Während der Rest der Überlebenden sich erst einmal erholte und die Frauen ein Bad nahmen, erkundete der Lamia die dunklen Gänge der Bunker ähnlichen Anlage. Er war dabei auf der Suche und zwar nach mehreren Räumlichkeiten. Zum einen musste er wissen wo die Sanitärstation war, es konnte nicht angehen das der winzige Raum am Anfang alles gewesen sein soll. Zum anderen hatte Victor bemerkt das es hier keine KI gab, zumindest keine die mit ihnen sprach und die automatisch sämtliche Lichter anschaltete wenn man den Gang entlang ging.
Es dauerte eine kleine Weile, bis er den KI-Raum fand.
„Na endlich, das erste hätten wir schon mal...“
Der Lamia konnte ohne Probleme die Tür öffnen, ein weiteres Zeichen dafür das hier niemand aufpasste. In dem Raum selber war es wie über all dunkel und nur schwerlich konnte der Russe unter der dicken Staubschicht erkennen was sich wo befand. Er befreite erst einmal einen Schreib- oder Arbeitstisch von seiner feinen Last und suchte dann so etwas wie ein Eingabefeld für
CD-Roms. Er fand es nach einigen Minuten, doch musste er zu erst den Part hochfahren, was einige Sekunden in Anspruch nah. Danach leuchtete eine in die Wand eingelassener Monitor auf und signalisierte ihm das das System abgestürzt und die vorherige KI zerstört sei.
„Na wie gut das ich noch ne Back-Up CD der anderen KI bei mir habe. Man sollte doch meinen ich wüsste was ich tue...“ grinste der Vampir vor sich hin und legte die CD ein.
Wie von der anderen KI angekündigt, installierte sich das System von selbst und nach einigen weiteren Minuten war alles fertig. Summend erwachten die Server wieder zum Leben und die KI meldete sich beim Russen das alles bereit für die Überprüfung der Anlage sei.
Somit lies der Lamia auch als erstes einen Rund-Um-Check machen und sich von der KI sagen ob außer den Anderen, noch jemand hier war, nicht das es wieder eine böse Überraschung gab wie im ersten Bunker.Doch dem war nicht so, also ging es weiter zur Versorgung der Anlage, doch auch hier war alles in bester Ordnung. Die Reserven für die Stromgeneratoren waren voll, die Lebenserhaltungssysteme liefen einwandfrei und auch die Wasserversorgung stand zu 100%.
Man konnte sagen das die Gruppe endlich mal Glück hatte und hier eine Weile entspannen konnte.
Es folgten noch einige Sicherheitseinstellungen, gegen Eindringlinge von Außen, sowohl auf technischer als auch auf manueller Basis. Nachdem Victor jedoch alles mit Hilfe der KI eingestellt hatte und sie ihm versicherte das sie nicht durch externen Zugriff gehackt und gegen sie verwendet werden konnte, war der Russe zufrieden.
Der Lamia wollte gerade wieder gehen, als er schnelle Schritte hörte, sehr schnelle, so als ob etwas mit irrwitziger Geschwindigkeit rennen würde. Und schon im nächsten Augenblick tauchte Ria im KI-Raum auf. Sofort gingen die Warnleuchten der Bunker-KI an und meldeten eine fremde KI in der Nähe. Victor begriff zunächst nicht was los war, doch er sah das sie die kleine an einer Tastatur zu schaffen machen wollte. Er hielt sie mit Gewalt davon ab, doch das Mädchen schien nicht zur Besinnung zu kommen. Sie faselte ständig was davon das sie eine Firmen fremde KI entdeckt hatte und diese infiltrieren müsste.
Der Russe packte das Mädchen härter an den Schultern und schüttelte sie durch
„RIA WACH AUF, HÖRST DU MICH...“ doch es folgte keine Reaktion
„Ich könnte ein Störsignal senden, in dieser Anlage verfüge ich auch über einige offensive Mittel zur Bekämpfung externer KI.“
„Wenn du sie damit wieder zurück holen kannst wäre ich dir sehr verbunden...“ presste der Vampir zwischen den Zähnen hervor, den es wurde für ihn immer schwerer die Kleine im Zaum zu halten.
Plötzlich flackerten Kurz die Lampen in der Nähe des KI-Raumes und schon im nächsten Augenblick erschlaffte der Körper des Mädchens. Sie hing wie ein schlafendes Kind in seinen Armen und regte sich nicht mehr.
„Hast du sie jetzt umgebracht? Kam es überrascht vom Vampir
„Mit nichten, sie müsste jeden Augenblick wieder zu sich kommen. Zumindest zeigen dies ihre Vital-Werte so an.“
Und tatsächlich erwachte Ria kurz darauf und schaute sich hektisch um. Sie hatte wieder diesen ängstliche Gesichtsausdruck, doch da sie scheinbar niemanden angegriffen hatte, gelang es dem Russen das Mädchen recht schnell wieder zu beruhigen.
Er hievte sie hoch und sie klammerte sich an seinen Hals. Ähnlich wie ein Vater der seine kleine verängstigte Tochter wieder ins Bett trug. Die beiden verließen den KI-Raum und machten sich dann auf zur Krankenstation. Vorher versiegelte der Lamia den Raum noch mit einem russischen Passwort und ging dann mit der Kleinen fort.
Sie ließen sich den Weg zur Krankenstation zeigen und suchten dort das Lager für die Bluttransfusionen auf. Dort suchte der Lamia dann für die Kleine ein paar Infusionen heraus. Seltsamerweise waren sie noch immer kalt und gut gekühlt. Das bedeutete das dieser Bereich scheinbar über eine eigene Stromversorgung verfügen musste, oder aber das diese grünhaarige Person dafür gesorgt hatte das sie es blieben. Victor hatte sie nur grob gemustert, genauso den jungen Mann der mit einer bewusstlosen Frau dort rumgestanden hatte. Sie schienen neu zu sein, zumindest waren sie noch nicht in der Wüste bei der Gruppe gewesen.
Ria quengelte jetzt rum das sie endlich was zu trinken haben wolle
„Aber ich warne dich, das chemische Zeug das da immer drin das Blut am gerinnen hindert, versaut einem ab und an den Geschmack, also beschwere dich hinterher nicht...“
Als erstes probierten die beide jeweils einen Beutel mit der Blutgruppe „Null“...
„Und was sagst du? Gewöhnungsbedürftig oder?“ dabei trank der Russe weiter. Die Konserven erinnerten ihn immer an die alten „Tetra Paks“ die es noch vor dem Bombenabwurf gab und aus denen man immer mit einen Strohhalm getrunken hatte.