Um 2000 herum, als mein großer Bruder anfing, Computerspiele zu spielen und ich ihm neugierig über die Schulter schaute waren so ziemlich alle Gewaltszenen zensiert oder bis zur Lächerlichkeit verstellt. Grünes Blut, große Pixelhaufen etc. Er hat sich immer darüber beschwert, dass die BPjS so viel Wind um nichts macht. Mir war das immer recht egal, da Gewalt für mich etwas Abstraktes ist. Umso mehr, da es in seinen Spielen irreal war. So sehe ich das bis heute, selbst bei Animes. Allerdings habe ich ein Problem damit, wenn der Realismus dieser Darstellungen ein gewisses Maß übersteigt. Heutzutage gibt es Computerspiele, die beinahe fotorealistisch sind. In vielen davon wird Gewalt und Tod heruntergespielt. Auch wenn ich nicht glaube, dass es einen negativen Effekt auf psychisch gefestigte Personen hat, halte ich es dennoch für eine Fehlentwicklung. Zum Glück sind Animes davon allerdings weit entfernt...
Ich habe mir vor kurzem Elfen Lied angesehen. Die extremen Gewaltszenen in diesem Anime werden allerdings abgefedert, indem naturgetreue Prothesen für alle Körperteile erfunden wurden und nicht ein Charakter stirbt, mit dem man sich personifizieren könnte. Ich hatte nicht einen Moment lang ein bedrückendes Gefühl, weil irgendeine dieser gezeichneten Figuren "starb". Im Endeffekt war es nur ein überzeichnendes Stilmittel, das der Atmosphäre geschuldet war.
Was ich sagen will: Als Stilmittel okay, solange es einen gewissen Realismusgrad nicht übersteigt.