[RPG] Der Schwur der Sieben [Kapitel 1 Aufbruch]

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Moridin

The evil Mastermind
Noch vor der Tür drückte sie die Schultern durch und setzte eine strenge Miene auf. Ihr neuer Kapitän sollte ja nicht denken das sie gebrochen wurden. Als sie das Zimmer eben jener respekts Person betrat war sie die pure Arroganz. Er nahm eine genauso strenge Miene an als er sich als Mael Aarksson vorstellte. Sie bemerkte schon bei den ersten Worten das dieser Mann kein Neuling war und über ein hohes Maß an Erfahrung besaß. Jetzt stellte sie sich ebenfalls als Lebia Semirhage vor und natürlich vergaß sie ihre Zugehörigkeit zu den Skulls nicht genauso wenig lies sie ihre Position als Entermeisterin nicht aus. Damit hatte sie den Kapitän anscheint beeindruckt. Es war ungewöhnlich das ausgerechnet eine Frau die Position des Entermeisters besetzte. Das interesse des Käpaitäns war kurz abgelenkt anscheint durch seine Katze was sie dazu veranlasste selbst eine Frage zu stellen.
Wann bekommen wir eigentlich bessere Kleidung? In diesen Klamotten kann man weder richtig Arbeiten, geschweige den Kämpfen.
Die Frage ging in einer Gegenfrage, nach ihren Zusatzqualifikation auf.
Wahrheitsgemäß beantwortete sie das sie sich auch mit erster Hilfe und einigen Kräutern aus kannte.
Sie war gespannt was für einen Posten sie bekommen sollte zeigte dies aber nicht. Schließlich wollte sie nicht wie ein ungeduldiges Mädchen aussehen.
 
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Gemischte Gefühle waren mit Eleanor, als sie die Schlägerei kurz beobachtete. Einerseits war es eine gute Gelegenheit das sich dieser Abschaum selbst entsorgt, andererseits konnte sie nicht Tatenlos daneben stehen. Sie war eine Libertas Offizierin mit Rang und Stolz, der Ehre halber durfte sie schon nicht einfach nur zusehen. Ihr Blick verharrte kurz auf Cassian und wechselte dann zu ihren Soldaten.
"Bringt sie auseinander!"
"Jawohl, Ma'am"
Dann drehte sie sich zu den Männern um, denen es anscheinend Spaß bereitete sich zu Prügeln und schrie so laut sie konnte.
"AUFHÖREN!", ihr Stimmte erreichte selbst den letzten Mann auf dem Schiff, doch kehrte keine Ruhe ein. Sie wurde ignoriert. "Na Wartet"
Die Soldaten gingen dazwischen, einer fing sich einen guten gesetzten Schlag in die Magengegend ein und konterte diesen. Dann kam Eleanor, sie ging auf den größeren der beiden Schläger zu, Samuel. Ein gezielter tritt von hinten, mitten in die Kniekehlen, ließ den riesen zu Boden sacken. Das schleifen der Klinge an der Scheide hallte in Samuels Ohren, als Eleanor ihren Degen zog und ihm diesen an die Kehle hielt. "WENN ICH SAGE AUFHÖREN, DANN HABT IHR NICHT EINFACH WEITER ZU MACHEN!", schrie sie ihn voll in die Ohren. Wut stieg in ihr empor und ihr Blick war finster und tödlich. Ismael wurde in der Zwischenzeit von den anderen beiden Soldaten festgehalten und kassierte von dem einen Libertassoldaten einen guten Triff in die Seite.
Ruhe kehrte in die Masse, welche sich wie eine Traube um das Geschehen gelegt hatte und Eleanor sah zu Cassian.
"Ihr Drei!", sie ließ ihren Blick von Cassian über Samuel zu Ismael schweifen. "Ihr Drei, bekommt nur eine halbe Portion Essen" Dann sah sie zum Koch, welcher ihr zustimmend zu nickte. Diese Strafe war sichtlich schlimmer als die Schläge, wenn man bedachte das die Piraten im Gefängniss teilweise hungerten.
Sie ließ Samuel wieder los und steckte ihren Degen zurück. Mit einer Handbewegung signalisierte sie ihren zwei Soldaten, ihr zu folgen. Als sie einige Meter von der Masse entfernt waren drehte sie sich zu ihren Männern um, "Gute Arbeit". Erleichterte Gesichter präsentierten sie ihrer Offizierin und gaben nur ein kurzes: "Danke, Ma'am" von sich, als sie wieder auf ihren Posten gingen.

Gerade als Jose, ihr Adjutant, ihr entgegen kam, hielt sie ihn an der Schulter fest. "Jose, sei so Nett und bring mir bitte mein Essen in mein Quartier"
"Jawohl, Mrs. Sánchez"
Sie lief die Stufen hinab und sah sich kurz um, keiner sah sie gerade. Dann hielt sie sich am Kopf fest. Ihre Höhenangst kam durch, länger konnte sie es nicht mehr verbegen. Als sie mit den Wachen vorher sprach und diese zusammen Pfiff, stand sie zuweit am Rand. Ohne das sie es wollte glitt ihr Blick in die Tiefe. "Wie ich das hasse", murmelte sie vor sich hin und ging dann zu ihrem Quartier.
 
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hakuryu

blauer Drache
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Eleanora schritt suverän ein. Sie stellte sich direkt zwischen die Kontrahenten. Brüllend erstickte sie die Gegenwehr von Samuel im Keim. Was für eine Leistung, gerade bei dem Idioten. Ismael hatte den Tritt nicht verdient, schon allein weil er sich nicht zur Wehr setzte. Die Umstehenden waren schlagartig ruhig, als sie bemerkten, das die Libertasoffizierin es mehr als ernst meinte. Ihr Drei! Ihr Drei bekommt nur die halbe Portion Essen. Ismaels Augen wurden groß bei diesem Befehl und er murrte das er dann gleich von Bord springen könne, wenn das so weiter ging. Den Blick, den er dann Samuel zuwarf, ohne das dieser es mitbekam, war haßerfüllt und eindeutig mordlüstern. Cassian seufzte nur ergeben. Warum nu ich auch? Der Idiot hat angefangen und ich lasse mich nicht von so einem drängen. Auf der anderen Seite auch wieder gut. Nach einer Woche muß sich mein Magen erst wieder an Mahlzeiten gewöhnen. Will mir das ja nicht zweimal durch den Kopf gehen lassen. Er bekam nicht mit das er das laut gesagt hatte. Erst der nachdenkliche Blick von Ismael machte ihm das bewußt. Eine Woche ohne Essen? Wie kannst du da noch stehen? Einfach nur Übung. Nahrungsmangel verzögert die Heilung und erhöht dadurch die Qualen der Folter. Hab als Kind lange genug hungern müssen. Man gewöhnt sich dran. Schlimmer wäre Wasserentzug. Als er endlich seine Schüssel in den Händen hielt, began er langsam und sehr sorgfälltig in kleinen Happen zu essen. Sein Magen revoltierte im ersten Moment und er mußte sich beherrschen das ganze nicht wieder von sich zu geben. Ismael der das ganze beobachtete tat es ihm gleich. Samuel hingegen schlang das Ganze so schnell hinunter, das er fertig war noch bevor Cassian überhaubt anfangen konnte zu essen. Nun hing er über der Rehling und gab seine halbe Portion wieder von sich. Cas quitierte das ganze mit einem verachtenen Lächeln.
 

