[RPG] Der Schwur der Sieben [Kapitel 1 Aufbruch]

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Shishiza

Sehr brave Fee^^
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So schnell, wurde sie noch nie verprügelt. Ehe Benita schauen konnte, lag sie wieder auf dem Boden und hatte die Pistole wieder an ihr. Alles tat ihr weh, eigentlich war ihr Körper gerade mal so verheilt, trotzdem wurde sie wieder zusammen geschlagen. Das kann doch nicht wahr sein, warum jetzt schon wieder??, waren ihre Gedanken, bevor sie sich entschloss zu reagieren. Benita blieb kurz stehen, dann stand sie auf. „Bei so einem schönen Willkommensgruß muss ich doch erwidern“ war ihre Antwort, bevor sie zuschlug. Mit geballter Faust und vor allem blitzschnell schlug sie zu. Diesmal konnte die Blondine, die Bonny hieß, hatte sie aus den Leuten, die um sie rum standen gehört, nicht reagieren. Mit einer mehr als harten Ladung Schläge prügelte Benita auf sie ein. Zusätzlich benutzte sie auch noch ihre Füße und jeden noch so guten Trick, den ihr im Moment einfiel. Gleichzeitig meinte sie höhnisch: „Weißt du, du fängst sofort an, ohne wirklich zu wissen, wen du vor dir hast... aber weißt du... ich kann das auch...“ Weiter schlug sie zu, ihre Schläge waren hart aber genau. Sie schlug so schnell, das ihre Gegenüberstehende nicht reagieren konnte.
„Hier... bitte... sehr... mit Zinsen und Zinsen zurück“ diesmal lag Bonny am Boden, als sie fertig mit ihr war. „So, können wir jetzt wie normale Menschen reden? Oder meinst du, du musst weiter machen? Sonst könnten wir ins Geschäft kommen....“ Dabei schaute sie mit entschlossenen Gesichtsausdruck Bonny an. Trat aber trotzdem noch ein paar Schritte zurück, einfach aus Vorsicht und vor allem, wusste sie nicht, wie die Dame am Boden reagieren würde. Dabei rieb sie ihren Schädel, der so einiges abbekommen hatte. Eigentlich wusste sie nicht, warum diese blöde Kuh so war. Aber sich den Ausflug vermassen wollte sie sich den auch nicht. Bei den Schlägen hatte sie sich auch ihr Beutel wieder zurück geholt und wartete jetzt einfach nur gespannt da drauf, wie Bonny machte. „Noch was, meine Kleidung ist genauso schmutzig, und dabei wollte ich sie gleich anziehen, als maul hier nich rum....“ viel ihr noch ein, bevor sie auf die endgültige Reaktion wartete.
 

Captain Hero

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Wie eine Erinnerung aus alten Zeiten zog der Ruf Sorin zu sich. Er war nur einmal erklungen, dennoch wusste Sorin genau, wohin er seine Schritte lenken musste, um zum Ursprung des Flüsterns zu gelangen.
Die Häuser links und rechts der Gasse ragten hoch und waren zum Teil derart windschief, dass sich ihre Dachkanten berührten. Sorins Schritte führten ihn über das Pflaster der Gasse tiefer hinein. Unlängst war ihm in durch den Kopf geschossen, wie unverschmutzt die Gasse wirkte. Matschigen Boden und von den Wänden bröckelnden Putz gab es auch hier, doch wirkte der drückend dumpfe und allgegenwärtige Geruch von Schweiß und Schmutz, der Tamfeld anhing, hier ferner und weit weniger aufdringlich. Dafür konnte Sorin irgendwo am Rande des Wahrnehmbaren sanft den Duft irgendeiner Frucht ausmachen. Beinahe gleichzeitig ging ihm auf, dass die Gasse menschenleer war.
Unbeirrt begab er sich tiefer in die sanfte Dunkelheit des Weges, wissend, dass etwas am Ende auf ihn warten würde. Was genau das war, würde er nun wohl gleich herausfinden, denn die überragenden Hauswände links und rechts Sorins wichen einem kleinen Hof, der vollkommen von Häusern und Gemäuer umgeben war. Nur wenige Fenster oder gar Türen führten zu ihm. An den alten Wänden der umstehenden Häuser wuchsen Efeu und andere Gewächse, die schon lange niemand mehr zurückgeschnitten hatte. Doch den Mittelpunkt des Hofes bildete ein alter, knorriger Baum, der vom Wind wie ein Bogen geformt war. An ihm empor wuchs eine Rose.

Die Atmosphäre um Sorin herum prickelte auf eine Weise, die ihm nicht unbekannt war. Sie war erfüllt von der Essenz, die den Orten inne wohnte, an denen die magischen Energien besonders stark und harmonisch flossen. Nicht zum ersten mal befand sich Sorin an einem solchen Ort, aber er hätte nicht erwartet, ausgerechnet mitten in einer Stadt wie Tamfeld auf einen zu treffen.
Vor dem Baum blieb Sorin stehen. Er betrachtete ihn einen Moment, streckte die Hand aus und fuhr mit den Fingern über die knorrige Rinde. An einem Dorn der Rose, die sich um den Baum herum dem Licht entgegen wand, blieb er mit der Haut hängen.
"Faszinierend, nicht?" Die Stimme erklang direkt hinter Sorin und lies ihn herum fahren. Für gewöhnlich konnte sich kaum jemand Sorin auf unter zehn Meter nähern, ohne dass er die Person bereits bemerkt hätte, doch da stand nun eine exotisch anmutende Frau direkt vor ihm. Ihr Kopf war unter einer Kapuze verborgen, so konnte Sorin nur wenig von ihrem schwarzen Haar erkennen, doch ihre hellen Augen hatten einen charismatischen Glanz, der selbst Sorin ein wenig zu fesseln vermochte. Im Gegensatz zu ihrem Kopf, war der Rest ihres Körpers eher unverhüllt. Sie trug einen Armschutz am rechten Arm, ansonsten trug sie kein Oberteil, abgesehen von etwas, das Sorin gerade nochmal als Büstenhalter durchgehen lies. Alles in allem erinnerte sie Sorin an einen Menschen, der aus dem Sultanat kam oder zumindest die Mode der dortigen Menschen trug. Sorin erfasste all das in einem einzigen Augenblick, dennoch konnte seine Begutachtung der Frau nicht entgangen sein, obwohl sie nicht darauf einging.
Sorin ging nicht davon aus, von der Frau bedroht zu werden und entspannte sich ein wieder ein wenig, bevor er ihr antwortete. "Durchaus... Ich hätte nicht damit gerechnet so etwas in einer Stadt wie Tamfeld zu entdecken."
"Du wärst überrascht, welch andere Dinge Tamfeld unter seinem Schmutz sonst noch verbirgt, Sorin."
Als die Frau seinen Namen nannte, wurde Sorin wieder wachsam, um sich sogleich wieder zu entspannen. Eigentlich sollte es ihn nicht verwundern, dachte er sich. Wenn es ihn an einen derartigen Ort zog und dort dann auch noch eine solche Person traf, war mit Eigenheiten zu rechnen. Daher lies er sich nicht weiter beirren und lächelte die Frau an. "Nun, wie es scheint, hast du mir etwas voraus. Zumindest was den Namen anbelangt. Würde es dir etwas ausmachen, diesen Umstand auszugleichen?"
"Ja." Erwiderte die unbekannte Frau, ohne dabei unfreundlich zu wirken. Sie war Sorin mittlerweile noch näher gekommen und stand nun direkt vor Sorin. "Aber dafür kann ich dir einen anderen Vorteil verschaffen. Nahe des Marktes gibt es eine große Taverne mit dem Namen 'Zur flattrigen Möwe'. Geh dort hin und gib dem Wirt diese Münze. Es wird sich für dich lohnen."
"Ich nehme an, du hilfst mir nicht bloß aus reinem Altruismus?" Warf Sorin ein, ohne jedoch eine offene Antwort zu erwarten, wenn die Frau ihm schon ihren Namen nicht nennen wollte. Die Münze, die sie ihm in die Hand gedrückt hatte, behielt er unbeachtet in der Hand.
"Natürlich nicht. Aber wer weiß, vielleicht wirst du es mir ja irgendwann vergelten, dass ich dir nun helfe." Damit drehte sich die Frau um und verschwand in die Gasse, aus der auch Sorin gekommen war.
Immer noch leicht verwirrt blieb Sorin noch eine Weile stehen und betrachtete die Münze in seiner Hand. Sie war aus Gold und grob geprägt. Die eine Seite zeigte das Zeichen für Unendlich umgeben von winzigen Zeichen für verschiedene astronomische Objekte. Die andere Seite hingegen zierte ein Stern mit sieben langen Strählen.

Ein paar Minuten später wanderte Sorin wieder durch die Straßen Tamfelds. Seine Gruppe hatte er längst verloren, doch er erwartete sie früher oder später wieder zu finden, wenn er einfach nur auf den Markt zuhielt. Dieser war neben dem Hafen nämlich das eigentliche Herz Tamfelds. Von hier aus erreichte man die wichtigsten Läden, Gilden und Dienste am leichtesten und auch der Hafen lag nicht weit entfernt. Der Markt war ein regelrechter Menschenauflauf. Um vorwärts zu kommen, musste man entweder sehr entschlossen voran drängen oder sich Stück für Stück zwischen den Leuten hindurch schlängeln. Sorin entschied sich für den Mittelweg.
Schnell wurde er einer kleinen Schlägerei gewahr, die vor einem Laden für Kräuter und alchemistischem Zubehör ausgetragen wurde. Einer Ahnung folgend begab Sorin sich unter die Menschenmenge, die gaffend und teils auch johlend und jubelnd um den Kampf herum stand. Seine Ahnung bestätigte sich, als er sah wie Pummel mit einem Fluch zurück taumelte und ein anderer Mann sich auf ihn stürzte, nur um im nächsten Moment von Ragetti den Fuß zwischen die Nackenwirbel gestoßen zu bekommen.
Verächtlich den Kopf schüttelnd wand Sorin sich wieder von dem Kampf ab. Neben Ragetti und Pummel hatte er noch Kanek ausmachen können und Cassian vermutete er in dem Kräuterladen. Also waren noch alle beisammen und Sorin würde sicherlich keine Schwierigkeiten haben sie wieder zu finden, wenn er sich nun wieder entfernte.
Also schlenderte er über den Markt. Seinen Blick von Stand zu Stand schweifen lassend und immer nach der Flattrigen Möwe Ausschau haltend. Statt der Taverne entdeckte er jedoch etwas ganz anderes. Eine weitere Auseinandersetzung war zwischen den Ständen im Gange, doch prügelten sich hier zwei Frauen. Ein Ereignis, das sogar noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zog, als Pummels kleine Faustexkursion. Vor allem von Seiten der Männerwelt. Zu Sorins Verwunderung handelte es sich bei einer der Beteiligten abermals um ein Crewmitglied. Betina... Benatia... Benita!, das war ihr Name.
Na da wird Mael ja erheitert sein, wenn er davon hört, dachte sich Sorin belustigt.
Dann fiel ihm etwas auf, dass Mael und auch Sanchez mit Sicherheit nicht so rosig finden würden. Die Frau, die soeben von Benita niedergeschlagen worden war und nun im Dreck lag, hatte langes, blondes Haar und meerblaue Augen. An sich noch nichts Schlimmes oder Ungewöhnliches, doch war die Frau Sorin nicht unbekannt. Ihr Name war Bonny und sie und Sorin waren sich bereits das eine oder andere mal über den Weg gelaufen, ohne sich jedoch näher miteinander befassen zu können.
Ähnlich wie die unbekannte Frau es zuvor bei Sorin in dem Hinterhof getan hatte trat er nun unbemerkt nahe von Hinten an Benita heran, bevor er anfing zu sprechen. "Gibt es irgendeinen Grund, warum du mitten in Tamfeld auf eine beglaubigte Kopfgeldjägerin der Gilden einschlägst, Benita?" Sorin hob seine Stimme nicht einmal, doch war sie von einem eisigen Unterton erfüllt.
 

