Springst du auch aus dem Fenster wenn der Gesetzgeber es verlangt?
Och, dieses Kindergarten-Totschlagargument. Darüber hatte man es hier schon mal, das ist keine Art zu diskutieren.
Ich gehe aber trotzdem auf dieses extrem realitätsferne Beispiel ein: Nein, natürlich nicht. Ich würde auswandern. Ein Staat, der von mir verlangt, mich selbst zu verletzen (Sprung aus dem Fenster im Erdgeschoss/1./2. Stock) oder umzubringen (3. Stock oder höher), ist kein Staat, in dem ich leben möchte (oder eben überhaupt könnte).
Oder räumst du dein/e Haus/Wohnung für eine (oder mehere?) Flüchtinge wenn der Gesetzgeber es verlangt?
Mir bliebe keine andere Wahl, denn andernfalls ginge ich ins Gefängnis. Aber auch sowas wird es hier nicht geben, weswegen auch dieses Beispiel realitätsfremd und an den Haaren herbeigezogen ist.
Jeder der kritisiert oder aufzeigt wandert aus. Dann gibt's einen Ja-Sager Staat. Das ist natürlich eine feine Sache für unsere Gutmenschen-Fraktion hier
Sellten so einen Pfiff gelesen /o
Es geht nicht um Kritik oder Aufzeigen von Missständen, die nach wie vor und ausdrücklich erlaubt sind (im Gegensatz zu anderen Ländern darf hier demonstriert werden, es dürfen Petitionen unterzeichnet werden, man kann versuchen, Gesetzesänderungen juristisch anzufechten). Es geht darum, den Gesetzen nicht zu folgen. Wenn dir der Staat eine höhere Steuer aufbrummt und du diese nicht bezahlst, hast du mit entsprechenden Konsequenzen zu rechnen. Und wenn du dich gegen all solches vehement wehrst, wanderst du ins Gefängnis.
Und hier jetzt auch mal ein Beispiel von mir: Wenn du konsequent mit 100 durch die Stadt rast (weil dir die 50-Grenze missfällt), obwohl es in diesem Land ausdrücklich per Gesetz verboten ist, wirst du auch mit den Konsequenzen (Entzug der Fahrerlaubnis und/oder Haft wegen fahrlässiger Gefährdung des Straßenverkehrs) leben müssen.
DynaEx schrieb:
Ja Sylverblack. Die Gesellschaft funktioniert natürlich so das ich nicht sonderlich viel zu melden habe, abgesehen davon das ich alle paar Jahre Kreuzchen machen darf. Aber das trifft auch auf DICH zu, weswegen ich genau dieses Argument äußerst schwach finde. Da kann ich auch schreiben "Ist so! Deal with it!", womit wir wieder beim Thema Totschlagargumente sind.
Nur, dass es sich hier nicht um eine Unterstellung oder eine rhetorische Frage, sondern um einen Fakt handelt. Wenn ich jemandem aufzeige, dass 1+1=2 ist, ist das auch kein Totschlagargument, sondern eben ein Fakt, an dem es wenig zu rütteln gibt. Und dass man sich hierzulande an die Gesetze halten muss (oder andernfalls Konsequenzen auftreten), darüber sind wir uns vermutlich einig.
Und ja, man hat als kleiner Bürger leider nicht viel zu melden. Ob man das gut oder schlecht findet, ist eine ganz andere Frage. Nicht, dass wir uns hier falsch verstehen, mir gefällt es auch nicht, jeden Unsinn, den sich die oberste Etage für uns ausgedacht hat, annehmen zu müssen und dabei auf die oben erwähnten, eher bescheidenen Mittel (Demonstration, Petition, Klage, Wahl) zurückgreifen zu müssen.
Lyteral schrieb:
So weit wird es wohl nicht kommen. Es gibt tatsächlich einen Staat innerhalb Deutschlands wo das Volk Gesetze erlassen kann und die werden sich nicht so viel gefallen lassen wie der allgemein kleindenkende Deutsche aus dem Norden. In Bayern gibt es das probate Mittel des Volksentscheides und dieser Staat, der derzeit rund die Hälfte der deutschen Überschüsse produziert, hat auch seit Bismarcks Zeiten das Recht sich von Deutschland wieder loszusagen per solchem. Ich traue es Seehofer durchaus zu, dass er so einen Volksentscheid als Druckmittel verwendet, wenn die Sache weiter grassiert.
Ja, die CSU versucht ihr eigenes Süppchen zu kochen und ja, es ist allgemeinhin bekannt, dass man in Bayern schon öfter darüber nachgedacht hat, sich von Deutschland abzuspalten. Ich müsste mal einen unserer WiWis fragen, ob das ökonomisch Konsequenzen für Bayern haben könnte, denn momentan glaube ich eher, dass das nur ein Druckmittel ggü. Restdeutschland ist, das jedoch letztendlich nicht verwendet werden wird. Aber as said, ich bräuchte diesbzgl. mehr wirtschaftliches Hintergrundwissen, ob ein souveräner bayrischer Staat so funktionieren kann.