J-Nought

4ever Jack


„Schach.“
Die vernarbte Hand des Mannes rieb nachdenklich das behaarte Kinn, während die Frau sich mit einem süffisanten Lächeln in dem mit altmarcischen Schnitzereien versehenen Holzstuhl zurücklehnte und auf den Zug ihres Gegners wartete. Mael schien überrascht, dass das Spiel so schnell verlaufen war. Doch die Verwunderung lag auf dem Schach, welches er nicht hatte vorhersehen können. Sein letztes Spiel lag schon einige Zeit zurück, aber so miserabel, wie er sich jetzt anstellte, war er in seinen Erinnerungen nicht gewesen. Obwohl Mael immer noch nachtragend wegen der Streitdiskussion gewesen war, so verblasste diese Abneigung bei dem Spiel. Die Tatsache, dass sie sich nicht dumm anstellte, beeindruckte ihn außerdem.
„Sie stellen sich äußerst geschickt an, Offizier“, sagte er nach einiger Zeit gewissenhaftem Nachdenken und holte seinen König aus dem Schach. Sein Zug hatte offensichtlich wieder ihre Aufmerksamkeit angezogen. Sie beugte sich zu dem Brett hinunter und fast beiläufig fiel Maels Blick auf ihre vollen Busen. Glücklicherweise befand sich dieser in einer Höhe zwischen seinen Augen und dem Brett, so dass sich der Kapitän in Sicherheit wog.
„Achten Sie auf das Spiel, Kapitän. Sie haben mich bisher noch nicht Schach setzen können“, sagte sie ernst und änderte die Position ihres letzten verbliebenen Läufers, ohne ihn dabei anzusehen.
Mael wollte auf dieses Kommentar reagieren, entschied sich aber schließlich zu schweigen.
„Sie könnte auch etwas anderes gemeint haben“, dachte er und blickte wieder auf das schwarzweiß karierte Brett. Es war ein schönes Schachspiel, die auf einen begabten Holzschnitzer hindeutete, soweit Mael das beurteilen konnte. Die Verzierungen um das mittige Karo und elegant geformten Figuren gefielen ihm sehr gut. Nach seinem nächsten Zug hatte er mehr Zeit, so dass Mael über die vergangenen Stunden nachdachte.
Das letzte Gespräch mit der Piratin Lebia Semirage hatte ihm einen weiblichen Anführer von Entermanövern eingebracht, was er auch ausnutzen würde. Seine Befehle waren klar und deutlich gewesen: Sie sollte trainieren, um wieder bereit für mögliche Kämpfe zu sein. Auch ihr gab er die Erlaubnis, das Waffenlager frei zu gebrauchen. Sobald sie wieder einigermaßen in Übung war, sollte sie sich bei ihm melden. Er hoffte, dass sie sich noch als nützlich erweisen würde, nach der langen Zeit im Gefängnis. Wer weiß, welche seelischen und körperlichen Wunden sie erlitten hatte.
Ein Blick aus dem Fenster sagte ihm, dass bald die Dämmerung eintreten würde. Sobald er das Schachspiel hinter sich hatte, würde er befehlen die Mehrheit aufwecken zu lassen. Obwohl sie sich noch in altmarcischen Luftgebieten befanden, so konnte man sich dennoch nie ganz sicher sein. Mael mochte keine Überraschungen und vor allem keine von der schlechten Sorte.
Eleanor machte ihren nächsten Zug, der Mael wieder zwang sich auf das Spiel zu konzentrieren. Es war ein kniffliger Zug von ihr und Mael bohrte in seinem Kopf nach einer Lösung, um ein ihn betreffendes Schachmatt abzuwenden. Das Verlieren war nicht unbedingt seine Stärke, wohl aber das Gewinnen. Während seine Augen das Brett auf und ab wanderten, verloren sich seine Gedanken an einen der Gefangenen. Der weißhaarige Mann, der Eidos erwähnt hatte, ging ihm nicht aus dem Kopf. Es interessierte ihn, wie ein Mann, der einst unter altmarcischer Flagge gesegelt war, plötzlich auf die schiefe Bahn geraten konnte. Sobald das Spiel beendet war, würde er auch diesen Mann zu sich rufen und sicherstellen, dass er mit ihm allein sein würde. Obwohl Eleanor Sánchez durchaus ein reizvoller Anblick war, so wollte er dennoch ohne ihre Anwesenheit in die Vergangenheit eintauchen.
Nachdem Mael seinen Zug beendet hatte, verschränkte er die Arme und wartete gespannt auf Eleanors Reaktion.


Als die Piratin Lebia in das erste Unterdeck kam, entdeckte sie eine kleine Menschentraube um zwei Männer, die offensichtlich das Interesse einiger Gefangener und Matrosen auf sich gezogen hatten. Sie hatte der Waffenkammer einen Besuch abgestattet, um sich kurz darauf eine Mahlzeit zu holen. Mit dieser in der Hand war sie schließlich zum Unterdeck runtergestiegen. Da sie ihr Essen verspeisen wollte, entschied sie sich, dass ein wenig Unterhaltung nicht schaden würde.
Als sie es sich auf einem Holzfass gemütlich gemacht hatte, lauschte sie aufmerksam dem Gerede vor ihr. Sie konnte auch Cassian, der in seiner Hängematte lag und den Kopf auf einem Arm aufgestützt zuhörte, und Benita, die in einer anderen Hängematte sitzend eine Katze auf ihrem Schoß streichelte, sehen. Beide schienen ebenfalls so interessiert wie die restliche Ansammlung von Menschen zu sein. Mit dem Löffel im Mund spitzte sie ihre Ohren für das Gerede des altmarcischen Matrosen.
„Ihr kennt Tabin nicht. Der Mann ist nicht ohne Grund an der Seite von dem großen Bernhoff gestanden“, der bärtige Mann klopfte sich an die Stirn, „Der Kerl hatte auch was in der Birne. Vielleicht haben einige von euch Piraten schon gegen ihn gefochten, auch wenn er selbst den Zweikampf gemieden hatte.“
Als Bestätigung seiner Worte nickten vereinzelt Piraten.
„Das Schlimme ist also nur seine Mannschaft, da ihm sehr gute Männer mitgegeben wurden.“
„Und warum?“, fragte einer der Piraten.
„Das“, sagte der Mann, „Das weiß keiner so genau. Irgendeine Mission oder so etwas ähnliches.“
„Was ist nun so schlimm an seiner Mannschaft?“
„Die Befehlshaber.“
Ein vernarbter Pirat mit einer Augenklappe verschränkte die Arme und nickte zustimmend. Aus seinem kaum mit Zähnen gefüllten Mund kamen Namen, die ernst und verbittert ausgesprochen wurden.
„Edward und Robert Flint.“
Die Namen zeigten offensichtlich Wirkung bei einigen der versammelten Piraten, so dass ihre Gesichtszüge hart und die Lippen aneinander gepresst wurden. Man konnte bei genauerem Studieren ihre auftauchenden Erinnerungen, die für jene Piraten unangenehm zu sein schienen, an diese beiden Männer an ihres Miemenspiels erkennen.
Ein weißhaariger Mann, der auf dem Holz am Boden saß und von den Soldaten als Sorin Memnach bezeichnet worden war, merkte bei den genannten Namen auf.
„DIE Flint-Brüder?“, fragte er emotionslos und doch interessiert in den Raum.
„Genau diese Zwei“, grummelte der vernarbte Pirat, „Jene, die gerne Andenken hinterlassen.“
Es wurde still und plötzlich ergaben die Narben an dem Piraten eine ganz andere Sicht. Lebia hatte unbewusst aufgehört zu essen. Mit dem Löffel in der Hand wartete sie darauf, dass jemand auf diese Wendung reagieren würde. Es war der altmarcische Matrose, der wieder zu reden begonnen hatte.
„Die Flint-Brüder sind harte Kerle, aber wie auch Tabin zweispaltige Helden. Mutige Kämpfer, aber grausam gegen ihre Feinde. Ich hoffe, dass wir diese Mission friedlich beenden werden. Ein Mensch will seine Helden bewundern... nicht bekämpfen.“
 
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Shishiza

Sehr brave Fee^^
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Nach dem Essen saß sie auf ihre Schlafplatz und streichelte die Katze, die auch auf dem Schiff war. Sie hörte den anderen zu, wie sie über diese Mission, die anscheinend mit ihnen statt finden sollte, redete. Nebenbei sah sie, wie auch die Letzte, die zu dem Kapitän gerufen wurde, Lebia, wieder zu ihnen gestoßen ist. Sie hatte ihre Waffen schon aus der Kammer geholt. Sie hörte weiterhin den andern zu. Plötzlich fielen die Namen: „Edward und Robert Flint.“ Die Namen sagten sogar ihr was. Sie hatte von denen schon so einiges gehört. Leider aber nie gesehen. Es gab viele Gerüchte und Legenden, die sich um die ranken, aber gesehen hat sie so gut wie keiner. Benita wusste einfach nicht, ob sie wahr war oder nicht.

Die Katze sprang irgendwann von ihrem schönen Platz auf und Benita wollte endlich ihre Waffen haben. Sie stand auf, und ging zur Waffenkammer, die sie sich erfragt hatte und holte sich ihre Dolche und Wurfmesser ab. Dann fragte sie die Mannschaftsleute um einen Platz, wo sie trainieren konnte und fing an, ihre Fähigkeiten aufzufrischen. Dabei war sie nur leider nicht ganz so konzentriert, wie sie eigentlich sein sollte, weil sie dem Gespräch auf Deck noch mehr abhörte. Doch dann war sie mitten im üben und vergaß alles anderer um sie herum. Sie fühlte sich endlich wie sich selber, weil sie endlich ihr Können wieder zeigen konnte und auch wieder so langsam in das Gefühl rein kam, die Messer und Dolche richtig zu fühlen. Allerdings merkte sie trotzdem, das die Zeit im Gefängnis nicht ganz so gut war, denn sie traf nicht immer ins Schwarze und übte dadurch immer verbissener.....
 

