[Beendet] Operation Exodus

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Aeon525

He who doesn't care
Otaku Veteran

Das Ausschalten der Wachen verlief schnell und problemlos und auch Jill schien einen guten Jonb zu machen denn bereits nach wenigen Minuten, wenn es denn überhaupt Minuten waren, schob sich das Tor quitschend zur Seite und gab ihnen den Weg frei. Sie traten in den schmalen Gang und schlossen den Kanaldeckel hinter sich. Sofort begann Nero damit seine stolze Löwin auseinanerzubauen und in einer Umhängetasche zu verstauen. Matt ging ihm dabei zur Hand. Ihre Handgriffe waren perfekt aufeinander eingespielt und so hatten sie die Waffe in windeseile zerlegt und eingepackt.

Der Gang der sie immer weiter ins Innere des Komplexes trug war schmal und schlicht. Beklommen schritt Nero langsam zwischen den dreckigen und vereisten Metallplatten hindurch. Er hasste enge Räume. Als Raptor war er es gewohnt stets den Überblick über die Situation zu haben. Hatte er diese einmal nicht wurde er unruhig und nervös. Er atmete unweigerlich auf als der Gang langsam breiter wurde und schließlich in einer Halle mündete. Erst jetzt schien er wieder einigermaßen frei atmen zu können.
Die Halle war nahezu vereist und die glitzernden Frostzapfen gaben dem Ort aus kaltem Stahl und Metall eine fast schon anmutige Schönheit. Der leuchtend weiße Schnee war ein starker Kontrast zum schmutzigen Grau der Wände und lies die kahle Halle fast einladend wirken. In der Halle war es angenehm Still und die einzigen Geräusche waren das leise Summen der elektrischen Lampen und das knirschen der zarten Schneeschicht unter den schweren Stiefeln der ISK Soldaten.

Cartwright war der erste der den Aufzug bemerkte. Einen Moment starrten alle auf die beiden geschlossen Stahlflügel am Ende der Halle bevor schlagartig Bewegung in die Gruppe kam. In Windeseile bauten sie aus den herumstehenenden Kisten eine provisorische Deckung zogen die Waffen und warteten.

Nero hielt sich etwas abseits und beobachtete gelangweilt die kleinen Wölkchen die in einem beinahe melodischen Rhytmus aus seiner Atemmaske drangen. Es war kalt im Inneren der Bunkeranlage, zu kalt. Nero hatte den Winter noch nie besonders gemocht. Er war kalt, nass und trostlos.
Er hatte sich hinter einer Kiste an die Wand gelehnt und beobachtete über die Reflektion einer kleineren Eisfläche an der Wand die Fahrstuhltüre. Die Anabella samt aufgestecktem Schalldämpfer hielt er fest in den Händen. Sie war entsichert und geladen.
Einen Moment überlegte er ob er seinen Tarnmantel aktivieren sollte. Das charaktersitische Summen des Mantel war kaum von dem der nahen Stromaggregate zu unterscheiden. Doch noch bevor er den Gedanken zu ende geführt hatte schoben sich die Türen des Aufzugs auch schon mit einem metallischen Surren zur Seite. Nero schoss aus seiner Deckung hervor nur um mitanzusehen wie die beiden Soldaten tot in sich zusammensackten. Noch bevor der Körper des zweiten Soldaten auf dem Boden aufschlug warfen sich die beiden mitgeführten Köter in den Kampf. Hässliche Biester bei denen es schon beinahe an ein Wunder grenzte dass sie sich mit ihrer Masse überhaupt dermaßen schnell bewegen konnten. Das natürliche rötliche Fell der Hunde war von der Muskelmasse die sich darunter überdeutlich abzeichnete nahezu verunstaltet. Von den Lefzen der Tiere tropfte der Speichel in einer Menge die wohl ausgereicht hätte um einen kleineren Garten zu bewässern. "Aber immernoch attraktiver als unsere Hackerin." schoss es Nero durch den Kopf während die Hunde sich auf Berry und Ed stürzten. Ein selbstgefälliges Grinsen huschte über seine Lippen ehe er schlussendlich doch noch in Bewegung kam und auf eines der Biester anlegte.
 

Thargo

Prophet

Mit einem lauten Quietschen öffneten sich die Aufzugstüren und gaben den blick auf den Inhalt des Fahrstuhls frei. Den beiden Legionäre blieb nicht mal Zeit ihre Waffen in Anschlag zubringen als ihre Leben durch die Kugeln seiner Teammitglieder beendet wurden. Den aus dem Aufzug rennenden Arbeiter nahm er nur am Rande war da seine Aufmerksamkeit auf die beiden massigen Kampfhunde fixiert war die der zweite Legionär reflexartig vor seinem Tot von der Leine gelassen hatte.
Trotz ihrer massigen Gestalten stürmten sie mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit auf die beiden am nächsten stehenden NSA Soldaten zu. Grinsend brachte sich Ed, der einer der beiden war, vor einen Kistenstapel in Position und erwartete mit gezücktem Kukri den Ansturm des Tieres. Wie immer in Situationen in denen das Adrenalin durch seinen Körper rauscht und er sich im Kampf befand nahm er die Dinge mit einer Klarheit war, die man selber erlebt haben musste um sie zu glauben. Das spannen und entspannen der enormen Schultermuskel konnte man sogar durch die Schutzweste des Tieres beobachten. Nur auf diese Fixiert wartete Eduard auf den richtigen Moment. JETZT mit diesem Gedanken wirbelte Eduard auf dem linken Fuß herum und brachte sich aus der Flugbahn des Hundes als dieser sich mit Hilfe seiner kraftstrotzenden Muskeln in die Luft Katapultierten. Dem Schwung seiner Ausweichbewegung nutzend ließ Ed seinen linken Arm vorschnellen und hiebte mit seinem Kukri zu.
Die Geschwindigkeit des Tiers war so groß das er es nicht schaffte die anvisierte Flanke zu treffen dafür durchschnitte die Waffe den rechten Hinterlauf des Tieres mit einen dumpfen Klang. Noch im Flug versuchte der Hund sich, mit lautem Jaulen, zum flammenden Schmerz herumzuwerfen und rammte dabei mit der Schulter dröhnen den Kistenstapel anstatt, wie von Ed geplant, mit dem Kopf voran. Weniger benommen als erwartet war es sofort wieder auf den Beinen um sich erneut auf Ed zu stürzen der immer noch dabei war auf dem vereisten Boden wieder in Position zugehen. Doch bevor das Tier sich erneut auf ihn Stürzen konnte ließen ihn Schüsse, die ihn in die gepanzerte Flanke trafen, erneut herum wirbeln um sich dem unerwarteten Angriff zustellen. Seine Chans erkennend umschloss Eduard seine Waffe fester und hiebte sie nach einem schnellen Schritt mit Wucht in den Nacken des Kampfhundes dort durchtrennte sie mit lautem Knirschen die Wirbel. Wie von einem Blitz getroffen stürzte das totbringende Tier zu Boden wo es mit einem leisen Winseln sein Leben aushauchte. Schwer Atmend befreite Ed sein Kukri aus dem Kadaver des Tieres und sah sich dabei nach weiteren gefahren um.
 
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Lichtbringer_2.0

Ordenspriester
Obwohl sich die Gruppe in der kurzen, ihr zur Verfügung stehenden Zeit, bestmöglich vorbereitet hatte, so beinhaltete der Fahrstuhl doch nicht so ganz das was sie erwartet hatten. In den letzten Sekunden in denen der Fahrstuhl noch dabei war anzukommen und die Tür zu öffnen spekulierte Matt schon wie viele Terraner sich wohl darin befinden würden. Und viel wichtiger... wie viele davon er töten würde. Um dabei eine möglichst hohe Zahl zu erreichen verzichtete er auf die "Spielzeugpistole" Anabella. Er bestückte lieber seine Scimitar mit einem Schalldämpfer. Die würde wesentlich höheren Schaden anrichten und der Gedanke daran zauberte Matthew schon ein Lächeln ins Gesicht. Allerdings verschwand dieses ebenso schnell wieder als sich die Fahrstuhltür öffnete. Instinktiv gab er eine kurze Reihe von Schüssen ab die sich einen terranischen Kopf als Ziel suchten. Auch wenn einige davon in der Rückwand des Fahrstuhls einschlugen so waren die, die den Kopf trafen umso brutaler. Die blutigen Löcher die den Kopf des Legionärs zierten gaben Matthew das befriedigende Gefühl wieder einen Toten seiner Abschussliste hinzugefügt zu haben. Gut möglich, dass auch Kugeln aus einer anderen Waffe den Kopf trafen, aber für ihn war es keine Frage wem der Abschuss gebührte.

Während die beiden Legionäre zu Boden gingen blieben weitere Tote leider aus. Der Einzige, den Schüsse überhaupt noch hätten treffen können war der Arbeiter. Und zwischen dem und den Schützen war noch der beladene Palettenwagen der überraschend guten Schutz bot. Zumindest fürs erste schienen keine Kugeln zu dem Glücklichen durchzudringen. Die Hunde kamen trotz beachtlicher größer als Ziele gar nicht erst in Frage, denn die Schüsse waren einiges höher angesetzt um tödliche Treffer zu garantieren. Dies ermöglichte den Vierbeinern ungehindert auf die Nächstbesten loszugehen. Gerade als Matt seine Waffe in Richtung des ersten Hundes schwenken wollte bemerkte er den Arbeiter, der plötzlich hinter dem Palettenstapel hervorsprang und losrannte. Ohne einen Gedanken zu verschwenden ließ Matt die Waffe fallen, stand aus der Hocke auf und rannte dem Arbeiter hinterher in den einzig möglichen Ausweg. Der Gang aus dem sie gekommen waren würde für ihn das Ende bedeuten. Aber eine Wahl hatte der Arbeiter ja ohnehin nicht. Erschwerend kam hinzu, das Matt nahe am Gang saß und es somit seine Aufgabe war ihn zu verfolgen, aufzuhalten und zu seinen neuen "Freunden" zurückzubringen. Der vereiste Gang bot dem Arbeiter weder die Möglichkeit seinen Verfolger abzuschütteln, noch ihm irgendetwas in den Weg zu werfen. Und scheinbar begriff er das auch, denn plötzlich bremste er ab und drehte sich herum. Matt hatte das nicht erwartet, er war zu tief in Gedanken versunken. Er malte sich schon aus wie auch dieser Erfolg auf seine Rechnung ging, der Auftrag begann doch prächtig? Im nächsten Moment traf in eine massige Faust. Der überraschend feste Schlag presste ihm die Luft aus den Lungen und warf ihn zu Boden. Bei dem Eis auf den stählernen Bodenplatten hatte er nicht den nötigen Halt um sein Gleichgewicht zu halten. Und Ausweichen wäre so auch unmöglich gewesen.

