Hmm
ich finds grad irgendwie nicht vieleicht hab ichs mir auch eingebildet aber ich dachte gesehen zu haben das jmd das Argument schrieb " Wie kann man auf etwas Stolz sein das nicht aus eigener Leistung hervorgebracht wurde".
Ich meine klar ist Patriotismus keine Eigenleistung. Patriotismus ist Gefühl, Empfindung, Zuneigung, auch eine Art der Liebe. Ein bestimmter Grad an Vertrautheit trägt ebenfalls zum Patriotismus bei. Die Eigenleistung kann eher eine Folge des Patriotismus sein als anders rum. Natürlich kann man nicht stolz sein, ein Patriot zu sein. Ist eine Mutter stolz darüber, dass sie die eigene Kinder liebt? Die Liebe zu den Kindern liegt in der Natur der Mutter und versteht sich von selbst - Stolz darüber kommt ihr gar nicht in dem Sinn und wäre auch fehl am Platz.
Leider wird Patriotismus nach wie vor sehr oft mit Fanatismus und Fundamentalismus verwechselt.
Man hat in Deutschland viel worauf man stolz sein kann. Leider tut man nichts für die Verbreitung solcher Sachen. Man bekommt aufgezwungen, dass die Geschichte Deutschlands sich auf das 3.R zu beschränken hat. Es ist in der Tat heute so, dass man im Ausland die Geschichte deutsche Erfindungen und Erfinder besser kennt als hier.
Aber zurück zum Thema dem ich mal meine eigene Meinung verpassen will :
Kann man stolz drauf sein Deutsche/r zu sein ?
Ich bin mir zu 100% sicher das je nachdem welcher Altersgruppe ihr diese Frage stellt ihr ein Ja und Nein zu hören bekommt.
Denn die Jugend heutzutage ist stolz auf Dtl als Sozialstaat mit guten Bildungschancen.
Doch die älteren Generationen führen meist die deutsche Vergangenheit, den Zweiten Weltkrieg und die Zeit des Nationalsozialismus als Gründe an wieso man nicht stolz sein darf.
Warum aber ist das mit dem Stolz so ein Problem? Fragt man Leute auf der Straße, heißt es oft, je älter sie sind: "Nein, ich bin nicht stolz. An dem, was die Gesellschaft macht, habe ich keinen Anteil. Ich bin aber froh, deutsch zu sein..."
Aha, Freude über Deutschland scheint also unproblematisch zu sein.
Wir sind schließlich Fußballweltmeisterinnen! Nobelpreisträger! Und Papst!
Wir freuen uns, gut ist. Und da ist wirklich kein bisschen Stolz dabei?
Doch schon, nur nicht unbedingt auf uns als Deutsche: Ich bin eher stolz, Europäer zu sein. "Ich sehe mich nicht nur als Deutscher", heißt es dann weiter.
Auf Deutschland will keiner stolz sein, weil man keine eigenen Leistungen vorweisen kann.
Bei Europa darf man´s dann doch. "Europäer zu sein ist für uns eine unproblematische Ersatzidentität"
Zeigen wir im Alltag Nationalstolz, dann hat das einen sehr merkwürdigen Anklang. Den Deutschen wird ihr Stolz auf die Nation einfach nicht zugestanden." Gemeint sind unsere Nachbarn und der ganze Rest der Welt, die zum Teil argwöhnisch auf das Gebaren der Deutschen als Nation schielen. Auch das ist ein Argument, das einem auf der Straße oft begegnet: "Stolz, das ist doch das mit dem Nazi-Kram und der Geschichte nee, damit will ich nichts zu tun haben."
Wir schämen uns also. Oder distanzieren uns zumindest. Von den Nazis, der Nazi-Diktatur, Hitler. Haben wir Angst, falsch verstanden zu werden, wenn wir das nicht extra erwähnen? Was wir in der Schule lernen, ist eindeutig: Die zwölf Jahre des Nationalsozialismus werden nicht nur in Geschichte durchgekaut. Auch in Ethik, Religion, Gemeinschaftskunde, Bio und Deutsch finden sich immer wieder Gründe, die Sprache auf die Verbrechen der Nazis zu bringen.
Schul-Exkursionen egal welche Altersklasse in Geschichte, Sozialkunde etc enden alle damit Gedenkstätten oder z.b die KZ Gedenkstätte zu "besuchen". Viele Schüler könnten die Führungen wahrscheinlich schon selbst leiten.
Wenn sich aber die Lehrer regelmäßig vorne hinstellen und als Vertreter des einzig Guten immer wieder das gleiche Problem thematisieren, dann machen Schüler zu und lernen, was Sie wissen müssen, eben auswendig.
Das führt dazu , dass viele Schüler eindlich einen Schlusstrich ziehen wollen.
Die Jugend will nicht die Schuld für etwas tragen, das sie weder erlebt hat noch hätte verhindern können. Klar, das Ansinnen der sich immer wiederholenden Wiederholung des Themas ist, es nicht in Vergessenheit geraten zu lassen: Nie wieder soll sich das Leid der Opfer der beiden Weltkriege wiederholen. Zwei Weltkriege gingen von deutschem Boden aus und die unvorstellbar grausame industrielle Vernichtung der Juden war ein Wendepunkt in der Zivilisation.
Aber ist man deswegen gleich rechts oder gar Nazi, wenn man stolz auf Deutschland ist?
Wir sollten genau unterscheiden: "Patriotismus ist Liebe zu den Seinen, Nationalismus ist Hass auf die anderen", hat der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizäcker mal gesagt.
Da liegt wohl der wunde Punkt in unserer Geschichte: Die Nazis haben die Begriffe "Stolz" und "Rasse" eng miteinander verknüpft und den Hass auf andere, die den Nazis nicht passten, angefeuert.
