Es gibt mehr Röcke und kleider als die Kilts, die bei Männern eine lange Tradition haben.
Noch heute tragen Beduinen Leinentücher wie ein Kleid, um so die Hitze auszuhalten, zeitgleich aber nicht zu viel Wasser zu verlieren.
In vielen - vor allem östliche - Kulturen sind Kleider, Umhänge und Röcke sogar noch tiefer verwurzelt. Man nehme nur die buddhistischen Mönche oder den Männerkimono.
In der Metal- und Gothik-Szene hat sich dazu noch der bodenlange Rock mit Nieten durchgesetzt, der dort quasi eines der Schönheitsideale geworden ist.
Das Männer "die Hosen anhaben" war nie überall so und ist es auch jetzt nicht.
Genauso wie Frauen nie immer nur "weibliche" Kleidung trugen (bis zum Mittelalter trugen Mann und Frau schließlich meist fast identische Kleidung, siehe Eiszeit, Ägypter, Griechen).
Der Wunsch, die Geschlechter so stark äußerlich zu unterscheiden, entstand im Zug der Unterdrückung der Frauen. Frauen sollten als solche kenntlich sein, im Idealfall direkt noch als Mutter oder Gespielin erkannt werden.
Mit der Hosenrevolution kam das ins Schwanken. Und seitdem scheinen vor allem Männer verstärkt die Rollenbilder rauszukramen. "Frauen sollten so aussehen, Männer so".
Ich will das nicht als sexistisch verurteilen, aber offenbar sind Männer wahlweise unsicher mit ihrer Sexualität oder befürchten eine "Homosexualitierung" durch die aufgebrochenen Rollen (Frau: lange Haare, Rock und Kleid; Mann: kurze Haare, Hosen) und ein daraus resultierendes Problem, dass es an potentiellen Partnerinnen mangelt.
Zumindest kenne ich kaum Frauen, die sich so sehr anstellen wie Männer
Klar, manche Frauen schauen auch burschikose Frauen oder weibische Männer etwas schief an. Aber die Meisten fangen nicht damit an, über diese herzuziehen, sie zu degradieren oder gar als homosexuell zu beschimpfen.
Insofern denke ich, dass diese Situation der aufgebrochenen Geschlechtsrollen vor allem eine Stresssituation für Männer ist.