Captain Hero

Puppetmaster
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Sorin beäugte den Mann beiläufig, bevor er seinen Blick ziellos schweifen lies. Der einäugige Mann sah nicht im Entferntesten danach aus, als ob er glauben würde, die Jagd nach einem außer Kontrolle geratenen Seefahrer wie Tabin könne friedlich verlaufen. Allerdings war Sorins Interesse für diese Dinge zurzeit eher nebensächlich. Seine Gedanken lagen im Moment auf einen anderen Ort, eine andere Zeit gerichtet.

Die Letzte Träne stampfte gewaltig im Kampf gegen die titanischen Winde, in die sie sich gesetzt hatte, um ihre rasante Geschwindigkeit zu erreichen. Der Hauptstrom, der ihre Segel füllte, war nicht das Problem, doch ein anderer Luftstrom, den sie mit dem Rumpf immer wieder berührte, rammte sie in unregelmäßigen Abständen regelrecht empor. Auf ihrem Deck mussten die Matrosen sich mit allem, was sie hatten, ins Zeug legen, um ihrem eigenem Schiff noch Herr zu werden. Überwacht wurden sie dabei von zwei Gestalten, die achtern beim Steuermann Stellung bezogen hatten und ihre Blicke zurzeit weit voraus auf ein flüchtendes Schiff gerichtet hatten.
"Wir werden sie nicht vor Mitternacht einholen." Merkte Lufei frustriert an, wessen sie und Sorin sich schon seit drei Stunden bewusst waren. "Aber dann sollen die Götter dieser Hure Lorenzo gnädig sein! Ich werde ihm dermaßen den Arsch..." Die Frau mit der ebenholzfarbenen Haut presste ihre Lippen aufeinander, um sich selbst zum Schweigen zu bringen, dabei krallten sie die arbeitsschmutzigen Finger der rechten Hand in das Holz der Reling. Nicht, dass sie ein Problem damit hatte zu Fluchen - ihr Arsenal an Flüchen umfasste deutlich härteres, als dies - doch sie war sich der Anwesenheit Sorins bewusst und wollte sich vor ihm auf keinen Fall eine unnötige Blöße geben. Doch dafür war es vielleicht schon zu spät. Mit einem unmerklichen Zucken der Mundwinkel neigte Sorin seinen Kopf in Lufeis Richtung. "Hure?" Fragte er mit so neutraler Stimme, wie es ihm möglich war. "Ich frage mich seit einer ganzen Weile, wer von euch beiden die Hure ist und wer der Freier. Denkst du, Lorenzo stimmt mit der Einteilung, die du da soeben vorgenommen hast, überein?" Eigentlich eine für Sorins Maßstäbe triviale und fantasielose Beleidigung. Doch Lufei schoss gerade deswegen die Röte in die Wangen ihres hübschen Gesichts, dessen einziger Makel die Narbe einer lange verheilten Schusswunde war. Sie wusste ganz genau, worauf Sorin anspielte. Offenbar erfüllte es sie mit einer ordentlichen Portion Scham, dass er von ihrem und Lorenzos einmaligem Abenteuer Wind bekommen hatte. Wüsste sie, wie nah Sorin den beiden bei der Aktion gewesen war - nämlich keine Armeslänge entfernt unter ihrem Bett mit seinem Diebesgut, einem wertvollem Schlüssel, in der Hand -, würde sie sicherlich noch ganz anders reagieren.

Mittlerweile hatte Lufei sich wieder gefasst. Wie um dies zu unterstreichen fasste sie ihre langen, braunen Haare zusammen und umschlang sie mit einem Stoffband, um sie zu einem Zopf zu zähmen. Ein klares Zeichen dafür, dass sie sich innerlich auf Ärger gefasst machte. "Sehr schön, du weißt es also. Könnten wir unsere Aufmerksamkeit dann wieder auf das anstehende Gefecht richten? Wie gedenkst du anzugreifen?"
"Nun." Antwortete Sorin. "Wir werden sie von oben schneiden und mit einem Abwärtskurs..." - "Vergiss es! Wir werden sie nicht rammen." Lufeis Einspruch war so heftig, dass Sorin tatsächlich schwieg. "Wir sind hier nicht auf deiner verdammten
Splitter, mit der du so gerne feindliche Schiffsrümpfe entzwei rammst. Meine Träne verfügt weder über den gepanzerten Bug, noch über die verstärkten Masten und anderen Modifikationen, denen du dein Schiff unterworfen hast."
Sorin nickte gelassen. Er selbst hätte kein Problem damit die Träne in das feindliche Schiff zu rammen, auch wenn dies einen massiven Verlust an Mannschaft und Material bedeutete. Aber es war nunmal nicht sein Schiff, sondern Lufeis. Also ordnete er seine Taktik neu, bevor er erneut zu sprechen anfing. "In dem Fall werden wir diese Inselgruppe dort vorne überfliegen und auf der anderen Seite parallel zu Lorenzos
Sturmkind hinab stoßen. Wir nehmen sie von oben unter Feuer und entern dann."
Lufei warf Sorin einen aufrecht neugierigen Blick zu, als sie fragte, "Und wie stellst du dir das vor? Wir holen schon jetzt nur langsam auf. Auf der Karte ist kein Luftstrom verzeichnet, der uns rechtzeitig über diese Insel hinweg bringen könnte." Um ihren Worten Gewicht zu verleihen zeigte sie mit dem Zeigefinger auf die Navigationskarte, die links von ihr beim Steuermann auf einem Tisch lag. Sorins Augen folgten dem Fingerzeig. Es stimmte: Die Karte zeigte nicht einmal einen empfohlenen Luftstrom, den man nehmen könnte. Doch Sorin wusste es besser. "Wir nehmen den da." Erklärte er. Sein Finger zeigte dabei auf einen Strom solch geringer Windstärke, dass er gerade mal als Lüftchen durchging. Lufei verstand durchaus, worauf Sorin hinaus wollte, hielt es aber nicht für möglich und schüttelte den Kopf. "Die Karte ist aus diesem Monat."
Auch wenn man versuchte die Luftströme zu kartografieren und es auch bewerkstelligt bekam, so war Wind doch keine Konstante. Immer wieder kam es vor, dass ein bekannter Strom seine Stärke oder sogar Lage änderte. Die einzigen effektiven Mittel dagegen waren ein ständiges Erneuern der Luftkarten sowie der regelmäßige Austausch mit anderen Schiffsbesatzungen. Sorins Worte sagten Lufei daher, dass er Informationen über die Ströme dieser Region hatte, von denen er glaubte, sie seien aktueller als Lufeis immerhin einen Monat jungen Karten, was, gelinde gesagt, unwahrscheinlich war.
Sorin trat an den Kartentisch heran und zeigte erneut an die Stelle des Luftstroms, um dann mit seinem Finger an ihm entlang zu fahren und auf das Datum seiner letzten Erfassung zu zeigen. "Die Erfassung ist drei Monate her. Ich weiß aber, dass dieser Strom zum Winter hin umschlägt. Er wird uns regelrecht über die Insel katapultieren. Vertrau mir."
Bei Sorins letzten Worten stahl sich ein Lächeln auf Lufeis Gesicht. Sie würde Sorin nicht vertrauen und das wusste er selbst nur allzu gut, da dieses Misstrauen auf Gegenseitigkeit beruhte. Allerdings lag es ebenso in seinem, wie in ihrem Interesse, dass sie Lorenzo einholten und ihm diesen verdammten Priester wieder abluchsten. "Also gut. Machen wir es so."
Kaum hatte sie geendet, da erklang ein Ruf vom Ausguck: "Piraten in Sicht! Sie greifen die
Sturmkind an!"

Und so begann eine ganze Verkettung von Ereignissen, an deren Ende Lufeis brutale Vergewaltigung und Ermordung durch den Piratenlord Heroot den Tyrannen und die damit verbundene Rache an Heroot durch Lorenzo und Sorin standen, bei der Lorenzos Sturmkind die drei Geleitschiffe des Tyrannen in Trümmer schoss, während Sorins Splitter sich mit einem vernichtenden Rammangriff dessen Flaggschiff vornahm. Am Ende starb nicht nur der Tyrann, sondern auch jeder seiner 800 Untergebenen.

