Als die beiden bemerkten, dass ihre Worte nicht zur Drachin durchdrangen und diese wie im Rausch den Körper des Mannes einfach weiter zerpflückte, gaben Leo und Victor es auf Aoide zu beruhigen. Sie konnten nur hoffen dass sie nicht die nächsten Ziele ihrer Wut waren, den Victor hatte keine Lust einen wild gewordenen Drachen zähmen zu müssen.
Nachdem sie den Wachmann fast vollständig ausgeweidet hatte, klang ihr Anfall langsam ab und die Drachin kam wieder zu sich.
Sie machte dann ihre beiden Begleiter los und schaute etwas beschämt drein und mied ihre Blicke. Was Leo von der kleinen Showeinlage eben hielt, wusste der Vampir nicht genau, er jedoch ging einfach auf Aoide zu und legte ihr sachte die Hand auf den Rücken und schaute dann zu den Überresten des Mannes
“Weißt du, einige nehmen für so was Kuscheltiere oder Puppen, du nimmst eben Menschen. Mach dir nichts daraus…haupsache du hast mir noch was übrig gelassen…ich hab nämlich immer Hunger wenn ich lange geschlafen habe.”
Somit ging der Russe zum Leichnam und wühlte in dessen Bauch herum.
“Na wo seit ihr, wo seid ihr…ah…hab ich euch.”
Victor griff mit beiden Händen in die zerstückelten Überreste des Darms und warf diese ihrem Besitzer ins Gesicht, was ein klatschendes Geräusch verursachte und auch ziemlich eklig aussah, den Vampir jedoch nicht weiter störte.
Das was er gesucht hatte, war nämlich nicht der Verdauungstrakt, sondern ein Organ das in seinem Aussehen ehr einer Aubergine gleich kam. Er riss es vorsichtig heraus und drehte sich dann wieder zu den anderen beiden um.
“Ich hab zwar keine Fafabohnen und auch keinen edlen Rotwein, aber wenn ihr auch ein Stück Niere wollt sagt einfach bescheid.”
“Ne ist gut Hannibal Lecter werd fertig, wir haben nämlich noch ganz andere Sorgen…”
Gerade als er in die erste Niere hinein biss, vernahm auch Victor das Sirenengeheul und die Stimme der KI die von irgendeinem Ausbruch sprach.
Fast schon zu hastig für seinen Geschmack, schlang der Lamia die beiden Nieren hinunter und machte sich mit den anderen beiden auf den Weg. Leo fand in einer Reihe von Spinden, ihre alten Sachen und Victor war heilfroh seinen geliebten Ledermantel wieder zu haben.
Nachdem sie nun wieder ihre Ausrüstung hatten, nahm Leo seinen Bogen und Aoide ihre Aug zur Hand.
Victor jedoch steckte seine Äxte erst einmal weg, er hatte andere Sachen mit ihren Gegnern vor.
“Du willst wirklich dass wir getrennt nach den anderen suchen? Ich halte das für keine sehr gute Idee.”
“Und normalerweise würde ich dir da auch zu stimmen, aber die beiden Nieren von eben, haben etwas wach gerufen, von dem ich nicht gedacht hatte das er schon so schlimm ist…nämlich meinen Bluthunger.
Der Kampf gegen diese Riesenmotten hat fast meine gesamten Reserven aufgebraucht und wenn wir hier mit den Anderen einfach verschwinden, hab ihr mit mir, bald ein ziemliches Problem. Wenn sich meine Instinkte und Triebe verselbstständigen, haltet auch ihr beide mich nicht mehr auf…glaubt mir das. Das Tier in meinem Inneren wollt ihr nicht sehen und erleben. Und wenn ich hier die Gelegenheit habe nachzutanken, dann werde ich das auch tun. Also sucht den Rest und verschwindet schon mal, ich komm dann später nach.”
“Das heißt also wir beide hier müssen die Drecksarbeit machen, während du dir den Wanst voll haust oder was?”
“So in etwa sieht es aus… ja.”
“Dann sieh zu das du deine Fressorgie schnell beendest und hinterher kommst.”
“Nichts anderes hab ich vor…”
Damit traten die drei in die Flure hinaus und standen auch schlagartig im Dunkeln. Kaum hatten sie sich befreit und waren am flüchten, musste der Strom ausfallen, es war fast schon zu klischeehaft.
