Zellklumpen oder Mensch?
Die Frage nach dem Beginn des menschlichen Lebens beantwortet die moderne Naturwissenschaft: Der Mensch ist Mensch von Anfang an. Im Augenblick der Verschmelzung von menschlicher Ei- und Samenzelle beginnt die Lebensgeschichte eines Menschen, einer einmaligen, einzigartigen Person, deren menschliches Wesen sich zu keinem Zeitpunkt der Entwicklung ändern wird. Was sich ändert, ist das Erscheinungsbild: Ein Greis sieht anders aus als ein Säugling. Die erste Erscheinungsform des Menschen ist die befruchtete Eizelle.Sie unterscheidet sich - mit ihren artspezifischen 48 Chromosomen - eindeutig von jeder anderen Eizelle. Alle Merkmale und Eigenschaften einer Person z.B. die Augenfarbe, die Haarfarbe, die endgültige Körpergröße sind bereits eingeprägt, dreieinhalb Milliarden Erb-Informationen. Ein winzig kleiner Mensch ist kein tierähnliches Wesen, kein Zellklumpen, kein Schwangerschaftsgewebe. Die moderne Wissenschaft beweist, daß die Theorie des Zoologen Ernst Haeckel einer der folgenreichsten Irrtümer der Biologie war. In seinem »Biogenetischen Grundgesetz« hatte Haeckel 1866 behauptet, daß der Mensch in seiner vorgeburtlichen Entwicklung tierähnliche Stadien durchlaufe. Diese Theorie ist falsch. Der Mensch hat in seiner frühen Entwicklung keine Kiemen und keinen Schwanz. Nur solange humanembryologische Befunde fehlten, konnte die Haeckelsche Theorie ihre Anhänger finden. Heute wissen wir: Der Mensch ist von der Zeugung an unverwechselbar menschlich.
- MIT 22 TAGEN beginnt das Herz des ungeborenen Kindes zu schlagen. Zu diesem Zeitpunkt erfährt die Mutter durch Ausbleiben derRegelblutung, daß sie schwanger ist. Das Kind hat nach seiner Wanderungdurch den Eileiter die Gebärmutter erreicht und sich darin eingenistet (Nidation).
- MIT 28 TAGEN ist der winzige Mensch 4,2 mm groß: Alle Organsysteme sind angelegt.
- MIT 6 WOCHEN nimmt das Kind bereits erste Informationen aus seiner kleinen Umgebung auf: die Lage in der Gebärmutter, den Druck auf den Körper, die Temperaturunterschiede. Das Kind, in seiner Hockstellung gemessen, ist 12mm groß
- MIT 7 WOCHEN sind alle Organe vorhanden. Es entwickelt sich nichts Neues mehr. Das Kind ist 21 mm groß. Es braucht nur noch Nahrung und Zeit, um zu wachsen und zu reifen.
- MIT 8 WOCHEN hat das Kind seine eigenen unverwechselbaren Fingerabdrücke, die es sein ganzes Leben behalten wird. Von diesem Alter an nennt man einen ungeborenen Menschen Fötus oder Kleinstkind.
- MIT 9 WOCHEN ist das Kleinstkind körperlich voll ausgebildet. Es versucht zu greifen, wenn seine Handfläche berührt wird. Um Störungen zu vermeiden, kann es den Kopf wegdrehen. Die Finger zeigen zarte Fingernägel. Hände, Arme und Beine werden bewegt. Bei Berührung der Wangen und Lippen zuckt das Kind, als wolle es lächeln.
erlebt das kind seinen Tod?
Das Kind hat Todesangst und Schmerzen, wenn ihm das Leben genommen wird. Bereits am 28. Tag existiert der Nervus trigeminus mit allen drei Ästen im Gesichtsbereich. In der 6. Woche sind in den Händen feine Nerven-Endigungen nachweisbar, wie sie für schmerzleitende Fasern charakteristisch sind. Ultraschall-Aufzeichnungen zeigen, wie der Puls des Kindes auf 200 schnellt in dem Augenblick, da der Mutterleib gewaltsam geöffnet wird.
Seelische Folgen einer Abtreibung
Erfahrungen
- "Seit der Abtreibung bin ich unglücklich. Ja, ich bereue meine Entscheidung so sehr, daß ich es nicht mit Worten ausdrücken kann. Ich sehe immer wieder den sieben Zentimeter großen Embryo vor mir, wie er mit seinen Ärmchen wnd Beinchen strampelte."
- "Ich wollte mein Leben leben. Durch die Abtreibung habe ich es verloren. Ich habe meinen inneren Frieden verloren, den Mann, den ich heiraten wollte und mein erstes Kind. Ich verschaffte mir Drogen, um mich von meinen Gefühlen zu befreien und wurde drogenabhängig."
- "Im Traum zerreißt mir meine Perlenkette. Ich suche die Perlen zusammen, aber eine fehlt."
- "Als ich mein Kind 'wegwarf', bin ich zerbrochen."
Abtreibung ist nicht das Ende, sondern der Beginn neuer schwerer Probleme. Mit einer Abtreibung fangen die Probleme erst richtig an. Bei einer Abtreibung stirbt nicht nur ein Kind. Auch Frauen erleiden körperliche Schäden oder zerbrechen seelisch. Es liegt im Wesen der Frau, Leben zu geben und zu schützen. Die Tötung eines Kindes widerspricht der Natur der Frau, ihrem angeborenen mütterlichen Instinkt. Deshalb wird keine Frau mit einer Abtreibung fertig. Das getötete Kind lebt in ihrer Erinnerung weiter und begleitet sie ihr ganzes Leben lang bis zum Sterbebett. Eine Abtreibung ohne diese seelische Folgen gibt es nicht. Psychiater, Psychotherapeuten und Ärzte beobachten folgende psychische Erkrankungen bei Frauen, die abgetrieben haben:
- Angstgefüble und Albträume (Sturz in den Abgrund, Verfolgung, Geburt eines toten Kindes, eines verstümmelten oder verhungerten Kindes), Angst vor plötzlichen Todesfällen als Sühne für die Schuld.