"Memnach?" Die Stimme brachte Sorin mit einem Ruck aus seinen Gedanken zurück. Er richtete seinen Blick auf den Störenfried, eine von den Schiffswachen des Kapitäns. Mit einem "Ja?", dass nur von mäßigem Interesse zeugte, signalisierte Sorin, dass er zuhörte. Der Schiffswache war Sorins Interesse herzlich egal und sie bellte der Mann nur knapp, "Du sollst deinen Hintern zum Kapitän schieben und dich melden. Aber mach langsam, er ist noch im Gespräch."
Nickend richtete Sorin sich auf. Das reichte der Wache wohl als Bestätigung dafür, dass seine Worte verstanden waren, denn sie verschwand sogleich wieder. Ohne Eile, aber auch nicht trödelnd begab Sorin sich auf den Weg zur Kapitänskajüte. Er war sich sicher, dieses Gespräch würde interessanter verlaufen, als das letzte.
 

hakuryu

blauer Drache
Otaku Veteran
Cassian lag in seiner Hängematte und hing seinen Gedanken nach. Einige andere unterhielten sich über die Mission und als plötzlich Stille herschte, mußte er überlegen was gerade gesagt wurde. 'Flint-Brüder? Wer soll das denn sein? Die sind ziehmlich viel rumgekommen, wenn so viele die kennen. Aber so schlimm können die nicht sein, wenn ich die nicht kenne.' Da er weiter kein Interesse hatte, verließ er das Unterdeck und machte sich auf den Weg nach oben. Dort angekommen sah er Benita beim üben. Ein geringschätziges Lächeln glitt über sein Gesicht. Um sich keinen ihrer Dolche einzufangen, fais sie ihn bemerken sollte, suchte er sich einen Platz im Bug des Schiffes. Das Gesicht im Wind und der Sonne zugewand, genoß er einfach die frische Luft.

"Cassian sieh zu das du das Feld bestellst bekommst. Die Steine müssen immernoch aus den Boden!"
"Ja Vater." Der neunjährige schlacksige Junge sah sich das winzige, mit viel zu großen Steinen übersähten, Feld an. Er wußte das er das nicht allein bewältigen konnte. Leider war seine Schwester viel zu klein um mithelfen zu können. Nebenbei mußte er noch auf sie aufpassen. Seine großen Brüder waren bereits aus dem Haus und die Mutter hatte die Geburt seiner Schwester nicht überlebt. Für Lin war er die einzige Bezugsperson die sie hatte. Der Vater war tageweise in der nächsten Stadt um als Tagelöhner etwas Geld zu verdienen. Seine Sucht nacht berauschenden Rauch ließ, außer einen kleinen Rest, alles Geld wieder in der Versenkung verschwinden. Cas hatte gehofft mit Lin in den Wäldern spielen zu können. Sie jagte gern nicht vorhandene Feen, wurde von Drachen entführt und dann von ihrem Prinzen wieder gerettet.
" 'Sian wann können wir in den Wald?"
"Leider wird das noch dauern Lin. Ich muß erst die Steine hier runter bekommen." Lin schnappte sich einen der ganz kleinen Steine und schichtete sie bei den anderen auf. Sie wollte helfen und Cassian wuschelte ihr die strupsigen blonden Haare. Die geschwister grinsten sich an und machten sich dann nach einem halben Tag davon in die Wälder. Nur die Steine die zu schwer waren, um von zwei Kindern umgeschichtet werden zu können, befanden sich noch auf ihrem Feld. Unbeschwert genossen sie den restlichen Tag. Einer der Letzten den sie gemeinsam verbringen sollten.


Ein whemütiges Lächeln glitt über das Gesicht des Mannes. Er hätte zu gern gewußt was aus Lin geworden ist. Ob auch sie verkauft wurde, wie er kurz nach seinem zehnten Geburtstag.

Der Mann vor ihm stellte sich mit Antonio vor. Diesen kannte er noch nicht. Ein Rest von Hoffnung regte sich in dem dreizehnjährigen. Antonio sah ihn warmherzig mit einem Lächeln an. 'Ob er mich hier raus läßt?' Zu seinem Erstaunen ließ er ihn wirklich aus seiner Zelle. Was danach geschah, war schlimmer als alle Experimente davor. Sie hatten fast alles an ihm ausprobiert. Immer war es schmerzhaft gewesen, ihm wurde schlecht, oder er war lange Zeit krank geworden. Das hier war schlimmer. Auf dem Tisch neben seinen auf dem er festgeschnallt wurde, lag ein Mädchen. Sie war nicht älter als sechs. Panisch riß sie an den Fixierbändern die sie auf dem Tisch hielten. Antonio und Zecke setzten bei beiden Kindern jeweils eine der giftigen Nattern an den Hals und ließen sie zubeißen. Der Schrei des Mädchens ging selbst durch den Knebel. Immerhalb von Sekunden war sie blau angelaufen. Sie erstickte qualvoll. Er hingegen lag mit unbeschreiblichen Schmerzen und Krämpfen auf seinem Tisch. "Gut, es ist tötlich." Zecke befreite die Tote und warf sie zu den anderen. Schwach zu erkennen lag ein ganzer Haufen von Leichen in einer der Ecke. Cassian wußte das. Auch das es nicht nur Kinder sondern zumeist Erwachsene waren denen diese Gifte verabreicht wurden. Diesmal war es anders. Sie hatten es nicht gespritzt sondern direkt vom Tier injizieren lassen. Er kannte das Gift bereits. Drei mal hatten sie eine höher werdende Dosis an ihm ausprobiert. "Nachtnattern sind das tötlichste was wir haben und was wir kennen. Alle sind innerhalbvon Minuten verreckt. Warum er nicht?" Antonio hatte ein gefährliches glitzern in den Augen als er Cassian ansah.

Haß brannte in ihm auf, als er daran dachte. Sich mit genau dem schlimmsten und sadistischen seiner Peiniger auf dem selben Schiff zu befinden, brachte ihn regelrecht zum kochen. Es war nicht das einzige eigentlich tötliche Gift was er an ihm probierte. Und das schlimmste war es auch nicht gewesen. 'Ich krieg ihn noch. Er wird für das bezahlen was er mir und den anderen Kindern antat.'

"Kapitän! Wir werden verfolgt!"
"Wie meinst du das Cas?"
"Dort hinten, achtern ist ein Schiff. Ungefähr zwei Meilen weit weg und in den Wolken unter uns."
"Das nenn ich Augen Rev."Die rauchige Stimme der Frau klang sanft.
"Talia."
Er küßte seine Frau und sah sich nach den Zwillingen um. Trish und Angelus hampelten mal wieder in den Wanten rum.
"Cas hohl deine Quälgeister da runter. Sie stehen den Anderen im Weg."
"Aye Kapitän. Ang, Trish kommt runter." Die beiden sprangen nur höher hinauf und er war gezwungen hinterher zu klettern. Eine kleine Verfolgungsjagt entspann sich zwischen den Kindern und dem hochgewachsenen Mann anfang Dreizig. Eines der neueren Mitglidern der Crew machte seiner Unmut luft, indem er Trish einen Stoß versetzte, der das Kind auf das Deck fallen ließ. Schneller als er gucken konnte hatte er Cassians Faust nicht nur im Gesicht. Als der Mann ebenfals aufs Dech stürzte, sprang Cas hinterher bearbeitet ihn weiter. Talia muße einschreiten. Diese Ausraster waren selten geworden seit er Vater war, aber ganz waren sie nie verschwunden gewesen. "Hör auf. Trish hat sich das Bein aufgeschlagen und Ang sieht dir grad zu." Mit einem eisigen Blick auf den Mann zu seine Füßen, ließ er ihn liegen und versorgte seine Tochter. Angelus sah ihn groß an und kam dann auf seinen Rücken gehobst.
"Danke Papa. Der mag uns nicht und knufft Trish immer wieder."
"Keine Sorge. Das wird er nie wieder machen."
"Kein Gift innerhalb der Manschaft Cas!"
"Er hat es verdient und mein Gewehr ist mir dazu zu schade, Kapitän."


"Ryu! Der Schiffsarzt will dich sehn. " Aus seinen Gedanken gerissen, sah er den Überbringer der Nachricht finster an, erhob sich langsam und machte sich, voller Groll auf Antonio, auf den Weg.
 
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Moridin

The evil Mastermind
Sie kam gerade aus der Waffenkammer und war froh darüber endlich wieder ihre zwei Entermesser in der Hand zu halten. Diese kurzen aber breiten Klingen waren perfekt in der Abwehr und noch tödlicher in den richtigen Händen. Als letzte ging sie zu dem Essen stand und nahm sich eine Schale von der Suppe, die sie langsam auslöffelte. Direkt danach begann sie mit dem Schwerttraining aber ihre Gedanken driftete dabei ab.