Mit einem dumpfen Knall prallte Matt auf den Boden und wurde schmerzhaft wieder in die Realität zurückgeholt. Die Augen hatte er aufgerissen und starrte zur Decke. Was für ein dämlicher Fehler. Keinem Anfänger wäre so etwas passiert. Wie konnte er nur so dumm sein und sich so ablenken lassen. Auch noch von sich selbst! Ihm ging nur ein Gedanke durch den Kopf. "FUCK!" Mit einem Schlag kamen wieder Selbstzweifel auf. Wie konnte er bei so einer Kleinigkeit nur dermaßen versagen? Ein Arbeiter hatte ihn mit einem Schlag ausgeknockt. Ein Arbeiter. IHN! Prima, das hatte er nun davon. Blutspritzer auf seinem Visier ließen ihn allerdings wieder aufblicken und holten ihn vorerst wieder aus seinen selbstzerstörerischen Gedanken. Er sah zum Arbeiter der sich schreiend an den Oberschenkel fasste. Eine Schusswunde? Blut strömte weiter aus dem Loch im Arbeitsanzug und färbte sein linkes Hosenbein dunkelrot. Während er auf die Knie ging und immer noch vor Schmerzen aufstöhne warf Matt einen Blick zurück in den Raum. Ein hübsches Paar Beine kam auf ihn zu. Jemand hatte ihm den Arsch gerettet. Seine Lippen formten einen Namen doch er gab keinen Ton von sich. "Vei?"
 
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Captain Hero

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Die Pistole im Anschlag schritt Veivei direkt über Matt hinweg. Der terranische Arbeiter hatte seinen panischen Blick fest auf die qualmende Mündung der Anabella in Veiveis Hand gerichtet. Dabei presste er eine seiner tellergroßen Hände fest auf das Loch in seinem Bein, aus dem das Blut in dicken Fäden über seine Finger quoll.
"Liegen bleiben!" Befahl Veivei auf gebrochenem Terranisch, gerade laut genug, um ganz sicher von dem Terraner verstanden zu werden. Dieser dachte aber gar nicht daran sich kampflos zu ergeben. Vor Schmerz ächzend zog er sich von Veivei weg über den Boden, die freie Hand nach einer am Boden liegenden Stange ausgestreckt. "Tus nicht..." Warnte Veivei noch einmal, allerdings auf englo-germanisch - der Sprache der NSA - dann drückte sie erneut ab. Die schallgedämpfte Waffe hustet und ein weiteres Loch erschien am Körper des Arbeiters. Dieses mal in seiner rechten Schulter.
Ohne zu Matt zurück zu blicken wies Veivei ihn an, "Hol ihn dir." Dieser hatte sich bereits weitestgehend von seinem Intermezzo mit der Pranke des Arbeiters erholt und eilte zu diesem hinüber. Als er ihn erreichte revanchierte er sich für den Kinnhaken mit einem brutalen Fausthieb von oben gegen den Kopf des Terraners. Zwar war Matt bei weitem nicht so mit Muskel bepackt, wie sein Gegenüber, doch wusste er durchaus auszuteilen. Und so sank der angeschlagene Arbeiter mit einem Ruck bewusstlos zu Boden.

Noch einen Moment lauschte Veivei hinter sich, um die Lage bei den anderen abzuschätzen. Der eingekehrten Ruhe nach zu urteilen, war der Kampf vorbei. Demnach konnte sie ihre Aufmerksamkeit nun ganz dem Arbeiter widmen. Matt drehte ihn auf den Rücken und Veivei fesselte seine Hände mit dem Kabelbindern, den jeder von ihnen grundsätzlich im Gepäck hatte. Auf den angeschlagenen Zustand des Mannes nahmen die beiden ISK Soldaten dabei nur wenig Rücksicht. Die Einschüsse würden nicht tödlich sein... jedenfalls nicht innerhalb der nächsten zehn Minuten. Gemeinsam zogen sie den Arbeiter über den eisig-nassen Boden zurück in dem Raum, in denen ihnen der Aufzug entgegen gekommen war. Dort lehnte sie ihn ruppig mit dem Rücken an eine der schweren Kisten im Raum.
Ein kurzer Blick auf die anderen verriet Veivei, dass diese alles in allem okay waren und den Kampf gut überstanden hatten. Einen der Hunde hatte es regelrecht von innen heraus zerfetzt und der andere war beinahe enthauptet worden. Cartwright hatte selbst hatte sich an dem Kampf beinahe gar nicht beteiligt und einfach nur Rückendeckung gegeben, um in Notfall eingreifen zu können. Jetzt kam er zu Matt und Veivei herüber geschritten, mit seiner harschen Stimme Anweisungen bellend. "Nero und Eduard - Aufzug und Korridor im Auge behalten." Er sah sich nicht danach um, ob seine Befehle ausgeführt wurden. Für ihn stand das außer Frage. Als er dann vor dem Gefangenen stand, zu dem Veivei sich bereits herunter gebeugt hatte, während Matt neben ihr stand und aufpasste - Der Terraner war bewusstlos, aber man konnte ja nie wissen - blickte Cartwright die beiden kurz an und fragte eher beiläufig, "Irgendwelche Schwierigkeiten?"
"Nein Sir." Murmelte Veivei, während sie den Terraner nach versteckten Waffen durchsuchte. "Lief ausgezeichnet."
"Gut. Dann weckt ihn auf."
"Klar... Matt?"
 

J-Nought

4ever Jack
Blinzelnd öffnete der Mann seine Augen und erblickte zäh aus der Verschwommenheit auftauchend ein narbenzerfurchtes Gesicht, das ihn mit seinen beiden verschiedenfarbigen Pupillen misstrauisch musterte. Auch ohne auf seine Schultern zu schauen, konnte der Arbeiter erkennen, dass dieser Mann ein Soldat in vielen Schlachten gewesen war. Hinter ihm ruhten mehrere Augenpaare auf seinen verletzten Körper und schienen auf eine Reaktion ihres Veteranen zu warten.
„Greg Trevon“, kam es knisternd verzerrt aus dem Helm.
Behandschuhte Zeige- und Mittelfinger, eine Angestelltenkarte zwischen diesen geklemmt, erschienen vor ihm.
„Ich will Informationen und ich will sie schnell.“
Ohne die geringste Miene zu verziehen, schwieg Greg und funkelte seinen Gegenüber an. Leben stand nicht am Ende dieser Konversation und das wusste er. Auch wenn Schmerzen durch seinen zuckten und er sich durch den Blutverlust geschwächt fühlte, nahm er sich vor standzuhalten. Kameraden, die er nicht verraten wollte, befanden sich in der Basis. Er würde widerstehen.
Offenbar erkannte das der Veteran. Er fuhr stumm mit seiner rechten Hand in eine Beintasche und holte ein Stoffpäckchen hervor. Nachdem er ein Tuch in den Mund von Greg gestopft hatte, wandte sich der NSA'ler um.
„Berry, Edward, haltet ihn mir gut fest. Wir haben keine Zeit für lange Diskussionen.“
Argwöhnisch beobachtete Greg, wie eine große, kräftige Gestalt sowie eine kleinere und schmächtigere aus der Gruppe traten. Sie hielten den sich zu wehrenden Arbeiter so fest, bis der Veterane zufrieden nickte. Obwohl Greg stark war, so vermochte er sich kaum zu bewegen. Er ahnte nicht, was der Altgediente vorhatte.
Seine Frage wurde beantwortet, als dieser eine lange Nadel aus dem Päckchen hervorzog und eine seiner Hände packte. Er fixierte einen Finger und setzte die Nadel unter dessen Nagel an. Ihre Blicke trafen sich. Dann wurde langsam die Nadel in das nachgebende Fleisch geschoben.
Unbeschreibliche Schmerzen durchfuhren Gregs Körper und zitternd versuchte er sich aus dem Griff der drei Männer zu lösen, doch diese erlaubten ihm keine Flucht vor der Folter. Das Schieben stoppte.
„Ich stelle dir jetzt einige Fragen und für jedes Schweigen schiebe ich die Nadel tiefer. Also antworte mir kurz und schnell.“
Zur Unterstreichung seiner Worte drehte er die Nadel im breiten Finger von Greg, wobei sich dessen Körper gequält verkrampfte und Schweißperlen seine Stirn bedeckten.
„Wo sind die Zellen der Gefangenen?“
Greg schloss für einen Augenblick die Lider, biss die Zähne zusammen und betete innerlich um Stärke.
„Von mir erfährst du nichts, du NSA-Schwein."