Aber gerade der Missbrauch des Gefühls durch die Nazis bringt vielleicht auch eine Verantwortung für uns heute mit sich: Denn die Definition der Nazis von Stolz beruhte und beruht immer noch auf der Erniedrigung von anderen. Die Nazis betrachteten (und betrachten) "andere Rassen" als "minderwertiges Leben" und fühlten sich deswegen besser.
Der Stolz aber, der auf Erniedrigung und Ausgrenzung beruht, ist ein Zeichen von Schwäche und nur etwas für einfache Gemüter. Das sind dann die Leute, die nicht viel haben und leisten, auf das sie stolz sein können: Sie glauben, es reiche aus, einer bestimmten Volksgruppe anzugehören, um "etwas Besseres" zu sein. Das sind aber auch Leute, die wählen dürfen - weshalb immer wieder Politiker mit dem Begriff "Stolz" auf Wählerfang gehen.
Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein", sagte kürzlich ein wichtiger Politiker aus Bayern, und: "Wer nach Deutschland kommt, muss die deutsche Sprache beherrschen und bereit sein, sich hier einzuordnen." Grundsätzlich keine falsche Aussage, aber doch ein gefährliches Spiel.
Denn er spricht unsere unterschwelligen Ängste vor dem Fremden an und grenzt gleichzeitig eine große Gruppe hier lebender Menschen aus: Allein in Deutschland leben inzwischen über 15 Mio. Menschen mit Migrationshintergrund, von denen mehr als die Hälfte einen deutschen Pass besitzt. Fast jedes dritte Kind unter fünf Jahren hat in Deutschland laut dem Bundesamt für Statistik einen oder zwei Elternteile, die nicht in Deutschland geboren wurden.
Aber über Ausgrenzung und Ängste Politik zu machen, führt in eine Sackgasse. Wir wollen keine Zweiklassengesellschaft auf Basis der Herkunft. Man muss nicht jeden lieben und immer gleich alle Menschen in die Arme schließen. Aber wenn wir etwas nach dem Zweiten Weltkrieg gelernt haben sollten, dann doch, dass uns das friedliche Zusammenleben wesentlich weiter bringt.
Das hat viel mit Toleranz zu tun. Die sollten wir aufbringen, auch wenn uns das Handeln anderer manchmal fremd erscheint. Diese Toleranz muss auf Gegenseitigkeit beruhen jeder von uns möchte gerne mit Respekt und Anerkennung behandelt werden.
Wir brauchen keinen Stolz auf Deutschland, der andere ausgrenzt und erniedrigt. Wir müssen uns unserer Leistungen bewusst werden und können auf unsere Stärken stolz sein. Denn wer echte Stärke hat, braucht für seinen Stolz nicht die Schwächen anderer.
Eine Gesellschaft, mit der sich keiner identifiziert, ist nur ein Zusammenschluss von Leuten, verbunden durch Sprache und Wohnort und der ist nun wirklich Zufall. Wollen wir aber, dass sich unsere Gesellschaft weiterentwickelt, müssen wir uns mit ihr identifizieren und dafür benötigen wir auch das Gefühl Stolz. Denn nur wer Stolz hat und stolz ist, ist auch bereit, für etwas zu kämpfen.
Das Gegenstück von Stolz ist die Scham. Vielleicht ist das der Grund, warum so viele Leute ausweichend auf die Frage antworten, ob sie stolz sind, deutsch zu sein. Sie müssten zugeben, dass sie sich für die Vergangenheit schämen. Fragt man Jugendliche, heißt es oft: "Nein, ich will mich nicht für etwas schämen, für das ich nichts kann."
Fakt ist: Die Fähigkeit stolz zu sein ist angeboren. Stolz sein zu können macht uns stärker und unabhängiger.Ohne Stolz ist man beeinflussbarer und empfänglicher für die Meinung anderer
Und wir sind die Pünktlichsten!!!!!!!! ( Wer schonmal in bestimmten Ländern war und dort 45 Min lang auf sein Taxi wartet weiß wovon ich rede ! )
Man draf die Frage nicht nur schwarz-weiß sehen:
Sicher können wir heute stolz sein auf das, was unser Land erreicht hat. Die deutsche Kultur bereichert Millionen von Menschen, Deutschland ist Exportweltmeister und hat einige der besten Sportler der Welt.
Außerdem gilt hier nicht nur das Recht des Stärkeren: Schwache und Ärmere haben Rechte, erhalten Unterstützung und bleiben nicht einfach sich selbst überlassen.
Aber: Es gibt auch Dinge, auf die wir nicht stolz sein können. Armut und Ungleichheit sind für viele Menschen Alltag. Zuviel passiert jeden Tag in Deutschland, das nicht gerecht ist. Die täglichen Übergriffe auf Ausländer und Schwächere sind genau wie die vielen Versuche, einzelne Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder ihres anders sein auszugrenzen, Gründe, sich zu schämen. Stolz hat immer etwas mit Leistungen zu tun den eigenen und denen von anderen. Wenn wir uns ärgern über die da oben oder aufregen oder sogar schämen, kommt es darauf an: Entweder wir haben kein Interesse an diesem Land oder wir mischen uns ein.
Die Sache mit dem Stolz auf Deutschland verhält sich am Ende genau wie mit dem Stolz auf den kleinen Bruder: Kommt er mit einer Eins nach Hause, haben wir allen Grund, stolz zu sein. Ist es eine fünf, heißt es nachdenken: Können wir ihm helfen? Können wir etwas ändern?
So ... heilige....ich sitz hier schon seit 21 Uhr Oo und man könnte noch so viel mehr sagen
oh und wer das ganze wegen der Länge nicht lesen will -.- ^^ " Ich bin Stolz Deutsche zu sein"