Es war ein milder Herbst Tag, das Laub färbte sich langsam zu seinem rötlichen Ton und die Vögel brachen nach Süden auf. Auf ihren Weg überquerten sie die Trainingshalle, wo gerade eine junge Frau mit ihren 15 Jahren auf den Hosenboden fiel. Neben ihr lag ihr Holzdegen und über ihr stand ein Mann mittleren Alters mit einem missbilligenden Blick.
„So wirst du dich nie richtig Verteidigen können. Du bist viel zu langsam im Angriff.“
Die Stimme des Mannes wurde sanfter als er fort fuhr.
„Los steh auf und nochmal.“
Immer wieder vollführte sie die Schwertfiguren die der Mann ihr zeigte. Wie schon lange ging es ihr auf die Nerven. Am Nachmittag musste sie der Frau in ihrem Laden aushelfen. Dort mischte sie Kräuter zu heilsamen Salben oder machte Kräutertees die gegen die Verschiedensten Krankheiten helfen sollten und wie immer langweilte sie die Vorträge der Frau die ihre Mutter war. Es war bereits Abend als ihr gesamter Frust schlagartig entlud als ihr die wenige Freie zeit die sie hatte genommen wurde. Wieder einmal sollte sie den Abend über den Kräuterbüchern verbringen. Nach einem heftigen Streit verließ sie aufgebracht das Haus. Sie irrte durch die Straßen und landete am Ende an einer alten Hafentarverne.
Hier werden mich meine Alten am wenigsten Vermuten.
Mit diesem Gedanken betrat sie das Lokal. Es war eine Spelunke und das von der übelsten Art, Männer saßen an ihren Plätzen und betranken sich und fassten die Frauen auf unsittliche weise an den Hintern. Andere spielten Karten und ihre Musketen lagen auf dem Tisch, darauf wartend den ersten Falschspieler zu erwischen. Kurz um sie war fasziniert von dieser Welt. Sie war neu für sie, unerforscht und sie war das absolute Gegenteil ihres Elternhauses. Kaum hatte sie zwei Schritte gemacht als man auch sie auf diese unsittliche Art und weise anfasste. Aus puren Reflex nahm sie den freien Barhocker vor ihr stand und zog ihm den Mann hinter ihr über den Schädel. Mit einem ächzten brach der Mann zusammen aber sie hatte es sich damit wohl bei seinen beiden Freunden verscherzt beide Standen auf und zogen ihre Waffen. Noch heute erinnerte sie sich an die Worte der beiden.
„Die Kleine muss wohl mal erzogen werden.“
Meinte der Erste.
„Mal sehen wie du dich im Bett windest wenn wir mit dir fertig sind.“
Und dies waren die Worte des zweiten. Beide zogen ihre Schwerter raue und kurze Entermesser von den sie bisher nur gehört hatte. Sie hingegen hatte nur noch ein Bein des Barhocker in der Hand aber aufgeben kam für sie nie in Frage. Wie wild werte sie die Hiebe und Stiche ab aber es reichte nicht gerade als der erste sie Entwaffnete hörte man einen Schuss und sein Schädel explodierte. Zeitgleich standen sechs weitere Männer auf, während der Schütze einfach sitzen blieb. Langsam stand der Schütze auf anscheint war er der Anführer dieser Männer. Sein Anblick raubte ihr den Atem. Nicht etwa weil er attraktiv war sondern eher wegen seiner Aura. Man konnte sofort erkennen das er viel erlebt hatte und daraus gelernt hatte. Man konnte sagen der Mann strahlte eine nahezu undefinierbare Anziehungskraft aus. Ein Mann der sicher in die Geschichte eingehen würde. Langsam kam er auf sie zu und bot ihr einen Platz in seiner Mannschaft an. Er sprach von Abenteuern, Reichtum und Macht die sie haben würde. All dies reizte sie und noch viel mehr. Noch ehe sie sich versah war sie in einem Schneider laden wo man ihre Röcke durch einfache aber komfortable Seemanskleidung austauschte. Kaum hatten sie den Schneider verlassen, gingen sie auf sein Schiff für den Aufnahmeritus wie er sagte. Der Ritus bestand aus einer Menge Alkohol und einer Tätowierung die ihren gesamten Rücken einnahm. Benebelt wie sie war bemerkte sie nichts davon und erwachte erst am nächsten Morgen mit einem wahnsinnigen Kater.


Langsam verschwammen die Erinnerungen und sie kam wieder zurück in die Wirklichkeit eine Schwertfigur nach der Anderen folgte wobei das Tempo immer schneller wurde. Beide Entermesser surrten durch die Luft und man konnte ihren Bewegungen kaum noch folgen als sie anfing mit den Waffen zu tanzen. Zumindest schien es so aber im Wirklichkeit war es eine schnelle und präzise Abfolge von Schwertfiguren die alle dazu dienten ihre Gegner in Stücke zu schneiden.
 

Spartan117™

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Mael sein Blick verlief sich kurz über ihrem Busen, bis Elenaor ihn wieder aufweckte. "Auch er scheint nur ein Mann zu sein", dachte sie sich Innerlich und verkniff sich ein Grinsen. Sie hatte sich schon Sorgen gemacht, er verhielt sich zwar wie ein wahrhaftiger Mann, nur ihren Körper mied er ständig zu betrachten. "Auch wenn er wahrscheinlich sehr an seiner Frau hing, so müsse er doch nicht seine Augen für das andere Geschlecht verschließen?", dieser Gedanke beschäftigte Elenaor vor einigen Zügen, weswegen sie sich entschied es Mal auf die Probe zu stellen. Er hat bestanden, seine Augen waren nicht verschlossen, sie wollten doch noch was Neues entdecken.
"Hier sind die Akten zu Kapitän Mael Aarksson und der gesamten Crew."
"Danke dir vielmals, Luis. Du bist echt ein Schatz, das du das so schnell erledigt hast", Eleanor war sichtlich erfreut und nahm die Akten der Crew von Luis dè Marendes entgegen, welche im Archiv der Libertas arbeitete.
"Kein Problem Eleanor, auch wenn ich dich manchmal beneide so Frei Draußen Abenteuer zu erleben, bleibe ich doch lieber meinen Akten treu", sie lachte und setzte sich wieder auf den verzierten Holzstuhl.
"Frei? So Frei bin ich nicht, glaub mir", erwiderte sie und seufzte.
"Ich will mich mal an den Berg von Arbeit machen und dich nicht länger aufhalten Eleanor, wenn du fertig bist leg es hinten auf den Tisch, der unter dem Gemälde von König Juan García Díaz II steht."
"Geht in Ordnung, werde ich machen, wünsch dir noch nen ruhigen Tag Luis"
"Danke, dir auch", sie grinste dabei, weil sie wusste das Eleanor noch viel Arbeit vor sich hatte.
"Sie sind dran Mrs. Sánchez", flüsterte ihr Mael zu und holte damit Eleanor aus ihrem Tagtraum heraus. "Danke, ich wahr Gedanklich kurz woanders", entschuldigte sie sich und konzentrierte sich wieder auf das Spiel. "Das kenne ich, machen sie sich keine Sorgen", sprach Mael mit ruhiger Stimme. Ihre Augen vertieften sich im Spiel, sie versuchte die Schritte voraus zu sagen. "Wie würde er als nächstes reagieren? Was ist sein nächster Zug?", Fragen über Fragen die sie beschäftigten. "Läufer B4", dann ließ sie gelassen ihre Finger über das Spiel wandern und griff sich den Läufer, um diesen auf seine neue Position zu setzen.

"Kapitän Mael Aarksson", murmelte Eleanor vor sich hin, während sie einen interessanten Absatz lass.
"... starb die Frau bei der Geburt. Sie hinterließ ihm drei gesunde Kinder, zwei Jungen und ein Mädchen. Kapitän Mael Aarksson nahm diese Kinder anschließend auf. Dieser unglückliche Umstand versetzte ihn in die Rolle eines Vaters und ließ zu, dass er nun anfällig für Gefühle wurde. Seine Einsetzbarkeit ist somit eingeschränkt und wurde auf Stufe B II gesetzt. Es wird empfohlen ihn erst einmal nur für Gefangenentransporte einzusetzen, um seine Gefühle zu dämpfen. Die Erwartungsrate liegt bei 70%, dass seine Einsetzbarkeit auf Stufe B I gesetzt werden kann."
"Typisch Commodoré Javier, er schreibt immer so gerne über Menschen als wären sie bloß Werkzeuge", Eleanor schüttelte leicht den Kopf und lass den nächsten Absatz.
"... Ersuch auf Pensionierung. Diesem Ersuch sollte nicht stattgegeben werden, da seine Einsetzbarkeit unverhoffterweise auf Stufe A II gestiegen ist und er somit zu Wertvoll ist. Einen Ausgleich für ihn zu finden unter den neuen Kapitänsanwärtern liegt zu gering. Daher wird empfohlen, ihn auf eine auswegslose Mission zu schicken, somit wird er bei bestandener Aufgabe noch vom großen Wert gewesen sein oder bei Misserfolg trotzdem seinen Dienst geleistet haben. Ihn jedoch vorher zu pensionieren wäre eine Verschwendung von Ressourcen..."

