[Diskussion] Muslimischer Schüler darf nicht in Schule beten

Karen

Otaku
... zusammen mit sieben Mitschülern im Schulflur ...
.....
Wenn man dem Jungen verbietet an der Schule zu beten, sollte dass dann auch für alle anderen Schüler egal welcher Religion auch gelten. Dann erst könnte man von der Neutralität von Schulen sprechen. In diesem Fall aber finde ich es eher diskreminierend.
in anderen Religionen muß man aber auch keine großartigen Vorbereitungen treffen. ob du nun einen Gebetsteppich ausbreitest oder deine Jacke dafür hernimmst spielt keine Rolle. in dem Augenblick beanspruchst du einen gewissen Raum. ist doch klar das sich da jemand gestört fühlt.
würde mir nicht anders ergehen. meine Güte ich pflaume jemanden an weil dieser blöd im Weg steht. wenn da nun sieben Leute im Weg knien, dann doch erstrecht.

und mir ist es echt schnuppe ob die sieben Muslime, Christen oder ... ach was weiss ich welchem Glauben angehören. warum muß man mitten auf einem Gang, wo diverse Leute vorbei kommen, sein Gebet sprechen?
klingt für mich nach Provokation. eigentlich wundert es mich, dass es da nicht mit anderen Schülern Stress gegeben hat.
 

Terry_Gorga

Der Eine, der Viele ist
Otaku Veteran
huch, dass meine Aussage jetzt so provokativ gewesen sein soll, kann ich gar nicht so sehr nachvollziehen, aber okay - wenn das so verletzend empfunden wurde, dann entschuldige ich mich hiermit dafür. Ich stimme Yuuki-Chan auch zu, dass es nicht sein dürfte, in der Grundschule bereits zur Kirche zu müssen. Höchstens zu Lehrzwecken vielleicht einmal, aber zur Teilnahme am Gottesdienst geht das zu weit, finde ich. Ist doch nicht jede Schule eine Klosterschule.

Ich finde es gut, dass der Religionsunterricht im Grundgesetz festgeschrieben steht. Der sollte informieren über die Lehre der unterschiedlichen Religionen und über die Hintergründe. Weiter aber sollte das Religiöse in einer Schule nicht gehen. Wer beten will, kann das in seiner Freizeit tun und lassen, wie er möchte. Aber nicht an einem Ort, der sich zur Neutralität verpflichtet. In Gerichten oder Bibliotheken darf schließlich auch nicht gebetet werden und an einer Universität habe ich bisher auch noch niemand seinen Glauben praktizieren sehen.
Es geht dabei meiner Meinung nach nicht nur um den Schutz der anderen Menschen, sondern auch um die Wahl des richtigen Umfeld und/oder Ortes. Keiner kann mir erzählen, dass eine Schule so ein spiritueller Ort ist, dass man jetzt ausgerechnet dort beten muss. Mehr Ruhe und auch Abgeschiedenheit bietet jede Kirche, oder Moschee oder wie sie auch alle heißen mögen. Na klar gibt es noch einmal Unterschiede, ob man nun auf dem Schulflur oder gar -hof betet, oder in einem speziellen Gebetsraum, dennoch wird eine Schule in meinen Augen nie die nötige Spiritualität besitzen, wie es andere, besser geeignete Orte und Institutionen schon per Definition können.
Wer sich dennoch dazu genötigt sieht, in einer Schule zu beten, kann das meiner Meinung nach nur aus drei Gründen tun:
1.) Er ist gerade in so einer Notsituation, dass er sich nicht mehr anders zu helfen weiß.
2.) Es gehört zu seiner täglichen Routine, was ich schlicht als Egoismus betrachten würde.
3.) Aus Provokation, was dann meiner Meinung einfach nur unverschämt wäre.

Und wenn ich das so richtig sehe, dann ist es doch in diesem Beispiel eine Mischung aus 2 oder 3. Darum kann ich mich nur wiederholen, dass ich die Entscheidung befürworte.


Hoffe, ich habe meinen Standpunkt so für alle etwas klarer machen können.
 
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Miharu_Yuki

Otakuholic
Otaku Veteran
Ehm, keine Ahnung wie es an den unis ist, wo du wohnst, aber die Universitäten hier, haben sowas o.O
da ist es eine Normalität, wenn muslimische Studenten mal in ihrer Freistunde beten gehen...
 

nihilizt

Otakuholic
Otaku Veteran
also ich finde die gerichtsentscheidung im grunde auch ganz gut.
beten ist etwas privates - intimes, sowas demonstrativ/exbitionistisch vor allen zu machen ist schon etwas dreist...
der junge mann scheint religionsfreiheit falsch auszulegen.
denn religionsfreiheit beudeutet zwar dass jeder seinen glauben im privaten oder in religiösen einrichtungen ausleben darf...
aber es ist eben nicht unbedingt mit grenzenlosen privelgegien verbunden. wenn es schüler stört, müssen auch schliesslich kreuze abgehangen werden.

ok, wenn eine schule viele gläubige schüler verschiedener glaubensrichtungen hat, kann man aber meinetwegen einen ökomenischen gebetsraum einrichten,
wo moslems ihren teppich ausrollen, christen mal ihr kreuz, buddhisten und hindus ihre schreine zum beten aufstellen können...
aber nur für eine person als extrawurst, geht nach meiner meinung nicht klar. ausserdem ist es moslems auch gestattet diskrete flüstergebete abzuhalten,
wenn es die öffentliche situation/anstand es erfordert. (hat mir zumindest mal ein kollege erzählt der auch öfter theologische diskussionsrunden nach der moschee abhält.)
 