| Nami |

DON'T FUCKING STARE AT ME
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Der Twist am Markt ging weiter. Unerwartet schlug die Blauhaarige, Bonny nieder. Die Kombination von Schlägen war zwar nicht präzise ausgeübt dennoch reichte es, um die Jägerin gen Boden zu drücken, wo die Blondine im Dreck liegen blieb. Blut quoll leicht aus ihrem Mund, die aufgeplatzte Lippe schmerzte aber der Schmerz war Nichts was sie nicht schon schlimmeres erdulden musste.

Die Piraten wurde plötzlich in ihrem Treiben unterbrochen und Bonny erkannte auch den Grund dafür. Eine weißhaarige Gestalt, die aus der Menge herausragte, hielt Benita zurück. Zähneknirschend drehte die Blondine sich zur Seite, stemmte die Arme in den verdreckten Boden und hustete Speichel aus, welchen sie sich mit dem Handrücken wieder wegwischte. Langsam erhob sie sich dabei knacksten einige Sehnen was ein ekliges Geräusch mit sich brachte. Bonny drehte ihren Kopf leicht nach links und rechts was ebenfalls ein Knacken auslöste. Ihre kalten, blauen Augen schauten in die Sorins dann wanderte ihr Blick zu ihrer "Kontrahentin" zurück, was ihr ein leichtes Grinsen auf die Lippen trieb.

"Da hast du noch mal Glück gehabt. Die ersten Treffer sind immer umsonst". Zum Erstaunen der Zuschauerschaft bückte sich Bonny und hob ihre Pistole aus dem Dreck, welche sie behutsam untersuchte und den Dreck abputzte, das kleine Säckchen mit den Goldmünzen, was sie Benita abgenommen hatte, hatte längst den Platz in ihrer Manteltasche gefunden. Mit einem Grinsen kehrte die Jägerin den Piraten den Rücken zu dabei streckte sie ihnen den Arm aus, um ihnen zuzuwinken. Die Kopfgeldjägerin verließ erhobenen Hauptes den Markt, als sie in der Menschenmenge untertauchte, wanderte ihr Blick erneut auf Sorin, dem sie in der Vergangenheit ein paar Mal über den Weg gelaufen war.
 

Shishiza

Sehr brave Fee^^
Teammitglied
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"Gibt es irgendeinen Grund, warum du mitten in Tamfeld auf eine beglaubigte Kopfgeldjägerin der Gilden einschlägst, Benita?" Als Benita diese Stimme hörte, wurde es ihr mehr als kalt. Innerlich war sie mehr erschrocken, denn diese Stimme war so kalt und grausam, dabei eigentlich nur sehr ruhig. Keiner konnte merken, wie sie zusammen zuckte, äußerlich war sie mehr als die Ruhe in Person. Langsam drehte sie sich um und schaute Sorin, der auch auf dem Schiff weilte, an. „Sorin, ich habe nur deshalb zugeschlagen, weil ich mich revanchierte. Sie meinte, ich wäre nichts und müsste mich Willkommen heißen.“ antwortet sie kühl und klar. „Ich werde mir das bestimmt nicht gefallen lassen, nur, weil wir zusammen gestoßen sind. Sie meinte darauf hin, ich bräuchte ne Abreibung.“
Nach diesen Worten sah sie wieder zu dieser Blonden, die anscheinend eine Kopfgeldjägerin war, hin. Auf ihre Worte antwortete sie nichts mehr, denn sie wollte das nicht noch mehr einheizen. Kaum war diese dann weg, konnte sich Benita endlich entspannen. Sie klopfte sich ihre Kleider aus und schaute sich nach ihrer Gruppe um, die ziemlich verstreut auf dem Markt waren. Jetzt, beim näher hinschauen sah sie, das dieser Markt mehr als alt und verstaubt. Auch, das so viele ihnen zugeschaut hatte, war jetzt sehr auffällig, auch wenn sich die Leute wieder, nach dem sie aufgehört hatten, sich verstreuten. Sie sammelte ihre Sachen wieder ein und ging dann weiter, um ihre Leute zu suchen. Sie hoffte, das Lebia nicht zu weit von ihrer Stelle weg war. Benita ging weiter und schaute sich alle Stände an, bis sie endlich, von hinten, aber doch klar zu erkennen, Lebia wieder sah. Sie lief zu ihr und meinte dann: „ Hier steckst du also. Hast du alles gefunden?“ dabei war ihre Stimme so lieblich, als würde sie zu einem kleinen Mädchen reden....
 

J-Nought

4ever Jack
„Wo steckt dieses Gör?“, spie er missmutig aus.
Artos Laune erreichte allmählich einen Tiefgang, aus dem ihm nur eine gute Schlägerei holen konnte. Seine Hände auf den verzierten Klingenstab, dessen Mitte er auf seine Schulter gelegt hatte, stützend, schritt er neben Fasim durch eine der vielen Gassen von Tamfeld. Dieser hatte ihn aus seinem Mittagsschlaf gerissen, um sich auf die Suche nach einem Mitglied ihrer Gilde zu machen. Unglücklicherweise war es eine der Personen, deren Leben Arto nicht im Geringsten interessierte. Im Grunde genommen, waren Arto alle Menschen egal. Sein Mantel, den er locker umgehangen hatte, bewegte sich mit seinen Schritte, die er über das verschmutzte Pflaster machte. Mit seinen beringten Finger fuhr er über den hässliche Schnitt in seinem Gesicht, der sich von seiner Stirn zwischen seine Augen zog.
„Ich bin es Leid, immer wieder Leute aufzusammeln“, er machte eine kleine Pause, um dann, als er keine Antwort erhielt, schlecht gelaunt fortzufahren, „Oder ihre Einzelteile.“
Über seinen eigenen Witz grinsend, beobachtete er die stummen Visagen der Menschen, an denen sie vorbeizogen. Sobald diese das gefürchtete Symbol auf der Kleidung der beiden Männer sahen, wichen sie ihnen aus oder wendeten ihre Blicke ab. Ein roter Dolch auf schwarzem Grund. Das Symbol der Kopfgeldjägergilde.
„Weißt du, Fasim, du könntest ruhig mal wieder reden“, er reckte seinen Hals in die Richtung des dunkelhäutigen Mannes, „Oder hat unser Hündchen eine verstopfte Nase?“
„Dein Humor hat auch mal bessere Tage erlebt, Arto“, grollte die rauchige Stimme von Fasim über seine breiten Lippen.
Arto hob skeptisch eine Augenbraue.
„Pfff... Immerhin habe ich Humor...“, murmelte sein hellhäutiger Begleiter.
Der schmale, aber muskulöse Arto gähnte kräftig und nahm seinen Stab von den Schultern. Als eine Art Gehstock benutzend, folgte er dem schwarzen Fasim mit einer gelangweilten Miene. Eigentlich hätte Arto weiter in seiner Hängematte schlafen können, denn Fasim war ein exzellenter Sucher. Er hatte oft gescheiterte Aufträge erhalten, wo das Opfer bereits über alle Berge geflüchtet war. Bisher hatte es keiner geschafft Fasim zu entkommen. Viele nannten ihn auch einen Bluthund, da er unerbittlich in seiner Jagd nach den Flüchtlingen war. Sobald er sein Ziel gestellt hatte, forderte er dieses zu einem Zweikampf heraus. Arto war diese Vorgehensweise zu „Altmarcisch“, sein Wort für alles Bescheuerte und Unnötige. Kopfgeld war Kopfgeld, da schien Ritterlichkeit nur im Wege zu stehen.
Nach einigen Minuten erreichten sie den Marktplatz. Spürbar merkte Arto seinen Magen grummeln.
„Wir können uns hier mal umschauen und eine Kleinigkeit essen“, sagte er, wobei er sich über die schmalen Lippen leckte.
Fasim blieb jedoch abrupt stehen und hielt mit einer Geste Artos Gang zu einem Marktstand auf.
„Warte einen Moment“, seine braunen Augen wurden zu Schlitzen.
„Hmpf...“, seufzte Arto und schwang sich auf ein Fass, wo er sich hinsetzte.
Zu seiner Überraschung, tauchte die gesuchte Person auf. Zu Artos Belustigung in einem bemitleidenswerten Zustand.
„Bonny“, sagte Fasim und winkte die Frau, die offensichtlich ihren Zorn unterdrückte zu sich.
Ein Ausdruck von Verwunderung huschte über ihre Gesicht, daraufhin stapfte sie zu den beiden Kopfgeldjägern, die sie mit verschränkten Armen empfingen.
„Was gibt’s?“, murmelte sie, dabei konnte Arto deutlich ihren Groll bemerken. Auch wenn sie für ihn keine Herausforderung darstellte, so würde sich Arto auf ein schmunzelndes Schweigen beschränken. Er hatte keine Lust auf Streit und wollte einfach nur zurück in seine Hängematte. Ein weiteres Gähnen, bei dem er den Mund weit aufriss und ihm Tränen in die Augen setzte, überfiel ihn.
Das verschandelte Aussehen von Bonny war auch Fasim aufgefallen.
„Wer hat dich so zugerichtet?“, fragte er mit seiner Furcht einflößenden Stimme.
„Hat sich geklärt“, sagte Bonny, doch Arto konnte die Lüge förmlich schmecken, „Also? Was gibt's?“
„Das werden dir die Oberhäupter erklären, Bonny. Wir sollten dich nur suchen“, antwortete Fasim der blonden Frau und öffnete seine Verschränkung, um eine Hand auf den verzierten Griff seines Säbels abzulegen. Unterdessen war Arto von dem Fass gesprungen. Er ignorierte den ihm folgendem Blick von Fasim und kehrte nach kurzer Zeit mit einer gegrillten Ratte zu den beiden Kopfgeldjägern zurück. Fasim starrte angewidert das Stück Fleisch in seinen Händen an.
„Hey“, sagte Arto mit vollem, fettverschmiertem Mund, „Die schmecken echt lecker.“
Fasim verdrehte die Augen.
„Kommt, wir gehen zum Hauptquartier.“

Tut mir Leid. Arsch voller Arbeit, da kommt man zu nichts. :(

Es geht munter weiter!