Entsetzen, aber auch Zufriedenheit erfüllte Jill, als sie sah, wie Cartwright dem Arbeiter seine schallgedämpfte Anabella auf die Stirn legte und abdrückte. Berry wirkte sichtlich entspannter, nun da Cartwright endlich aufgehört hatte. Tief einatmend schritt er zum Aufzug und stellte sich in die Tür, wo auch Matthew mit der Scimitar in seinen Händen stand. Der Reisser schien jedoch unberührter von Cartwrights Methoden zu sein und beobachtete den Staff Sergeant beim Herausziehen der Nadeln aus allen fünf Fingern. Nachdem er damit fertig war, bestiegen die gesamte Gruppe den Aufzug.
Bevor er eine der Stockwerktasten des Fahrstuhls betätigte, gab Cartwright seine Befehle durch.
„Wir teilen uns auf. Berry, Veivei, Jill und Matthew werdet ein Team bilden. Veivei, du führst sie an. Ist das ein Problem für dich Berry?“
Der Oger schüttelte den Kopf.
„In Ordnung, sucht nach Dr. McNeal. Der Rest wird unter meiner Leitung den Reaktor sprengen. Ich will hören, falls jemand in Schwierigkeiten steckt. Wir haben genug Helden! Ich will alle zurück nach Hause nehmen.“
Auch nach seinen Anweisungen blieb die Stimmung angespannt, doch Cartwright schien diese bewusst zu ignorieren. Jill hatte ihre Reaktion auf das vor kurzem Geschehene so gut wie möglich zu verbergen versucht. Normalerweise waren es die Terraner, die den Menschen furchtbare Dinge antaten. Cartwrights brutales Vorgehen schockierte Jill, obwohl es sie schneller zu Antworten gebracht hatte. Ein Blick auf die neben ihr stehende Veivei sagte ihr, dass sie nicht die Einzige war, die sich darüber Gedanken machte. Seufzend atmete sie aus, als der Aufzug sich quietschend in Bewegung setzte und hoffte innerlich bald zu einem Kaugummi zu kommen.

Jetzt gehts ins Innere der Basis. Ihr befindet euch im Aufzug und fahrt los. Das erste Stockwerk nach dem Keller wird die Station für das zweite Team (Cartwright, Tatjana, Eduard, Nero) und ihr müsst euch zum Thermalkraftwerk durchschlagen. Das erste Team wird das darauffolgende Stockwerk betreten und sich auf die Suche nach Dr. McNeal machen.

Hier grobe Infos an beide Teams:
Team Veivei:
Der Zellentrakt enthält 50 Zellen. Eine Steuerzentrale ist der einzige Punkt, der eine Öffnung der Zellen ermöglicht und dementsprechend auch gut gesichtert. Selbstschussanlagen und Legionäre werden euch im Weg stehen. Außerdem befindet sich eine medizinische Station auf dem Stockwerk, d.h. Mediziner und Helfer werden euch wahrscheinlich begegnen. Jill wird hier oft benötigt werden, da oft eine Tür oder Kontaktlaser, die Alarm auslösen, euren Weg behindern.

Team Cartwright:
Ihr befindet euch im Generatorbereich und sollt mit Hilfe von Tatjana Sprengsätze anbringen. Ein Thermalkraftwerk versorgt die Anlage mit Strom. Sobald es BUMM macht, wird die Basis mit heißem Wasserdampf geflutet. Es gibt jedoch Notschleusen für den Fall. Deaktiviert diese. Ich stelle euch Cartwright frei, wie ihr mit ihm umgeht. Aber verletzt ihn nicht zu stark. Notfalls kann ich ihn übernehmen. Legionäre patrouillieren durch die Gänge und Arbeitern tun ihren Job.

Ich werde selbstverständlich Jill steuern und wenn nötig Cartwright. Euer Ziel ist für Team Veivei die Steuerzentrale, in die sich Jill hacken muss und für Team Cartwright muss der Kraftwerk erreicht werden, wo Tatjana ihre explosiven Babys anbringt. Dann wird ein SL-Post erscheinen.

Spricht ruhig untereinander ab, was ihr plant und wie ihr vorgehen wollt.

Bei Fragen -> Schreien!
 
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Thargo

Prophet

Unbeeindruckt von der gedrückten Stimmung seiner Kameraden lauschte Ed Cartwrights Einteilung der Marschreinfolge für den Weg zum Generator. Wie erwartet übernahm er die Spitze dann würden der Sarg und Tatjana folgen. Nero war für die Rückendeckung verantwortlich.
Nur wenige Augenblicke später hielt der Aufzug. Sich alle an die Seitenwände drückend waren die Waffen auf die sich öffnende Aufzugstür gerichtet. Die Spannung in der Kabine war fast Greifbar während die Türen sich langsam öffneten. Was würde sie dahinter Erwarten? Quietschend öffneten sie sich soweit das ein Blick auf einen kurzen lehren Korridor freigegeben wurde der nach wenigen Metern im rechten Winkel nach links Abzweigte.
Die Waffe im Anschlag verließ Eduard den Fahrstuhl um schlich zur Gangbiegung. Während er sich auf ein Knie sinken ließ zog er aus einer seiner Taschen einen kleinen Monitor mit an einem flexiblen Kabel angebrachter Weitwinkel Kamera. Mit einem schnellen Handgriff verband er sie mit seinem PDA und übertrug das Signal auch an seine Team Mitglieder. Vorsichtig schob er sie um die Ecke und Verschaffte sich einen Überblick.




"Wir schalten sie aus" entschied Cartwright nach einigen Sekunden des Überlegens "ich möchte sie nicht im Rücken haben. Versuch sie leise Auszuschalten". Mit diesen Worten übergab er Ed seine Anabella.
Mit einem Nicken nahm er die Waffe in Empfang und konzentrierte sich wieder auf den Patrouillenweg der Wachen. Langsam ein und aus Atmend wartete er darauf das sich die Wachen die sich gerade wieder auf dem Weg in ihre Richtung befanden am Ende ihres Patrouillenwegs Umkehrten. Jetzt! Mit zwei schnellen Schritten war er um die Ecke und folgte den Wachen seine leisen Schritte gingen im Hintergrundlärm des nahen Generators und dem Gespräch der Wachen unter. Leise Hustend trat die Anabella in Aktion aus einer Entfernung von unter einem Meter Schoß er ihnen je zwei Kugeln in den Hinterkopf. Vom Geräusch der zu Boden stürzenden Männer aufgeschreckt dreht sich der Arbeiter nach der Ursache der Geräusche um. Eduard genoss für eine Sekunde die Angst in den Augen des Arbeiters als er ihn Gewahr wurden bevor er auch sein Leben mit zwei Kugeln aus der Anabella beendete.
"Ok Eduard behalt die Halle im Auge die anderen helfen mir die Leichen außer Sicht zu ziehen". Befahl Cartwright. Das Verstecken der Leichen nahm nur wenige Sekunden in Anspruch. "Wir müssen Rechts weiter" gab der Sarg den Weg vor als er seine Waffe zurück nahm.
Jetzt seine Tormentor im Anschlag folgte Eduard den Weg denn ihnen der Arbeiter vorgegeben hatte. Sie Bewegten sich durch einen Tunnel der sie zu Schaltzentrale führen würde wo sie die Notschleusen deaktivieren können. Da mit jeder Minute die sie in der Anlage wahren die Gefahr der Entdeckung stieg nahmen sie sich nicht die Zeit jede Tür zu kontrollieren an denen sie vorbeikamen. Das ging auch Mehrere Minuten gut bis sich plötzlich zwischen Tatjana und Nero zischend eine von ihnen öffnete.
 
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Waltikon

The Katsumi Otaku !
Otaku Veteran

Tatjana war erleichtert, als sich endlich die Aufzugtüre hinter ihnen schloss. Sie hatte sich krampfhaft darauf konzentriert, eine Möglichkeit zu finden, den verschlossenen Tunnel lautlos zu öffnen, obwohl sie wusste, dass das nicht nur unmöglich, sondern auch unnötig war. Dass der Arbeiter reden würde, war nur eine Frage der Zeit. Aber sie konnte Folterungen einfach nicht ertragen. Derartige „Befragungen“ hatte sie immer ihren Reissern überlassen, und vorgegeben, etwas anderes wichtiges erledigen zu müssen. Noch so eine Schwäche von ihr, möglicherweise wäre damals alles anders gelaufen, wenn sie den Gefangenen nur mit mehr Nachdruck…

Das Quietschen des anhaltenden Aufzugs holte sie in die Gegenwart zurück. Die Anabella auf die sich öffnende Türe gerichtet wartete sie wie die anderen, was wohl dahinter sein würde. Es war – glücklicherweise – ein kurzer, leerer Gang, der nach links abbog, so wie es der Arbeiter vorhin beschrieben hatte. Schnell war das Team Cartwright ausgestiegen, und während Edward die Wachen und den Arbeiter links eliminierte, sicherte sie mit Nero nach rechts. Nachdem die Leichen versteckt waren, bewegten sie sich in Richtung der Schaltzentrale weiter.

Plötzlich öffnete sich zischend eine Tür zwischen ihr und Nero. Blitzartig hatte Nero die Person, die aus der Tür treten wollte, am Schlafittchen gepackt und gleich, noch während er sie aus der Tür zerrte, mit seiner Anabella erschossen.

Währenddessen war auch Tatjana herumgewirbelt und gleich durch die nun freie Tür gestürmt. Dahinter befand sich ein kleiner Aufenthaltsraum. Drei Personen konnte sie auf die Schnelle ausmachen, zwei rechts, eine links. Die rechten erschoss sie mit der Anabella, während sie auf die linke ihr Kampfmesser schleuderte, dass sie schon vorher gezogen hatte. Während die beiden Arbeiter zu ihrer rechten schon Tod waren, ehe sie die Situation überhaupt so recht erfassen konnten, war die linke, die an der Kaffeemaschine gestanden war, dem Messer ausgewichen und kauerte ängstlich am Boden.

Tatjana kniete sich vor sie hin und richtete die Anabella auf sie. Die Person hob den Kopf, und sie blickte in die ängstlichen, strahlend blauen Augen eines hübschen, jungen Mädchens mit kurzen, dunklen Haaren. Wie alt mochte sie sein? 16? 17? Oder doch schon 18? Jedenfalls musste sie noch in der Ausbildung sein, kein Soldat, eine zukünftige Technikerin…

In den Augen des Mädchens änderte sich etwas. Die Angst schien der Erkenntnis zu weichen, nun sterben zu müssen. Auch Tatjanas Blick hatte etwas trauerndes, entschuldigendes in sich.