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Angora Kitty

Muschi-Katze
Otaku Veteran
...
und mir ist es echt schnuppe ob die sieben Muslime, Christen oder ... ach was weiss ich welchem Glauben angehören. warum muß man mitten auf einem Gang, wo diverse Leute vorbei kommen, sein Gebet sprechen?
klingt für mich nach Provokation. eigentlich wundert es mich, dass es da nicht mit anderen Schülern Stress gegeben hat.
Sieben Muslime, die auf dem Flur beten, riecht mir nach Demonstration. Aber wer kennt schon den Unterschied zwischen einer Demonstration - die gesetzlichen Schutz genießt und einer Provokation... und genau deswegen sollten Demonstrationen stets angemeldet werden. Nur um Missverständnisse und Ärger zu vermeiden.
:hahaha:
 

Karen

Otaku
Ehm, keine Ahnung wie es an den unis ist, wo du wohnst, aber die Universitäten hier, haben sowas o.O
da ist es eine Normalität, wenn muslimische Studenten mal in ihrer Freistunde beten gehen...
es ist egal ob sie beten. das wo und wie ist interessant.
wenn jemand in einem Gang sich breit macht, dann kann das schon behindern. schließlich ist man gezwungen diesem Hindernis auszuweichen.
wenn man allerdings ein neutrales, ruhiges Eckchen aufsucht, wo es wirklich niemanden stört, kann sich auch keiner beschweren.

das ist ähnlich dem Thema Stillen in der Öffentlichkeit; wo eine Frau ihr Kind offensiv ihr Kind stillt, sich dann aber beschwert, daß man ihr auf die Titte guckt.
es kommt immer drauf an wie und wo man etwas macht und im welchen Rahmen dies geschieht.
 

Miharu_Yuki

Otakuholic
Otaku Veteran
es ist egal ob sie beten. das wo und wie ist interessant.
wenn jemand in einem Gang sich breit macht, dann kann das schon behindern. schließlich ist man gezwungen diesem Hindernis auszuweichen.
wenn man allerdings ein neutrales, ruhiges Eckchen aufsucht, wo es wirklich niemanden stört, kann sich auch keiner beschweren.

das ist ähnlich dem Thema Stillen in der Öffentlichkeit; wo eine Frau ihr Kind offensiv ihr Kind stillt, sich dann aber beschwert, daß man ihr auf die Titte guckt.
es kommt immer drauf an wie und wo man etwas macht und im welchen Rahmen dies geschieht.
hmm... lesen und Zusammenhang anschauen? ô.ô darum geht es dort doch nicht..
er hat gemeint, dass Studenten in Unis ja auch nicht in der Uni beten, wieso muss es in Schulen sein bla bla etc. pp.
und mein Satz war einfach eine Antwort darauf... auf etwas anderes bin ich nicht eingegangen...
 

males

Gottheit
in anderen Religionen muß man aber auch keine großartigen Vorbereitungen treffen. ob du nun einen Gebetsteppich ausbreitest oder deine Jacke dafür hernimmst spielt keine Rolle. in dem Augenblick beanspruchst du einen gewissen Raum. ist doch klar das sich da jemand gestört fühlt...........

und mir ist es echt schnuppe ob die sieben Muslime, Christen oder ... ach was weiss ich welchem Glauben angehören. warum muß man mitten auf einem Gang, wo diverse Leute vorbei kommen, sein Gebet sprechen?..........
Hey, ich stimme dir ja zu, aber das hatte ich ja auch schon gesagt: Zitat von mir selbst:"Man kann sich aber durchaus ein ruhiges Örtchen dafür suchen, da gibt es bestimmt Möglichkeiten Kompromisse einzugehen."
Wollte ich nur mal klarstellen. Im Flur würd mir das selber auf`n Sack gehen.
 

