Ria flüsterte ihm ins Ohr das sie auf Klo musste und dann ihren Bruder suchen würde. Nachdem sie ihn geboxt hatte und verschwunden war, dachte sich der Vampir
„Jetzt ist sie weg...passt mir eigentlich ganz gut.“
Damit erhob sich auch der Russe und verließ den Aufenthaltsraum. Der Mann hörte wie Ria vom Klo wieder kam und dann die KI fragte wo sie ihren Bruder finden würde. Es war schon recht verwunderlich woher die KI das wissen konnte, doch wer weiß wie diese künstlichen Wesen ihre Informationen sammelten. Vielleicht war ja noch ein Rest an Informationen von der alten KI aus dem ersten Bunker vorhanden. Doch das war dem Lamia egal, er hatte andere Sorgen. Seid sie diese Anlage betreten hatte, hatte ihn so ein ungutes Gefühl gepackt, so ein altbekanntes Kribbeln in seinem Genick. Man könnte es eine Ahnung, ein Gefühl nennen das ihn davor warnte das etwas gefährliches in der Nähe war. Doch er nahm nichts gefährliches war. Er hörte nichts verdächtiges, roch nichts verdächtiges und sah auch nicht was irgendwie daraufhin wies. Und obwohl er alle Gänge abging und durch suchte, keinen einzigen Raum aus lies den er finden konnte und auch draußen alles absuchte, fand er nichts. Nichts was dieses Gefühl bestätigen oder erklären würde.
Doch er hatte gelernt diesem Gefühl zu vertrauen, so selten es auch auftrat, wenn es mal da war, dann lag es nie daneben. Also musste hier etwas sein das ihn so rast los werden lies.
Seine letzte Option war der Fahrstuhl
„KI? Hat der Fahrstuhl, außer den angegebenen 2 ebenen, noch eine weitere?“
Laut seinen Funktionen und den Informationen die mir vorliegen nicht, nein. Allerdings ist der Schacht laut meinen Sensoren tiefer als er es eigentlich sein sollte. Viel tiefer.“
„Wie weit führt er nach unten?“
„Schätzungsweise...30 Meter.“
„Das ist einiges. Einen frei Fall aus der Höhe ist nicht ohne, doch wozu hat man seine Fähigkeiten...“
Der Russe fuhr daraufhin in die zweite Ebene und schickte den Fahrstuhl dann mit den Knöpen in seinem inneren wieder nach oben. Danach nutzte er eines seiner Wurfmesser und hebelte die Fahrstuhlschacht-Tür auf. In der tat ging es dort tief runter, doch kleinere Lampen zeigten ihm das es nicht ganz so wild war wie er gedacht hatte. Er konnte den Boden sehen und zu seiner Freude, fand sich sogar eine kleine Leiter im Gemäuer. Diese rutschte der Russe hinab und setzte lautlos am Boden auf. Es wurde stärker, das kribbeln fühlte sich nun schon wie eine kleine Ameisenarmee an und Victor folgte ihnen. Der Gang dem er nun folgte endete bei einer einzigen Tür, doch der Vampire konnte sich ihr kaum nähern. Selbst durch das Schott hindurch vernahm er den fürchterlichen Gestank des Namenlosen. Das konnte einfach nicht sein, hatte diese Wesen es geschafft sich schon Zugang zu dieser Anlage zu verschaffen. Es blieb nur eine Möglichkeit das heraus zu finden. Er betrat vorsichtig den Raum hinter dem Schott, bereit für jeden Angriff der da kommen mochte. Doch was er sah ließ ihn kurz stocken, der Namenlose der da vor ihm auf dem Tisch lag schien tot zu sein. Zumindest deutete nichts daraufhin das er noch Leben in sich trug.
Doch das war ja sowieso nicht wirklich vorhanden bei den Dingern. Sie stanken immer bestialisch nach Verwesung und Tot. Somit musste sich de Lamia fast übergeben, als ihm sein gesteigerter Geruchssinn alles noch viel stärker zu Gemüt führte.
„Nicht zu fassen, forscht diese grünhaarige Kittelträgerin doch wirklich an diesen Dingern herum...“
Victor konnte die feinen Schnitte erkennen die scheinbar von einem Skalpell stammte und die sich über den gesamten Körper verteilten. Scheinbar fokusierte sich diese Frau nicht auf etwas bestimmtes, allem Anschein nach nahm sie das Ding eher in seiner Gesamtheit auseinander.
Victor fand ein paar ältere Aufnahmen von diesem Wesen, welche sie aber noch ohne die Schnitte zeigte, jedoch schon mit den Drähten im Leib und gefesselt. Der Russe steckte sie in seinen Mantel, er hoffte das er nichts von diesem geruch angenommen hatte, den das würde den anderen nicht gefallen und hier für würde es schon genug Ärger geben, dessen war er sich sicher. Es stand nur noch die Frage im Raum ob er den Rest der Gruppe erst etwas frühstücken lassen sollte und ihnen die Bilder dann zeigte, oder ob er ihnen den Appetit gleich verdarb. Er wusste es noch nicht, das hatte noch Zeit. Erst einmal würde er warten müssen bis alle wieder wach waren und sich von der Reise und dem letzten Kampf erholt hatten.
Über die Sprossen ging es wieder nach oben und als die KI keinen Alarm wegen ihm gab, konnte er das Geruch Problem schon mal aus seinem Geist streichen. Er selbst nahm hier oben auch nichts davon war, ergo dürfte e noch eine Weile geheim bleiben.
Der Vampir blieb kurzzeitig im Flur stehen, mit wem konnte er über dieses Thema reden, wer würde darüber am meisten wissen. Rein logisch betrachtet kam da nur eine in Frage und so machte sich der Russe zu jenem Raum auf in dem er sich finden würde.
Dort lag sie, in einem Bett mit zwei weiteren Personen. Einer Frau und einem kleinen Mädchen was die beiden anderen zu sich heran gezogen hatte. Ein ziemlich ruhiges Bild und ein gerade zu leckerer Anblick. Doch es reichte das schon einer der drei ein Halbvampir war, da mussten die anderen beiden nicht auch noch folgen.
Der Russe schnappte sich einen Stuhl in der Nähe und setzte sich ins Dunkel des Zimmers. Dort wartete er und beobachtete die drei, die gesamte Nacht lang hindurch. Seinen eigenen Hunger dabei immer stärker fühlend, welcher jedoch gekonnt unterdrückt wurde.
Einige Stunden später erwachte die beiden Mädchen kurzzeitig, doch sie schliefen bald darauf wieder ein, ohne ihr auch nur zu bemerken. Victor wusste eben wie man sich ruhig verhält und wie man lauert, doch was er bei dem kurzen Intermezzo der beiden gesehen hatte, gefiel ihm gar nicht...es würde ein Nachspiel haben.
Erst als Paul sich von selbst regte und seinen Kopf hob, erschrocken seine Schwester vorfand und sich danach verpennt umschaute, hob der Vampir lässig einen Arm und meinte
„Johoo, hattet ihr euren Spaß heute Nacht? Wir müssen reden Blondy, jetzt gleich..."
Damit stand der Russe in Ruhe auf und verließ den Raum, dabei grinste er über den Gesichtsausdruck des jungen Wissenschaftlers.