J-Nought
4ever Jack

"Negativ, scheint sicher zu sein. Ich sehe nur einige tote Terraner."
"Haben unsere Leute wohl gute Arbeit geleistet", Cartwright verließ das Cockpit des Transporters und schritt in geduckter Haltung, da die Höhe aufrechtes Stehen nicht ermöglichte, zur Seitentür. Sein geballte Faust landete auf dem Entriegler und mit einem anfänglichen Zischen öffnete sich die Tür rauschend zur Seite. Kalte Winterluft erfüllte den Transporter und Jill hätte sicherlich zu frösteln angefangen, wenn sie nicht ihren ISK-Anzug getragen hätte. Allmählich verließen auch die anderen Teammitglieder das Fahrzeug bis jeder seinen Weg nach draussen gefunden hatte.
"Das Luna Museum", sagte Berry.
Vor ihren Augen thronte ein überraschenderweise gut erhaltenes Gebäude, dessen beeindruckende moderne Bauart untermalt von herabfallenden Schneeflocken und dem goldgelben Sonnenlicht Jills Augen weiten ließ.
Ein simples Wow flog ihr unbewusst über die Lippen.
"Zwei weitere Rhinos, Sergeant."
Jill und die anderen folgten dem Fingerzeig von Nero, der auf die genannten Fahrzeuge deutete. Offenbar schienen sie die letzten Ankömmlinge zu sein.
"Hmpf, ich verliere wohl meine 50 Credits an Molander...", grummelte Cartwright, "Ist der Bastard tatsächlich vor uns da."
Er seufzte und setzte seinen Helm auf, was den Rest dazu bewegte dasselbe zu tun.
"In Ordnung, wir gehen rein und sehen nach wie weit unsere Kameraden gekommen sind. Wir beeilen uns besser, denn wer weiß, wie lange wir hier ohne Terraner auskommen werden."
Kaum hatte Jill und ihr Team das Museum betreten, staunte sie nicht schlecht. Obwohl offensichtlich war, dass ein erbitterter Kampf hier getobt hatte, so konnte man dennoch einiges von der Einrichtung erkennen. Das Luna Museum war für Alienartefakte errichtet worden, kurz nachdem man bei Ausgrabungen in der Nähe von Harakon auf den Luna Tempel gestoßen war, der auf eine längst verschwundene Alienrasse hindeutete.
Mehrere Leichen von Terranern, leere Magazine und Patronenhülsen lagen unter Staub und Schutt im Museum verstreut. Es war ein erschreckendes Bild für das gesamte Team, wie sehr hier gewütet worden war und insgeheim schien jeder zu hoffen, dass man über keine toten ISK'ler stolperte.
"Wie konnte Rho diese vielen Terraner ganz allein überstehen?", fragte Tatjana erstaunt.
"Ich habe nicht die geringste Ahnung", pflichtete Cartwright bei, der es scheinbar selber versuchte zu begreifen, "Es ist ausgeschlossen, dass sie Unterstützung der Rebellen hatten, aber nicht unmöglich."
"Hoffentlich haben sie uns welche übrig gelassen", witzelte Berry.
Jill hoffte, dass dies ironisch gemeint war.
"Jill?"
Die Hackerin drehte sich zu Veivei um, die nun mit ihr an Relikten in Schaukästen vorbeischritt.
"Mir gefällt das nicht."
"Sieht doch prächtig aus."
"Spar dir den Sarkasmus... Wo sind unsere Einheiten und warum sehen wir sie nicht auf unserem HUD?"
Das war allerdings ein berechtigter Grund, der auch Jill aufgefallen war. Ihr Anzug sendete stets ein verschlüseltes Signal aus, das nur von der ISK erkannt werden konnte. Vor jeder Mission wurde den dafür eingesetzten Einheiten ein neuer Code überspielt, um jegliches Risiko und möglichen Verrat zu verhindern.
"Sergeant", sprach Veivei Cartwright an, "Das Signal ist..."