"Turm A 6", gab Mael von sich und riss unbewusst Eleanor erneut aus der Tagträumerei. Das Spiel entwickelte sich immer interessanter und forderte die Konzentration von beiden Seiten. Es dauerte und so waren bereits einige Stunden seit Beginn vergangen. Das Schiff trieb sorgenlos durch die Lüfte, während der helle Nachmond den weg wies. Eleanor ließ sich wieder in den schönen alten altmarcischen Stuhl fallen und musste an ihre Höhenangst denken, für dessen Verstärkung Commodoré Javier verantwortlich war.

Heftig und blutig war das Gefecht mit den Piraten verlaufen. Das Schiff war schwer mitgenommen, einzelne Kanonenlöcher verzierten den Rumpf der Esperanza, einem alten Kriegsschiff der Libertas. Obgleich der schweren Schäden des Schiffes oder des Blutes auf dem Deck, stand die Fahne der Libertas Stolz aufrecht. So sagte es Kapitän Javier jedem an Bord, es sollte die Moral und den Kampfeswillen heben, jedoch war dem nicht so. Die Soldaten waren verletzt und müde, müde von den dauernden Kämpfen. Drei Schlachten mussten sie bereits schlagen und das nur mit einer vier stündigen Pause in drei Tagen. Die Matrosen reparierten das Schiff so gut sie konnten, aber auch sie waren müde und langsam gingen Vorräte so wie Materiel zu neige. Eleanor hatte es sich gewagt dem Kapitän darauf anzusprechen, das die Mannschaft müde sei, das Schiff sehr beschädigt, die Ressourcen knapp und deshalb ein Rückzug aus dem feindlichen Gefilde die einzige Option sei. Es war ein Fehler, denn Kapitän Javier wollte den Auftrag beenden und so kurz vor dem Ziel einen Rückzug zu machen, das passte ihm gar nicht. Als Strafe für die Meinungsäußerung von Eleanor und als Lektion einem Vorgesetzen zu widersprechen, verdonnerte er sie die Reparaturen am unteren Teil des Rumpfs vorzunehmen, aber von Außen. Sie litt so schon an sehr leichter Höhenangst, aber das... das war auch für sie eine Herausforderung. Eleanor seilte sich am Rumpf hinab, alles verlief wie geplant. Sie kam mit den Reparaturen soweit gut voran, nur der extreme Wind, der ihr um die Ohren pfiff, störte sie. Doch dann kam eine sehr starke Windböe auf und schleuderte Eleanor durch die Luft, sie schlug mit dem Hinterkopf am Rumpf auf und war Bewusstlos. Das Seil verknotete sich zwischen ihren Beiden. Es dauerte einige Minuten bis sie wieder aufwachte, jedoch war der Anblick alles andere als Angenehm für sie. Kopfüber hing sie nun da, die Beine im Seil verheddert. Das Blut stieg ihr zu Kopf und sie musste in die endlose Tiefe schaun. Sie schrie nach Hilfe aber durch den starken Wind der auch am Deck entlang pfiff, hörte sie keiner und so verweilte sie für mehrere Stunden. Bis sie dann jemand hinauf zog, weil der Kapitän schon bereits nach ihr Fragte, wo sie abgeblieben war...


"Schach", erklang es in Eleanors Ohren und sie konzentrierte sich wieder auf das Spiel, welches ja noch nicht beendet war. "Kann es sein, das sie wieder in Gedanken woanders waren, Mrs. Sánchez ?", fragte Mael bedenklich nach. Eleanor hingeben liess das Spielfeld nicht aus den Augen und antwortete höflich, "Ein wenig, entschuldigen sie" So verstrich die Zeit und die Partie war beendet, ein Patt. Ein ungewöhnlich seltener Ausgang für eine Runde Schach, aber würdig für beide Seiten. Mael musste lachen, auch Eleanor liess sich davon mitreißen und lachte mit. "Dieses Ende war wahrlich unvorhersehbar", gab Kapitän Aarksson mit einem Lächeln im Gesich wieder und Eleanor konnte nur zustimmen, "Unvorhersehbar aber dafür Spannend, ich bedanke mich für die Partie. Ich hoffe wir wiederholen das noch einmal. Jedoch nicht heute, denn ich werde mich in mein Quartier zurückziehen"
 

Shishiza

Sehr brave Fee^^
Teammitglied
Mod


Benita trainierte konzentriert und in ruhe. Sie merkte zwar, das sie ab und zu jemand beobachtet, aber sie achtete da drauf, das sie endlich wieder ihren alten Rhythmus bekam. Zwischendurch hielt sie immer wieder an, um sich in zu sammeln. Dann warf sie wieder einen. Irgendwann hatte sie dann doch genug. Sie räumte ihre geliebten Waffen weg und schlenderte gemütlich auf ihren Platz. Sie war im Moment sogar fast zufrieden, sie lehnte sich zurück und schweifte mit ihren Gedanken ab....

„Benita, komm endlich her!“ schrie ihr Vater mehr als genervt, als sie nicht nach dem dritten Mal, wo er sie gerufen hatte, kam. Doch Benita dachte einfach nicht daran, das zu machen, was ihr Vater immer wieder von ihr verlangte. Sie sollte den Haushalt machen, bzw. erst mal lernen, aber die 6 jährige hatte nur Flausen im Kopf. Sie rannte auf ihr Zimmer, um sich dort zu verstecken. Ihr Vater kam hinter her und holte sie dann doch wieder in die Küche zurück. Bei der Gardinenpredigt hörte sie aber wieder nicht zu. Warum auch, sie wollte Abenteuer, Aktion und mit den anderen Spielen. Doch bevor ihr Vater damit fertig war, hatte er so viel Wut an sich ran gelassen, das er ihr eine Ohrfeige geben wollte, weil sie mal wieder nicht zu hörte und sich über ihn lustig machte. Benita wich ihm aus und lief nach draußen. „Benita, komm sofort zurück, du bekommst heute sonst nichts zu Essen!“ brüllte er ihr nach. Doch das hörte sie schon gar nicht mehr. Sie wusste auch, das er das nicht machen konnte, hatte er in der Vergangenheit auch nicht getan. Sie lief zu den anderen, die schon in einem alten Platz, wo sich kaum jemand aufhielt, spielten. So verlief ihre Kindheit, im Grunde fast normal, nur, das sie eben keine Mutter hatte und ihr Vater sie immer wieder zu einer perfekten Hausfrau erziehen wollte.

Wie jeden Abend, kam sie verdreckt, aber mehr als zufrieden nach hause. Auch diesmal was sie der Meinung, das ihr Vater einfach nichts mehr sagen würde. Doch diesmal hatte sie sich getäuscht. Anscheinend hat er sich so sehr in Raserei gesteigert, so, das sie als erstes, als sie die Tür aufmachte und rein kam, eine Ohrfeige verpasst bekam. Sie flog mit einer solchen Wucht nach hinten, das sie sich zusätzlich ihren Kopf an der Wand donnerte. „So mein liebes Fräulein,“ waren seine mehr als drohende und zugleich sanften Worte, „ du wirst jetzt genau zu hören, denn jetzt ist es Schluss.“ Mit großen und mehr als erstaunten Augen sah sie ihren Vater an. „ Ich habe mich entschlossen, dich in ein Internat zu stecken, wo du endlich das lernst, wozu du geboren bist. Nämlich, als gute Hausfrau und Mutter dein Leben zu gehen. Das heißt, du wirst morgen abgeholt und wirst erst wieder kehren, wenn die Lehrerinnen dort das als gut befinden.“ Diese Nachricht war für Benita so erschreckend, das sie zum ersten mal nicht wusste, was sie dagegen sagen konnte. Langsam, mit schmerzenden Kopf und roter Backe stand sie auf und ging langsam auf ihr Zimmer. Die Augen brannten vor Tränen und sie zitterte, weil sie so was noch nicht erlebt hatte. In ihrem Zimmer ging sie auf und ab. Sie wollte nicht in ein Heim oder Internat, was ihr Vater gesagt hatte. Das wäre für sie ein Alptraum, wenn sie eingesperrt, alles machen müsste, was fremde Menschen von ihr verlangen würden. Haushalt, Nähen, Putzen, einfach alles, was dazu gehören würde, würde sie dort zwangsweise lernen müssen. Das wollte sie auf keinen Fall!
Wäre ihr Boden jetzt ganz weich gewesen, würde jetzt eine Rille entstehen, die immer tiefer werden würde, weil sie Stunden um Stunden hin und her ging. Es fiel ihr einfach nichts ein, bis sie nur noch einen Ausweg fand. Sie konnte nur noch abhauen. Als sie sich endlich, nach mehreren Stunden und tiefster Nacht, entschlossen hatte, das sie abhauen wollte, packte sie sofort, was sie für die nächste Zeit brauchen könnte ein und ging leise, weil sie ihren Vater nicht wecken wollte, in die Küche. Sie hatte ja auch auf diesen Schreck hin, noch nicht mal zu Abend gegessen, das holte sie jetzt gründlich nach. Aber alles so leise, das keiner das mit bekommen konnte. Selbst die Kerze machte sie nicht an. Nach dem sie so viel, wie sie konnte gegessen hatte, packte sie zusätzlich noch so einiges, was sie fand, in ihre Tasche. Schwer bepackt ging sie leise und ohne zurück zu blicken aus dem Haus und durch die Tür. Nachdem sie ihre Sachen so auf ihrem Rücken platziert hatte, das es fast bequem war, ging sie mit großen Schritten in die nächste Stadt, weit weg, damit ihr Vater sie nicht mehr finden konnte.....So begann ihr Abenteuer, das sie in Bereiche der Welt brachte, die sie so nicht gedacht hatte. Trotzdem wusste sie, dass sie das richtige damals gemacht hatte, als sie von ihrem Vater abgehauen war. Es wurde erschreckender, grausamer, aber gleichzeitig genialer und fantastischer, wie sie sich das ganze nicht erträumt hätte.