Dann drückte sie ab.

Die Augen verloren ihren Glanz, wurden leblos, während sich auf ihrem Kittel ein kleiner, roter Fleck ausbreitete, genau da, wo das junge Herz saß. Das ganze hatte vielleicht eine Sekunde gedauert, aber Tatjana kam dieser Augenblick furchtbar lange vor. „Verzeih mir, Kleines!“ flüsterte sie, ehe sie ihr die Lider über den gebrochenen Augen zudrückte. Sie konnte sich eine Träne nicht verkneifen. War es Trauer? War es Wut? Oder war sie einfach schon zu weich geworden? Sie wusste es nicht. „Fühlen die sich hier tatsächlich schon so sicher, dass sie sogar Kinder runterschicken?“ fragte sie laut. „Was ist los Tatjana?“ Ertönte Cartwrights bellende Stimme. „Nichts!“ erwiderte sie barsch, als sie sich aufrichtete und dem Ausgang zuwandte, wobei sich ihre Blicke mit denen Neros trafen. „Lasst uns einfach diese Anlage mit einem solchen Knall in die Luft jagen, dass die Trümmer noch in ihrem Flagschiff im Orbit einschlagen!“
 
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J-Nought

4ever Jack
Gedankenlos tippte Jill mit ihren Fingern im regelmäßigen Rhythmus über den weißgefärbten Kunststoff, der locker in der Hand liegenden Rizo und fügte ein kaum hörbares Geräusch dem lauten Ächzen des fahrenden Aufzuges hinzu. Sie wollte einfach nur eine Konsole oder irgendein technisches Gerät vor sich haben, welches zu knacken war. Dies würde die Anspannung verscheuchen, dass sie unter tödlichen Feinde war. Die Geschwindigkeit reduzierte sich und Veivei gab schnell wie auch präszise ihre Befehle. Die Stahltüren rissen krachend auf, gaben einen leeren Gang frei und entlockten dadurch Jill ein stummes „Danke“. Ihrer Anführerin mit angelegter Waffe folgend, setzten sich die schweren Stiefel der Gruppe in koordinierten Schritten auf den nackten Betonboden. An der ersten Abzweigung hielt Veivei die Gruppe mit einem Handzeichen an, um einen vorsichtigen Blick zu wagen.
Zwei Legionäre unterhielten sich vor einer geschlossenen Tür am Ende des Ganges. Eine Kamera starrte jedoch in Veiveis Richtung, so dass diese ihren Kopf aus der Beobachtung schlagartig zurückzog.
„Herzallerliebst“, murmelte sie ins Kom und erntete neugierige Blicke ihres Teams.
Das Wort „Kamera“ wurde ernst angenommen. Jill hätte sich auch gewundert, wenn bei Inhaftierten geringe Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden wären.
„Wir müssen die Kamera zuerst ausschalten. Wer traut sich einen präzisen Schuss zu?“
Berry schüttelte stumm den Kopf, auch wenn ihn Veivei gar nicht in Betracht gezogen hatte. Matthew wechselte einen Blick mit Jill, dann nickte er und nahm die Position von Veivei ein. Die Luft anhaltend zielte er aus der Ecke mit seiner Anabella heraus, dann durchschlug eine Kugel die Linse der Kamera. Im Moment des abgedrückten Abzuges, sprang Veivei mit Berry in den Gang und feuerten auf die noch vom Geräusch der zerstörten Kamera überraschten Legionäre mehrere Kugeln aus ihren Scimitar ab. Der Eine starb sofort an den Schüssen, während der Andere schwer getroffen durch seinen Filtern schnaufte. Bevor seine Hand jedoch den Knopf zur Aktivierung des Koms an seiner Maske erreichte, stand bereits Berry mit grimmigen Augen über ihm. Mit einem kräftigen Ruck brachen seine Hände das Genick des terranischen Soldaten.
Jill und Matthew erreichten die Anderen an der Tür. Vier Augenpaare legten sich auf die zersprungene Kamera, jeder mit dem gleichen Gedanken.
„Mist... Das wird nicht lange unbemerkt bleiben“, sagte Jill.
„Wir haben keine Zeit für Bedauern. Öffne diese Tür, Jill und dann weiter.“
„Hoffen wir, dass die Kerle grad scheissen sind...“
 

Captain Hero

Puppetmaster
VIP
Das waren sie leider nicht. Jills flinke Finger huschten noch über das Display ihres Decks*, da öffnete sich die zu öffnende Tür bereits wie von selbst. Zwei Legionäre standen dort, beide mit ihren Waffen lässig in der Armbeuge. Die Masken ihrer Helme waren geschlossen und so konnte man nur erahnen, welcher Ausdruck der Überraschung ihnen darüber ins geschrieben Gesicht stand, dass vor ihnen plötzlich vier Elitesoldaten der NSA in Sturmbereitschaft standen, einer davon mit dem Hacken der Tür beschäftigt, die sie soeben selbst durchschreiten wollte. Doch dem Team um Veivei ging es ähnlich. Waren sie zwar auf Feindkontakt eingestellt, dauert es dennoch einen unerträglich langen Moment, bis endlich einer von ihnen reagierte.
Es war Bär, der die erste Reaktion zustande brachte. Anstatt zu schießen, tat er das, was ihm als erstes durch den Kopf schoss. Seine Pranke, die in ihrer Größte tatsächlich der eines Bären glich, schmetterte gegen den Helm des rechten Legionärs. Dieser war in seiner Statur selbst kein Hänfling, doch der Fausthieb hob ihn glatt von den Beinen und lies ihn scheppernd die Gittertreppe hinter sich hinunter schlittern.
Veivei bewegte sich nur eine Bruchteilsekunde später. Sie brachte ihre schallgedämpfte Scimitar hoch und versah die Brustpanzerung des Terraners mit sechs münzgroßen Löchern. Wie vom Blitz getroffen taumelte dieser nach hinten. Allerdings hatte er bereits seinen Finger an den Abzug seines Sturmgewehrs gelegt. Im Todeskrampf des Mannes löste sich ein einziger Schuss, der die kniende Jill knackend mitten ins Gesicht traf und sie auf den Rücken schleuderte. Sofort sprang Jills Symbol im HUD aller Teammitglieder auf rot - Nulllinie.
Von dem plötzlichen Schock getroffen, gerade einen ihrer "Männer" verloren zu haben, kauerte Veivei sich zu der Frau hin. Wissend, dass ein Kopftreffer auf diese Entfernung mit einer terranischen Waffe den sicheren Tod bedeuten musste, rief Veivei die Frau trotzdem beim Vornamen. "Jill!"
Auch Berry wollte der Hackerin zur Hilfe eilen und hatte schon einen deftigen Fluch ausgestoßen, doch war Veivei schneller bei der Getroffenen und die lange antrainierte militärische Disziplin machte es Berry möglich seine Position zu halten.

Matthew war derweil auf dem Weg die Treppe hinab. Seine Füße flogen regelrecht die Strecke über die Gitterstufen bis hin zum Boden. Unten wollte sich der von Berry gefällte Legionär wieder aufrappeln, doch das sollte ihm niemals gelingen. Aus vollen Lauf schoss Matt ihm mit seiner Scimitar durchs Kinn in den Helm, woraufhin sich der Terraner wieder hinlegte.
Noch immer den Hall des einzelnen ungedämpften Schusses aus der terranischen Waffe hinter sich im Nacken, lies Matthew seinen Blick über den Raum schweifen. Es war ein 40 Meter langer Korridor, der zwei Stockwerke hoch war und an beiden Seiten im Abstand von zweieinhalb Metern massive Stahltüren aufwies. Jeweils zwei Stahltüren befanden sich übereinander, wobei die obere über einen Laufsteg zu erreichen war, auf den man über Leitern am anderen Ende des Raums gelangte. Zwei weitere Türen - ebenfalls am anderen Ende des Raums - führten auf die beiden Laufsteg.
Soeben war ein Legionär durch eine dieser Türen getreten - vermutlich durch den Schuss seines verstorbenen Kameraden alarmiert. Er brachte seine Waffe in Anschlag und starb. Matt war wie ein Blitz zu dem Mann herum gezuckt und hatte über die vollen 40 Meter des Korridors drei präzise Schüsse in den Helm des Terraners abgegeben.

Im nächsten Moment dröhnte das an- und abschwellende Tröten des Eindringlingsalarms aus allen Lautsprechern der Basis.
Den Lärm ignorierend rief Veivei Berry zu, "Ich kümmere mich um Jill. Geh runter und hilf Matt. Keine Zeit in jede Zelle einzeln zu schauen. Irgendwo dort hinten muss ein Wachraum mit Kameraüberwachung für die Zellen sein. Versucht das Ziel darüber auszumachen!"
Sich vollkommen sicher darüber, dass Berry ihre Anweisung befolgen und weitergeben würde, widmete Veivei ihre Aufmerksamkeit wieder der erschossenen Jill. Sie wollte der Frau ins Gesicht sehen, bevor sie ihr die Hundemarke abnahm und ihre Ausrüstung zerstörte.
Erst öffnete sie das Visier ihres eigenen Helms, dann strich sie über das von Jills. Es war innen und leicht nach oben versetzt neben der rechten Kamera geborsten, dort, wo sich die terranische Kugel ihren Weg gebahnt hatte. Aus dem Loch zog noch immer Qualm heraus. Die geschickten Finger Veiveis fanden die beiden Arretierungen, mit denen der Helm an der Rüstung befestigt war, und öffneten sie. Innerlich wappnete sie sich für den Anblick, den das zerstörte Gesicht der Hackerin ihr nun bieten würde. Als Veivei den Helm von Jills Kopf löste, breitete sich eine Lache dunkelroten Blutes auf dem eisig kalten Metallboden aus.



