Ai schaute dem kurzen Mädchen noch hinterher ehe die Wissenschaftlerin langsam den Raum verließ. Der Rest, der soweit normal geblieben war, folgte der grünhaarigen Frau. Die Gruppe lief den Korridor entlang, bis sie schließlich an einem kleinen Untersuchungsraum landeten, der sich hinter einer Tür verbarg. Vorsichtig fast schon behutsam drückte Ai die verrostete Klinke herunter, knarrend öffnete sich der Raum. Es war stockfinster. Ihre Hand strich langsam über die zerbröckelte Fassade was einst eine Wand darstellte und betätigte einen Lichtschalter. Es dauerte eine Weile bis dieser reagierte, dann jedoch hüllte das grelle Neonlicht den Raum aus. Der Lichtkegel fiel auf dutzende, verstaubte Großrechner sowie mehrere Bildschirme. Diese fuhren in einem lauten Summen hoch. Zeigten dutzende Datensätze sowie mehrere Videoaufnahmen von Namenlosen, die in einem metallenem Käfig gesperrt waren. Ais Blick nahm eine ungewohnte Härte an. Sie schaute auf diejenigen, die anwesend waren, als ihre Finger schnippsten, zog die Wissenschaftlerin die Bilder auf den Monitoren durch den Raum, so dass alle sehen konnten, als wäre jeder dabei. "Hört mir genau zu, das ist wichtig. Es ist wichtig, das ihr alle versteht, warum ich das mache, was ich mache", dabei fiel ihr Blick auf Leo, der aufmerksam zuhörte. "Seit nun zehn Jahren seit dem ich die Umbrella Corporation verlassen habe, forsche ich an diesen Kreaturen. An diesen Monstern mehr kann man sie als solche nicht bezeichnen. Diese Wesen sind gnadenlos, reißen alles in Stücke was ihnen über den Weg läuft. Meine erste Begegnung mit ihnen war, als ich in jener Nacht aus einem Komplex der Umbrella floh." Ai schob ein projiziertes Bild in die Mitte. Es zeigte eine völlig verwüstete Landschaft. Die junge Wissenschaftlerin hockte blutverschmiert hinter einer Wand, zitternd.
Der gnadenlose Ruf dieser Monster war zu vernehmen. Sowie ein zermalmendes Schmatzen. In ihren Händen hielt die junge, aufgebrachte Frau zwei Maschinenpistolen. Ein gequälter Schrei erschütterte die sternenklare Nacht. Völlig geschockt, starrte Ai auf drei kleine Mädchen denen man ihrer Kleider beraubt und ihren Körper vor ihren Augen schendete. Blut spritzte an den Wänden nieder. Eine Gruppe bestehend aus sechs dieser Kreaturen ergötzten sich an ihrem Fressrausch. Ai hielt sich mit ihren Händen den Mund zu um nicht aus Panik aufzuschreien, dabei liefen der Frau Tränen aus dem Gesicht. Sie wagte es nichtmal zu atmen. Der Schrei der drei blutjungen Mädchen, die nach ihren Eltern riefen, erstickte nach und nach. Es verging eine ganze Weile bis diese Monster mit ihrem Rausch fertig waren und dann in der Dunkelheit ihre blutigen Spuren in den Staub zogen.
Völlig aufgelöst, verließ Ai ihr sicheres Versteck. Stürmte zu den verletzten Mädchen um ihnen zu helfen. Aufgelöst starrte die Wissenschaftlerin auf ihre zerfetzten Körper. Ihre Bauchhöhle war komplett aufgerissen, so dass innere Organe freigelegt waren, diverse Kratzspuren zierten ihre Körper und eine zähe, klebrige Flüssigkeit bedeckte sie. Ai konnte ihren Tränenfluss nicht mehr zurückhalten, als diese plötzlich einen zagahften Griff an ihrem Arm vernahm. Ein Mädchen war tatsächlich noch am Leben. Völlig entsetzt, starrte sie auf die Kleine. Hob vorsichtig den zerfetzten Kopf an. "Ic- ich bring dich von hier weg.. hörte man Ai stottern doch das Mädel schüttelte ihr Haupt, dabei Ai anschauend. Die Kurze vermochte noch ihre zarten Lippen zu einem Wort zu formen doch aus den Aufzeichnungen konnte man es nicht deutlich heraus vernehmen.
