Mit all ihrer Kraft, gelang es der Kleinen den Stein bei Seite zu schieben. Dann viel Totori auf die Knie. Ihr Körper zitterte stark und schweiß lief aus allen Poren. Sie war nun an ihr Limit angekommen. Am liebsten wäre sie hier und sofort umgefallen um etwas Ruhe zu bekommen, aber sie wollte den Jungen nicht allein lassen. Nicht in diesen dunklen, kalten Wald. Also rappelte sie sich noch einmal auf. Jeder Muskel in ihren Körper schmerzte. Trotzdem fanden ihre Beine den nötigen Halt.
Sie atmete kurz durch, ehe sie zum Jungen ging.
Er durfte es sich alles ansehen. Sein Blick war voller Sorge.
„Keine Angst. Mir geht es gut. Es war nur sehr Anstrengend.“ Totori versuchte den Jungen zu beruhigen. Sie nahm sogar seine Hand.
„Komm, wir suchen jetzt nach deiner Schwester.“
Der Junge nickte ihr zu. So betraten sie gemeinsam die Höhle.
Sie gingen nur ein paar Meter hinein und die Höhle wurde größer. So groß, dass man locker einen ausgewachsenen Drachen hier verstecken konnte.
Plötzlich vernahm Totori ein Geräusch. Sie versteckte den Jungen hinter ihren Körper. Alle Instinkte sagten ihr, dass sie schleunigst flüchten sollte. Aber der Junge hinderte sie an der Flucht. Er wurde es nicht mal ein paar Meter schaffen. Also blieb nur eine Möglichkeit übrig. Ein Kampf.
Totori suchte mit ihren Augen die Wände der Höhle ab. Jedoch fand sie nichts. Es war einfach zu dunkel. Doch dann, huschte etwas an ihr vorbei. Es sah wie ein Schatten aus. Doch wo war die Kreatur, dem dieser Schatten gehörte. Die Kleine sah kurz nach oben und dann hörte sie wie der Junge schrie. Sie drehte sich rasch um und konnte nur noch zusehen, wie der Schatten in den Jungen durch den offenen Mund hinein kroch. Der Junge verspürte offenbar wahnsinnige Schmerzen, denn seine Augen waren weit aufgerissen. Jedoch brachte er keinen Ton mehr raus. Geschockt konnte Totori nur zu sehen. Sie hielt ihren Mund zu.
Als die Prozedur zu Ende war, verschwand der merkwürdige Schatten um den Jungen. Der Junge fiel einfach um. Blieb für ein paar Minuten regungslos liegen. Totori dachte schon, das er Tod sei. Doch dem war nicht so. Wie von Geisterhand stand er auf. Sein Blick war auf das Mädel gerichtet. Er öffnete seinen Mund.
„Ich hole mir jetzt deine Seele.“ Sprach eine leise Stimme zu ihr. Jetzt war alles klar. Die Kreatur hat nicht den Jungen getötet, sondern besitzt über ihn ergriffen.
Mit einem Sprung stand er plötzlich vor Totori. Schon aus Reflex schlug sie zu. Doch es fehlte ihr eindeutig an Kraft. So konnte der Junge oder was das auch war, ihren Schlag mit nur einem Finger blocken. Er packte sie an den Hals und sah ihr tief in die Augen. Was danach folgte, war für Totori die reinste Qual. Schreckliche Schmerzen durchführen ihren Körper. Zudem verließ sie immer mehr die Kraft. Sie schrie vor Schmerzen, konnte kein Wort mehr sprechen. Nur einen einzigen Gedanken konnte die kleine noch erfassen. „Lois...“
Dann wurde alles Schwarz. Der Junge hatte ihre Seele aus ihrem Körper herausgezogen und stopfte diese in den Mund. Den leblosen Körper warf er einfach vor die Höhle. Totoris Augen waren weit geöffnet und zeigten keinerlei Leben in sich.