[Sammelthread] Pro-Post-Kurzgeschichten

Wyrd

Novize
Thema: Corona

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Social Distancing

„Wir müssten eigentlich auch Masken tragen.“ Für ein paar Herzschläge hielt er mit dem Rudern inne und das Boot trieb geräuschlos mit der kaum wahrnehmbaren Flussströmung dahin.
„Ja, genau. Soll uns doch einer vom Ordnungsamt anquatschen.“ Ihr kurzes Lachen troff vor Verachtung. „Dann hab ich meine Maske im Wasser verloren. Und du deine auch.“
Er kicherte und ließ die Ruder wieder ins Wasser tauchen. Eine Weile saßen sie schweigend da. Die Nachmittagssonne bedachte sie mit etwas zu viel Wärme. Ein leichter Schweißfilm bildete sich auf seiner Stirn. Er blinzelte.
Doch sie hatte das Thema noch nicht von der Leine gelassen. „Social Distancing. Was’n Quatsch. Wer das wieder erfunden hat.“
Ich glaube, das gibt‘ schon lange. Wollte er sagen, doch stattdessen blickte er auf ihre Vans, während sich sein Oberkörper gleichmäßig vor und zurück bewegte.
Sie beugte sich zur Seite und ließ die Finger gerade so weit Wasseroberfläche berühren, dass ein leises Plätschern zu hören war.
Nach einer Weile richtete sie sich wieder auf. „Ich hab Hunger.“
„Wir sind sowieso gleich da.“ Er bremste die Fahrt ab.
„Eins weiter. Leg eins weiter an.“
„Wieso?“ Er blickte über seine Schulter zur Anlegestelle.
Sie deute mit dem Kinn zum Ufer. „Da sitzt ein Penner oder sowas.“
„Ach so.“
Er ließ das Boot bis zum nächsten freien Platz treiben. Sie stieg zuerst aus.
Er wartete einen Moment. „Geh ein paar Schritte vor. Damit keiner meckert. Social Distancing.“
Sie grinste wissend.

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Neues Thema: Schatz
 

Raphael

Schmachtender Nostalgiker, schöne alte Zeit
Otaku Veteran
Sie wussten es, oder?
Sie wussten es von Anfang an!
Sie elender Verräter!
Sie wussten um die Fallen, um die Mechanismen, die Möglichkeiten jene zu deaktivieren, einfach alles!
Und jetzt denken Sie, dass Sie hier einfach so rausspazieren können, als ob nichts wäre?
Sagen Sie mal, für wie blöd halten Sie mich eigentlich?
Nein Freundchen, niemand verarscht Don-Carlo und kommt ungeschoren davon, nicht so!

Mit diesen Worten zog er seine Waffe, triggerte den Hahn und schoss...
Kurze Zeit später nahm er die Truhe mit dem Gold und ging davon...

Nächstes Thema, persisches Krummschwert
 

Shishiza

Sehr brave Fee^^
Teammitglied
Mod
Nächstes Thema: Persisches Krummschwert

"Oh du Schatz, endlich habe ich dich. Komm in meine Arme und sorge dafür, das ich endlich mich verteidigen kann", so waren meine Gedanken, als ich in einem Antiquitätengeschäft dieses tolle Krummschwert gefunden habe. Ich war lange auf der Suche, es sollte kein Schwert kein normales sein, sondern ein persisches. Es sollte so verziert werden, wie ich es in vielen Sachbüchern gefunden und bewundert habe. Stolz bezahlte ich den Preis, das war endlich der Wunsch, den ich mir so lange erfüllen konnte.
Ich war Sammler von Beruf und alles, was mit Persien zu tun hatte, wollte ich haben. Ich habe damals viele Märchen gelesen und viele Bilder bewundert. Als ich mir meinen Beruf aussuchen musste oder wollte, habe ich mich auf Geschichte und auf das Land Persien konzentriert. Nach meinen Studium schaffte ich es, eine Stelle in einem Museum zu bekommen, das auch die Nahostländer geschichtlich dar stellten. Hier fühlte ich mich wohl und meine Aufgabe war eigentlich fantastisch, Dinge finden, die dann ins Museum kamen.