Angora Kitty

Muschi-Katze
Otaku Veteran
Die fünf Gebetszeiten

Die fünf Gebetszeiten sind Fadschr (das Gebet vor dem Sonnenaufgang), Ẓuhr (Mittagsgebet), ʿAṣr (Nachmittagsgebet), Maghrib (das Gebet nach dem Sonnenuntergang) und ʿIschāʾ (Einbruch der Nacht, bis Mitternacht oder bis zum Morgengrauen).
(aus Wikipedia)
http://de.wikipedia.org/wiki/Salat_(Gebet)
 

Guyver

Scriptor
An den Schulen wo ich immer war gab es meist keine leerstehenden Räume. Das würde heisen er müsste in einen Raum wo eventuell Sachen von anderen Schülern noch drin sind. Das heist wieder das mindestens auch ein Lehrer abgestellt werden müsste um die betende Person zu beaufsichtigen. Ich kann mir nicht vorstellen das sich dazu viele Lehrer reisen würden, es sei denn das der oder die jenige selber Moslem ist und selbst dem gebet nachgehen würde. Mein Cousin hat mir mal erzählt das auf seiner Alten arbeitsstelle täglich um 12 uhr ein Muslime den Fahrstuhl für sein gebet blockiert hat. Das finde ich ist Provokation und sollte so auch nicht erlaubt werden (ka ob das erlaubt war oder nicht).
 

Lilliandil

Zerschmetterling
Otaku Veteran
Religionsfreiheit ist: Wenn keiner merkt, daß Du ein religiöser Mensch bist..
Dann hab ich wohl ne ganz andere Vorstellung von Religionsfreiheit ^^
für mich bedeutet dies, dass alle Menschen egal wo, egal welcher Religionszugehörigkeit sie haben, tolerant mit ihren andersgläubigen Mitmenschen umgehen, ohne diesen dafür zu diskriminieren oder zu verunglimpfen.

z.B. die Schuhe 1 Gebetsraum für alle Glaubensrichtungen.
Die Leute sprechen sich ab, wer wann beten muss, damit sich niemand in die Quere kommt und nach dem Gebet werden alle religiösen Gegenstände aus dem Raum entfernt damit der nächste wieder einen neutralen raum vorfindet.

Das wäre erstrebenswert.
--

Dazu möchte ich anmerken, dass andersgläubige in Deutschland mehr religiöse Freiheiten genießen als in ihren eigenen Ländern.
und wie Skare schon sagte, versuch mal im Nahen Osten an einer öffentlichen Schule für ein kurzes Gebet ein Jesus am Kreuz auszupacken.. da kannste dann von Glück reden, wenn du noch mit dem Leben davon kommst. Das ist super traurig aber Realität.

Hier ist nunmal nicht alles perfekt für Andersgläubige, besonders Muslime die so ihre Gewöhnungsprobleme bzgl. der hiesigen Säkularität haben aber unterm Strich ist es doch ein gutes Zeichen, dass sich die Gerichte so lange damit beschäftigt haben. Es zeigt dass sie es nicht auf die leichte Schulter genommen haben und jede religiöse Problematik mit dem dazugehörigen Respekt bearbeiten.
 

Aeon525

He who doesn't care
Otaku Veteran
Dann tu ich auch mal meine Meinung zum Thema kund.

Ich finde das Gerichtsurteil gut und richtig.
Warum?

Aufgrund gewisser Beschwerden dürfen teilweise keine Kreuze mehr aufgehängt werden, die definitiv, zumindest bei mir in Bayern, zur Kultur gehören.
Zudem sind, wie schon angesprochen, oft gar keine Räumlichkeiten dafür da. Und zu guter Letzt sollte die Schule ein Ort des Lernens und nicht des Glaubens sein ;-)
Ich habe mit genug gläubigen Muslimen gesprochen die allesamt sagen das es keine Gebetsräume an Schulen braucht aber iwer muss sich ja leider immer aufspielen.
 

Hunter

Otaku Legende
Otaku Veteran
Ganz ehrlich recht so. Wir leben in einem Staat bei der Kirche und Religion getrennt, deswegen ist es wichtig das in allen Gebäuden der öffentlichen Hand religiöse neutralität herrscht. Privat ist es ja egal aber auf der Verwaltung oder in der Schule geht das nicht.
 

Kinggek

Gottheit
Find die ganze Sache einfach nur Sinnlos übertrieben. Bin selber gläubiger Moslem aber das heißt noch lange nicht, dass ich all meine fünf Tage hier bete. Ich mein klar bei der Arbeit ist das sowieso schwierig. In der Schule würde mir zur Schulzeit nur das Mittagsgebet einfallen. Man kann dieses Gebet auslassen und es nach der Schule auch beten. Aber es gibt nun mal bestimmte Zeiten für die Gebete. Mann könnte schon etwas Tolleranz zeigen bei solchen sachen und nicht gleich etwas verbieten. Wozu gibt es bitte Lehrer? Die sind doch zum reden da also kann man doch irgendein Kompromiss finden. Klar auf dem Flur beten ist jetzt nicht umbedingt die beste möglichkeit. Aber es gibt mit Sicherheit irgendein Raum, in so einem rießen Gebäude, was zu dieser Uhrzeit nicht besetzt ist. Da das beten keine 5-10 min dauert, wäre das wirklich kein Problem.

Leider aber ist es in der heutigen Gesselschaft schwer, Islamisten irgendwie neutral zu sehen. Allein wegen den Anschlägen vom 11. September werden die meisten eh nur als Terroristen abgestempelt. Find es leider halt Schade warum man bei so etwas einfach nicht reden kann.
Naja das wäre es mal von mir^^
 
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