"Ich weiß, Hunt", entgegnete der alte Mann knirschend, "Ein weiterer Grund zur Vorsicht. Passt auf euch auf. Ich will heute nicht noch einen Soldaten an die Terraner verlieren."
"Sind die Terraner möglicherweise an unseren Code gelangt?", wagte sich Matthew vor.
"Dafür müsste uns jemand verraten haben!", blaffte Tatjana empört hervor, "Niemals! Keiner unserer Leute würde so etwas tun!"
Die Wahrheit war: Es war noch nie in größerem Maßstab auf Morningstar Prime geschehen.
"Moment", kam es plötzlich von Nero, "Das Signal ist wieder da. Ich sehe alle!"
"Und wir sehen euch."
Alle Waffen wurden rumgeschwenkt zu der Stimme, die hinter einem großen Schutthaufen zu ihnen vorgedrungen war. Die feuerroten Haare, die zu einem Zopf gebunden waren, schienen die gleiche Farbe zu haben wie die kleine Zündflamme der Waffe in den Händen der Frau. Diese grinste sie breit an und entblöste dabei eine markante Lücke zwischen ihren Schneidezähne.
"Noa!", rief Jill erleichtert.
Hinter ihr stapften zwei weitere Vertreter der ISK und begrüßten sie ihr Team mit einem Handgruß.
"Die Terraner haben hier einen Störsender installiert, der soeben ausgeschaltet worden war. Gerade noch rechtzeitig, sonst hätte ich euch in lebende Fackeln verwandelt", auf einen Moment der Stille hin, setzte sie ihre Worte fort, "Kleiner Scherz. Ich begleite euch runter zum Bunker. Ihr Zwei sorgt solange für keine Überraschungen."
Die beiden ISK'ler nickten Noa Starkk zu, dann sprang diesen den Hügel herunter und führte die Gruppe zu ihrem Ziel.
Es dauerte einige Minuten bis sie den ersten vertrauten Gesichtern begegneten. Mitglieder von Team Rho und Omikron waren gezielt über die Bunkeranlage verteilt. Ihr Team wurde mit abwechselnder Freundlichkeit begrüßt. Als sie in der Nähe ihres Zieles waren, begegnete sie - ganz zur Verwunderung von Jill - auf eine Handvoll terranische Gefangene. Auf Cartwrights interessierte Frage zu dieser Entdeckung hin, antwortete Noa:
"Sie sehen schon richtig, Sergeant. Die überlebenden Streitkräfte der Terraner haben kapituliert, nachdem die letzten Arkaner eliminiert worden waren."
"Faszinierend", stimmte Cartwright zu.
"Pah, glauben Sie mir, Sergeant. DAS, das ist nicht mal annährend so faszinierend wie die Überraschung, die wir hier vorgefunden haben."
"Und die wäre?"
"Aber, aber, Sergeant", Noa redete mit Cartwright wie eine Mutter es tun würde, "Es wäre ja keine Überraschung, wenn ich sie verraten würde, oder?"
Jill verfolgte diese Diskussion jedoch nur mit halben Ohr, da sie damit beschäftigt war, die anwesenden ISK'ler zu zählen. Auch wenn sie das Gegenteil hoffte, so konnte sie das Gefühl von Verlusten bei den anderen Teams nicht abschütteln und so zählte sie, um ihre Zweifel zu bestätigen oder zu beruhigen.
Schließlich wurden sie von einem mürrisch dreinblickenden Molander begrüßt, der eine Notiztafel in der Hand hielt und diese schweigend studierte. Erst das Rufen seines Namens aus dem Mund von Noa, brachte ihn dazu aufzublicken, was seinen Gesichtausdruck zwar nicht erhellte, aber ihn zum Sprechen bewegte.
"Willkommen, Team Sigma", er streckte seine freie Hand Cartwright entgegen, "Du schuldest mir 50 Credits."
"Denkst du, ich trage 50 Credits mit mir auf einer Mission rum?"
"Glaube ja nicht, dass ich deine Niederlage vergessen werde."
Cartwright rollte mit den Augen und deutete auf die Tafel.
"Was liest du da?"