“Na ganz großes Kino, jetzt muss ich auch noch im Dunkeln essen…”
“Sei doch froh, so kommst du leichter an deine Opfer ran…”
“Stimmt…und im Dunkeln lässt sich gut munkeln. Und noch ganz andere tolle Sachen machen…uhuhuhuhu….”
Die letzten Worte verstand man kaum noch, da Victor diese sprach als er gerade um die erste Ecke bog und somit die anderen beiden fürs erste allein lies.
Er rannte lautlos durch die Flure und schon bald vernahm sein feiner Geruchsinn den Duft von Menschen. Es waren definitiv nicht Paul und Rina, auch keiner von den anderen Überlebenden, es waren eindeutig Wachleute.
Der Lamia hörte auch schon ihre Schritte und scheinbar waren sie vorsichtig, denn sie gingen langsam, was bei der Dunkelheit in den Gängen auch nicht verwunderlich war.
Obwohl man ihn eh nicht hören konnte, schlich der Russe langsam an die Gruppe heran und spähte einen der Gänge entlang.
Hinter einer weiteren Biegung sah er das Licht von Taschenlampen, welche wohl an der Ausrüstung der Soldaten befestigt war.
Ihr Sichtfeld war also nur sehr gering und somit sollte der Vampir wirklich leichtes Spiel haben.
Er schätzte ihre Geschwindigkeit und die Zeit die sie brauchen würden um an seiner Position vorbei zu kommen. Dann blickte er sich um und bemerkte eine Tür zu seiner rechten die in eine kleine Teeküche führte. Sie war nicht sehr groß, doch sie würde reichen um sich darin verstecken zu können um so ungesehen am Trupp vorbei zu kommen.
Nach einer kurzen Durchsuchung fand er zwei Bratpfannen, diese waren aus einem Stück und dazu noch Gusseisern… ideale Betäubungsmittel. Denn die Wachleute einfach zu töten war nicht drin, da er sonst ja nicht mehr an ihr Blut gelangen konnte.
Sich in der Dunkelheit der Küche verbergend, wartete Victor auf das vorbeiziehen der Wachleute.
Einen Spaltbreit hatte der Vampir die Tür offen gelassen umsehen zu können wie weit die Männer gerade waren. Er wählte genau den Zeitpunkt und die Stelle, als der vorletzte Soldat ihn passiert hatte und nur noch ein Soldat kommen konnte der die Nachhut bilden musste.
In dem Augenblick riss er die Tür auf, nutzte das Überraschungsmoment und zog den ersten beiden Soldaten mit den Pfannen einen Scheitel.
Er schlug jedoch nur so fest zu, dass ihre Schädel nicht platzten und sie bewusstlos zu Boden gingen. Somit waren schon 2 der 5 Männer ausgeknockt und auch der Rest würde gleich folgen.
Der Vampir war einfach viel zu nah als das man sein Gewehr hochreißen konnte um ihn zu erschießen und auch zu schnell um auf solch einen Angriff überhaupt entsprechend reagieren zu können.
2 Minuten später lagen oder saßen in der Küche verteilt die bewusstlosen Körper der Wachleute und Victor machte es sich auf einem der Stühle bequem.
Vor ihm auf dem Esstisch lag bereits eines seiner Opfer und der Vampir überstreckte nun dessen Kopf um die Kehle bloß zu legen.
“Na dann…Bon Appetit…”
In den dann folgenden Minuten vertilgte der Vampir alle Wachleute, saugte ihnen das Blut und ihre Leben aus den Körpern und lies die toten “Hüllen” einfach an Ort und Stelle liegen.
Mit dem Genick knackend verläst der Russe die kleine Küche und machte sich dann langsam weiter den Flur entlang aus dem die Wachleute gerade kamen. Die Waffen und vollen Magazine bleiben einfach liegen, da sie ihn nur behindert hätten und er Schusswaffen eh nicht besonders mochte. Nun da er aber ordentlich gestärkt war, konnte das nächste Gemetzel kommen. Dafür würde er noch nicht einmal zu seinen kleinen Mittelchen greifen müssen, den gegen Menschen zu kämpfen, war fast so einfach wie einem Baby den Schnuller zu klauen.
Der Russe lief dann eine ganze Weile weiter, ohne auch nur auf eine weitere Person zu treffen. Erst als er eine übel zugerichtete Leiche fand, wusste er dass auch die anderen hier herum laufen mussten.