*Fachjargon für den individuell zusammengestellten Minicomputer eines jeden Hackers.
 

Aeon525

He who doesn't care
Otaku Veteran

Nachdenklich warf Nero einen letzten Blick auf den toten Arbeiter während sich mit einem leisen, metallischen Surren die Türen des Fahrstuhls schlossen. Der Mann war bei der Vernehmung erstaunlich zäh gewesen. Zäher als so mancher Offizier es wohl in seiner Situation gewesen wäre. Umso mehr missfiel Nero die Tatsache dass der Mann für einen Ausenstehenden nun wie der letzte Feigling wirken musste. Ein Loch in der Stirn, ohne jegliches Anzeichen der Gegenwehr an seinem Körper. Welch jämmerliche Art zu sterben. Bei dieser Blutlache würde niemand die leicht blutunterlaufenen Fingernägel bemerken. Er warf Cartwright kurz einen verächtlichen Blick zu. An seiner Stelle hätte er dem Arbeiter nacheinander die Finger abgetrennt oder die Knochen gebrochen. Die Zeichen der Folter waren wie eine Trophäe die den Mut und das Durchhaltevermögen im Angesicht des Todes bewiesen. Cartwright hatte dem Mann diese letzte Honorierung seines Mutes absichtlich versperrt und das nahm ihm Nero mehr als Übel. Allerdings war jetzt nicht die Zeit um über Ehrgefühl zu philosophieren. Nero schob die Gedanken beiseite und versuchte sich wieder auf seine Umgebung zu konzentrieren.

Die Gruppe trennte sich und Nero war froh nicht länger die Visage der Punkgöre sehen zu müssen. "Hoffentlich bleibt sie mit ihrem hässlichen Lippenpiercing irgendwo hängen und reißt sich ihr vorlautes Mundwerk auf." Bei der Vorstellung stahl sich ein gehässiges Grinsen in sein Gesicht. Das öffnen der Lifttüren unterbrach ihn jedoch beim ausmalen weiterer Szenarios und reflexartig entsicherte er die Anabella die er noch immer in den Händen hielt. Ein minderwertige Waffe im Vergleich zu seiner Löwin, wie er fand, und zudem auch noch ungemein hässlich. Die Wachen und den Arbeiter überlies er dem Reisser. Er schien bei der ganzen Sache am meisten auf seine Kosten zu kommen. Sie versteckten die Leichen provisorisch und zogen dann durch einen Tunnel weiter zur Schaltzentrale.

Auf beiden Seiten des Tunnels waren Türen. Nero vermutete dass es entweder Quartiere oder Lagerräume waren. Sie hatten jedoch nicht die Zeit um es herauszufinden. Nervös huschten seine Augen von einer Tür zu anderen während sie leise durch den Gang huschten.
Plötzlich schwang eine Tür zu seiner Rechten auf und Nero prallte beinahe mit der Person zusammen die gerade durch die Tür trat. Nero bremste abrupt ab, griff sich mit der linken Hand den Kragen der Winterjacke des völlig verdutzen Mannes und riss ihn mit sich nach hinten. Noch während der Mann erschrocken nach Luft schnappte riss Nero die Waffe herum und schoss ihm zwei Mal in den Hinterkopf. Leblos sackte der Körper in seinen Armen zusammen und Nero lies ihn fallen wie einen Sack Kartoffeln und ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen.

Tatjana war inzwischen in das Zimmer eingedrungen und Nero setzte sofort hinterher. 2 Männer lagen bereits tot in der Ecke und eine dritte Person kauerte auf dem Boden, eine halb volle Kaffeekanne in der Hand. Verblüfft stellte Nero fest dass es eine junge Frau oder vielmehr noch ein Mädchen war. Tränen sammelten sich in ihren Augen und für einen kurzen Moment übermannte Nero ein Gefühl der Hilflosigkeit, für das er sich sogleich verdammte. Das leise Husten der Anabella riss ihn aus seiner Erstarrung. Das Mädchen sank in sich zusammen und die toten Augen schienen Tatjana anklagend anzustarren. Langsam trat die Sprengmeisterin zu dem leblosen Körper und schloss ihr die Augen. „Fühlen die sich hier tatsächlich schon so sicher, dass sie sogar Kinder runterschicken?“ fragte Tatjana laut in den Raum hinein und mit einem Mal fragte sich Nero ob sie wohl selbst Kinder hatte oder sich zumindest welche wünschte.
„Was ist los Tatjana?“ tönte es vom Gang. „Nichts!“ gab Tajana ungewohnt harsch zurück. Sie fuhr wieder herum und ihre Blicke trafen sich und verweilten für einen Moment in den Augen des jeweils anderen. Tatjanas Blick war härter als sonst und eine stille Entschlossenheit wohnte ihm inne. Für Nero wirkte das Ganze wie eine Stille Übereinkunft das eben geschehene nicht wieder anzusprechen. „Lasst uns einfach diese Anlage mit einem solchen Knall in die Luft jagen, dass die Trümmer noch in ihrem Flagschiff im Orbit einschlagen!“ Nero nickte ihr zu und trat nach ihr zurück auf den Gang. Ed warf ihnen einen fragenden Blick zu doch weder Tajana noch Nero hielten es für nötig etwas zu sagen und so wandte sich der Reisser schulterzuckend wieder um und sie setzten ihren Weg fort. Sie drosselten ihr Tempo ein wenig um nicht wieder von einer sich öffnenden Türe überrascht zu werden.

Schließlich erreichten sie, ohne weitere Zwischenfälle, die massive Metalltüre auf der in leicht verblassten Buchstaben "Generatorenraum – Zutritt nur für Befugte" geschrieben stand. Gedämpfte Stimmen drangen aus dem Inneren des Raumes und liesen auf mindestens drei Personen schließen die gerade hitzig diskutieren. Worum es bei ihrem Diskurs ging blieb dabei jedoch im Dunkeln da das laute Summen der Generatoren scheinbar wahllos große Teile des Gesprächs verschluckte. Mit Handzeichen wies Cartwright Nero an auf seinen Befehl hin die Tür aufzureisen während er und die anderen Beiden sich bereit machten den Raum zu stürmen. Cartwright wirkte extrem angespannt. Er wusste dass es jetzt um Alles oder Nichts ging. Bei der Einsatzbesprechung hatte er ihnen ein Hologramm des Raumes vorgelegt. Er war für Angreifer taktisch äußerst ungünstig. Direkt hinter der Tür stand gleich der erste der drei Generatoren. Um in den eigentlichen Schaltraum zu kommen musste man rechts oder links an ihm vorbei. Der Schaltraum selbst war eine Reihe von elektronischen Anlagen die in einem quadratischen Würfel aus Sicherheitsglas standen. Dies sollte mehr als Wärmedämmung für die Arbeiter denn als Schutzwal für Eindringlinge dienen erfüllte aber in beiderlei Hinsicht seine Pflicht. Wenn es den Arbeitern gelänge die Zugangstüre zu schließen und sich in dem Kasten zu verbarrikadieren würde die halbe Station da sein ehe sie das Sicherheitsglas geknackt geschweige denn die Sprengsätze angebracht hatten. Die Luft war zum zerreisen gespannt. Cartwright warf Nero einen vielsagenden Blick zu, dann nickte er kurz und abgehakt. Mit einem Ruck riss Nero die Tür auf und die anderen sprangen vor.

"Und dann hab ich gesa..." weiter kam die Wache nicht. Sie hatte lässig an der Wand gelehnt und die Waffe gegen eine Nagelschere eingetauscht mit der sie gerade aufs gründlichste ihre Fingernägel stutzte. Sie hatte den Kopf nicht einmal zur Hälfte herumgerissen als die Wucht des Geschosses ihn wieder zurückschleuderte. Noch während die Wache zu Boden sank, die Nagelschere noch immer in der sich verkrampfenden Hand waren Ed und Cartwright auch schon über sie hinweggesprungen. Sie verschwanden hinter dem ersten Generator und Nero der noch immer an der Tür stand hörte gedämpfte Schüsse. Er wollte ebenfalls gerade den Generatorenraum betreten als plötzlich der Alarm losschrillte. Nero erstarrte. Noch bevor er sich wieder gefangen hatte hörte wie auf dem Gang durch den sie gerade gekommen waren mehrere Türen aufgerissen wurden. Er fuhr herum und griff sich seine MP die bis dato untätig an seiner Seite gehangen hatte. Soldaten schossen auf den Flur hinaus. Manche mit Kampfmontur und den Waffen im Anschlag andere in simpler Arbeiterkleidung. Nero wartete nicht bis sie sich seiner gewahr wurden. Die Xisor heulte auf und mehre Männer gingen zu Boden. Der Rest fuhr zu ihm herum und legte die Waffen an. Fluchend hechtete Nero in den Generatorenraum. Kugeln zischten an ihm vorbei und eine durchschlug die Rüstung und blieb irgendwo in seiner Schulter stecken. Der Schmerz nahm ihm für einen Moment den Atem und er biss verkrampft die Zähne zusammen. Er rollte herum und deckte den Flur mit Gegenfeuer ein sodass die Terraner einige Schritte zurückweichen mussten.

Nero atmete schwer. Er ignorierte den Schmerz in der rechten Schulter und versuchte die Tür im Auge zu behalten. Erst jetzt stellte er fest dass er auch am Bein getroffen worden war. Blut sickerte langsam aus der Beinpartie seiner Rüstung und langsam spürte er den Fremdkörper der ihm im Oberschenkel steckte. Ein Geräusch!
Sein Finger war schneller als seine Augen und ein ersticktes Gurgeln drang aus dem Flur, gefolgt von einem metallischen Klimpern. Eine mattgraue Dose schlitterte durch die Tür zu ihm herein. Er warf sich auf den Rücken. Zu spät!
Es brannte! Es brannte in seinen Augen. Alle Schemen wichen dem grellen Licht dass die ganze Welt zu verschlucken schien. Er heulte auf. Jaulte wie ein verletzter Wolf. In sicherer Gewissheit nun sterben zu müssen schrie er heißer all seinen Frust, seine Enttäuschung und seinen Schmerz in das Licht hinein und verstärkte den Griff um seine Waffe. Sein Finger am Abzug schmerzte höllisch und er spürte die Knöchel hervortreten. Ein dumpfes und beinahe zärtlich sanftes Bedauern übermannte ihn und trug ihn liebevoll von dem grellen Licht hinüber in die Dunkelheit.