Namilover wird zum Hauptquartier gebracht und kann sich auf dem Weg dorthin mit den beiden Gestalten, Arto und Fasim unterhalten. (Zwecks Infos, etc... SCHREIB MICH AN, NAMI! ^^)

Waltikon kommt eventuell morgen mit seinem Post. Der Rest soll Hero's Charakter zu der Taverne folgen, wo ihn die Frau hingeschickt hat. Beschreibt die Taverne ruhig, in der sich der Abschaum von Tamfeld tummelt: Gildenlose, wie auch Gildenmitglieder. Und wie so alles in Tamfeld, ist auch diese Taverne recht abgefuckt ^^
Auch der Weg dorthin, kann ruhig eine Beschreibung erfahren. Vergesst nicht, dass sich da grad ein gefährliches Spektakel abgezogen hat. Benita hat mit ihrer Reaktion Ärger entfacht, d.h. ihr, insbesondere Benita, werdet noch saftige Probleme bekommen. :3
In der Taverne werde ich euch dann wieder Aufgaben geben.

Bei Fragen, bitte anschreiben.
 

Captain Hero

Puppetmaster
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Nachdem Benita ihre Erklärung abgegeben hatte, fühlte Sorin nicht das Verlangen, sich dazu noch zu äußern. Eigentlich wäre es ihm ja egal, wenn die Piratin sich in die Scheiße ritt, aber zu Sorins Missmut würde ein Streit mit den Kopfgeldjägern Probleme für die gesamte Crew bringen, zu der Sorin nun einmal auch gehörte - im Moment jedenfalls.
Ein kurzer Blick über den Markt lies Sorin zumindest Cassian entdecken, der mit zufriedenem Gesichtsausdruck aus dem Laden zurück kehrte. Sorin nickte ihm knapp zu, woraufhin Cassian sich einen Weg durch die Menge zu ihm bahnte. Er hatte einen zugeschnürten Beutel dabei, der wohl die Zutaten, auf die Cassian aus war, beinhaltete. Bevor einer von den beiden etwas zu dem anderen sagen konnte, fiel Sorin jedoch noch etwas anderes am Rand der Menge ins Auge. Eine Gruppe von zwölf hochgewachsenen Männern und Frauen in rot-brauner Gewandung. Über der Kleidung trugen sie einen Kürass und an ihren Gürteln Schwerter. Den forschenden Blicken dieser Krieger nach zu urteilen suchten sie nach jemanden und Sorin konnte sich auch ganz gut vorstellen wen.
"Was?" Fragte Cassian forsch, als er Sorins Gesichtsausdruck sah, dieser nickte zu der Gruppe von Kämpfern herüber. Als Cassian dem Nicken mit seinem Blick folgte, zog er scharf die Luft ein. "Gildenmiliz"
"Genau" Bestätigte Sorin. "Ich fürchte, die sind wegen uns hier."
Cassian stimmte mit Sorins Befürchtung überein und auch wenn Sorin ihn nicht sonderlich schätzte, so hielt er ihn für keinen Denke der langsamen Sorte, was sich ihm auch sogleich bestätigte, als Cassian knapp das Klügste aussprach, was sie im Moment tun konnten, "Verziehen wir uns!"
"Schnapp dir Pummel und die anderen Pfeifen. Ich hol Benita. Die Gasse dort im Süden entlang gibt es eine Taverne mit dem Namen 'Flattrige Möwe'. Dort treffen wir uns."
"Einverstanden."

Mit zügigen Schritten schob Sorin sich durch die turbulente Menge der Marktbesucher. Von rechts rief ihn ein Schreier an, er müsse nun unbedingt diesen Fachi - eine Art Mischung aus Vogel und Fisch, die sich auch roh verzehren lies und durchaus gut schmecken konnte - probieren, links knurrte ein alter Seebär einen Verkäufer an, er solle ihm vernünftige Ware zeigen. Als er Benita und die andere Frau - Lebia - erreichte, waren diese gerade in ein Gespräch vertieft. Lebia wurde Sorins gewahr und sah mit ihren dunklen Augen wachsam zu ihm auf. Auch Benita hatte ihn mittlerweile bemerkt und unterbrach sich in dem, was sie zu Lebia sagen wollte.
"Gildenmiliz" Sagte Sorin warnend, "Die suchen nach uns."
Lebia stieß einen Fluch aus und wollte sich abwenden, um zu verschwinden, doch Sorin packte sie ebenso wie Benita an der Schulter und zog sie in eine andere Richtung, wobei er einfach nur knurrte, "Hier lang."
"Was zum...?" Wollte Lebia sich beschweren, doch wurde sie im selben Moment der Gruppe von Gildenmilizioneren gewahr, die sich genau dort herumtrieb, wo sie soeben noch hinwollte.
Nachdem Lebia, Benita und Sorin sich eilig, aber zugleich auch möglichst unauffällig durch die Menge zum Rand des Markts gewunden hatten, verschwanden sie in der Gasse, auf die Sorin zuvor Cassian hingewiesen hatte.

Etwas später betraten sie die Taverne zur Flattrigen Möwe durch eine quietschende Tür mit grob aufgemaltem Möwenmotiv darauf. Das Quietschen der Tür diente dazu, den Wirt jedes mal aufmerksam zu machen, wenn jemand die Taverne betrat oder vor allem verließ - etwa um die Zeche zu prellen. Im Inneren der Taverne war es trotz eines geöffneten Abzugs unglaublich stickig. Mehrere Männer und auch eine ältere Frau rauchten hier Pfeife und im Kamin brannte ein großes Feuer. Der Geruch nach Essen und ungewaschenen Leibern rundete die Atmosphäre ab. Irgendwer spielte auf irgendwas Musik oder das, was er dafür hielt. Davon war jedoch kaum etwas zu hören, da Gelächter und Gemurmel der vielen Leute einen ständigen Lärmpegel erzeugte.
Cassian und die anderen waren noch nicht da, würden Sorins Einschätzung nach aber bald eintrudeln, außer Cassian hatte sich wirklich dämlich angestellt. Zielstrebig steuerten Sorin und die beiden Frauen einen der letzten noch leeren, aber natürlich nicht abgeräumten Tisch an. Keiner von den Dreien störte sich an dem Gestöhne, das aus einer Nische etwas weiter links drang. Wer ein Problem mit Sex oder Nutten hatte, dürfte in Tamfeld nicht eine Taverne betreten. Das wurde umso deutlicher, als eine durchaus ansehnliche, junge Frau - die Sorins Vermutung nach ohne Make-Up bei weitem nicht mehr so jung war - an ihren Tisch heran trat, noch bevor Sorin sich zu seinen zwei Begleiterinnen setzen konnte, die bereits saßen, und unverblümt fragte, "Hätten der Herr und die beiden Damen vielleicht Lust es mir gemeinsam zu besorgen?"
Sorin ging gar nicht erst auf die Hure ein und meinte lediglich kurz angebunden zu Lebia und Benita, "Ich hole etwas zu trinken. Behaltet den Eingang im Auge."

Am Tresen zwängte Sorin sich zwischen zwei Männer, die dort standen und schweigsam ihren Rum tranken. Nachdem der etwas beleibte Wirt auf Sorin aufmerksam geworden war, fragte er einfach nur, "Rum oder Bier?"
"Bier. Drei Humpen." Murmelte Sorin und lies drei Münzen in die aufgehaltene Hand des Wirts fallen. Zwei davon waren aus Kupfer, doch die dritte...
Der Wirt lies sich nichts anmerken, als er die Münzen in seiner schrumpligen Hand mit den Wurstfingern kurz musterte, um sie dann in eine Ledertasche an seinem Gürtel fallen zu lassen.
 

Waltikon

The Katsumi Otaku !
Otaku Veteran

Auf dem Weg zur Garnison trafen sie und ihre Begleiter nicht eine Patrouille an. Obwohl sich die Zahl der stationierten altmarcischen Soldaten nur auf circa 40 Mann beschränkte, war es dennoch deren Aufgabe, die Insel ordnungsgemäß zu überwachen. Selbst der Hafen schien offensichtlich nicht im Interesse der Aufsicht zu stehen, was Eleanor bereits missmutig festgestellt hatte. Was um alles in der Welt ging hier vor? Wenn der Garnison etwas zugestoßen wäre, so hätte sie es sicher bereits in Erfahrung gebracht. Nicht umsonst hatte der Rat einige Libertas auf Tamfeld beordert. Deren Berichte garantierten ein untrügliches Wissen über den Zustand dieser Insel.

Nach einem kurzen Marsch durch die verwinkelten Straßen von Tamfeld erreichten Eleanor und ihre zwei Libertas die alte Madara Festung. Nur noch wenig zeugte von der einstmaligen Größe dieser beeindruckenden Festungsanlage. Während der großen Piratenzeit wütete auf Tamfeld ein erbitterter Kampf, aus dem die Piraten siegreich hervorgegangen waren. Dabei hatten sie die Festung mit ihren Kanonen in Grund und Boden geschossen. Auch wenn man nach der neuen Besiedelung von Tamfeld mit ihrem Wiederaufbau begonnen hatte, so hatte man nur zwei Stockwerke sowie den Keller der Ruine vervollständigt, da Tamfeld allmählich an Bedeutung verlor. Die übrig gebliebenen Gerüste und Stücke der alten Festung waren nun von Ranken und Efeu bedeckt, aber auch Tieren boten sie seit einiger Zeit ein Heim. Dieser dramatische Zustand erschreckte Eleanor, zeugte er doch deutlich von der Untätigkeit der Soldaten.

Bereits am Zugang zur Festung, ein Torbogen mit Schlagbaum und Wachhäuschen, stieg ihr die Zornesröte ins Gesicht. In völliger Missachtung aller Vorschriften saß die Wache in ihrem Häuschen, das eigentlich nur als Unterstand bei schlechtem Wetter dienen sollte. Mehr noch, dieser Idiot hielt offensichtlich auch noch ein Mittagsschläfchen!

Am liebsten hätte sie diese Schande in Uniform ob dieser eklatanten Pflichtverletzung auf der Stelle auspeitschen lassen, jedoch zwang sie sich zur Ruhe. Das war erst der Anfang, dessen war sie sich sicher. Und sie wollte keine unnötige Aufmerksamkeit erregen. Dennoch, sie konnte es sich nicht verkneifen, den Mann mit einem kräftigen Tritt gegen das Schienbein aufzuwecken.

