Nach einem kurzen Fußmarsch am See entlang zeigte sich ein Haus.
Das Dach war mit Moos und Gräsern überwuchert. Fensterscheiben fehlten, dafür hingen dort alte Leinentücher, die im Wind flattern.
An sich sah das Haus verlassen und leer aus. Aber wiederum schien hier jemand oder etwas zu hausen.
Ein Stuhl so wie ein Tisch mit verschiedensten Sträucher steht auf der Terrasse.
Godwine nahm sie kurz in die Hand und roch daran.
Er roch gar nichts. Nur die Luft um ihn herum.
Sorgfältig legte er sie zurück und versuchte einen Überblick durch ein Fenster, über das innere zu er haschen.
Eine trübe Dunkelheit offenbart sich und ein milder Geruch kam ihn entgegen.
Sanft und betörend zugleich.
Selbst die Adligen riechen selten so gut.
Meinte er als sich seine Nüstern mit dem berauschenden Geruch füllten.
Mit einem ätzen öffnete sich die Tür und eine Gestalt trat ins Licht.
Es war ein alter Mann bekleidet mit das was die Natur zu bieten hat.
Seine Kleidung war eine lockere Weste und Hose aus Hasenfell. Auf den Schultern wachste bereit Moos, so hatte es den Anschein.
Der faltige Mann hatte keine Haare mehr, dafür aber erstaunlich lange weiße Augenbrauen und einen Vollbart.
Sein mageres lächeln zeigte das ihm ein Großteil seiner Zähe fehlte, was ihn wie ein Urgestein wirken ließ.
Wasch, möschtest du mein Jungschen?
Lispelte der Mann mit feuchter Aussprache.
Sofort reckte Godwine ihm dem Arm hin und nahm den Verband ab.
Der Mann schaute sich die Wunde genau an und hielt Godwines Arm.
Prüfend schaute er sich alles an, um dann die Wunde mit den Finger zu öffnen.
Godwine zischte leicht als ein zuckender Schmerz durch seinen Arm fuhr.
Er schaute zu Godwine auf und getätschelte seinen weißen Bart als stelle er Überlegungen an.
Dasch müschen wir vorher schauber machen. Die Wunde isch mit Stofffetschen verdreckt.
Der Mann ging ins Haus Godwine folgte ihm wortlos.
Den Geruch den er durch das Fenster wahrgenommen hat war nun intensiver.
Überall hingen getrocknete Kräuter an den Wänden und an der Decke.
Auf einen Tisch stand ein alter Lehmkrug, da neben Mörser und Stößel, so wie Waldfrüchte und Kräuter.
Ein Kessel stand nicht weitentfernt von der mit Stein ummauerten Feuerstelle.
Der Mann zupfte einige Kräuter, dann ging er zu seinen Mörser und Stößel, um seine Behausung zu verlassen.
Godwine der nur geringe Ahnung hat was man aus all diesen Kräutern machen könnte war nun verunsichert.
Er folgte einfach nur dem Alten. Dieser hatte sich bereits an den Tisch gesetzt den Godwine bei seiner Ankunft gesehen hat.
Mit einem Seufzer winkte er Godwine heran. Godwine wusste nicht genau warum dieser Mann seufzte. Er nahm an, dass der Mann hoffte wenigsten mal wieder mit jemanden sprechen zu können.
Doch die Absicht hatte Godwine nicht und hielt wortlos seinen Arm hin.
Der Mann spreizte wieder die Wunde und holte größere, mit Wundwasser durchtränke Stofffetzen hervor.
Dann spühlte er es mit Wasser aus dachte sich Godwine, als dieser zu einem Krug greifet der unter dem Tisch stand.
Doch Fluchend riss er seinen Arm zurück als die klare Flüssigkeit in die offene Wunde lief.
Mit einem Grinsen meinte der Mann nur.
Der Herr kann wohl doch reden.
Verdammt noch mal! Trinken du ich so ein Zeug gern ab nicht so!
Godwine war leicht erheitert über die Tatsache das ihn so ein alter Kautz doch weich bekommen hat.
Dennoch ging die weitere Prozedur Wortlos von statten.
Die Wunde wurde vernäht, mit einer lila Paste verschlossen und mit einem Verband bedeckt.
Das unangenehme brennen und der Juckreitz waren völlig verschwunden.
Erfreut darüber zog Godwine seinen Münzbeutel doch der Mann winkte ab und machte deutlich das er mit Naturalien bezahlt werden möchte.
Godwine hatte nur Pökelfleisch, Käse und frisches Brot bei.
Der Mann nahm von jedem etwas, aber nicht sonderlich viel.
Wortlos aber mit einem freundlichen Nicken verabschiedet sich Godwine und zog gen Süd, Richtung Tintagel.