- Schlaflosigkeit
- Depressionen mit Selbstmordversuchen
- Häufiges Weinen und Schreikrämpfe
- Störungen in den mitmenschlichen Beziehungen
- Eheprobleme
- "Erscheinungen" des getöteten Kindes in gleichaltrigen Kindern
- Verdrängungen (hochkommende Erinnerungen werden ins Unterbewußte verdrängt, wo sie vegetativ-neurotische Störungen bewirken: Unterleibsschmerzen, Kopf- und Rückenschmerzen, Schwindel).
- Psychosen (Geisteskrankheiten).
Oft werden diese psychischen Störungen begleitet von körperlichen Beschwerden, wie Herzrhythmus-Störungen, Blutdruck-Labilität, Migräne-Anfällen, Magen- und Darmstörungen, Sexualstörungen. In vielen Fällen erweisen sich die psychischen Krankheiten als therapie-resistent, d. h. sie sind nur schwer bzw. gar nicht zu heilen. Psychologen und Psychotherapeuten warnen vor einem "Heer seelisch schwer bis schwerst gestörter Frauen durch Abtreibung".
Körperliche Folgen einer Abtreibung
Folgen und Gefahren wärend des Eingriffs
- Perforation: Die Wandung der Gebärmutter ist in der Schwangerschaft so weich, daß sie mit jedem Gerät (Saugrohr oder Curette) schon bei ganz geringem Druck durchstoßen werden kann.Folge: Starke Blutung, innere Blutung, Bauchfellentzündung. Manchmal ist die sofortige Entfernung der Gebärmutter notwendig.
- Andere Folgen einer starken Blutung: Mangelnde Fähigkeit der Gebärmutter, sich zusammenzuziehen; mangelnde Blutgerinnung (z.B. nach Einspritzen von 20% Kochsalzlösung oder bei Blutungsneigung). Bluttransfusionen und manchmal auch die Entfernung der Gebärmutter sind die notwendigen Maßnahmen. Unbedingte Voraussetzung ist das Vorhandensein einer Blutbank und eines ständig operationsbereiten Operationssaales und -personals.
- Gefahr der örtlichen Betäubung: Auch bei korrekter Dosierung geschieht es immer wieder, daß Menschen auf das eingespritzte Mittel allergisch reagieren. Tod durch Atemstillstand oder Herzstillstand aufgrund einer allergischen Schockreaktion kann eintreten.
- Narkosezwischenfälle aller Art, Bewußtseinsverlust bis zum Herz- oder Atemstillstand. Erforderlich ist die ununterbrochene Bereitschaft eines Wiederbelebungs-Teams.
Unmittelbare Folgen nach dem Eingriff
- Entzündung der Gebärmutter und der Eileiter bis zur tödlich verlaufenden Bauchfellentzündung durch Verschleppung von Krankheitserregern.
- Verschleppung von Blutgerinseln - Thrombosen - Embolien.
Folgeschäden
- Folge der entstandenen Entzündung nach der Ausheilung: Verschluß beider Eileiter und damit anschließende Sterilität (irreparabler Verschluß beider Eileiter), besonders nach dem Abbruch der ersten Schwangerschaft.
- Fehlgeburten: Entzündungen bewirken Veränderungen in der Gebärmutter und am Gebärmutterhals; nachfolgende Schwangerschaften halten nicht mehr; es kommt zu ungewollten Fehlgeburten.
- Auch Einrisse am Gebärmutterhals (Cervixinsuffizienz) können zu Fehl- oder Frühgeburten führen.
- Mangelnder Reifegrad des Kindes: Diese oft narbigen Veränderungen in der Gebärmutter beinhalten das Risiko eines mangelnden Reifegrades des Kindes (Low Birth Wight Baby).
- Mißbildungen: Die Veränderungen in der Gebärmutter haben oft die mangelnde Versorgung des Kindes zur Folge. Diese ist wiederum die Ursache für gehäufte Mißbildungen nach Abtreibungen.
- Erythroblastose: Wenn der Rhesus-Faktor nicht vor dem Schwangerschaftsabbruch bestimmt wurde, kann bei rh-negativen Müttern eine Antikörperbildung einsetzen. Bleibt diese Frau ohne Anti-D-Prophylaxe, so kommt es bei weiteren Schwangerschaften zu Früh- oder Fehlgeburten.
- Störung weiterer Schwangerschaften durch Blutungen.
- Schwere psychische Schäden: Manche Frauen brauchen bis zu einem Jahr, um nervlich das Geschehen zu verarbeiten. Bei anderen kommt es zu Nervenerkrankungen, die zu einem Daueraufenthalt in Nervenkliniken führen können.
Diese Gefahren darf man nicht verheimlichen. Ich sehe in der eigenen Praxis immer wieder Patientinnen, die mir bei Bekanntwerden des Schadens erklären: "Wenn ich das gewußt hätte, dann hätte ich nicht in der ersten Not den Eingriff machen lassen, sondern nach einer anderen Möglichkeit gesucht, meine Probleme zu lösen!"
Dr. med. Brigitte Niemes, Frauenärztin, Königsbrunn