„Aua! Na warte…!“ Der Schmerz weckte den Soldaten und ließ wutentbrannt hochfahren, nur um kurz darauf bleich zu werden. Die Worte blieben ihm im Halse stecken, als er einer Frau mit langem, silbernem Haar ins Gesicht blickte, die ihn anlächelte. Ihre roten Augen allerdings blitzen förmlich vor Zorn, und zu allem Übel trug sie auch noch die Uniform eines Libertasoffiziers! „Ich hoffe, sie haben gut geschlafen“, sagte sie mit einem düsteren Unterton zu ihm, „ denn ich fürchte, die nächsten 30 Tage und Nächte werden nicht so angenehm verlaufen.“ Noch immer lächelte sie dabei. „Bleiben sie auf ihrem Posten, ich kenne den Weg.“ Mit diesen Worten lenkte sie ihre Schritte durch das Tor auf jene unscheinbare Tür zu, hinter der sich die Wachstube befand.

Als sie diese betrat, bot sich ihr das befürchtete Bild. Obwohl es auf den ersten Blick durchaus den Anschein von Ordnung erweckte, erkannte ihr geübtes Auge sofort die Nachlässigkeit, die hier herrschte. Die wenigen Männer, die in der Wachstube anwesend waren, machten allesamt einen ungepflegten, disziplinlosen Eindruck. Die Kleidung, die Haltung, alles sprach Bände. Wer ließ hier nur die Zügel so locker?

Einer der Männer hatte sich dazu bequemt, ein Auge auf die Tür zu werfen, die sich soeben geöffnet hatte, und was er sah, ließ ihn aus seinem Stuhl aufschnellen. Er wollte bereits rufen, aber Eleanors Degenspitze an seiner Kehle ließ ihn verstummen.

„Alle antreten lassen, aber leise. Sofort!“ zischte sie durch die zusammengepressten Zähne. Carlos, einer ihre Männer, ein echter Hühne von fast 2 Metern Größe, preschte vor und hieb dem nächstsitzenden mit einem kräftigen Tritt den Sessel unterm Hintern weg, wodurch dieser eine äußerst unsanfte Begegnung mit dem Boden hatte. „Antreten wurde befohlen!“ Blick und Tonfall des Hühnen ließen jeden Widerspruch im Keim ersticken. Dadurch waren endlich auch die anderen auf die Libertas aufmerksam geworden. Sie sprangen erschrocken auf und bildeten wie von Eleanor befohlen eine Linie. Mit einem Wink ihres Degens bedeutete sie dem immer noch sitzenden, ob des Degens an seiner Kehle in Angstschweiß badendem Soldaten, sich zu seinen Kameraden zu begeben, was dieser auch sofort tat. Sie steckte den Degen wieder in seine Scheide.
Missmutig betrachtete Eleanor diese heruntergekommenen Gestalten, die in ihrem Aussehen nur noch vage wie Soldaten wirkten. „Seht euch die Waffen an!“ befahl sie ihren Männern. Diese überprüften auch sogleich die Musketen. Ihre Blicke sprachen Bände: Nicht Einsatzbereit. Wie die ganze Truppe eigentlich, wie Eleanor befand. Sicher, die Uniformen waren zwar sauber, aber alles war so zerknittert und schlampig angelegt. Bei genauerem Hinsehen bemerkte sie bei jedem außerdem Schmutz und Rost in den Vertiefungen der Manschettenknöpfe und Gürtelschnallen. Alles nur Schein, wie alles hier. Sie wischte mit dem Finger über das Geländer, das den Eingang von der offenen Stube abgrenzte: Staub. Sie schüttelte den Kopf und wandte sich wieder den zehn vor ihr angetretenen Männern zu. „Meine Herren,“ begann sie,„ wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, ihren Aufenthalt auf Tamfeld zu begründen, sie haben ihn grade geliefert. Sie sind eine Schande für die Uniform! Ihre Dienstauffassung ist inakzeptabel! Sie werden die nächsten 30 Tage in Disziplinarhaft über ihre Verfehlungen nachdenken können.“

„Sagt mal, was ist denn…?“ Eleanor fuhr herum. Sie blickte in das alle Farbe verlierende Gesicht von Sergio Nervaèz. Er also! Wer hatte diesen Idioten zum Kommandanten gemacht? „Schweigen sie, Nervaèz!“ fuhr sie ihn an und trat auf ihn zu. „Noch niemals zuvor habe ich eine derartige Inkompetenz gesehen!“ giftete sie ihn an. Sie stand vor ihm, ihre roten Augen brannten sich förmlich in seine. Sie hielt ihm ihren vom Staub verschmutzen weißen Handschuh vor die Nase. „Alleine das ist völlig inakzeptabel, auch scheint die Hygiene ziemlich vernachlässigt zu werden. Vom Zustand der Uniformen und Waffen gar nicht zu reden!“ Sie machte eine kurze Pause. „Warum sind keine Wachen am Hafen? Warum marschiert keine Patrouille durch die Straßen? Ich…“

Jetzt erst bemerkte sie diese zerlumpte Gestalt, dieses Mädchen mit der verlaufenen Schminke und der zerrissenen Bluse, die ihren ansehnlichen Busen dürftig zu bedecken versuchte. „Sie…“ Eleanor keuchte, sie rang mit ihrer Beherrschung. „sie gottverdammtes Schwein von einem…“ „Sie irren sich!“ hob Nervaèz abwehrend die Hände. „Sie kam in diesem Zustand her, ich schwöre! Aber ich kann für sie nichts machen, ich wollte-“ „Mich einsperren, weil ich die fünf Kupferstücke nicht bezahlen kann, die man entrichten muss!“ schluchzte das Mädchen los. „Erst werde ich vergewaltigt und beraubt, dann verweigert man mir hier die Hilfe, aber bezahlen soll ich trotzdem!“„Sie lügt“ schrie Nervaèz das Mädchen an. „Sie ist eine dreckige Hure! Sie wurde um ihren Lohn betrogen, das ist alles! Das kommt davon, wenn man alleine hier arbeitet! Sollen wir etwa jetzt schon die Rolle der Zuhälter einnehmen?“ Eingeschüchtert senkte das Mädchen den Kopf und schluchzte leise weiter.

„RUHE!!“ Schrie Eleanor. Sie musste nachdenken. Welch ein Skandal! Die Wache kassiert für ihre Dienste! Sie konnte es nicht begründen, aber sie glaubte dem Mädchen. Aber das alleine war zu wenig, sie müsste Ermittlungen aufnehmen, die Leute befragen, was auf Tamfeld noch schwieriger war als sonst. Und falls sie dann endlich alle notwendigen Beweise hätte, müsste sie eine öffentliche Hinrichtung durchführen. Weder hatte sie die Zeit dafür, noch wollte sie die Armee hier derartig bloßstellen, hier, wo ohnehin nur noch strafversetzte ihren Dienst taten. Also würde sie es diskret regeln.

„Wie auch immer, auch Prostituierte haben ein Anrecht auf Schutz und Hilfe durch die altmarcische Wache.“ sagte sie bestimmend zu Nervaèz. Lächelnd ging sie auf das Mädchen zu. „Meine Liebe, das muss ein Missverständnis sein.“ sagte sie freundlich. „Ich bin sicher, der Kommandant wollte ihnen 5 Kupferstücke leihen. Und selbstverständlich wird es der altmarcischen Wache auf Tamfeld eine Ehre sein, ihnen bei der Suche nach den Tätern zu helfen, nicht wahr, Nervaèz?“ Sie hatte sich zu ihm umgedreht und sah ihn mit einem Blick an, der ihn schlucken ließ. „Selbstverständlich, Madame.“ „Einer der Männer soll eines seiner sauberen Hemden bringen, damit sie wenigstens ihre Blöße bedecken kann!“ rief sie in die Stube hinaus. Auch diesem Befehl wurde sofort Folge geleistet. Sie wandte sich wieder freundlich lächelnd dem Mädchen zu. „Aber der Kommandant hat recht, als allein arbeitende Prostituierte ist es auf Tamfeld zu gefährlich, sie sollten sich einem Bordell anschließen. Ich empfehle jenes von Rosario, ich denke, dort sind sie am besten aufgehoben.“ Sie ging in die Stube und erteilte den Wachen ihre Befehle. „Ihr werdet sie begleiten. Findet die Kerle und sorgt dafür, dass sie ihre Entlohnung erhält, sowie eine Entschädigung für ihre zerrissenen Kleider. Und dann bringt sie zu Rosario, sofern sie das wünscht!“

Nachdem vier Mann mit dem Mädchen abgezogen waren, wandte sie sich Nervaèz zu: „Eigentlich müsste ich sie auf der Stelle hinrichten lassen, aber einen solchen Skandal können wir nicht gebrauchen. Also, ich werde bald wieder hier sein und ich erwarte, dass bis dahin alle Missstände beseitigt sind!“ „Ja, Madame!“ „Und ich warne sie, Nervaèz! Wenn sie glauben, schlimmer als Tamfeld kanns nicht werden, so irren sie sich!“ Und an die versammelte Mannschaft gerichtet fuhr sie fort: „Jeder Mann in dieser Garnison hat 30 Tage Ausgangssperre, das bedeutet, nach Dienst besteht striktes Ausgeh- und Alkoholverbot. Des Weiteren wir ob der eklatanten Pflichtverletzungen ein Monatssold einbehalten. Nach Dienst sowie an den freien Tagen ist außerdem Ordnungsdienst angesagt, das bedeutet Reinigungsdienst ebenso wie Instandhaltungsarbeiten. Und, wie ich vorhin schon sagte, über sie alle wurden 30 Tage Disziplinarhaft verhängt.“ Sie wandte sich wieder an Nervaèz. „Sie sind mir voll für alles verantwortlich! Mein Bericht an den Rat wird von dem abhängen, was ich bei meiner Rückkehr hier vorfinde. Nutzen sie diese letzte Chance!“ „J-Ja Madame!“ stotterte dieser. „Gut! Wir gehen, Männer!“ Sie machte auf dem Absatz kehrt und verließ mit ihrer Eskorte die Wachstube. Nachdem sie das Tor passiert hatte - die Wache stand jetzt ordentlich auf ihrem Posten und präsentierte das Gewehr, als sie vorbei ging - beschloss sie, ihre Schritte noch über den Markt zu lenken. Sie wollte sehen, wie sich die Piraten verhielten…

Sorry, besser wirds nicht...
 