Ein stechender Schmerz riss ihnzurück in die Wirklichkeit. Langsam gewann die Umgebung wieder an Farbe. Das erste dessen er sich bewusst wurde waren die leblosen Körper in der Türe das zweite die Schmerzen und das dritte das leere Magazin seiner Waffe. Noch etwas benommen schob er sich rücklings an der Wand rechts der Türe hoch während er das Magazin wechselte. Langsam gewannen Tür und Leichen auch wieder an Konturen. Plötzlich stürzte ein Arbeiter durch die Tür in seinen Händen ein blutverschmiertes Sturmgewehr. Neros Reflexe waren noch immer verlangsamt und hätte sich der Arbeiter zuerst nach links gedreht wäre das ohne Frage Neros Ende gewesen. Doch der erste, falsche, Blick nach Rechts gab Nero genug Zeit langsam seine MP zu heben und dem kräftigen Mann eine Salve in den Körper zu jagen. Hinter Nero erklang das Stapfen schwerer Stiefel doch er wagte es nicht die Tür aus den Augen zu lassen. Da er nach einigen Sekunden noch immer nicht von Kugeln durchsiebt worden war nahm er an dass es sich um einen seiner Kameraden handeln musste. Welcher vermochte er aber nicht zu sagen.
 

J-Nought

4ever Jack
Das unaufhörlich wiederholende Alarmgeräusch vermischte sich mit den Schreien von Getroffenen und den Schüssen der Waffen. Cartwright konnte sich gerade noch wegducken, als eine grelle, blauleuchtende Kugel, die einen kurzen rauchigen Streifen hinter sich zog, hinter ihm in die Wand einschlug und dort ein zischendes, rauchendes Loch in das Gestein brannte. Stechender Ozongeruch stieg ihm, trotz des Filters, in die Nase, als er des vor kurzem aufgetauchte Kommissar gewahr wurde, der schreiend die Männer anspornte. Dabei ließ er Cartwright nicht aus den Augen und feuerte präzise Schüsse aus seiner Plasmapistole ab, sobald sich auch nur die geringste Blöße gab. Offensichtlich hatte er ihn als Anführer erkannt. Eine wertvolle Trophäe, die er zu töten anstrebte. Cartwright suchte nach einer Lösung. Als er Nero zu Boden fallen sah und ihn gleichzeitig die Nachricht von Jills Tod gesendet wurde, überschlugen sich seine Gedanken in einem wilden Strom erfüllt von unterschiedlichen Emotionen. Die Dominanteste war Schuld.
Fünf Legionäre bedeckten sie abwechselnd mit Sperrfeuer und gezielten Schüssen. Obwohl sie sich im Generatorraum befanden, prallten Projektile wie auch Plasmakugeln, ohne das Risiko einer Katastrophe zu beachten, durch den Raum. Cartwright wusste, dass die Terraner nicht zögerten, wenn sie einen ISK Soldaten entdeckten. Sie waren eine Bedrohung, die es schnell auszuschalten galt. Nur ein toter ISK'ler war ein guter ISK'ler.
Er wagte einen Blick zu Tatjana, doch ein hörbares Schmauchen einer bekannten Plasmapistole verhinderte dies abrupt. Cartwright knurrte missmutig. Es war eine frisch zusammengestellte Einheit, daher war die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es zu Problemen kam. Aber er war nicht in diese Position gekommen, um sich mit Schuldgefühlen, den Verstand zu vernebeln. Nach der Mission hatte er noch reichlich Zeit dafür.
Wieder ein Plasmaschuss, das hoffte, seinen Kopf zu treffen, doch an Cartwrights Reaktionen scheiterte. Er war kein Mann, der viel fluchte, stattdessen feuerte er innerlich genervt aus seiner Deckung heraus und traf einen Legionär in die Brustpanzerung, was ihn strauchelnd zu Fall brachte. Wieder jagten blaue Kugeln seiner Position entgegen.
„Ed, ich muss aus dieser Deckung raus! Lenk diesen Kommissar ab!“, befahl Cartwright in das Kom.
„Geht klar“, kam es kurz und knapp zurück.
„Tatjana, beschäftige diese Legionäre!“
Zäh wie das Harz eines blutenden Baumes lief die Zeit, als Eduard hinter dem Stahlträger ins Freie sprang, während die Legionäre vor Tatjanas wilden versprengten Kugeln Schutz suchten. Wie auch Cartwright schienen die Terraner für einen Moment überrumpelt von Eduards Sturm und zögerten. Zu lange, denn er hatte sein Ziel erreicht. Mit kräftigem Schwung warf Eduard sein Kukri. Die tödliche Klinge drehte sich auf den Kommissar zu und bohrte sich hörbar in dessen Brustkorb. Geschickt wich der Reisser mit einem Hechter den verzweifelten Schüssen der Legionäre aus.
Unterdessen war Cartwright zu Nero, der gerade aufzustehen begann, gerannt. Es kam nicht oft vor, dass Cartwright überrascht worden war, doch häufig gelang dies nur diesen irren Reissern. Sie waren die wahren Patrioten oder Idioten. Da scheideten sich bei ihm die Geister, sobald er sich Gedanken darüber machte.
„Alles in Ordnung?“, fragte der Veteran, nachdem beide hinter dicken Rohren, die aus dem Generator führten, ihre Waffen nachluden.
Nero nickte wortlos.
Das verzerrte Kreischen aus den Filtern einer Gasmaske kündete vom Tod eines Legionärs. Eduard hatte ein weiteren Toten, den anderen im Raum verstreuten Legionären hinzugefügt.
„Dieser Verrückte“, murmelte Cartwright
Er wollte den verbliebenen Legionäre eine Salve aus seiner Scimitar entgegenschicken, da wurde sein Kopf schmerzhaft zur Seite gedreht. Mit brennenden Halsmuskeln hörte er, wie eine Seite seines Helmes angesengt worden war und nach Ozon roch.

Jill prustete auf, als ihr kaltes Wasser ins Gesicht klatschte und sie hinein in die aggressive Geräuschkulisse einer alarmierten Basis schickte. Die Wasserflasche vor ihren Augen zuschraubend, wurde Jill aufmerksam von Veivei gemustert. Eine ihrer Hände tupfte ihr über die Haut und der benutzte Stoff kehrte mit rötlichen Blutspuren zurück in die Beintasche. Da erst spürte Jill ein schmerzhaftes Pochen über ihrem rechten Ohr. Ein Streifschuss.
„Das fängt ja super an“, dachte Jill und richtete sich vom Boden auf.
„Alles in Ordnung?“, fragte Veivei nach, während sie ihr den angeschossenen Helm reichte.
Jill nickte und checkte die Verbindungen des Helms.
„Cray-Scheisse... Ich scheine wohl für alle tot zu sein, richtig?“
„Richtig. Kannst du es reparieren?“
„Ich bezweifle, dass wir die nötige Zeit und Ruhe dafür haben, Veivei.“
„Ich gebe es über Kom durch.“
Veivei drückte ihren Zeigefinger auf einen unscheinbaren Knopf ihres Filters, der das Kom aktivierte und sprach in Kurzfassung zum ganzen Team über den Zustand von Jill.
Nachdem Jill den Helm wieder auf ihrem Kopf sowie die noch intakten Anschlüsse miteinander verbunden hatte, zitterte vor ihrem Auge das HUD. Ein genervtes Stöhnen ausstoßend, hob Jill ihre Waffe vom Boden. Die Nachricht war übermittelt und Veivei zwinkerte ihr optimistisch zu.
„Also weiter?“
„Also weiter.“

Der Kommissar hat offenbar einen starken Willen und lebt noch, obwohl ihm das Kukri in der Brust steckt. Team Cartwright, vergesst nicht, dass die Schaltzentrale zu finden ist, um die Schleusensicherung zu deaktivieren!
 
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Lichtbringer_2.0

Ordenspriester
Nachdem Matthew den Legionär am anderen Ende des Korridors ausgeschalten hatte nahm er die Waffe runter und hielt sie entspannt in der Armbeuge. Sein Blick schweifte an der einen Seite des Ganges entlang, wechselte am Ende und überflog die übrigen Zellen. Es war nicht sicher, in wie vielen Zellen sich überhaupt jemand befand. Wie VeiVei auch über Funk mitteilte war es klar, dass die Gruppe keine Zeit hatte die Zellen einzeln zu durchsuchen. Besonders nicht, da inzwischen der jaulende Alarm durch die Gänge hallte. Sie mussten den Überwachungsraum finden und dazu war es nötig, an das andere Ende des Ganges zu gelangen, die Leiter hinaufzusteigen und zu sehen was sich hinter den Türen befand. Abwarten würde die Situation sicherlich nicht leichter machen, ganz im Gegenteil. Deswegen nahm Matt seine Scimitar wieder in den Anschlag und zielte auf die Türen vor denen bereits ein Toter lag. Langsam und das Ziel vor Augen schritt Matthew den Gang entlang. Mitten im Gang wäre er zwar leichter zu treffen, doch er wollte nicht, dass der Laufsteg ihm die Sicht einschränkte und die Schussbahn blockierte. Er machte einen Schritt nach dem anderen und konzentrierte sich darauf sofort das Feuer zu eröffnen sollte sich eine der Türen öffnen. Nur nebenbei nahm er wahr was alles durch das Kom zu ihm durchdrang. Er war noch nicht weit gekommen, da traf auch schon seine Verstärkung ein. Berry betrat nun auch den Korridor und schloss schnell zu ihm auf. Auf selber Höhe mit Matthew begann er auch auf die Türen zu zielen. Noch bevor einer der Beiden etwas sagen konnte registrierten sie wie sich eine der Türen in Bewegung setzte. Sofort schlugen mehrere Kugeln in sie ein und überzeugten denjenigen der sie öffnete davon, lieber nicht hindurch zutreten. "Das da oben sind die einzigen Türen. Eine davon ist vermutlich der Überwachungsraum." Berrys brummige Stimme gab nur ein "Gut, dann weiter." von sich. Die Tür versuchte sich ein weiteres Mal zu öffnen. Wieder bedeckten die Waffen der ISK'ler die schwere Tür mit tiefen Dellen. Wieder trat niemand durch die Tür.