In diesem Laden fand ich öfters solche Schmuckstücke, wie eben auch dieses Schwert. Der Eigentümer hat mich sofort angerufen, als er diese Lieferung bekam. Er wusste genau, dass mich so etwas auf jeden Fall interessieren würde. Sobald ich die Arbeit das zu lies, war ich in diesem Geschäft und kaufte dieses Krummschwert ein.
Allerdings war es nicht für das Museum bestimmt, sondern für mich ... es kam bei mir in die Wohnung zu meinen anderen Schwertern, die ich schon dort an der Wand hatte. Meiner Sammlung!

Was ich nicht wusste, war, dass dieses Schwert nicht ganz sauber war ...


Neues Thema: Spagetti Bolognese
 

Raphael

Schmachtender Nostalgiker, schöne alte Zeit
Otaku Veteran
Ich hatte einen anstrengenden Tag hinter mir, Feilschen, Anrufen, Angebote erstellen, und und und...
Eigentlich hatte ich so gar keine Lust, etwas zu kochen, aber weil mein Schatz mich so ansah, so voller Vorfreude und Hoffnung, dass ich es trotzdem noch tun würde, wie konnte ich da nein sagen?

Es kam, wie es kommen musste, mit einem einfachen Kochen war es nicht getan, auch sie war müde, aber, und das ist auch der Grund, weshalb ich sie so sehr liebe, mit ein paar einfachen Mitteln war der Trübsal verflogen, ein bisschen necken hier, ein wenig kitzeln da, schon konnte man nicht anders, als zu Lachen.
Wo nahm sie bloß soviel Energie her?
Ihr Job an der Schule war ja nicht gerade ein Zuckerschlecken. Aber die Schüler liebten sie, gleichenfalls taten es auch die Kollegen.

Wir teilten uns die Aufgaben auf, sie übernahm das Fleisch und die Sauce und ich machte die Nudeln und den Salat.

Knapp eine halbe Stunde später war alles angerichtet.
Menschenkind, wo ist denn die Zeit abgeblieben?
Kaum aufgegessen, packten wir die Sachen in die Spülmaschine, natürlich auch hier nicht ohne ihre gute Laune und die heitere Stimmung, die nicht verging, machten wir es uns auf dem Sofa gemütlich, öffneten eine Flasche Wein und ließen den Abend mit einem Netflixfilm ausklingen.

Nächstes Thema ; älteres Kind stillen.
 

Angora Kitty

Muschi-Katze
Otaku Veteran
Hallo, hier nun ein Beitrag zum Thema 'Älteres Kind stillen'
Ich hoffe, ich sprenge nicht das Format.