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J-Nought

4ever Jack
Zwei weitere Humpen Bier auf den schmierigen Tisch, der aus einem einfachen Fass und einer Holplatte bestand, stellend, so dass das der weiße, flockige Schaum überschwappte und weitere nasse Flecken, die in dem matten Kerzenschein schimmerten, verteilte, setzte sich der beleibte, doch muskulöse Mann auf seinen vorhin verlassenen Hocker und schob sich zum Tisch heran. Er schenkte seinem Gegenüber ein breites Grinsen, das ein paar vergoldete Zähne entblöste, dann kratzte er seinen linken, tätowierten Oberarm und grunzte zufrieden. Die Luft war schwer und muffig. Man konnte beinahe den Geruch von schmutzigen, verschwitzten Leibern, die sich in dieser Taverne aufhielten, schmecken. Gelangweilte Huren in schäbigen Kleidern spielten mit ihren Haar, darauf wartend von einem Freier angesprochen zu werden, mit dem anschließend sie eines der im ersten Stock liegenden Zimmer aufsuchen würden. Der grobe Mann mit den ungeschlachtenen Gesichtszügen bemerkte den Blick seines Gastes und schüttelte den Kopf.
„Werter Herr, das ist Tamfeld. Hier holt man sich eher ein unangenehmes Jucken, als ein befriedigendes Vergnügen.“
In ihrer Nähe leuchtete für einen kurzen Moment das Gesicht eines ergrauten Kopfgeldjägers auf, nachdem dieser sein Streichholz erzündet hatte und nun den Tabak seiner schlichten Pfeife mit geschickten Atemzügen zum Glühen brachte. Sein linkes Auge war unter einer ledernen Klappe verdeckt und eine tiefe Narbe gab den Grund für den Gebrauch dieses Stückes an. Ihre Blicke begegneten sich. Das wenige Licht, was die Kerzen in diesem fensterlosen Raum spendeten, ließ ihn dennoch die harten Züge des Mannes erkennen. Der berühmte, sechste Sinn hatte das Starren aufgedeckt, doch der Auftragsmörder pustete nur eine bläuliche Rauchschwade, die sich mit der stickigen Luft vermischte, aus und wendete seinen Kopf wieder zu seinem angebrochenen Krug.
„Torrez, der Kopfgeldjäger“, murmelte der Grobe und setzte seinen vernarbten Ellenbogen auf der Holzplatte ab, „Dieser Haufen beherrscht Tamfeld. Derjenige gehört aber zu den Freischaffenden, doch Einige von denen können den hochnäsigen Gilder locker die Stirn bieten. Er ist einer von diesen. Jeden Morgen kommt er rein, raucht seine Pfeife, trinkt ein Bier und verlässt den Schuppen am Abend. Kein Gilder, der es wagte ihn herauszufordern, hat den Kampf überlebt. Torrez hält sich meistens aus Kämpfen raus, aber wenn ihm jemand ans Leder will, dann ist Sense. Der Kerl hat eine lange Geschichte hinter sich. Eines von den wenigen Relikten Tamfelds, die die Zeit überdauert haben und nun mit Tamfeld untergehen werden“, er schüttelte den Kopf und nahm einen tiefen Schluck von seinem Bier, „Zurück zu unserem vorherigen Gespräch...“
Sein Gegenüber nickte ernst.
„Es wird auf alle Fälle nicht einfach werden“, er wischte sich den Schaum vom Mund, „Besonders die gute Libertas-Hure wird schwer zu überzeugen sein.“
„Damit werde ich schon fertig. Immerhin habe ich es auch geschafft sie nach Tamfeld zu leiten.“
Mael Aarksson lehnte sich zurück bis sein Rücken die Wand berührte und verschränkte seine Arme.
„Im Gegensatz zu Torrez und ihnen, Kapitän Aarksson, besitze ich noch beide Augen und sehe die Gefahr auf die sie zusteuern. Konzentrieren Sie sich lieber darauf.“
„Brutus, das es nicht leicht wird, habe ich mir von Anfang an gedacht. Ich muss diese Person sehen, sonst würden nicht die vielen Goldstücke in deiner Tasche liegen.“
„Eine kostenlose Info für sie, Kapitän“, sein Gesicht näherte sich Maels, „Neben ihrer gesuchten Person bin auf einen mir unbekannten Mann gestoßen. Hier auf Tamfeld, nach meiner Rückkehr. Der Mann, der sich Emil nannte, hatte sich persönlich an mich gewendet. Seine Kleidung und seine Aussprache deutete auf einen Altmarcer hin, einen Matrosen. Er sagte, dass er unbedingt zum altmarcischen Rat musste, da Informationen über Tabin hatte.“
Nach diesen Worten drückte sich Mael von der Wand und lehnte sich zu Brutus.
„Vielleicht war der Mann übergeschnappt“, sagte Brutus und zuckte mit den Schultern, „Und doch enthielt das, was er von sich gab, offenbar mehr Wahrheit als man zu glauben vermochte. Ich kenne den schmalen Grat von Wahrheit und Lüge, Kapitän. Ich habe mich zu lange damit beschäftigt, als dass ich die Dinge nicht unterscheiden könnte.“
Mael fixierte den 40 jährigen Mann mit seinem verbliebenem Auge, um eine Lüge zu finden. Allerdings schien Brutus die Wahrheit zu sagen.
„Was hat er Ihnen erzählt?“, fragte Mael und nippte an seinem Bier. Brutus begann die Lautstärke seiner Stimme zu senken.
„Tabin hat mächtige Verbündete“, flüsterte er.
„Venzia.“
Brutus schüttelte den Kopf.
„Jenseits des Nebels“, sagte er, „Ich habe noch nie von diesem Volk gehört, aber was ich aus seinen wirren Sätzen heraushören konnte, gefiel mir nicht. Ich werde ihnen vor ihrer Abreise Bücher zukommen lassen, die ich dazu gefunden habe.“
„In Ordnung. Was ist aus diesem Emil geworden?“
„Er ist verschwunden. Ich besuchte ihn, um ihm das Schiff nach Altmarc zu nennen, aber seine Behausung fand ich leer vor. Selbst in Tamfeld war nichts von ihm zu sehen, geschweige denn zu hören.“
Mael kratzte in Gedanken versunken mit seinen beringten Finger seinen gepflegten, lilafarbenen Bart.
„Mehr wissen sie nicht?“
„Leider nein, der Kerl war nur für einen kurzen Moment bei mir. Fühlte sich verfolgt. Nun weiß ich auch warum.“
„Gut, ich werde auf mein Schiff zurückkehren und erwarte ihre Bücher.“
Brutus lächelte breit und verabschiedete sich herzlich. Sich von seinem Hocker stemmend, schritt er zum Ausgang und stieß auf seinem Weg mit einer dunkelhäutigen Frau, die einer kleinen Gruppe in die Taverne gefolgt war, zusammen. Sich entschuldigend, schob er sich an ihr und einem braunhaarigen Sackträger vorbei zum Ausgang und verließ die stickige Taverne „Zur flattrigen Möwe“. Unterdessen bestellte Mael noch einen Krug Bier von der dürren, kränklich wirkenden Kellnerin und führte mit nachdenklichem Blick den Krugrand zu seinen Lippen.

Der Beitrag sollte eig etwas länger werden, aber ich wollte nicht zu viel vorweg nehmen. Mael ist in der Taverne, in der ihr euch ebenfalls befindet. Allerdings ist er verkleidet und in einer dunklen Ecke. Ihr könnt darauf eingehen, aber erkennen, dürft ihr ihn nicht. Nur erahnen, wenn ihr versteht, was ich meine ^^

Mit der Münze in der fleischigen Hand stapfte der Wirt in das Lager, nachdem er einer seiner Mädchen befohlen hatte, für einen Moment seinen Platz einzunehmen. Er hatte nicht die geringste Lust, dass irgendein Spaßvogel den Hahn seiner Fässer aufdrehte und er sich nur unnötig aufregen musste. Darauf konnte er ruhig verzichten. Im Lagerraum angekommen, huschte eine Ratte, aufgeschreckt durch die plötzlich geöffnete Tür, zwischen zwei Kisten hindurch und verbarg sich vor dem grimmig schauenden Wirt. Der glattrasierte Schädel glänzte im Schein der Öllampe, als er diese entfacht hatte und durch das von Staub und Spinnenweben bedeckte Lager leuchtete. Er hustete heftig auf und wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht, denn der unvorsichtige Zusammenstoß mit einer Kiste hatte Staub auf ihn herabregnen lassen. Verärgert grunzend kramte er ein Tuch aus seiner fleckigen Hose hervor und hielt sich den Fetzen über Nase und Mund. Nach einiger Zeit fand er das gesuchte Stück, das sorgsam in ein Tuch eingewickelt worden war. Dieser Edelmann hatte ihm einen guten Preis für die Lagerung der Stücke gezahlt und die Münze in seiner Hand würde sicherlich noch mehr Geld einbringen. Mit einem Schnaufen hob er das Tuch mit seinem Inhalt vom Boden auf, dann verließ er Staub ausspuckend die dunkle Kammer.
Hilda, die seinen Posten übernommen hatte, bediente grad einen Gast und der Wirt musste mit seinen kleinen Augen ein wenig blinzeln, bis er den Weißhaarigen ausmachen konnte. Dieser stand immer noch an der Theke und starrte gedankenverloren in seinen Krug. Einige der Gäste beobachteten die kleine unbekannte Gruppe argwöhnisch und tuschelten miteinander. Grimmig schnaufte der Wirt auf. Es roch ihm nach Ärger. Ein metallisches Geräusch vermischte sich in die laute Kulisse der Taverne, als der Wirt das Tuch vor den Weißhaarigen ablegte.
„Da hast du es, Weißhaar.“
„Danke, mein Herr. Haben Sie es geöffnet?“
„Nein, meine Neugier wird bei einer gewissen Summe ausgebrannt", er machte eine Pause, "Ich habe so eine Summe erhalten.“
Der Weißhaarige nickte dankend.
„Und jetzt verschwindet“, sagte der Wirt entschlossen und begegnete den Augen seines Gegenübers.

Sodala... Sorin hat sein Paket erhalten und ihr befindet euch in dem Wirtshaus. Ihr seid nicht sehr willkommen und die Gäste beäugen euch schon misstrauisch. Mit den Händen an den Waffen etc.

Ist etwas kürzer geworden als ihr vll denkt, aber der Rest wird für später aufgespart, da ich nicht zu viel vorwegnehmen will. Außerdem will ich hakuryu etwas zuspielen. Sie soll sich bitte bei mir melden, sobald sie es gelesen hat!
 