Der Leiche hatte man den Schädel eingeschlagen, jedoch nicht mit einem festen Gegenstand. Für Victor sah es so aus als hätte jemand seine Faust dafür benutzt. Somit konnte der Urheber dieser Verletzung weder Paul noch Freeze sein, denn ihre normalen Arme würden so etwas nicht schaffen und wenn sie ihre Metallarme benutzt hätten, währe vom Kopf gar nichts mehr übrig geblieben.
Wer also konnte noch soviel Kraft aufbringen?
Dieser Frage nachgehend folgte der Lamia dem Gang und stieß bald auf eine Schneise der Verwüstung.
Zerschmetterte Türen, zersprungene Fensterscheiben und erschlagene sowie verstümmelte Leichen. In den meisten Fällen die von Wachleuten, ab und zu jedoch fand sich auch der ein oder andere Körper eines Wissenschaftlers.
Wer auch immer hier gewütet hatte, er verstand sein Handwerk und schien dabei keine Rücksicht auf irgendetwas zu nehmen.
Vor allem aber, war er noch nicht soweit entfernt, denn der Russe hörte den Kampflärm und das schreien von sterbenden Menschen.
Wie der Wind stürmte Victor zum Ort des Geschehens und wollte seinen Augen nicht trauen.
Der Gang in dem er nun stand, war hell erleuchtet von unzähligen herum liegenden Taschenlampen.
In mitten einer Schar erschlagener Leichen, stand das kleine komische Kind das Freeze und Leo immer gefolgt war. Sie hob mit ihren dünnen Armen gerade den letzten, wild um sich tretenden Soldaten hoch und würgte ihn mit ausgestreckten Armen zu Tode.
Mit einem hörbaren Knacken brach Mizuki dem Mann noch das Genick und schaute dann mit animalischem Blick in Victors Richtung.
Ihr Körper war mit Wunden übersät und sowohl ihr eigenes als auch das Blut ihrer Opfer klebte auf ihrer Haut. Da dieses Blau war, konnte sich der Russe einen Spruch nicht verkneifen
“Hach ja…der Adel schlachtet mal wieder den Pöbel ab. Diese Welt hat sich in all den Jahren aber auch kein Stück verändert…”
Bei Victors Stimme kauerte sich Mizuki angriffslustig und sprungbereit auf den Boden
“Na was ist, brauchst du ne Einladung damit du mich angreifen darfst? Warte, ich gebe dir eine…”
Als nächstes ergriff Victor eines der auf dem Boden umher liegenden Gewehre und feuerte blind in Mizukis Richtung.
Daraufhin stürmte die kleine wie ein Typhoon auf ihn zu und sprang mit ausgestreckten Armen in seine Richtung. Das erste was sie scheinbar wollte, war ihre Zähne in Victors Kehle zu versenken und ihm selbige heraus zu reißen.
Der Vampir jedoch, winkelte sein Bein an, brachte seinen Fuß in die Nähe von Mizukis Bauch und katapultierte die Kleine wieder in die entgegen gesetzter Richtung.
Das Amphibienkind aber drehte sich in der Luft und landete wie eine Katze auf allen Vieren. Wie ein wild gewordener Hase flitzte sie dann plötzlich Haken schlagend auf den Russen zu und sprang erneut in die Luft.
“Du bist doch wirklich zu blöd weißt du dass?”
Doch der Lamia hatte sich verrechnet, denn das Aquarius Mädchen kam nun mit den Füßen voran angeflogen und trat als sie bei Victor ankam, mit beiden gleichzeitig zu.
Dadurch riss sie ihren Gegner um und ließ ihn im hohen Bogen durch eine der wenigen noch intakten Glasscheiben stürzen.
Die Scherben stachen bei der Landung durch Victors Sachen und schnitten sich in sein Fleisch.
Als er sich aber wieder aufrappelte, schlossen sich die Schnitte bereits wieder und drückten die eventuell im Fleisch steckenden Glassplitter einfach heraus.
Fauchend oder auch knurrend sprang Mizuki ihrem Gegner einfach hinterher, die Schnittwunden die sie sich bei dieser Aktion zufügte, ignorierte sie genau so wie den Rest ihrer Blessuren.