Es war in diesen Tagen, an denen ich erneut ein Kind erwartete.
„Ja, schon wieder!“, stöhnte eine Stimme in mich hinein, die nach Bedauern-, nach Mitleid suchte. Ich war fest entschlossen, nicht auf diese Stimme zu reagieren, doch ehe ich mich versah, entfuhr mir ein leidiger Seufzer.
‚Verräter!’, ärgerte ich mich über meine Schwäche.
Vor bereits fünf Jahren war ich schon einmal schwanger gewesen. Philip, mein Sohn, ist ein aufgewecktes Kind, voller Neugier. Ich bin so stolz auf ihn!
Es war wohl in der vergangenen Woche, als ich in Gedanken versunken im Schlafzimmer vor dem großen Spiegel der Frisierkommode stand. Ich drehte mich vor dem Spiegel von Rechts nach Links, sah mir prüfend meinen beachtlichen Bauch an. Etwas missfiel mir daran: Ich fühlte mich aufgebläht und dick! Nach Mitleid suchend strich meine Hand über das Zentrum meines Kummers.
„Fett!“, stand für mich fest. „Und dann dazu diese Riesen-Dinger!“, nörgelte ich leise vor mich hin.
Nur zur Bestätigung dessen, was ich gerade festgestellt hatte, strich ich mit der Hand über meine Brust.
Ich war wohl nicht vorsichtig genug, denn ich erschrak, als plötzlich Milch aus der Warze austrat und Tröpfchen an meinen Fingern haften blieben. Voller Neugier drückte ich meine Angeber-Titte erneut: ‚Tatsächlich, Milch!’
Mir war die ganze Zeit nicht bewusst gewesen, dass die Tür zum Schlafzimmer einen Spalt weit offen stand und nun mein lieber Junge, Philip, ganz aufgeregt beobachte, wie ich nackt vor dem Spiegel stand, Milch aus meiner Brust drückte und mir anschließend genüsslich die Finger ableckte.
Ich war so in Gedanken versunken, dass ich nicht bemerkte, wie er ins Zimmer eintrat.
„Mama, bekomme ich auch etwas von der Milch?“, bettelte Philip so flehendlich, wie er nur konnte.
Erschreckt jauchzte ich auf und bedeckte mich beiden Händen. Verwirrt sah ich ihn an.
‚Woher wusste er…?’, doch erklärte ein Blick zur offenen Zimmertür alles: Er hatte alles gesehen!
Liebevoll lächelnd strich ich Philip mit der Hand über den Kopf.
„Aber ja, natürlich darfst Du auch von der Milch trinken.“
Aufgeregt sah mich der Junge voller Vorfreude an, während ich für ihn auf die Knie ging.
Ohne ein weiteres Wort bot ich ihm meine Brust dar und er nahm sie stürmisch an.
Ich weiß nicht, wie ich so schnell vergessen konnte, wie es sich anfühlt, wenn ein Kind an der Mutterbrust säugt? Dabei ist es doch gerade erst vier Jahre her. Wie kann das sein?
Voller Genuss und innerer Erfüllung schloss ich meine Augen. Es tat so gut, wie mein Junge an meiner Brust säugte und gab mir eine Art von inneren Frieden, den ich schon lange nicht mehr verspürt hatte.
So schloss ich meine Augen und strich ihm zärtlich mit der Hand über seinen Kopf.
Mit einem Mal hörte er zu trinken auf.
„Danke, Mama. Darf ich morgen wieder von Deiner Milch haben?“, fragte mich mein Junge mit glockenheller Stimme.
Erstaunt über seinen Wunsch sah ich ihn an.
„Aber natürlich darfst Du, mein Schatz. Bis Dein Geschwisterchen geboren wird, darfst Du jeden Tag bei mir Milch trinken.“


Nächstes Thema: Stammtischgespräch
 
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Raphael

Schmachtender Nostalgiker, schöne alte Zeit
Otaku Veteran
Es war mal wieder Freitag, unser Stammtisch Tag und, wie es sich so gehörte, waren Bier und Poker nicht weg zu denken.

"Hey Harald, weißt du schon das neuste, über die Stirme?" fragte mich mein Kollege, Anton.
" Nein, keine Ahnung, was meinste?"
"Na, bei denen ist eingebrochen worden, die Ingrid ist ja eine bekannte Tratschtante, erzählte es meiner Frau, gestern, angeblich wäre Schmuck geklaut worden, hatte einen Wert von locker 170.000 Zacken..."
Anerkennend pfiff ich durch die Zähne, "Holla, die Waldfee... Und jetzt?"

Anton lachte...
"Tja, die Ingrid hat ja ein plappermaul..."

"Anton, komm zum Punkt!"
"Ja, also, was wäre, wenn wir die ein bisschen erleichtern? Kohle genug haben die, ein paar Scheine mehr oder weniger machen den Braten auch nicht fetter ", meinte Anton und entblößte eine Reihe gelbe, kaputte Zähne.
" Der Birgit muss ich die Rechnungen auch noch bezahlen, ein paar Euro mehr tun meiner Tasche auch nicht weh. "
" Schnapsidee, Anton, wenn die zu den Bullen rennen, also ich hab keine Lust, mein restliches Leben hinter schwedischen Gardinen zu verbringen. "
Wütend schnaubte Anton auf, und verließ das Lokal, nicht ehe er mir zu rief, ich sei ein elender Feigling, der keine Eier in der Hose hätte.

Eine Woche später fing sein Prozeß an...

Nächster Begriff, Stürmische Seelen
 
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