Die Beiden Männer gelangten schnell zu den Leitern und während der Eine weiterhin Deckung gab und die Tür im Visier behielt kletterte der Andere schnell die Sprossen hoch und sie wechselten die Rollen. Sie befanden sich nun direkt an der ersten Tür, die die sich bereits zwei Mal öffnen wollte. Das bedeutete, dass hinter ihr definitiv mit Feindkontakt zu rechnen war. Zumindest waren sie überraschend leicht durch den Korridor gekommen. "Sag mal Matt, findest du nicht, dass die Zellen etwas besser bewacht sein sollten." Er überlegte. Sein stämmiger Kollege hatte recht. Die Zellen waren wirklich nicht äußerst gut gesichert. Allerdings war es womöglich auch nicht nötig? Über das Kom erfuhren die Beiden, dass Jill auf den Beinen war. Was für eine Erleichterung! Ohne die kleine Göre wäre es verdammt anstrengend geworden die Codes zu knacken und die Türen zu öffnen. Vei und Jill waren vermutlich schon auf dem Weg und würden in kürze den Raum betreten. Ein metallisches Klicken erregte Matthews Aufmerksamkeit. An der Decke öffneten sich mehrere kleine Klappen. "Oh scheiße."

Ohne zu zögern riss Matt die Tür neben sich auf und trat hindurch. Im Normalfall wäre das eine unglaublich dumme und gefährliche Handlung gewesen, doch nun war es vermutlich die einzige Möglichkeit zu überleben. Die schwere Tür knallte gegen einen Türstopper und plötzlich stand dem Legionär Matthew gegenüber. Sofort traf ihn das Ende der ISK Waffe ihm Helmvisier und brachte es zum splittern. Der Terraner taumelte einige Schritte zurück und versuchte die Orientierung wieder zu finden während ein Kommissar links von Matt schon die Plasmapistole auf ihn richtete. Matthew dachte einen Moment lang er könnte das Plasma schon auf ihn zuschießen sehen, doch ein gezielter Schuss aus Berry Schrotflinte verhinderte das. Die Tormentor riss dem Kommissar beinahe den Kopf von den Schultern. Aus dieser Entfernung richtete eine Solche Waffe enormen Schaden an, was die umherfliegenden Helmteile und das entstellte Gesicht des Terraners bewiesen. Ein paar übrige Terraner, manche Soldaten - manche Techniker, reagierten noch auf das eindringen der ISK Einheiten während vor der Tür die Selbstschussanlage losging und die Stelle, an der Berry und Matthew gerade noch gestanden hatten mit unzähligen Löchern durchsiebten. Die Beiden eröffneten das Feuer und riefen Warnungen per Funk durch. Sie warnten VeiVei und Jill davor den Korridor zu betreten solange die Selbstschussanlage aktiv war. Zugleich versuchten sie sich möglichst in Deckung zu bringen. Keine einfache Aufgabe, denn zum einen waren die Computer wohl kaum kugelsicher und ohne funktionstüchtige Rechner würde es sicher schwer werden die Zielperson zu finden und ihre Zellentür zu öffnen. Zum anderen war ansonsten kaum etwas in dem Raum das als Deckung taugte. Matthew verpasste dem angeschlagenen Legionär, der seine Waffe eher ziellos in den Raum richtete, ein paar Schüsse in den Brustkorb und Berry richtete sein Feuer auf zwei weitere Legionäre auf seiner Seite des Raums. Auch wenn sie ein paar Treffer landen konnten, durchdrangen die Kugeln nicht die schwere Rüstung des Ogers. So blieb er, im Gegensatz zu ihnen, nicht nur lebendig sondern auch unverletzt. Die letzte bewaffnete Person war ein zweiter Kommissar der seine Pistole schon auf Matt gerichtet hatte. Beide gaben Schüsse ab. Während die Kugeln der Scimitar in den Kommissar einschlugen lösten sich einige Plasmaschüsse. Noch während er zu Boden ging gab er weiter Schüsse ab. Matthew konnte nur von Glück reden denn von den Schüssen streife ihn nur einer am Unterarm, zersetzte Teile der Schutzkleidung und sengte seine Haut etwas an. Letzten Endes gab der Terraner auf und starb.

Nachdem wieder Ruhe eingekehrt war erkundigte sich Berry nach der Lage. "Nein, alles in Ordnung. Bei dir?" "Die Schüsse sind nicht durchgegangen. Mir gehts bestens. Die hatten uns schon in der Falle." "Ja, versteh einer warum die sich so lange Zeit gelassen haben. Hätten die die Selbstschussanlage aktiviert während wir mitten im Gang waren.... wäre das ne erstklassige Hinrichtung gewesen." Matthew sah sich um und entdeckte einen verletzten Techniker. Ein einziger Schuss erledigte die Angelegenheit. Einen anderen Techniker fand er unter einem Tisch. Berry kommunizierte bereits mit Vei und Jill, klärte wie sie weiter vorgehen würden. Es lag an Berry und Matt die Selbstschussanlage auszuschalten damit Jill an die Hauptkonsole kam und sie somit weiter ihrem Ziel nachgehen konnten. Matt achtete eher weniger auf das Gespräch, immerhin war jetzt wieder alles im Griff und er konnte sich auf seine eigene Bilanz konzentrieren. Er wollte dem verbliebenen Techniker gerade ein Ende bereiten... entschied sich allerdings dagegen. Er machte einige Schritte zurück und forderte ihn auf unter dem Tisch hervorzukommen. Er würde ihnen ja eventuell von Nutzen sein. Der Terraner schien verängstigt, nachvollziehbar denn auf ihn war Matts Scimitar gerichtet. Berry sicherte die Tür. Schwer zu sagen wer oder was hinter der anderen Tür im Gang war. Vermutlich ein Gang in einen anderen Teil der Basis oder eine Krankenstation. Per Funk wand sich Matt möglichst freundlich und mit amüsierter Stimme an Vei. "VeiVei, ich hab hier nen neuen Freund. Wenn ich nett frage hilft er uns ja vielleicht. Frag doch bitte Jill was genau er machen soll."
 

Waltikon

The Katsumi Otaku !
Otaku Veteran

Kaum dass sie in den Generatorraum eingedrungen waren, ging auch schon der Alarm los. Es wäre ja auch zu schön gewesen, noch länger unentdeckt zu bleiben. In kürzester Zeit war das Team in ein heftiges Feuergefecht verwickelt. Nero war verwundet, kämpfte aber noch, Cartwright hatte sich zu ihm begeben. Wie vom Sarge befohlen war Eduard zum Angriff übergegangen und sie gab Feuerschutz.

Währenddessen war das Signal der Plünderin erloschen. Trotz aller Distanz, die Tatjana ihren Kameraden gegenüber immer wahrte, empfand sie doch so etwas wie Trauer. Auch war der Verlust des Plünderers sicher nicht der am leichtesten zu verschmerzende, selbst wenn es sich dabei um diese Unordnung auf zwei Beinen handelte….

Der Reisser hatte mit seinem Kukri den Kommissar erledigt, und da es nun so schien, als ob die Männer die Lage unter Kontrolle hätten, fand es Tatjana an der Zeit, sich dem Angriffsziel zuzuwenden. „Ich kümmere mich um den Kontrollraum!“ schrie sie in ihr Mikro. Ob Cartwright sie gehört hatte, wusste sie mangels einer Antwort nicht, aber sie scherte sich nicht darum.

Sie begab sich an die Glaswand, die den Kontrolltraum vom Generatorenraum trennte. Nervös liefen dort einige Techniker hin und her und versuchten offensichtlich, die Anlagen zu sichern. In aller Ruhe nahm Tatjana ihren Rucksack ab und kramte daraus eine etwa 20 cm lange und 5 cm breite, an den Enden abgerundete, bläulich leuchtende Stange hervor. Verdutz sahen die Techniker ihr zu, wie sie das Ding an die Scheibe drückte und auf der ihnen abgewandten Seite herumtippte. Mit einem Lächeln trat Tatjana einige Schritte zurück und legte ihre Scimitar an. Gleich war es soweit….

Ein anschwellender Pfeifton kündigte es an: Das Gerät versetzte die Scheibe in immer heftiger werdende Schwingungen. Nicht einmal Panzerglas vermochte diesem kleinen Gerät widerstehen. Kurz darauf zerbarst die Scheibe und unzählige winzige Scherben fielen zu Boden. Im selben Augenblick eröffnete Tatjana das Feuer und erschoss den ersten Techniker. Mit der Waffe im Anschlag betrat sie den Schaltraum und erschoss zwei weitere Techniker, ehe sie sich die Scimitar umhing und den letzten Techniker aus der Ecke hervorholte, in der er sich verkrochen hatte.

Mit grimmigem Blick hielt sie ihm das Kampfmesser unter die Nase. „Zeig mir sofort das Schaltpult für die Notentlüftung, wenn du keinen langsamen, grauenvollen Tod erleiden willst!“ forderte sie ihn mit drohender Stimme auf. Als er kurz zögerte, setzte sie das Messer bei seinem kleinen Finger an. „Dann fange ich gleich mal mit dem an!“ „Nein, bitte nicht, es ist da drüben!“ Flehte der Feigling, ein Mann mittleren Alters. „Los, zeig es mir!“ Stieß ihn Tatjana in die Richtung, in die er gezeigt hatte. Sie verzog keine Miene, jedoch innerlich lächelte sie. Ihre Menschenkenntnis hatte sie nicht getäuscht. Sie hatte sich den richtigen ausgesucht, ihr Bluff war erfolgreich. Ansonsten hätte sie wohl Eduard oder Cartwright bitten müssen, den Mann zur Mithilfe zu „überreden“.