Die Kleine attackierte blindlings den Russen. Sie kämpfte wie ein wildes Tier nur mit ihren Zähnen oder ihren Krallen und zeigte dabei keine Reaktion auf Victors Konterschläge oder Tritte. Sie lernte scheinbar sogar dabei, denn ihre Angriffe veränderten sich auf die eine oder andere Art und Weise. Sie schaffte es sogar ihm das ein oder andere Mal auszuweichen, aber für jemand mit Victors Kampfsport Erfahrungen und unnatürlichen Reflexen, blieben sie dennoch gradlinig und berechenbar.
Wenn er sie zu Seite schleuderte, richtete sie sich aber nach dem Fall wieder auf oder fing sich vorher sogar noch in der Luft um so den Sturz zu verhindern und in einen Angriff umzuwandeln.
Die Geschwindigkeit mit der sie dabei in dem engen Raum umherwetzte, war ein Problem das dem Russen langsam aber sicht auf die Nerven ging.
Vor allem aber machte er sich wegen ihrer scheinbaren Schmerzimmunität Sorgen.
Denn so toll es auch war das die Kleine sich von seinen Hieben und Tritten unbeeindruckt zeigte, ohne Wirkung waren diese trotzdem nicht.
Und sollte sie später an ihren Verletzungen sterben, würde er mit zwei bestimmten Männern richtig Probleme bekommen.
Der Vampir vermutete, dass er seiner kleinen Gegnerin womöglich schon eine Rippe gebrochen hatte und auch ihre inneren Organe dürften arg was abbekommen haben.
Somit reifte der Gedanke in ihm, diese Auseinandersetzung auf eine andere Art und Weise zu beenden.
Dazu musste er die Kurze aber erst einmal zufassen bekommen und sie dann auch noch so festhalten, dass sie sich nicht mehr wehren konnte, was bei ihrem kleinen, wendigen und flinken Körper leichter gesagt als getan war.
Der einfachste Weg das zu schaffen so vermutete der Russe, war wohl die Kurze wieder an sich heran zu lassen.
Dazu verließ Victor den Raum und trat zurück in den helleren Flur.
Wie vorhergesehen folgte ihm das Mädchen und kauerte sich auf den Boden.
Sie kam nun das erste Mal langsam auf den Russen zu, ein Verhalten das scheinbar ihrem Lernverhalten zu zuschreiben war. Doch wie sich heraus stellte, war das nur eine plumpe Finte die ihren Feind wohl in Sicherheit wiegen sollte. Denn sobald sie auf weniger als zwei Meter ran war, sprang sie ihn wie zuvor einfach an. Victor lies sich jedoch wie geplant von ihr umwerfen und das Gesicht zu zerkratzen, es kostete ihn zwar Mühe sie nicht davon abzuhalten, aber als sie ihre kleinen Finger um seine Kehle legte und zu drückte, hatte er sie da wo er sie haben wollte.
Ihre Daumen überkreuz packend riss er sich die Kleine mühsam vom Hals, bog ihre Arme dabei über ihren Kopf, ignorierte noch den schmerzhaften Biss in seinen linken Unterarm und verdrehte dann die dünnen Gliedmaßen auf ihren Rücken.
Nun war sie in so etwas wie einem Polizeigriff gefangen und konnte ihre Arme nicht mehr bewegen, da Victor sie festhielt und so ihrer Bewegungsfreiheit beraubte. Sie warf sich zwar weiterhin nach links und rechts und versuchte so sich zu befreien, aber der Griff des Vampirs war eisern.
Mit dem Mädchen zusammen richtete er sich wieder auf und drückte sie dann sofort gegen eine Wand.
Victor hob Mizuki soweit nach oben das ihre beiden Köpfe etwa auf derselben Höhe waren. Sie wehrte sich noch immer, doch da ihre Arme gefesselt waren und ihre Beine nun keinen Kontakt mehr zum Boden hatten, blieben das nur noch halbherzige Versuche. Ihre Zähne bleckend versuchte die Kurze nun ihren Hals nach hinten zu biegen und ihn so zu beißen. Doch eine Kopfnuss vom Russen, mit dessen Stirn, hämmerte ihren eigenen Kopf wieder gegen die Betonwand.
“Wird langsam Zeit das du wieder dieses anhängliche kleine Kind wirst das Freeze und Leo nicht von der Seite gewichen ist…”
Doch gerade als die Eckzähne des Vampirs Mizukis Hals durchbohren wollten, schlug etwas Kleines und sehr Schnelles in Seiner Schulter ein. Seine Schulter brannte und nachdem der ohrenbetäubende Knall verhallt war, wusste der Lamia auch was er war. Irgendjemand hatte ihm doch glatt in die Schulter geschossen, vom Ende des Ganges aus wahrscheinlich.