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| Nami |

DON'T FUCKING STARE AT ME
VIP

Als die Blondine den Stand verließ, tropfte die vergossene Suppe ihre Kleidung herunter. Verärgert über den Vorfall mit dem Piratenpack wischte sie sich den Staub von ihren Schultern, die Leute, die an ihr vorbeiliefen, sahen ihr mit schrägem Blick nach, drehten dann jedoch schnell ihre Häupter wider weg, als Bonny sie direkt ansah. "Tze, ehlendes Pack. Was wollen die überhaupt hier? Aber der Kahn ist sicher ne Menge Gold wert" die Jägerin bekam einen gierigen Ausdruck in den Augen. So wie sie weiterschritt, stachen plötzlich zwei weitere Gestalten aus der Masse heraus, die langsam auf die Jägerin zuschritten. Die Menge wich ihnen aus. Die Blondine erkannte sofort das Symbol der Gilde, als Fasim ein großgewachsener, dunkler Mann mit seiner Stimme zu ihr sprach, die einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. Selbst bei Bonny jagte ihr diese Gestalt einen Schauer über den Rücken. Die Blonidne hasste diese beiden Gestalten. Nicht nur, das sie beide einen wesentlich, längeren Lebenslauf in der Gilde hatten nein zu dem waren diese Nichtznutze nur Faulänzer, die in der Ecke herumlungerten aus ihrer Sicht. Arto welcher wesentlich lockerer war, verschwand kurz. Nach wenigen Augenblicken tauchte er mit einer fettigen Ratte, die auf einem Spieß steckte wieder auf. Laut schmatzend, verkündete dieser, wie lecker dies Fleisch des Tieres doch sei. Bonny hielt ihre Handfläche vor ihren Lippen, um ein würgendes Geräusch zu unterdrücken und winkte Arto ab. Fasim verdrehte die Augen. "Wie oft hab ich dir gesagt, sprich nicht mit vollem Mund. Bring ihm doch endlch mal Manieren bei, Fasim!" fauchte die Blondine den Jäger an und stapfte sichtlich wütend davon.

Arto sah ihr nur belustigt hinterher. Während Fasim nur einen Seufzer ausstieß und dem Blondschopf folgte. Bonny hatte keine Zeit sich umzuziehen, was ihren Ärger nur noch verstärkte. Die drei schritten die engen Gassen, Tamefelds entlang. Bei jedem Schritt den sie setzten, wichen ihnen die Leute aus, da sie sofort das Symbol der Gilde erkannten. Als sie die belebten Straßen verließen und auf eine Seitenstraße auswichen, sah man die umherlungernden Gestalten, der Abschaum des einst so prächtigen Landes. Ein kleines, Häufchen Ehlend, ein junger Knabe schritt auf Bonny zu und hielt seine Handflächen auf, um der Bitte nach etwas zu Essen. Die Wut der Jägerin war in dem Moment größer, als ihr Mitgefühl, wobei man nur von Mitgefühl sprechen konnte, wenn Bonny betrunken war. Die Blondine holte mit der flachen Hand aus und verpasste dem Knaben eine schallende Ohrfeige "geh mir aus dem Weg. Schließ dich entweder den Gilden an oder verrecke!" die kleine Gestalt nahm Abstand von Bonny und hielt sich die schmerzende Wange. Arto murmelte irgendwas in sich hinein, woraufhin die Blondine sich umdrehte und diesem einen giftigen Blick zuwarf.

Es vergingen einige Minuten, ehe die drei das Hauptqartier der Gilde erreichten. Ein großes, uraltes Haus was von den restlichen Häusern die auf Tamefeld standen, herausstach. Sie schritten zum Haupteingang. Zwei bewaffnete Männer öffneten ihnen die schweren Türen und ließen sie herein. Der Eingang war wie immer reich geschmückt. Von Innen sah es wesentlich einladener aus, als von Außen. Ein Kronleuchter baumelte von der Decke, aus den steinernden Wänden ragten die lodernden Fackeln heraus, die ihnen den Weg zu der Treppe weisten. Stufe um Stufe nahm die Jägerin jeden Schritt. Unter der schweren Last ächzte das Holz. Als die Gruppe endlich den Korridor erreichte, brachten Fasim und Arto die Jägerin zu einem der Räume. "Kommt ihr nicht mit?" beide verneinten diese Aussage. Bonny klopfte zweimal gegen die schwere Holztür, welche knarrend sich zur Seite schob. Sie betrat einen spärlich, beleuchtetes Zimmer, welches geschmackvoll eingerichtet war. Ein prasselndes Kaminfeuer unterbrach die erdrückende Stille. In der Mitte des Zimmers stand ein edler Holztisch auf dem drei kristallerne Gläser aufgestellt waren, sowie eine Kleinigkeit zu Essen vorbereitet worden war. Das Fenster nur einen Spalt breit geöffnet, ließ es eine kühle Briese herein. Nach dem Bonny ihren Blick durch das Zimmer gleiten ließ, fiel dieser auf drei Gestalten, die ihr Gesicht hinter einer Robe verdeckt hatten. Die Autorität, die von ihnen Ausging ließ sie jedes Mal auf's Neue unbehaglich werden. "Setz dich" Bonny nickte nur kurz und nahm auf einem weichen Ledersessel platz. Die Blondine schlug ihre Beine übereinander, die Arme fanden Halt an den bequemen Lehnen.

"Einen Schluck?" fragte eine der Gestalten, Bonny zögerte etwas. Bedankte sich jedoch und setzte das Glas an ihren Lippen an. Sie wagte es nicht, das Gesicht zu verziehen, da sie mit diesem Gebräu nicht viel anfangen konnte. Jedoch wäre es unhöflich gewesen, das Angebot des Oberhauptes einfach auszuschlagen. Nachdem einige Sekunden verstrichen, erhob die Blondine vorsichtig ihre Stimme "warum habt ihr mich zu euch gerufen, wehrte Exzellenzen?" die drei Gestalten sahen aneinander an. Einer von ihnen öffnete eine Schublade unter dem Tisch und holte eine Akte heraus. Diese wurde über den Tisch geschoben. Bonny nahm dieses entgegen. Sie öffnete es. Ihre Augen blitzten kurzzeitig auf. Schnell las sich die Jägerin, die darin befindenen Daten durch. "Das Schiff ist heute Morgen in den Hafen eingelaufen, du solltest es gesehen haben" die Jägerin nicktr nur kurz und sah sich das Bild ganz genau an. Sie war sich sicher die Person beim Verlassen des Kahns gesehen zu haben. "Diese Person auf dem Schiff muss unbedingt im Sultanat von Khemri getötet werden. Nicht früher und nicht später." Bonny sah kurz ihre Gegenüber fragend an "ganz recht. Dazu wirst du Teil der Mannschaft", ehe weitere Details besprochen wurden.
 

Captain Hero

Puppetmaster
VIP
"Und jetzt verschwindet" schnaufte der Wirt, doch die Worte erreichten Sorin nicht wirklich, da sein Blick auf dem Stoffbündel vor ihm auf dem Tresen ruhte. Er lies seine Fingerspitzen über das Paket wandern. Er ahnte bereits, was sich darin befand und als er nun über den schmutzigen Stoff strich, wurde seine Ahnung zur Gewissheit.
Wer hätte gedacht, dass er auf diesem Wege zu Sorin zurück kehren würde? Er machte sich eine geistige Notiz, daran zu denken, der geheimnisvollen Frau den Gefallen zu erwidern, sollte er sie wiedertreffen - wovon er stark ausging.
Das Paket und die bestellten Humpen Bier an sich nehmend, wanderte Sorin durch die stinkende Kaschemme zurück an den Tisch seiner Begleiter, wo er die Krüge stumm absetzte und sich auf einem der freien Stühle niederließ, ohne das Paket, das nun auf seinem Schoss lag, aus dem festen Griff seiner linken Hand zu entlassen.
Wenig begeistert von dessen Inhalt nippte Sorin an dem Krug in seiner Hand und lies den Blick über den Raum wandern. Cassian war noch immer nicht mit den anderen aufgetaucht und Sorin hegte so langsam die Befürchtung, dass es Komplikationen gab. Wenn dem jedoch so war, dann mussten Cassian und die anderen - nun, wenn man an die Kompetenz der anderen dachte, dann nur Cassian - mit der Sache alleine fertig werden.
Da es zur Zeit sonst nichts für ihn zu tun gab, beschäftigte Sorin sich weiter damit, unauffällig die anderen Gäste der Taverne zu begutachten.

Ooc.: Pffffffff... Keine Ahnung, was ich sonst noch schreiben soll, mach mal jemand anders weiter...
 

hakuryu

blauer Drache
Otaku Veteran
Cassian sah Sorin über den Markt laufen und schloß zu ihm auf. Das Gesicht seines Gegenüber nahm einen verbissenen Ausdruck an als dieser in die Richting des Heilers sah. "Was?" Mit einem Nicken lenkte der Weißhaarige dessen Blick hinter Cas. Scharf sog er die Luft ein. "Gildenmiliz"
"Genau" Bestätigte Sorin. "Ich fürchte, die sind wegen uns hier."
"Verziehen wir uns!" In diesem Punkte einmal der selben Meinung wie Sorin.
"Schnapp dir Pummel und die anderen Pfeifen. Ich hol Benita. Die Gasse dort im Süden entlang, gibt es eine Taverne mit dem Namen 'Flattrige Möwe'. Dort treffen wir uns."
"Einverstanden."

Sorin verschwand mit eiligen Schritten und Cassian machte sich dran seine anderen Gruppenmitglieder einzusammeln. Pummel war schnell zu finden. Er hatte sich irgentwas gebratenes geholt, was sich nicht mehr wirklich identifizieren ließ. 'Will nicht wissen was das mal war.'
"Pummel beweg deinen Arsch wir müssen los"
"Halts Maul! Ich esse. Oder bist du blind?"
"Nein, aber du anscheinend. Dreh dich mal um und du weiß warum wir "los" müssen. Also bring deinen fetten Arsch in Bewegung" Langsam verlor er die Geduld. Aber hier wäre es nicht gut seiner Wut freien Lauf zu lassen.
Pummel sah ihn mehr als zweifelnd an und drehte dann doch den Kopf ein Stück in die angegebene Richtung. "Da ist doch nic... Okay. Wir machen die Biege."
Die Gruppe hatte bedenklich aufgeholt und steuerte fast genau auf sie zu. 'Noch suchen sie und wissen nicht wo genau wir sind. Konnte sich Benita nicht ein mal zurückhalten? Na ja was will man von der schon erwarten.'
Kaneck und Ragetti standen bei einem Sachenstand und bezahlten. Ragetti hatte deutlich weniger in der Hand als sein Kumpel. Dieser hatte gleich eine ganze Garnitur angezogen und hatte, in dem er die alten Klamotten verscherbelt hatte, sogar den Preis für seine neuen Sachen noch drücken können. Cassain hatte es genauso gemacht.
"Jungs laßt uns verschwinden."
"Ich brauch noch Waffen."
"Dazu haben wir jetzt keine Zeit. Ragetti beeil dich mit umziehen."
"Verdammt hetz nicht so. Wir haben Zeit ohne Ende."
"Eben nicht. Sonst hätte ich euch nicht angesprochen."
Verwirrt sahen die Beiden den Heiler an. Pummel sagte nur ganz leise Miliz und schon hatten beide in Windeseile ihre sieben Sachen beisammen und machten sich durch mehrere Nebengassen davon. Leider machten sie dadurch auf sich Aufmerksam. Cassians Begleiter sahen sich ständig und auffällig um. Zudem trug Pummel immer noch die Kluft die auf dem Schiff zu beginn ihrer Reisen ausgeteilt worden waren. 'Mußte er sich unbedingt was zu fressen kaufen? Was Vernünftiges zum anziehen wäre besser gewesen.' Cas übernahm die Führung und führte sie mehrfach im Kreis um die Gildenmiliz von ihrer Spur abzubringen.