Als er sie an die Konsole gebracht hatte, stellte Tatjana zufrieden fest, dass die Terraner den Kontrollraum wohl nicht umgebaut hatten. Alles sah so aus wie in den Holos, die ihnen gezeigt worden waren. Nach einigen weiteren Drohungen schaltete der Techniker schließlich die Notentlüftung ab. Da sie nun auch seinen Zugangscode hatte, war er nutzlos geworden. Sie setzte die Anabella an den Kopf des um sein Leben bettelnden Mannes und drückte ab. „Wie jämmerlich, ein ausgewachsener Mann und so ein Feigling, selbst dieses Mädchen ging gefasster in den Tod als er…“ Nicht ablenken lassen! Mahnte sie sich selbst. Sie entriegelte die Tür zum Reaktor. „Sargeant, Ich gehe jetzt zum Reaktor und bringe die Ladungen an! Wie sieht‘s aus, wie soll ich sie einstellen?“
 
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J-Nought

4ever Jack
„Ihr sollt die Dinger einfach abschalten!“
Jills gute Laune hatte ein abruptes Ende gefunden, als sie verwundet worden war. Das unangenehme Pochen ihrer Wunde und beginnende Kopfschmerzen verstärkten ihre schlechte Stimmung. Nachdem Veivei die Wunde desinfiziert hatte, warf sie einen Blick auf die Selbstschussanlagen.
„Wir haben keine Zeit für Streitereien. Erklär es ihnen, Jill.“
Ärgerlich ausschnaufend legte sie ihren Zeigefinger auf die Taste für das Kom an ihrem Helm, um erneut mit Matthew Kontakt aufzubauen.
„Welche Art von Anlage ist es?“
„Der Techniker ist völlig verstört und kriegt außer einem unverständlichen Brabbeln nichts raus. Berry behauptet, dass es Mink 7 sind.“
„OK, das sind die älteren Modelle. Die lassen sich über die Konsole abstellen. Mink 9 wären automatisch und müssten erst...“
Veivei warf ihr einen vielsagenden Blick zu.
„Also...“
Nach kurzer Zeit verblassten kleine rote Lämpchen an den Geschützen und senkten sich leicht zu Boden. Die Tür öffnete sich mit einem Zischen, während Jill und Veivei auf diese zurannten. Der Oger und Matthew erwarteten sie bereits mit dem verstörten Techniker, der den Lauf einer Scimitar in seinem Rücken spürte. Ein Blick in den Raum ließ Veivei die Lippen aufeinanderpressen.
Getrocknetes Blut bedeckte als kleine Pfützen den metallenen Boden des Raumes. Sogar ein paar verstreute Zähne konnte man finden.
„Ein Verhörraum“, sagte Veivei bitter.
„Wir haben das hier gefunden“, entgegnete ihr Matthew und reichte Veivei eine grüne Infotafel. Aufmerksam strich mit den Fingern über den Touchscreen, unterdessen schluchzte der Techniker immer wieder auf, was Jill mit einem genervten Stöhnen begleitete.
„Das ist eine Notiztafel. Hier wurden vor kurzem einige Leute verhört. Auch Dr. McNeal.“
Stumme, aber besorgte Blicke wurden ausgetauscht.
„Steht etwas über ihr Befinden? Hat sie über irgendwas geredet?“, fragte Jill, die ihre Schläfen massierte. Das Alarmgeräusch machte ihre Kopfschmerzen nicht besser.
„Sie hat sich gut gehalten und das gefällt mir nicht wirklich. Sie befindet sich nämlich auf der Krankenstation im Stockwerk über uns.“
„Verdammt!“, fluchte Jill verärgert auf und schritt aus dem Raum.
„Ich sende diese Information an Cartwright weiter und dann beeilen wir uns. Die Zeit rennt uns davon. Jill?“
Die Frau in der enganliegenden Rüstung für Hacker drehte sich zu dem Sergeant um.
„Sperr den Kerl in eine Zelle ein. Wir brauchen keinen unnötigen Ballast.“

Das schnelle Zischen der auf- und wieder zugehenden Tür bestätigte dem Piloten, dass die Nachricht übermittelt worden war. Ohne sich umzudrehen, spürte er das Gefühl von Unwohlsein, was die eingetretene Person in ihm bewirkte. Seine jetzigen Passagiere waren nicht die Art, die er sonst von A nach B brachte. Normalerweise überführte er Gefangene aus Harakon zu der verborgenen Basis. Er schluckte kurz und konzentrierte sich. Die NSA hatte ihnen schon zu viele unangenehme Überraschungen bereitet.
Eine behandschuhte, verstärkte Hand legte sich auf das obere Ende seines Stuhls. Leichtes, kaum hörbares Rauschen wurde durch die Atmung ausgelöst, wenn die eingesogene Luft durch den Filter drang.
„Es gab ein Problem?“, vernahm er die tiefe Stimme.
„Die Basis wurde von einer ISK-Einheit infiltriert.“
„Verstehe.“
Der Griff um die Stuhlkante wurde fester, so dass sich das Metall verformte. Daraufhin verschwand die Hand und ging offenbar an die Kom-Taste seines Helmes.
„Die NSA ist uns zuvorgekommen. Macht euch bereit. Wir müssen ISK-Soldaten töten.“


Es sind übrigens noch NSA-Gefangene in den Zellen, die nicht alle in bester gesundheitlicher Verfassung sind. Überlegt euch etwas.
 
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Captain Hero

Puppetmaster
VIP
Major Varus Goldman sah aus, wie das Ergebnis eines Unfalls. Sein Gesicht war schief, an seiner linken Hand fehlten drei Finger, seine von Kleidung befreite Hüfte war schlampig unter einem dicken, durchgebluteten Verband verborgen und eines seiner Ohren fehlte zur Hälfte. Dennoch machte er den unverkennbaren Eindruck ungebrochenen Lebenswillens. Die Terraner hatten ihn über zwei Wochen aufs grausamste gefoltert und er sah aus, als würde er sich bereits sein halbes Leben in Gefangenschaft befinden, aber er stand noch immer aufrecht.
Mit starkem Blick sah er Veivei und Matt entgegen. Als die beiden Elite-Soldaten ihn und etwa 30 andere NSAler vor wenigen Augenblicken aus seiner düsteren Zelle befreit hatten, hatte er sich bereits für seinen Überlebenswillen belohnt gefühlt. Die ISK hatte eines ihrer Kommandos geschickt, um ihn und die anderen zu retten. Umso ernüchternder wirkten die Worte der kommandierenden Frau des ISK-Trupps auf den Major, als sie ihm verkündete, "Sie müssen alleine einen Weg nach draußen finden. Wir sind hier noch nicht fertig."
Major Goldman öffnete den Mund und schloss ihn dann wieder. Er war jetzt seit 20 Jahren beim Militär. Darum wusste er, wie der Hase lief. Manchmal gab es einfach wichtigere Dinge, als so ein paar kleine Soldaten und Zivilisten, so sehr dies dem kleinen Mann auch gegen den Strich gehen mochte. Also verkniff er sich seine verbitterte Bemerkung und sagte einfach nur, "Verstehe. Irgendwas, das uns helfen könnte?"
Matt, der bis eben schweigsam neben Veivei gestanden hatte, sah sich im Zellentrakt um. "Bedienen sie sich an den Waffen und der Ausrüstung der Terraner, die wir getötet haben."
"Und ziehen sie in diese Richtung ab" fügte Veivei hinzu, wobei sie in Richtung des Fahrstuhls zeigte, über den sie her gekommen waren. "Jeder bewaffnete Terraner wird in die andere Richtung unterwegs sein. Versuchen sie möglichst schnell zu dem Lastenaufzug zu gelangen und begeben sie sich in die untersten Kellerbereiche der Basis. Dort finden sie Kisten, in denen sich unter Umständen Ausrüstung befindet. Außerdem gibt es dort unten einen unbewachten Ausgang. Wir werden versuchen ihnen so schnell wie möglich eine Evakuierung zukommen zu lassen, aber sie müssen sich beeilen von der Basis weg zu kommen! Verstanden?"
Verdrießlich nickend brummte der Major ein knappes "Verstanden", bevor er sich zu den anderen Gefangenen umdrehte. Sie alle war ebenso oder sogar noch schlimmer zerschunden als Major Goldman selbst. Einige von ihnen mussten gestützt oder gar getragen werden, dennoch würde keiner von ihnen zurückbleiben. Auf keinen Fall wollten sie sich die Gelegenheit, der terranischen Foltermaschine entkommen zu können, entgehen lassen, geschweige denn jemanden an ihrer Stelle zurücklassen, selbst wenn dies bedeutete ein großes Risiko einzugehen.

"Bin gleich fertig." Meldete sich Jill per Funk.
"Sind auf dem Weg." Erwiderte Veivei. Sie und Matthew eilten zum Überwachungsraum, in dem sie zuvor den Techniker 'gefunden' hatten, empor und gingen durch eine weitere Tür, die auf einen Gang führte. Auf dem Gang lagen zwei weitere terranische Legionäre am Boden. Jill kniete zwischen ihnen am Boden vor einem Gangschott und lies ihre flinken Finger über ihr Deck eilen. Berry stand wachsam hinter ihr und gab ihr Deckung. Gerade als Veivei und Matt eintraten, öffnete sich das Schott unter Jills magischen Händen. Auf der anderen Seite befand sich ein schlichtes Treppenhaus, über das sie in das nächste Stockwerk gelangen sollten.
 
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