Langsam drehte er seinen Kopf in die Richtung des Schützen du sah Freeze mit einer leicht rauchenden Waffe.
“Lass sie sofort los!” war der kalte und arte Befehl des Killers.
“Auch du bist es…na klar, ich hab ja sonst nichts Besseres zu tun.”
Mizuki schaffte es durch diese kleine Ablenkung fast sich aus Victors Griff zu befreien und wurde immer wilder.
“Hat mich einiges an Mühe gekostet sie überhaupt einzufangen und fest halten zu können, da wird ich den Teufel tun sie wieder los zu lassen. Außerdem siehst du ja was sie angerichtet hat…
Ich werde ihr nur ein bisschen Blut nehmen, so dass sie durch den Volumenverlust ohnmächtig wird und hoffentlich wieder zur Besinnung kommt. Wenn du mich natürlich über den Haufen schießen willst, nur zu…dann aber bitte gleich in den Kopf damit ich hier nicht von der Kleinen zerpflückt werde.
Victor sah wie Freeze seine Kiefermuskeln sich anspannten. Er wusste dass ihm viel an Mizuki lag, was bewies das seine größte Achillesferse Kinder waren.
Aber diesen Gedanken ging Victor nicht weiter nach, momentan hatte sie andere Sorgen.
Nach einigen Sekunden sah der Russe ein kurzes Kopfnicken, doch gleichzeitig wurde die 9mm auf seinen Kopf ausgerichtet. Eine Geste die keine weiteren Worte zum erklären benötigte.
Also senkte der Vampir seinen Kopf erneut zu Mizukis Hals und dieses Mal störte ihn niemand dabei.
Die spitzen Zähne durchdrangen mühelos die Haut der Kleinen und als ihr Blut auf seine Zunge traf, zuckte Victor kurz zusammen.
Mizukis “Geschmack”, wenn man ihn den als solches Bezeichnen wollte, war für den Russen eine ganz neue Erfahrung. Normale Menschen schmeckten in der Regel nach Eisen und ihr Blut war etwas salzig im Abgang. Das Blut des kleinen Mädchens aber war wirklich…süß. Außerdem etwas sauer und bitter, gerade so als würde man in ein Glas Cola noch einen Schuss Zitrone und einen weiteren Schuss Wodka geben.
Victor liebte solche Sachen, weshalb es ihm Mühe kostete Mizuki nicht gleich komplett leer zu saugen.
Er hielt sich stattdessen zurück, kostete jeden Tropfen Blut vom kleinen Mädchen aus und lies ganz langsam ihren Lebenssaft seine Kehle herunter gleiten. Er genoss es sichtlich und vergass für einen kurzen Augenblick wo er war und was er tat.
Erst als ihre Bewegungen schwächer wurden und sie nur noch schwach in seinem Griff zuckte, verließ er ihren Hals und schüttelte kurz seinen Kopf.
“Mein Gott…was für ein Erlebnis!”
Und als Mizuki sich gar nicht mehr bewegte, hörte Victor auf sie gegen die Wand zu drücken und legte sie stattdessen vorsichtig auf den Boden ab.
“Hast du zufällig ne Feldflasche zur Hand?”
“Die 9mm klickte gesichert und Freeze holte aus seinem Mantel besagte Flasche heraus. Mizukis Mund wurde einen Spaltbreit geöffnet und das kühle Nass vorsichtig in ihren Mund geschüttet.
Während der Vampir die Beine der Kleinen hochlegte, setzte der Schluckreflex ein und einige Züge später flackerten auch schon die Lieder des kleinen Mädchens.
“Na also, dann kann ich ja meinen Kopf noch ein paar Monate weiter tragen ne?”
Die Frage war nicht wirklich ernst gemeint, sie sollte nur unterstreichen dass Victor gewusst hatte was er da tat.
Just in dem Moment bemerkte er Pauls kleine Schwester die sich hinter Freeze seinen Körper versteckte und ihn scheinbar musterte.
“Sag mal sammelst du die etwa schon? Reicht es nicht dass wir bereits eine Klette am Bein zu hängen haben?”