"Hier waren wir jetzt schon zum dritten mal. Weißt du überhaubt was du tust?"
"Ja weiß ich. Und jetzt weiter."
"Du führst uns nur im Kreis und in Achten. Du bist völlig planlos."
"Ragetti, tust du nur so oder hast du wirlkich Stroh im Schädel? Ich versuch die Miliz gerade von unserer Spur abzulenken. Jetzt geschnallt?"
"Maul mich nicht an!"
'Na toll. Ich bin wirklich nur von Idioten umgeben.' "Dann mach hinne, verdammt!" Cas hatte ihn fast angebrüllt. Kopfschüttelnd drehte er sich um und ging auf kleinen Umwegen zur Taverne.
Beim Eintreten wurde sie mehr als unfreundlich gemustert. 'Na toll. Das ist ja hier fast schlimmer als der Kerkern in dem ich die letzten Jahre verbracht habe.' Der Wirt starrte Cassian an als hätte er einen Geist gesehen. Am Tresen saß noch ein Mann der nicht einmal den Kopf erhoben hatte als die kleine Gruppe eintrat. Die Haltung des Mannes kam ihn leicht vertraut vor. 'Aarksson? Nee so verrückt ist der mit Sicherheit nicht. Was wollte er auch hier in dieser Kaschemme.' "Cas! Hier." Lebias Stimme ließ ihn seinen Blick von dem Mann abwenden und zu einem der dunkelsten Winkel huschen. Ein Nicken in ihre Richtung und er bestellte bein Wirt vier Bier.
"Für mich ne Buddel Rum." Pummel mußte mal wieder aus der Reihe tanzen.
"Er bleibt beim Bier."
"Was denn nu?"
"Rum!"
"Bier!"
Der fette Pirat fuhr mit einem mordlüsternen Blick zu Cassaian herum. "Ich. Nehme. Rum!"
"Nein! Er nimmt NUR ein Bier. Wir haben andere Probleme als deine Trunksucht zu befriedigen. Endweder Bier oder du wirst sehn wie du deine Verletzungen versorgen kannst. Ich werde dir dann nicht helfen."
Der Heiler wurde unsanft am Kragen gepackt und ein kleines Stück vom Boden gehoben. Augenblicklich war ein Scheppern zu hören und Pummel hatte eine blanke Dolchklinge an der Kehle.
"Laß ihn runter oder du wirst nie wieder die Gelegenheit dazu haben auch nur an Rum zu denken." Lebias Stimme war schneidend.
Reglos sah Cas dem Mann vor sich in die Augen. Blanke, gerade noch gezügelte, Wut spiegelte sich in seinen Augen und veranlaßte Pummel den Heiler wieder abzu setzen.
"Gibts hier Probleme?" Alles hatte gespannt gewartet ob doch noch Blut fließen würde. Gerade als er sich seinen Humpen Bier nahm ging die Tür auf und die Gildenmiliz stand im Raum. 'Auch das noch.' Augenverdrehend verzog sich Cassian zusammen mit Lebia in die dunkle Ecke zu Sorin und Benita. Im Geiste überschlug Cassian ihre Chancen. Kämpfen stand gar nicht zur Debatte, dazu waren sie zu wenige und nicht gut genug bewaffnet.
"Sorin. Kommt man hier noch woanders raus, als durch diese Tür dort?"
"Soweit ich weiß noch durch die Küche. Aber ich bezweifle das wir an dem Wirt und den Beiden dort vorbeikommen"
Mit dem Kopf deutet er auf den Mann am Tresen und einem er aus falkenartigen Augen alles beobachtete was in der Schankstube los war. Cassian hatte sich von Anfang an beobachtet gefühlt seit er diese Kaschemme betreten hatte.
"Flucht wird dann wohl auch nichts." Ein Nicken von Sorin, Lebia und Benita bestätigten das auch ihre Gedanken in die selbe Richtung gegangen waren.
"Wir suchen eine Frau mit Augenklappe. Sie soll hier rein sein. Weiter haben wir verdächtige Männer beobachtet die seit langem gesucht werden."
Wütend funkelte Cas Benita an und seine Lippen formten ein Vielen Dank auch! Füstend beschwerte er sich wie die auf Tamfeld nur so Rückständig sein konnten. Die meisten waren die letzten 2-3 Jahre in den Kerkern gewesen und er hatte geglaubt das alle Kopfgeldjäger das wußten. 'Anscheinend nicht. Dachte die Nachricht ist überall rum als sie die Großen Piraten geköpft hatten.'
Der Mann am Tresen sah auf als die Miliz die Taverne betrat. Der Andere meinte bloß das er bestimmt keinen Gesuchten in diesen Laden lassen würde. Überrascht sahen sich die Piraten an. Wer ist der Kerl? Nur Schulterzucken bei den Anderen in der Gruppe auf Cas lautlose Frage.
"Torrez. Was machst du hier?"
"Rauchen und Trinken wie du siehst. Hau ab du störst."
'Torrez? Scheiße das ist DER Bluthund unter den Kopfgeldjägern. Und er vergißt nie ein Gesicht. Wenn er jagt bekommt er einen immer, früher oder später. Dachte eigentlich das er uns mal erwischt.' Cassian war ihm bereits zwei mal entwischt und auch das nur knapp.
"Du warst sein Monaten nicht bei der Gilde. Deine Anteile stehen noch aus."
"Leck mich und verzieh dich. Lackaffen wie du haben mir nichts zu sagen. Nur der Boss darf das und DU bist das nicht. Also raus bevor ich dir meinen Humpen in den Arsch schieb."
 

Shishiza

Sehr brave Fee^^
Teammitglied
Mod


Benita war einfach nur beschäftigt, sich mit Lebia sich zu unterhalten. Als Sorin wieder auf sie zutraf und sie mit sich zerrte. Als sie allerdings die Männer sah, ging sie sehr schnell mit. Sie wollte nicht noch mal in ein Gefängnis. Endlich kamen sie bei dieser Taverne an und traten ein. Stickige und vor allem verrauchte, versiffte, nach Essen riechende Luft kam ihnen sofort entgegen. Alle drei gingen an einen Tisch, der zwar leer war aber nicht abgeräumt war. Benita sah sich sofort wachsam um und schaute, das auch niemand ihnen nach gelaufen war. Sorin holte ihnen was zu trinken.
Mit dem Bier in der Hand schaute sich Benita argwöhnisch um. Sie spürte, das sie, als Fremde nicht ganz wirklich willkommen war. Aber ihr Streit war noch nicht so bekannt, das die Leute deshalb so argwöhnisch sind. Dann kamen die anderen in die Stube und die Stimmung wurde noch etwas schlimmer. Nervös, an den Lippen kauend schaut sie immer wieder alle Leute an. Selbst jetzt, wusste selbst Benita, das der Streit vorhin nicht wirklich gut war. Aber sie konnte sich nicht einfach immer wieder zurück halten, deshalb war ja sie auch immer wieder an die anderen geraten.

Cassian, der gerade sein Bier holte, ging durch den Raum, als die Tür aufging. Jetzt gab es Ärger, das wusste Benita. Auch Lebia schnaufte kurz durch. Jetzt war jeder Streit von jeden von ihnen vergessen. Jetzt mussten sie eine Möglichkeit finden, aus dieser Taverne unbeschadet zu verlassen. Benita schaute sich noch genauer in der Kneipe um. Irgendwo musste doch eine Möglichkeiten geben, außer der Küche, die sicher versperrt war, wie sie aus dieser Lage zu kommen, ohne sich zu kloppen. Leider war das eine vergebene Hoffnung. Mit starren Blick schaute sie nach vorne, und bewegte kaum sichtbar ihre Hand, um blitzschnell, wenn es darauf ankommt, die Waffen ziehen zu können. Auch Lebia und die anderen machten sich bereit. Benita schaute noch mal zu Cassian, Sorin und den anderen und wusste, einen anderen Weg gab es nicht...


Würde meinen Post noch verlängern, brauche mehr Infos, ich würde gerne die Schlägerrei gerne anfangen.
 