Langsam kam sie wieder in die Gegenwart zurück, wo sie sich auf dem Deck umschaute, um sich zu vergewissern, das noch alles am richtigen Ort stand und war....
 

Captain Hero

Puppetmaster
VIP
Als Sorin die Tür der Kajüte erreichte, blieb der Kapitänswache noch nicht mal die Zeit, ihm zu sagen, er solle warten, da öffnete sich schon die Tür und Sanchez trat heraus. Höflich machte Sorin der Frau den Weg frei, dann teilte er der Wache mit, dass der Kapitän ihn sehen wolle.
"Ich kündige dich an. Warte hier." Meinte die Wache schroff, um kurz in der Kajüte zu verschwinden und sogleich wieder zu kehren. "Kannst rein."

Im Inneren der Kajüte hatte sich nicht viel geändert seit Sorins letztem Besuch. Lediglich ein gespieltes Schachbrett wies auf den vorangegangenen Besuch hin. Mael saß deutlich entspannter als noch bei ihrem letzten Gespräch auf seinem Stuhl und sah Sorin direkt in die Augen. "Ah, Sorin Memnach, komm rein und setze dich." Sorin selbst sagte nichts zum Gruß, aber er nickte höflich und setzte sich. Der Stoff des bespannten Stuhls war noch warm. Eine weiterer Erinnerung an den letzten Besucher.
Fast beiläufig besah Sorin sich das Schachbrett und die Figuren, die noch immer aufgestellt waren, wie Soldaten in einer Schlacht. Beide Könige standen noch, nahezu unbewegt. Die restlichen Figuren waren entweder vom Feld oder tief ineinander verworren. Es schien, als hätten die beiden Kontrahenten jede nur erdenkliche Finte versucht, um dieses Spiel für sich zu entscheiden, nur um letztendlich in einem Patt zu landen. Sorin selbst war kein Experte im Schach. Er konnte sich zwar behaupten, jedoch bevorzugte er das Spiel Sultan und Pharao, da bei diesem die vollkommene Chancengleichheit und Berechenbarkeit des Spiels aufgebrochen wurde.

"Nun Sorin. Erzähle mir bitte noch einmal von dir." Eröffnete Mael das Gespräch. Sorin antwortete nicht sofort. Stattdessen lies er sich seine Optionen sorgsam durch den Kopf gehen. Was wollte dieser Mann wirklich von ihm? Wie viel oder was sollte Sorin ihm erzählen? Welche Äußerungen könnten nützlich, welche schädlich sein? Während Sorin diese Dinge abwog, wartete Mael geduldig, bis Sorin schließlich sagte, "Was könnte ich über mich erzählen, das für einen Mann wie sie wirklich von Interesse wäre und noch wichtiger: Was würden sie mir glauben? Ich bin, anders als sie zu wissen glauben, kein Pirat. Ich bin Forscher."
"Forscher?" Fragte Mael neugierig, aber auch nicht wirklich überzeugt. "Was für ein Forscher bist du, dass du in der Bastille inhaftiert wurdest? Dieses Gefängnis ist den schlimmsten Verbrechern Altmarcs vorbehalten."
Sorin setzte ein Lächeln auf. Das erste, das Mael bei ihm sah und das nicht wirkte, als wenn der Mann gerade abwägen würde, auf welche Art er seinen gegenüber am besten ausnutzen konnte. Natürlich tat Sorin dies trotzdem, nur jetzt gerade nicht. Er wusste, dass er das Interesse des Kapitäns geweckt hatte. Dabei war es im Moment völlig gleichgültig, ob dieser ihm glaubte oder einfach nur wissen wollte, wie Sorin seine Geschichte weitersponn, wenn sie erfunden war.
Bevor Sorin jedoch mit seiner Erzählung von sich selbst fortfuhr, lies er seine Hand zu dem Beistelltisch mit seinen diversen Spirituosen wandern. "Ich darf doch?" Die Frage überraschte Mael offenbar, wenn er auch nicht aus dem Konzept geriet und einfach nur bejahend nickte, woraufhin Sorin sich ein Glas einschenkte und fortfuhr. "Nun... für Altmarc ist mein schlimmstes Verbrechen, dass ich zu oft schneller war, als seine Exploratoren. Viele der Geheimnisse und Schätze, die die Archivare Altmarcs gerne in ihren Händen sehen würden, sind ihnen dank mir entgangen und befinden sich nun an Orten, die heute unerreichbar sind." Sorin hielt einen Moment inne, um an seinem Grog zu nippen und Mael eine Gelegenheit zur Erwiderung zu geben.
 

hakuryu

blauer Drache
Otaku Veteran
Langsam und auf Umwegen, ging Cassian in Richtung Krankenstation. Das gerade Antonio ihn rufen ließ, ging ihm gegen den Strich. 'Warum kann es nicht irgend ein anderer Arzt sein? Warum außgerechnet Antonio?' Völlig entnervt und frustriert erreichte er die Kabine den Arztes. Ohne anzuklopfen bertat er diese und mußte feststellen, das sie leer war. 'Was zum Henker...' Leise vor sich hinfluchend, machte er sich auf den Weg zu den Behandlungsräumen. Eine längere Schlange hatte sich davor gebildet. Als er vorbei ging, erntete Cas viele mürrische und zum Teil haßerfüllte Blicke. Davon ungerührt bertat er den brechend vollen Raum und sah Antonio nur abweisend an. "Ich brauche hier Hilfe. Die Meisten sind in einem erbärmlichen Gesundheitszustand. Fast alle haben schwärende Wunden und Ungeziefer. Allein schaffe ich das nicht. Ich weiß nicht was du alles kannst, aber Kapitän Aarkson hat dich mir nicht ohne Grund zugewiesen." Cas's Blick wurde eisig. "Ich weiß genug um Schiffsarzt gewesen zu sein." Er suchte sich einen Stuhl und einen kleinen Tisch. Gewissenhaft suchte er alles zusammen was er zur Behandlung der unterschiedlichsten Wunden brauchen könnte. Gegen das Ungeziefer legte er sich einen separate Schere zurecht, um gegebenenfals die Haare abschneiden zu können. Nach und nach gewann er den Eindruck, das das Haubtproblem in der Unterernährung lag. Er sah sich jeden einzelnen genau an, sofern er ihn oder sie nicht zu Antonio weiterwinkte. Diese waren zumeist von ehemals feindlichen Banden oder er konnte sie einfach auf dem ersten Blick nicht leiden. Wunden mußten beschnitten und ausgewaschen, einige genäht und alle fest verbunden werden. Seine Arbeit verrichtete er in einer Ruhe und einer Geschicklichkeit, die selbst Antonio ein anerkennendes Nicken entlockte.
 

J-Nought

4ever Jack
„Danke.“
Der Offizier nahm das Fernglas, welches Mael ihm reichte, an und warf dann selbst einen Blick hinein. Es war schon einige Zeit, dass Mael diese Gefilde durchflogen geschweige denn einen Halt auf der berühmt, berüchtigten Insel gemacht hatte. Tamfeld. Die größte Insel unter den übrigen schwebenden Felsen in diesem Gebiet gehört der Händlergilde von Altmarc. Sie ist eine der weniger besuchten Zwischenstationen der Händlerschiffe, die auf der Rückkehr in die Heimat sind. Die eher geflüsterte Bekanntheit von Tamfeld sind die vielen Kopfgeldjäger. Neben ein paar Gilden, die ihre Dienste anbieten, versuchen auch andere ihr Glück in den verkommenen Bars und Bordellen. Trotz ihrer Anwesenheit hat Tamfeld eine nicht zu unterschätzende Kriminalität. Seit immer weniger Schiffe die Insel aufsuchen, geht diese schleppend zugrunde. Die Frage, die ihn seine Offiziere stellten, wurde gerade eben wieder an ihn gerichtet.
„Warum suchen sie diesen Ort aus?“
Mael schmunzelte.
„Die Piraten werden sich dort zurechtfinden, glauben Sie mir das.“
Das wurde ihm vor zwei Tagen nicht nur durch seine Erfahrung bestätigt.

