Zwar war die Reise schon anstrengend genug gewesen, doch das jetzt auch noch die Typen hier auftauchen mussten um sie zu belästigen und sich an den Frauen und Kindern zu vergreifen, das war dann doch zu viel. Als der Typ mit dem Schwert den ersten Hieb führte, reichte das dem Lamia als Herausforderung für einen Kampf. Doch er brauchte sich nicht bemühen, den auf seiner Schulter ruhte mit einem mal Aoides Hand. Die Drachin war auf der Reise zwar ohne zumurren jeden Weg mit gegangen, sei er auch noch so nass und kalt, doch erst seit sie die Wüstenregion erreicht hatten, schien es ihr wieder merklich besser zugehen. Da die gute Wechselwarm war, blühte sie bei der Sonne und den Temperaturen erst so richtig auf, und Victor sah wie sie selbst ihr Schwert in Richtung des fremden Typen erhob.
„Über lass den hier mir, ich will mich auch mal wieder nützlich machen...und einen ordentlichen Schwertkampf, hatte ich auch schon lange nicht mehr...“
Mit einem leichten Schulterzucken und einer gespielten Verbeugung, wobei er mit seinen beiden Händen in Richtung Joe wies, zog der Vampir sich hinter die Drachin zurück.
In Wirklichkeit war ihm das nur recht, auch wenn er sich das unter seiner Kapuze nicht anmerken lassen würde. Er vertrug die Hitze nicht wirklich. Genauer gesagt machte sie ihm sogar zu schaffen.
Und auch das grelle Licht setzte ihm ebenfalls zu. Von allen Regionen dieser Erde, war die Wüste, die die der Lamia am wenigsten besuchen wollte. Doch ihr Weg, war durch sie hindurch am kürzesten und den Sumpf konnte man so am schnellsten erreichen. Das sie hier natürlich auf Probleme stoßen konnten, hatte sich der Russe zwar gedacht, doch das es Menschen mit Waffen waren, war so nicht geplant. Still dabei zusehend, verschränkte der Vampir seine Arme und verfolgte gespannt den Schlagabtausch.
Joe, oder wie der Typ wirklich hieß, war definitiv nicht schwach. Das zeigten zum einen seine Muskeln, zum anderen aber auch die Art wie er Aoides ersten Hieb parierte und abwerte. Ihr Schlag war wuchtig gewesen, gezielt und hätte seine rechte Schulter treffen müssen, doch wie gesagt wehrte der Mann den Angriff ab. Er legte sich über die Lippen und musterte jeden Zentimeter Haut von Aoides Körper. Dabei blieb er mehrmals an ihrem Busen hängen und schielte auch das ein oder andere Mal zu ihrem Hintern. Das nutzte die Drachin natürlich aus und griff jedes Mal aufs neue an.
Sie kamen recht schnell zu dem Punk, wo der Typ einsehen musste das er seine Konzentration lieber darauf verlegen sollte, nicht den Körper der Frau vor ihm zu beobachten, sondern lieber ihr Schwert und ihre Bewegungen.
Er fing nun irre an zu kichern und scheinbar den Kampf zu genießen,
„Ja Süße, heizen wir uns so richtig ein, bringen wir unser Blut in Wallung und danach zeig ich dir was ich mit meinem zweiten Schwert noch alles machen kann...“
Sie umkreisten sich, auch wenn das bei Aoides massigen Körper recht seltsam wirkte, so wusste Victor doch das er sich hier nicht einzumischen brauchte.
Die Drachin lief nun zur höchst Form auf, Schlag auf Schlag folgte und Parade folge auf Finte. Sie lieferten sich eine gute Show, und obwohl der Russe dachte das die Drachin zu gut für den Menschen sei, musste sie doch den ein oder anderen Schnitt in Kauf nehmen.
„Du Miststück bist verdammt wendig für deine Größe...aber, wenn ich es mir genau überlege, reicht es mir langsam. Ich will endlich deinen Arsch ficken...und wenn du weiter so deinen Säbel hier herum schwingst, hackst du einem von uns womöglich noch was ab....“
Daraufhin zog er plötzlich eine Waffe, dieselbe wie die von seinem Kumpel. Er schoss, doch er traf nicht sein Ziel.
Denn der Vampir war mit einem Satz, über die Drachin hinweg, und vor den Typen gesprungen.
Doch er hatte die Wirkung der Kugeln deutlich unterschätzt. Statt ihn einfach nur zu durchschlagen und kleine Löcher zu hinter lassen, „stanzten“ sie fast Faust große in seinen Körper. Es waren nicht viele, scheinbar war das Magazin nicht sehr groß, doch es reichte. In seinem erschöpftem und ausgebrannten Zustand, waren solche Wunden alles andere als förderlich, im Gegenteil sogar, sie waren gefährlich.
Aoide reagierte sofort, mit einem Hieb trennte sie die Hand mit der Schusswaffe ab, mit einem weitere, die mit dem Schwert. Es folgten noch ein weiterer der den Mann von der Sohle bis zum Scheitel in zwei Hälften spaltete. Die Spielerei mit dem Menschen war fatal schief gegangen für die
beiden „Victor!“
Der Vampir war mittlerweile in die Knie gegangen und sah alles andere als gut aus.
Doch als Aoide ihm schon aufhelfen wollte wehrte er ihre Hand ab. Er wurde sich nicht die Blöße geben die Hilfe anderer in Anspruch zu nehmen.
„Das sind nur ein paar Krater, kümmere dich nicht weiter darum. Hilf lieber den anderen...“
Damit ging oder besser wankte der Vampir zu einem der Felsen und setzte sich erst einmal hin. Die Wunden begannen zwar schon damit sich zu schließen, doch wesentlich langsamer als sie es sonst in so einer Lage getan hätten. Aoide stand zwar noch immer neben ihm, doch als der Russe noch einmal nach oben schaute, deutete er ihr mit einer Kopfbewegung das sie zu den anderen sollte.
Gerade noch rechtzeitig ging die Drachin los. Denn in dem Augenblick begannen auch schon die Sicht des Lamias nachzulassen und in die Dunkelheit ab zu driften.