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J-Nought

4ever Jack
Die bunten Glasfragmente des Fensters färbten das einstrahlende Sonnenlicht, welches sich auf seinem Gesicht abzeichnete und ihn unablässig blendete. Die Lider, die nicht nur wegen der Schmerzen sich immer wieder schlossen, versuchten die sensiblen Augen zu schützen. Selbst als er seinen Kopf davon abzuwenden begann, konnte er dem Licht nicht entgehen und nur die fremde Gestalt, die mit bedächtigen Schritten einen Kreis um ihn zog, verdeckte für kurze Augenblicke die Strahlen der Sonne. Brutus vermied so gut es ging die Schmerzen, die in seinem Leib tobten, zu unterdrücken, so dass es ihm den Schweiss ins Gesicht trieb. Schwer schnaufend, konzentrierte er sich auf die tiefe, weibliche Stimme, deren seltsamen Akzent er bisher noch nicht hatte herausfinden können.
„Du bist ein Suchender“, sagte sie, während ihr hölzerner Stab, auf dessen Spitze ein Schrumpfkopf befestigt war, in einem regelmäßigem Rhythmus zu ihren Schritten auf den Boden klopfte, „Brutus, der Suchende.“
Ihre dunkle, kastanienbraune Haut, die immer wieder in die Schatten des Raumes eintauchte, um dann aus diesen wieder herauszuschälen, glänzte leicht, wenn sie in Berührung mit dem Sonnenlicht kam. Ihre Kleidung, die nur Teile des kräftigen, athletischen Körpers bedeckte, wirkte ebenso fremd auf Brutus wie ihr Akzent. Den Rücken verhüllte ein graues Fell, das offenbar von einem Wolf stammen musste und auf ihren Schultern lag die rabenschwarze Haut eines Reptils. Der Rest ihres spärliches Gewands bestand aus dunklen Stoffen, die durch grobe Lederriemen gehalten wurden. Ihre Beine steckten in hohen, engen Lederstiefeln, deren schmutzige Sohlen über den Holzboden kratzten.
Plötzlich stellte sich die Frau zwischen ihm und das Licht, um ihn daraufhin mit ihren goldenen Augen, die sich wie die Sonne in die Seinen brannte, anzustarren.
„Deine Suche trieb dich zu weit. Zu tief in die Geheimnisse, die sie für dich bleiben sollten“, sie beugte sich ein wenig vor, „Und für deinen Auftraggeber.“
Brutus schluckte schwer. Er konnte die jetzige Situation nicht begreifen. Kaum war in sein Arbeitszimmer geschritten, tauchte diese Frau aus dem Nichts auf und brach ihm ohne seine Haut auch nur anzufassen jeden Knochen in seinen Gliedmaßen. Es war ihm nur noch möglich seinen Kopf zu bewegen, auch wenn die Schmerzen ihm fast den Verstand zu rauben schienen. Brutus war schon immer hart im Nehmen gewesen, also würde er nicht schlapp machen. Nicht, wenn es um Mael ging.
Offensichtlich konnte sie durch seine Augen in die Gedanken von Brutus blicken, als sie wieder diese kleine Puppe, welche an ihrem Gürtel baumelte, hervorholte. Ungewöhnlicherweise glich diese primitive Puppe auf eine grobe Art und Weise, dass es Brutus überraschte. Sie schien mit seinem Körper in Kontakt zu stehen, denn sobald sie dessen kurzen weiche Arme hob, so folgte auch Seine dieser Bewegung. Mit dieser Puppe hatte sie in auch außer Kraft gesetzt und ihn, den grobschlächtigen Brutus, in eine kümmerliche, wehrlose Gestalt verwandelt, die wie ein Käfer hilflos auf dem Rücken lag.
„Suchender“, sagte sie, „Wo sind die Schriften, die deine neugierigen Hände gesammelt haben?“
Obwohl Brutus mittlerweile das Atmen schwer fiel, konnte er eine Antwort stammeln.
„Ich habe sie nicht.“
Er sah keinen Grund in einer Lüge. Sie konnte scheinbar seine Gedanken lesen und hatte ihn für jede Schwindel leiden lassen.
„Wo sind sie?“, fauchte ihre tiefe Stimme, während sich ihre mandelförmigen Augen zu Schlitzen verengten.
„Nicht mehr hier.“
Brutus gönnte sich ein Grinsen. Die Wahrscheinlichkeit lebend aus dieser Sache rauszukommen, hatte er mittlerweile aufgegeben. Er wusste, dass dieser Tag irgendwann kommen würde, doch nicht in der Form einer dunkelhäutigen Fremden.
„Ich spüre, dass du mir ihren Ort nicht nennen wirst“, sprach sie in einem ruhigen Ton und richtete sich zu ihrer vollen Größe auf.
Eine lange Nadel aus einer ihrer Gürteltaschen holend, fixierte sie mit dieser die Brust der Puppe. Dort, wo das Herz lag. Sein Herz.
„Suchender“, sagte sie in einer Stimme, die Brutus Blut in seinen Adern gefrieren ließ, „Deine Reise hat ein Ende gefunden.“
 

Waltikon

The Katsumi Otaku !
Otaku Veteran

Schon von weitem vernahm sie den für Marktplätze so typischen Lärm, drangen die Rufe der Händler an ihr Ohr, die ihre Ware anpriesen. Und als sie den Marktplatz erreichte, bot er auch das typische Bild von eng zusammen stehenden Marktständen und dichtgedrängten Menschenmassen. Auch wurde wild gestikulierend und lautstark um Preise gefeilscht. Der Markt war einer der wenigen Orte, an dem der Niedergang am wenigsten zu bemerken war.

Als sie mit ihrer Eskorte den Marktplatz erreichte und von den ersten Händlern bemerkt wurde, schien es ihr, als würde der Lärmpegel nachlassen. Einige der Händler versuchten, ihre Ware vor ihren Blicken zu verbergen. Sie musste schmunzeln. Es war offensichtlich, dass es Diebesgut war, aber sie war ja nicht hier, um Hehler zu jagen. Im Gegenteil, sie war sogar davon überzeugt, dass ohne Sie Tamfeld nur noch schneller untergehen würde.
Was sie auf dem Markt nicht erblickte, waren die Piraten. Wo waren sie? Sollten sie etwa schon aufs Schiff zurückgekehrt sein? Nein, so eilig hatten sie es sicher nicht, sie war sich sicher, dass sie den Landgang bis zur letzten Minute auskosten würden. Und es gab ja noch andere Orte als den Markt. Ohne Zweifel würde es einige der Männer in die örtlichen Bordelle gezogen haben, oder in die Kneipen.
Irgendwie konnte sie nicht glauben, dass alles so Ereignislos abgelaufen sein sollte. Und siehe da, kurz darauf, als sie an einer Suppenküche vorbeikam, hörte sie, wie sich die Leute über eine Schlägerei sprachen, die erst kurz zuvor zugetragen hatte. Als sie auf die Leute zuging, verstummten diese sofort, doch ein paar Münzen lockerten ihre Zungen. So erfuhr sie von der Schlägerei vor dem Kräuterladen ebenso wie von der Auseinandersetzung, die Benita mit einer Kopfgeldjägerin hatte.
Nachdem Eleanor weiterbohrte, erfuhr sie schließlich noch, dass die Piraten in eine Taverne gegangen waren, und dass die Gildenwache ebenfalls schon dorthin unterwegs war.

„Los, beeilen wir uns!“ trieb sie sich und ihre Männer zur Eile an. Schlimmstenfalls war die Gildenwache noch nicht über ihre Übereinkunft mit den Gildenobersten informiert, oder die Piraten würden glauben, sich verteidigen zu müssen, jedenfalls war es eine gefährliche Situation. Sie konnte es nicht riskieren, hier in Tamfeld bereits die ersten Verluste zu erleiden, gerade wenn es DIESE Piraten betraf. Schließlich erreichten sie die Taverne, die ihr genannt worden war.

Dein Auftritt, Haku ^^
 
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hakuryu

blauer Drache
Otaku Veteran
Auch wenn sich Torrez gerade mit dem Boss der Militz angelegt hatte standen die Chancen schlecht für die Piraten. Jeder einzelne hatte bereits eine individuelle Haltung eingenommen die ein schnelles Losschlagen erlaubte. Der Einzige der die ganze Situation nicht wirklich begriff, war Pummel. 'Ich frag mich echt was die bewogen hat gerade den mitznehmen.' Innerlich schüttelte er nur den Kopf. Hinter seinem Rücken steckte Lebia ihm einen Dolch zu. Ein fast unmerkliches Nicken reichte bei den Beiden. Torrez und der Kerl von der Militz brüllten sich mitlerweile an. Langsam und unauffällig schlich die ganze Gruppe in Richtung Eingang. Sorin schnappte Pummel am Kragen und schleifte ihn mit.
"Verdammt! Hör auf an mir rumzuzerren!"
Mit einem Schlag hatten die Piraten die ganze Aufmerksamkeit der Kneipenbesucher.
"Wie kann man nur so bescheuert sein!" Cassian holte aus und verpaßte Pummel so einen Kinnhacken, das der wie ein Stein umfiel.
"Also ich trag den jetzt nicht zurück zum Schiff." Sorin sah unbeteiligt zu Pummel runter.
"Ich auch nicht. Soll er doch sehen wie er zurückkommt. So einen Schwachmaten kann doch keiner brauchen." Nur mühsam behielt Cas seine Wut im Zaum. Lebia sah das und zog ihn ein paar Schritte zur Seite.
"Idioten." Benita schüttelte nur den Kopf, mitlerweile in Erwartung eines Kampfes bereits mit zwei Messer in den Händen.
"Das sind die Gesuchten! Schnappt sie euch!"
"Nein das sind sie nicht! Wenn es sie wären, glaubst du das sie sich zusammentun würden? Old Shear und Sculls? Nie im Leben! Also denk nach."
Zweifelnd sah der Militztyp Torrez an. Und Pummel regte sich wieder. Diel letzten Worte hatte er gehört.
"Old Shear? Von den kommst du? Kein Wunder das dich der Scull nicht leiden kann."
Torrez schlug sich die Hand an die Stirn genau wie einer der anderen Gäste an einem anderen Tisch. Benita, Sorin, Lebia und Cassian traten Pummel synchron in den Unterleib, was diesen bewußtlos zusammen sacken ließ.
"Nehmt sie fest!" 'Na toll. Ich hoffe eine der Harpyen frißt den Typen, wenn wir hier rauskommen sollten.'


Die Tür schwang mit einem Krachen an die Wand auf. So sehr er auch die Libertas haßte, jetzt war er froh Sànchez zu sehen.
"Was geht hier vor?"
"Wir nehmen Piraten fest."
"Nein das tun sie nicht. Diese Leute da gehören zur regulären Besatzung eines Schiffes."
"Bestimmt nicht. Das sind Piraten. Die gehören hinter Gitter. Besonders diese Vier dort."
Damit zeigte er auf Benita, Lebia, Sorin und Cassian. Diese machten nur unbeteiligte Gesichter die keine Regung erkennen ließen.
"Doch das tun sie!" Sànchez wurde langsam ungehalten. "Sie dienen auf demselben Schiff mit dem ich selbst unterwegs bin. Wenn Sie ein Problem damit haben, dann wenden sie sich an den Gildenoberen." Sie drehte sich zu der Piratengruppe um die immer noch in leichter Kampfstellung verharrte. "Die Sonne geht bald unter. Kehren Sie unverzüglich aufs Schiff zurück!" Eine Zornesfalte hatte sich in die Stirn der Libertasoffizierin gegraben.
Wortlos verließen die Piraten die Taverne. Nach einigem hin und her war klar das die Libertas Pummel nicht tragen würden. Weder Sorin noch Cas machten Anstalten den Mann mitnehmen zu wollen, genausowenig wie die beiden Frauen. Erst ein scharfer Hinweis von Sànchez und der Androhung einer Strafe, ließ die beide Männer sich je einen Stiefel schnappen und Pummel hinter sich her zu Schiff schleifen. Cassian hätte den Typen am liebsten in den nächsten Abgrund verfrachtet aber leider war es ihm verboten worden auch nur eines seiner Gruppenmitglieder zu verlieren. Die fehlenden von Benita und Lebia warteten schon am Schiff auf die Beiden.

Cas begab sich direkt in die Krankenstation und lieferte wortlos seine Einkäufe ab. 'Hoffe Antonio hat dem Smutje die Rezepte und Kräuter gegeben, sonst wird das Ganze nicht wirklich was.' Wieder auf Deck, widmete er sich sogleich seinem Gewehr. Teil für Teil nahm er sorgfältig auseinander und begann mit der Reinigung der Teile. Lebia kam kurz vorbei und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Ein leicht sardonisches Lächeln umspielte die Lippen des Heilers und seine Laune war gleich um einiges besser.

der zweite typ der sich die hand an die stirn schlägt ist der kapitän ^^
hier noch was das gerade cassians inneres besonders gut beschreibt. leider nicht die beste quali aber immer noch gut zu verstehen.
[video=youtube;r9gPnu3nNFs]http://www.youtube.com/watch?v=r9gPnu3nNFs[/video]
 
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