommentare über den Sex mit Tieren bringen, will mich hier aber nur auf die wesentlichsten Grundbegriffe beschränken:
Zur Unterscheidung und Definition der einzelnen Untergruppen zoosexueller Menschen sollte man niemals eine Untergruppe allein betrachten. Erst in Relation zu den anderen Spielformen der Zoosexualität ergibt sich Eindeutigkeit. Im Folgenden werden Grenzziehungen vorgenommen und beschreibende Attribute eingebracht, wie sie die einzelnen Untergruppe für sich selbst in Anspruch nehmen und wie sie von ihren Gegner eingestuft und ausgestattet werden. Nicht zuletzt definiert oftmals das, was eine bestimmte Gruppe gar nicht mehr sein kann, weil diesen Platz schon eine andere Gruppe für sich beansprucht.
Zoosexuell
ist die Gruppe der Menschen, die in irgendeiner Form sexuell mit Tieren interagieren. Wobei definierend ist:
- Es muss das Streben nach der Befriedigung der Sexualität des menschlichen Parts erkennbar sein.
- Allein der Gedanke, das Wunschdenken, die eigene Sexualität mit dem Tier / durch das Tier befriedigt zu sehen und nicht real getätigte Handlungen definieren eine zoosexuelle Orientierung als solche.
Warum?
Der Homosexuelle ist ein Homo auch dann, wenn er noch nie mit einem Mann etwas "sexuell zu schaffen" hatte. Allein deshalb, weil er seine Sexualität von einem Mann und von niemandem sonst befriedigt sehen möchte. Der Hundezüchter / der Tierarzt der Samenbanken bestückt, ist kein zoosexueller Mensch, obwohl er höchst sexuelle Handlungen an Rüde und Hündin vornimmt. Um Korrektheit zu erreichen, muss gelten: Entscheidend ist nicht das Handeln selbst, sondern der gedankliche Background des handelnden Menschen.
Die Untergruppen
der zoosexuellen Menschen sind - um die wichtigsten zu nennen:
Der Zoophile - Der Beasty - Der Zoosadist.
FenceHopper (FH) stellen eine Nebengruppe dar. Allein die Art und Weise, wie der Mensch sich Zugang zu einem Tier verschafft, darf nicht seine Gruppenzugehörigkeit zu den Hauptuntergruppen zoosexueller Menschen definieren. FH mag man aus Tierliebe praktizieren - ebenso wie es der Zoosadist macht, um ein Pferd abstechen zu können. FHler sind nur hinsichtlich ihres Zugriffes auf das begehrte Tier eine Sondergruppe. Gliedern sich aber wiederum in Zoo - Beasty - Zoosadist.
Zoophil
ist nun, wer sein Tier so weit liebt, es so weit rücksichtsvoll behandelt, dass er nicht auf Methoden wie gezielte Konditionierung, Fehlprägung oder zu mechanischen Zwangsmaßnahmen greift, um sich seinen Willen nach sexueller Befriedigung durch betreffendes Tier zu erfüllen. Zoophil ist der Mensch nur dann, wenn er sein Tier auch asexuell sehr stark liebt. Diese "allgemeine Tierliebe" allein reicht aber nicht zur Definition aus. Das Wort "zoophil" wurde eingeführt, um zum deutschen "tierlieb" einen Begriff zur Hand zu haben, der "intensive Tierliebe mit implizierter sexueller Ausrichtung auf das Tier" bedeutet. Diese Unterscheidung ist nötig, damit nicht länger die "tierliebe" Oma, die ihren Dackel aus völlig asexuellen Motiven heraus mit ins Bett nimmt mit der "zoophilen" Oma, die den Dackel tatsächlich als Punzenlecker benutzt, verwechselt wird.
Differenzierung
- "Tierlieb" ist man, wenn man ein Tier gern hat, es beschützt, hegt und pflegt, für sein Wohlergehen in bestmöglicher Weise sorgt.
- "Zoophil" ist ein solcher Mensch erst dann, wenn er zusätzlich eine auf sein Tier ausgerichtete, sexuelle Orientierung mitbringt. Irrelevant ist dabei, ob er diese bislang nur gedanklich mit sich herumträgt oder sie schon zusammen mit seinem Tier aktiv ausgelebt hat.
Ob man in die Definition von "zoophil" weit verbreitete (meist fehlerbehaftete) Anthropomorphismen, teils bloßes Wunschdenken des zoophilen Menschen mit hineinnimmt oder nicht, ist irrelevant. Solche Details könnte man unter "häufig bei zoophilen Menschen anzutreffen, aber nicht obligates Kriterium" laufen lassen. Man kann sie als beschreibende Attribute der Definition anhängen. Man muss diese Fehler aber nicht begehen, um als Zoo gelten zu dürfen. Da nicht obligat, dürfen sie nicht in die Definition selbst hineingepackt werden.
Die "nächstschlechtere" Gruppe neben dem Zoo bildet
Der Beasty.