Ai starrte die Kleine an. "Was hast du gesagt?". Das Mädchen hob zitternd ihren blutigen Arm hoch und streckte ihre Hand nach ihr aus welche die Wissenschftlerin erwiederte. Der Mond stand hoch am Horizont, warf sein blaues Licht auf die beiden. Langsam drehte der Kopf der Kleinen zur Seite und man hörte nur noch Ais Klageschrei durch die Nacht brüllen. Vorsichtig hob Ai ihren zerfetzten Körper auf nach dem die Frau die restlichen Mädchen begraben hatte, beide hatten ein Loch in ihren Schädeln und der Kopf wurde vom Rumpf getrennt. Ai stapfte mit der Kleinen durch die Landschaft, sie hatte die gesamte Nacht über geweint ehe ihre Augen keinerlei Flüssigkeit mehr produzieren konnten.
Die Wissenschaftlerin schnippste plötzlich mit ihren Fingern, als die Aufnahmen nur noch ein schwarzes Bild zeigten. Die anderen wirkten sonderlich gefasst, als sie ihre Blicke auf Ai ruhten. "Das war meine erste Begegnung mit diesen Monstern.. das kleien Mädchen, Sarah war ihr Name den sie mir zuflüsterte, als sie im sterben lag, trage ich immer bei mir", ein kleines Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen, als Ai den Anwesenden ein kleines, silbernes Armband vorzeigte. "Sie war neun Jahre alt, als die Namenlosen über sie und über ihre Familie herfielen, gnadenlos niedermeuchelten und sich an ihnen vergingen!". Ihre Wut war deutlich rauszuhören. Ein weiteres Bild wurde projiziert, was einen Namenlosen in ihrem Labor zeigte. Jene Kreatur war eingesperrt in einem Käfig, sein Ruf unerschüttlich. Es stürmte immer wieder gegen die Käfigtüren um frei zu kommen, doch die elektrischen Schläge hielten es zurück. Plötzlich schossen mehrere Ketten aus der Decke. Das Monster wurde an Armen, Beinen sogar am Kehlkopf gefesselt und mit elektrischen Stromstößen geschändet. An seinem linken Arm hing eine kleine, silberne Kette mit dem Namen Sarah, den Ai den anderen zuvor gezeigt hatte. Diverse Vitalfunktionen sowie eine Aufnahme von dem Gehirn der Bestie konnte man auf einem Monitor sehen. "Seht ihr diesen Teil des Gehirns? Ein winzig, kleiner Teil im Kleinhirn ist nach wie vor aktiv. Und steuert diese Monster. Sie werden nur noch von ihren Uhrinstinkten gelenkt, fressen, sexuelle Erregung also der Antrieb nach Paarung und Überleben sowie der Drang nicht alleine sterben zu wollen, wie diese Aufnahme zeigt", Ai wandte ihren Blick von einer weiteren Aufnahme ab, die zeigte, wie der Namenlose auf einem Metalltisch verfrachtet wurde.
Die Vitalfunktionen leuchteten gefährlich rot auf, als das Monstrum seinen Arm nach Ai ausstreckte. Diese starrte völlig verblüfft auf jenes Wesen, zog ihren Handschuh aus und reichte dem Monster die Hand. Es röchelte leise, ehe das langanhaltene Piepen des Herzmonitors durch den Raum hallte. Ai liefen erneut ihre Tränen herunter, die Frau sackte auf den Boden und krallte ihre blutigen Finger regelrecht an die Kante des Metalltisches, als die Aufnahme zu Ende war.
Nun schaute Ai mit hartem Blick jeden der Anwesenden an, das was nun folgte, würde die Wissenschaftlerin mit Bedacht aussprechen. "Euer Blondschopf hatte Recht mit dem was er über die Namenlosen vermutete. Sie sind zu einem gewissen, schmalen Grad noch menschlich. Und zu einem gewissen Grad zwar nicht tot aber auch nicht mehr wirklich lebendig. Leider weiß ich nicht genau warum und wieso diese Wesen auf unserer Erde wandeln, es hat vermutlich was mit den Bomben zu tun, die vor vielen Jahren vielen. Aber eine Sache muss ich euch noch erzählen..", man hörte die Schwere ihrer Stimme und sah wie der Grünhaarigen erneut die Tränen liefen. "Ein jeder von uns ist infiziert mit diesem Virus. Es handelt sich dabei um Tröpfchenübertragung in der Luft. Ich weiß, dass bei Bisskontakt das Virus freigesetzt wird und man innerhalb von 12 Stunden vielleicht weniger, mutiert. Dabei vergisst der Betroffene jegliche, menschliche Bindung und wird nur noch von seinen Uhrinstinkten geleitet. Es gäbe eine Möglichkeit die betroffenden Zellen der Betroffenen mit einem Gegenvirus zu infizieren.. aber soweit bin ich noch nicht mit meiner Forschung. Bei Hybriden und anderen Geschöpfen wie der Lamina", dabei zeigte sie auf Victor "weiß ich nur, das die Mutation zurückgehalten wird. Menschen haben da eine wesentlich, schlechtere Wahl gezogen".