"Eine Tafel von einem der terranischen Ingenieure."
"Es sind auch Zivilisten hier?"
"Richtig. Die letzten beiden Tore mussten sie schmelzen. Schau nicht so verwundert, ich hab es selbst nicht geglaubt, bis ich die Maschine und die Tore gesehen habe."
"Habt ihr...?"
Diesmal antwortete Noa, die ihre Gruppe immer noch begleitete.
"Wir haben den Schlüssel sichergestellt. Die Terraner waren ebenfalls hinter diesem her. Allerdings konnten wir nicht herausfinden, woher sie das wussten. Die, die vielleicht davon wussten, wurden nicht durch unsere Hände getötet."
Jill warf Veivei einen erstaunten Blick zu, den sie erwiderte.
"Wer war es? Die Zivilisten? Die Soldaten?"
"Weder noch", verneinte Molander kopfschüttelnd, "Es waren die selben Wesen, die auch die Maschine trugen."
Der blonde Riese von Team Rho blieb vor einer stählernen Tür stehen, die von zwei Ogern bewacht wurde. Bereits diese Tatsache weckte das Interesse von Jill.
"Dort drinnen ist die Überraschung", gluckste Noa amüsiert.
"Ziemlich unoffensichtlich", kam es bissig von Nero.
Nachdem die Oger die Tür geöffnet hatten, stellte sich beide schussbereit in Position. Selbst Jill merkte, wie sie ihren Griff an ihrer Waffe verstärkte.
"Euer Oberhaupt soll herauskommen. NUR euer Oberhaupt, sonst töten wir ihn."
Es dauerte etwas, bis eine massige, dunkelgrüne Gestalt sich aus dem Dunkeln des Raumes schälte und gebückt aus der Tür hinausschritt. Dort richtete es sich in seiner vollsten Größe auf und überragte trotz seiner gebeugten Haltung sogar Berry. Sein bulliger, muskulöser Körper war von zahlreichen Narben übersät, so dass diese Muster zu ergeben schienen. Ein fremder, modriger Geruch ging von ihm aus, der Jill an Sümpfe erinnerte und durch die Filter ihres Helmes drang. Dicke Ketten und Fesseln hingen an ihm und Jill meinte, rotes Blut auf ihnen erkennen. Obwohl er eine menschlichähnliche Statur besaß, so waren seine Unterschenkel nach hinten gekrümmt. Sein rechtes Auge wurde von einer ledrigen Klappe verdeckt, die in sein Fleisch eingenäht worden war, während sein Linkes, das dem eines Raubtieres glich, die Gruppe durchdringend anstarrte.
Cartwright brauchte einen Moment, bevor er etwas sagte.
"Was ist das?"
Es antwortete selbst. Seine Stimme glich einem Donner. Tief grollend und gefährlich.
"Ich, G'Hall Vicath vom Clan Raah, bin Virone."
Tjoar, das erste Alien: Ein Virone. Große, schwere Wesen, die pöse zuhauen können. Ein Eintrag zu ihnen wird spätestens am WE erscheinen, was euch trotzdem nicht vom Schreiben abhalten soll. Die Biester sind euch friedlich gesinnt, auch wenn sie euch nicht trauen. Es sind Gefangene der Terraner. Er wird aber nicht viel mit euch reden, da Vironen recht wortkarg sind. Insgesamt sind es sechs Vironen.
Kontaktiert Grant, sprecht mit den anderen Teams, unterhaltet euch mit den Vironen oder starrt sie einfach nur an (anfassen würde ich vorerst sein lassen), unterhaltet euch mit euren Teamkameraden, schaut euch um und wartet darauf abgeholt zu werden.
Eintrag zu Vironen im Glossar
Kontaktiert Grant, sprecht mit den anderen Teams, unterhaltet euch mit den Vironen oder starrt sie einfach nur an (anfassen würde ich vorerst sein lassen), unterhaltet euch mit euren Teamkameraden, schaut euch um und wartet darauf abgeholt zu werden.
Eintrag zu Vironen im Glossar