Bei ihm steht die Sexualität (möglicherweise) weiter im Vordergrund als beim Zoo. Er greift, um an sein Ziel zu gelangen, auf das ganze Spektrum aller denkbarer Möglichkeiten zurück. Er wendet möglicherweise Gewalt an. Bindet das Tier möglicherweise fest. Nimmt vielleicht - vielleicht auch nicht - Rücksicht. Ignoriert Ablehnung - oder respektiert sie. Nimmt sich, was er will - oder auch nicht. Er liebt das Tier - oder auch nicht. Für ihn ist das Tier lebender Dildo - oder auch mehr. Möglicherweise bringt er es im Akt um. Letzteres macht ihn jedoch nicht zum Zoosadisten, solange er nicht allein aus dem Ableben oder der Qual des Tieres sexuelle Befriedigung zieht.
Man sieht: Den Beasty kann man nicht genau definieren. Sein Status ergibt sich aus den beiden Randgrenzen zum Zoo auf der einen und zum Zoosadisten auf der anderen Seite. Beide Randgruppen haben feste Defintionsgrundlagen. Den Beasty kann man nur über Aufzählung verschiedener Aspekte eingrenzen. Oder von einem anderen Standpunkt aus betrachtet: Die Grenze zwischen Beasty und Zoo ist nur in wechselseitiger Betrachtung und über eine Ausschlussdefinition zu ziehen. Man könnte sagen: Ein zoosexuell orientierter Mensch ist immer Beasty, solange man ihn nicht dem Kreis der zoophilen Menschen und ebenso wenig dem Kreis der Zoosadisten zuordnen kann.
Einige wichtige Kriterien, die den diffusen Übergang zwischen Beasty und Zoo kennzeichnen.
Voraussetzung für die Definition zum Zoo sind (nebst anderem):
- eine stark entwickelte, emotionale Tierliebe
- Rücksichtnahme auf die tierischen Interessen im sexuellen wie asexuellen Umgang, bis hin zur Selbstlosigkeit
- kein Einsatz von physischer oder psychischer Gewalt im Zusammenleben ebenso wie in der sexuellen Interaktion selbst
Diese Kriterien sind für den Zoo wie schon beschrieben obligat, für den Beasty optional, real bei ihm oftmals nicht anzutreffen. Erfüllt der Beasty alle diese Kriterien, macht ihn das zum Zoo.
Der Zoosadist
definiert sich dadurch, dass er sexuelle Befriedigung aus dem Leid oder dem Tod des tierischen Partners schöpft. Ob man den Zoosadisten, der immer das Ableben des Tieres benötigt einer eigenen Gruppe zuordnen möchte, hängt davon ab, wie weit man ins Detail gehen, wie viele Schubladen man erstellen möchte.
Der Beasty kann fast so rücksichtsvoll wie ein Zoo agieren. Der "böse Beasty" mag vom Zoosadisten möglicherweise gar nicht einmal an den vollendeten Tatsachen (befriedigter Mensch - aber totes Tier, das zuvor nachweislich viel gelitten hat), sondern bestenfalls durch Befragung (Was hat Dich nun befriedigt: Der Akt, bei dem das Tier als Kollateralschaden "bedauerlicherweise kaputtgegangen ist" (Fahrlässigkeit, Mutwilligkeit, ->Beasty), oder das Kaputtgehen selbst (Vorsatz, ->Zoosadist)?) unterschieden werden.
Zoosadist und Zoo kommen sich nicht ins Gehege - sie sind durch eindeutige (Gedanken-)Welten getrennt. Eine Grenzziehung ist hier unproblematisch.
Der Zooerast
Der Begriff "Zooerast" hat aufgrund seiner Gebräuchlichkeit einen eigenen Platz verdient. Dem Zooerasten geht es ausschließlich um seine eigene sexuelle Befriedigung, die er aus dem Akt mit dem Tier schöpfen möchte. Ihm fehlt obligat die emotionale Bindung an den tierischen Sexualpartner völlig. Damit stellt er eine Untergruppe von Beasty und Zoosadist dar. Sein hauptsächliches Vorkommen findet sich im Bereich Beasty. Ein geringer Anteil reicht in das schmale Seitenband des Zoosadisten hinein. Im Bereich "Zoo" hat er nichts verloren - dem Zoo geht es niemals nur ausschließlich um den Geschlechtsakt. Selbst während des Aktes selbst handelt er meist aus wirklicher Zuneigung, aus Liebe zum Tier und nicht aus Liebe zu seiner zu erwartenden eigenen sexuellen Befriedigung. Beim Zoosadisten steht nicht der Geschlechtsakt im Vordergrund, sondern Quälerei und Tod des tierischen Partners - geschlechtliche Aktionen ohne emotionalen Hintergrund mögen aber eine starke Bedeutung haben.
Der Zoosadist benötigt immer ein vollwertiges, leidens- und sterbensfähiges Wesen. Dem Zooerasten würden möglicherweise dessen Genitalien völlig ausreichen ("Das Tier als lebender Dildo"). Hinzugenommen gewisse Körperteile und -öffnungen des Tieres, mit denen er seine Genitalien bedienen, seine Sexualität befriedigen kann.