„Tamfeld, also?“
„Genau.“
Sorin nahm einen kleinen Schluck vom Grog, danach setzte er den Krug auf den Tisch. Sorgfältig darauf achtend, diese nicht auf die vielen Pergamente und Karten abzustellen.
„Eine gute Wahl“, stimmte ihm Sorin zu.
Mael unterdrückte ein flüchtiges Lächeln. Stattdessen begegnete er dem weißhaarigen mit einem emotionslosen Ausdruck.
„Wieso?“
„Die vielen Kopfgeldjäger brauchen Waffen und haben Waffen. Selbstverständlich auch die passende Kleidung dazu. Die Piraten werden sich dort ganz vertraut vorkommen. Die übrig gebliebenen Händler oder erfolglosen Jäger werden sich sicher über Käufer freuen, da ihre Zahl stetig abnimmt. Allerdings gibt es auch das Risiko, dass wir Probleme haben werden.“
„Wir werden später keine Chance haben die Crew in nächster Zeit auszurüsten.“
„Die inselfreien Lüfte?“
„Sie kennen sich aus, Sorin.“
„Ich versuche es.“



Antonios Augen weiteten sich, als die Erinnerung durch die letzten Worte von Cassian geweckt wurde. Erschreckende Erkenntnis über sein folgendes Schicksal ließen ihn bleich werden, doch er gewann seine Fassung und atmete tief ein. Nachdem er die Wachen hinausgeschickt hatte, bat er Cassian einen Stuhl an. Es war nicht zu übersehen, dass der mittlerweile ergraute Mann einige Rückschläge in seinem Leben hinnehmen musste, bevor er auf dieses Schiff kam. So erzählte es ihm auch Antonio nach einigen Minuten in drückender Stille.
„Die Rache hat dich zu mich geführt, habe ich recht?“
Cassian erwiderte kein Wort, was Antonios zerfurchtes Gesicht noch älter ausschauen ließ.
„Du brauchst mir nicht zu antworten, aber ich bitte dich, mich anzuhören.“
„Dann hör auf über dein Leben zu erzählen und komm auf den Punkt, Antonio“, sagte Cassian plötzlich mit unterdrückter Wut heraus.
Einer weiterer Moment stummen Anstarrens folgte, daraufhin lösten sich nach und nach die Worte in immer schneller werdenden Fluß von seinen Lippen.
„Ich habe schreckliches getan und dafür gibt es keine Entschuldigung der Welt, die das verzeihen könnte. Als ich von Damos verbannt worden bin, aufgrund meiner Taten, versuchte ich woanders mein Glück. Doch alles, was ich anfing, ging zugrunde und ließ mich schmerzlich verwundet zurück. Ich suchte Rat im Glauben und bekam neue Zuversicht. Nun bin ich Teil dieser Mission, der ich unbezahlt beigetreten bin. Das Geld wurde an die Kirche übergeben.“
Sein Blick wurde gequält.
„Ich bin krank. Mein Leben wird nach dieser Mission mit großer Wahrscheinlichkeit enden. Ich will vorher noch etwas tun, was mich mit Stolz und nicht mit Schmach über mein Taten vor das Gericht der Götter treten lässt. Verstehst du, Cassian?“
Seine Hände schlossen sich verkrampft.
„Deinen Hass kann ich dir nicht nehmen. Ich bitte dich nur mir diese kurze Zeit zu gewähren. Es gibt Möglichkeiten mich umzubringen, ohne dass es die Wachen mitbekommen und du kennst sicherlich diese Wege. Es bleibt dir überlassen, was du wählst. Mein Wille wurde die Jahre hindurch gebrochen, trotzdem verstehe ich nun, was gut und böse ist. Gib mir die Hoffnung auf Erlösung oder nimm sie mir. Es liegt an dir. Ich werde dir nicht im Wege stehen.“
Antonios Mund schloss sich abrupt und seine Augen hingen an dem sitzenden Cassian.

Blinzelnd wachte Cassian aus seinen Gedanken auf. Jemand war an seine Hängematte gestoßen und entschuldigte sich sofort, als er Cassians gewahr wurde. Entschuldigung. Antonio, der Giftmischer, hatte sich entschuldigt.

Es geht nach einer Ewigkeit wieder weiter. Ich habe einen Zeitsprung vollzogen. Wir sind bereits 2 Tage unterwegs. Alle wissen über den Zwischenstopp auf Tamfeld, wo die Piraten sich Ausrüstung holen sollen. Vll seid ihr in der Vergangenheit dort schon einmal gewesen? Überlegt euch was! Oder beschreibt die Landung auf Tamfeld. Da schreibt mich aber bitte vorher an!

Cassian steht vor einer Entscheidung. Wie hatte er sich vor 2 Tagen entschieden?

Sorin steht es frei über das Gespräch mit Mael zu berichten, was da vorgefallen ist.
 
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hakuryu

blauer Drache
Otaku Veteran
Nach dem Gespräch mit Antonio war er nach einigen Minuten wortlos gegangen. Ihm war egal das sein schlimmster Peiniger aus Kindertagen krank war, oder was er für Rückschläge hinnehmen mußte. Sein ersten Impuls war, Antonio seine Faust ins Gesicht zu schlagen. Mühsam hatte er das unterdrückt. Drei Jahre im Kerker hatten gereicht und Cas verspürte nicht den Drang wieder dorthin zu kommen. Als bekannt gegeben wurde das sie Tamfeld ansteuern würden, fragte er sich warum. Einige der ehemaligen Piraten würden zweifellos flüchten, vielleicht sogar versuchen einen Meuterei anzuzetteln. Zumindest würde einigen auf ziehmlich dumme Gedanken kommen, da war er sich sicher. Er kannte sich dort sehr gut aus. Immerhin hatte er dort einige Monate zugebracht, bevor er bei dein Skulls anheuerte. Seine Gedanken wanderten zurück zum Schiffsarzt. In den letzten beiden Tagen hatte er ihn aufmerksam gemustert. Er wußte genau was ihn fehlte und auch wie er das behandeln müßte. Und doch war er nicht gewillt das zu tun. Lebia war die einzige mit der darüber sprach. Sie machte einem Vorschlag den er ernsthaft in Erwägung zog. Die Sache war eigentlich völlig simpel. Cassian ging zur Kankenstation und achtete daruf nicht gesehen zu werden. Er durchstöberte alle Medikamente die sie an Bord hatte und überlegte ob alles was er brauchte vorhanden war. So sehr er Antonio auch tot sehen wollte und es Cas nach Rache dürstete, war er doch nicht dumm. Das Schiff war riesig und hatte weit über 100 Besatzungsmitglieder. Die allein zu versorgen war schlicht weg unmöglich. Also würde er den Schiffsarzt am Leben erhalten. NUR am Leben, die Schmerzen die er zu erleiden hat würden bleiben. Und er würde dafür Sorge tragen, daß kein Mittel etwas gegen die Schmerzen ausrichten könnte. Mit einem sardonischen Lächeln sah er der Landung auf Tamfeld entgegen, wo er hoffte eine ganz spezielle Zutat für die "Medizin" zu bekommen, und neue Kleidung. Leider hatte sich der Kapitän noch nicht zu seiner Bitte geäußert, sich ein neues Gewehr zusammenbauen zu dürfen.
 

Moridin

The evil Mastermind
In den vergangen Tagen hatte Lebia viel trainiert und so langsam viel sie wieder in ihren alten Rhythmus zurück. Alleine die Gespräche mit Cassian verhinderten ihr Training. Sie freute sich auf Tamfeld, wahrscheinlich einfach nur weil ihre Klamotten schlicht weg zu groß waren und natürlich auch wegen der Möglichkeit dort neue Waffen kaufen zu können. Natürlich nur wenn es der Kapitän genehmigen würde. Das einzige was neu war, war die wachsende Menge die ihr beim Training zuschaute. Manche pfiffen oder applaudierten wen sie sie eine anscheint obszöne Figur machte. Das sie das ganze langsam auf die Nerven ging war verständlich und der Drang mit ihren Entermessern durch die Menge zu tanzen wuchs von Tag zu Tag. Vielleicht würde Tamfeld dem ganzen ein Ende machen aber sie war sich dessen nicht sicher.
 
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