Ach ja, die guten alten Parteiprogramme...
Die Länge mit der Qualität des Inhalts zu vergleichen is wie zwei Softwareprogramme zu vergleichen, das eine erfüllt seine Aufgabe in 10 Zeilen zufriedenstellend, das andere braucht dafür 100 und produziert dafür ordentlich Overhead. Natüüürlich muss ja das zweitere besser sein, weil viel hilft bekanntlich viel
Ja natürlich. Nur würde ich mir als Kunde erstmal gerne im Klaren sein, was die Software überhaupt leisten soll, bevor ich sie kaufe. Bevor ich am Schluss merke: "Oh toll, 10 Prozent der zu erledigen Aufgaben hat es ja super hinbekommen, beim Rest wird dann die Arbeit verweigert". Das ist nicht nur ökonomisch eine Katastrophe, das würde auch noch zeigen, wie bescheuert der Kunde ist, weil er wider besseren Wissens etwas erworben hat, von dem er garnicht wußte, was ihm da geboten wird, nur weil es einige gerade hipp und cool finden.
Schaffen wir doch gleich alle Bedienungsanleitungen, AGB und sonstigen Schriftstücke ab, die einem etwas über den Inhalt einer Sache erzählen und schauen stattdessen einfach was passiert. *facepalm*
Das bringt auch die dringend benötigte Spannung in das Leben zurück.....
Wenn wir also, wie im konkreten Fall, nur das als Referenz nehmen was 2006 gesagt wurde, dann sind die deutschen Piraten also nicht nur stinkend faul sondern es ist ihnen auch Scheißegal, was die potentialen Wähler von ihnen denken, die nicht aus dem IT-Bereich kommen, also den Stammwählern der Volksparteien. Denn neben wichtigen Themen wie Neugestaltung des Urheberrechts und kategorische Abschaffung der Bildungsgebühren gibt es da noch weniger spannende Themen wie Haushaltskonsolidierung, Außenpolitik und Wirtschaftsverhalten, für die sich trotzdem ein paar Leute aus beruflichen Gründen interessieren.
Wenn es den Piraten ernst wäre mit dem regieren oder der öffentlichen Wahrnehmung, dann hätten sie sich auch zu anderen Theman Gedanken gemacht, von mir aus auch auf zwei Seiten. Das hätte zumindest ihren Anspruch als wählbare Partei gefestigt. Die Grünen, mit denen sich die Piraten in Bezug auf Revolution der bestehenden Parteilandschaft gerne verwandt sehen, hatten nämlich ein vollständiges Programm.
Im Übrigen, einige der Ideen der Piraten machen Sinn und es wäre gut ihr Wissen und Verständnis vom Netz als Wissensquell heranziehen zu können, aber als Partei sind sie schlicht nicht wählbar, im Moment sollen sie doch lieber in die Lobbyisten Arbeit gehen. Da wären sie wohl nützlicher.
Wenn ich also mal so frei bin: "Bundestagswahl 2009 - Piraten! Klarmachen zum kentern."