Zu hinterfragen wäre, ob man den Beasty nicht dem Zooerasten gleichsetzen möchte. Auch der Zooerast muss sein Tier - wie der Beasty - wenigstens unter vernünftigen Bedingungen halten, damit er es überhaupt längere Zeit "benutzen" kann. Damit handelt er im Alltag kaum anders als der Beasty. Er unterscheidet sich aber möglicherweise in seiner dahintersteckenden Denkweise: Für ihn mag die Tierhaltung überwiegend bis ausschließlich "nötiges Übel" zum Erhalt seines "Sexpspielzeuges Tier" darstellen. Das Tier als Wesen hat für ihn keinerlei Bedeutung.
Da nun der "brave Beasty" aber beinahe schon ein Zoo sein kann (dem sich der Zooerast seinerseits mit seiner ausschließlichen Konzentration auf den Geschlechtsakt niemals annähern kann), räume ich dem Zooerasten seine eigene Schublade ein. Man könnte ihn als separate Kategorie zwischen den Beasty und den Zoosadisten, stellen. Damit vier Hauptuntergruppen definieren. Die überschneidende Unterordnung als Sonderform von Beasty und Zoosadist ist jedoch schlüssiger.
Der Zoomasochist
Zieht man die Häufigkeit seines Auftretens als Kriterium heran, sollte man die Schublade "Zoomasochist" erstellen. Verschiedene Damen und Herren vergnügen sich sexuell mit Bulle und Hengst. Frauen lassen sich vom Eber den Cervix aufbrechen und den Uterus penetrieren. Mann und Frau finden es erregend, "mit welcher Wildheit / Rücksichtslosigkeit sie von einem großen Rüden genommen werden". Zumeist wird dabei die Belastung des eigenen Körpers bis hinter die Schmerzgrenze als besonders sexuell erregend empfunden. Das Spiel mit dem Feuer, das Risiko körperlicher Verletzung und der Schmerz auf Menschenseite macht den besonderen Reiz der Interaktion aus. Die Faszination, die eigenen körperlichen Grenzen zu überschreiten ist von starker Bedeutung. Sexuelle Erregung wird aus der körperlichen Überbelastung geschöpft.
Wie der FHler stellt der Zoomasochist keine eigene Untergruppe, sondern eine Nebengruppe innerhalb der Untergruppen Zoo - Beasty - Zooerast - Zoosadist. Wer selbst luststeigernde Qual sucht, quält dabei nicht automatisch seinen Partner, sondern kann ihm gegenüber der liebevollste Zoo sein. Ebenso mögen der Zoosadist oder der ausschließlich auf die eigene Libido konzentrierte Zooerast eigenes Leid als luststeigernd anstreben. Hin und wieder wurde von eindeutig zoophilen Menschen angeführt, man nehme eigenes Leid allein zum Wohlergehen des Tieres auf sich. Lasse das Tier seine Sexualität nach dessen Gusto zu dessen Bestem ausleben - auch wenn dies für den zoophilen Partner Mensch Leid bedeute.
Man könnte diese Experimentierfreudigkeit, diese Risikobereitschaft gar als Grundtendenz jeglicher sexueller Tier-Mensch-Interaktion anführen. Diese Haltung muss vorhanden sein, sonst würde man sich nicht eine Verbindung über den Artengraben hinweg einzugehen trauen.
Ich hoffe, dass ich jetzt nicht zu weit gegangen bin, will damit aber betonen und für alle klarlegen, dass auch der Sex mit Tieren eine breit gefächerte Palette darstellt und sich nicht nur auf einen oder zwei Punkte bezieht.
Bekanntermaßen existiert seit ewigen Zeiten ein regelrechter Krieg zwischen Zoos und Beasties ohne jegliche Aussicht auf eine gütlich Einigung zwischen den beiden Parteien. Ausschlaggebend für den ewigen Zwist sind dabei die Zoos, da sie sich als die alleinigen und einzigen Tierliebhaber darstellen und auch so fühlen. Wobei sie aber genau dieselben Probleme mit den sogenannten „normalen Menschen haben wie alle anderen Tiersexliebhabern auch. Denn Tiersex und Zoophilie steht auf deren Liste ziemlich weit außen, obwohl es merkwürdigerweise bei einer Suchwortanfrage bei Google für den Begriff „Animalsex“ 5.200.000 Ergebnisse gibt. Bei „Tiersex Porn“ sind es 1.630.000 Ergebnisse und wenn man dabei auch noch die Pornoindustrie berücksichtigt, die ihr Geld durch Tierpornos verdient, scheint das Interesse daran doch offensichtlich höher zu sein als die nach außen hin gezeigte Entrüstung.
Trotz allem ist es leider völlig sinn- und zwecklos, einen so genannten Burgfrieden zwischen Zoos und Beasties zu schließen. So bleibt mir nur übrig, wie ich es schon seit fast 30 Jahren mache, wenigstens um Ruhe und Frieden hier in diesem Forum zwischen allen Parteien zu bitten und die Meinungen und Postings von Feindseligkeiten, Unverständnis und so weiter frei zu halten.