Ai begann plötzlich zu husten, was immer stärker wurde. Sie spuckte sogar Blut aus und verkrampfte leicht, dabei zuckte ihr rechter Augenmuskel stark vor Wut. "Es ist jetzt fast gut zwanzig Jahre her.. seit dem ich infiziert worden bin", sprach die Wissenschaftlerin und musste sich hinhocken, dabei wandte sie ihren Blick von den anderen nicht ab. "Ich werde solange weiterforschen, wie es mir möglich ist und mir dann vor dem Einsetzen der genetischen Neukonstruktion die Kugel geben.. jedoch möchte ich, das ihr mit meinen Unterlagen weiter an der Sache forscht. Ich weiß, das euer Blondschopf, der mich abknallen wollte nicht nur mit Waffenentwicklung bei Umbrella beschäftigt war, er versteht wesentlich mehr, als er zugeben möchte. Das hat mir sein Arm verraten, der nur durch eine menschliche Hand angebracht werden konnte. Wie auch immer, es ist wichtig, das ihr das ganze versteht." Ai wischte sich das Blut mit dem Handrücken weg und schritt auf Leo zu. "Das Virus ist zwar in euch aber es bricht erst nach einer undefinierbaren Zeitspanne aus und bei euch wird es sogar noch länger unterdrückt, wenn es überhaupt ausbricht". "Bitte gönnt mir eine kleine Pause, ich bin müde", entgegnete Ai den Anwesenden ehe die Wissenschaftlerin langsam mit ihrem Körper auf den staubigen Boden absackte und einschlief.
Paul war vollkommen überrascht. Es brauchte eine Weile ehe der Wissenschaftler sich zusammen reißen konnte. Seine kleine Schwester. Ein Vampir? Dafür würde er Victor später noch töten. Aber ersteinmal musste er zu Ria. Seine Schritte führten in durch diverse Korridore, langsam nahm auch sein Zorn ab. Er erreichte, keuchend das kleine Mädel und musste sich stützend auf seinen Oberschenkeln abstützen.
Aoide war bei ihr. Die Drachin hielt das Mädchen fest an ihren Oberkörper gedrückt, welches zu weinen begann. Paul musste bei diesem Anblick leicht lächeln. In all den Jahren hatte er Ria nie so offen ihre Gefühle dalegen sehen. Langsam schritt der Blondschopf auf die beiden Frauen zu und beugte seinen Oberkörper nach vorne. "Darf ich?", fragte er vorsichtig an Ao gewandt welche eher widerwillig die Kleine ihrem Bruder übergab. Paul sackte langsam mit Ria im Arm die Wand herunter und rutschte auf den Boden, dass das Mädchen immer noch nicht aufhörte, zu weinen, ignorierte der Blondschopf. Er legte seine Arme um die Kurze und hielt sie einfach nur fest, streichelte dabi durch ihre blonden, kurzen Haare.
Die Kurze sah kurz zu ihrem Bruder hoch, dann zu Aoide welche nur nickte. Ihre Hände verkampften sich leicht zu Fäusten, die auf seine Schulter einschlugen. Doch Paul ließ sie gewähren und lächelte einfach nur. "Es ist alles in Ordnung. Siehst du? Aoide ist hier, wenn sie mir auch wohl lieber den Kopf abbeißen würde, als mit mir hier zu sein, Rina ist auch da und ich ebenfalls, Freeze ist nicht gerade glücklich aber der kleine Pedobär wird das schon verkraften, Leo und das Katzenmädchen sowie Mizuki sind auch bei dir, genauso wie Victor. Es ist alles in Ordnung und wir sind dir in keinster Weise böse, es ist ok". Ria zuckte bei diesem Satz leicht zusammen. Ihr Klageschrei hallte laut durch den Korridor und ihr Tränenfluss nahm immer stärker zu, solange bis diese langsam vertrockneten, weil es schlichtweg nichts zur Nachproduktion kam. Ria kuschelte sich dicht an ihren Bruder ehe sie mit errötetem Gesicht zu Aoide blickte. "Du-du bringst meinen Bruder doch nicht um oder?", fragte die Kurze. "Ich weiß, das er ein Idiot sein kann a-aber wir sind doch schließlich eine Familie? Oder?". Ria war in des aufgestanden, drückte ihrem Bruder einen Kuss auf die Wange und war auf Aoides Arme gehüpft um sich an ihre Oberweite zu kuscheln. Mit fragendem Blick schaute die Vampirin auf die Drachin.