Yumiko wachte liegend auf einer alten Couch auf. Nur langsam öffneten sich ihre Augen.
„Wo bin ich?“ Fragte sie mit schwacher Stimme. Eine weibliche Stimme antwortete ihr.
„Zu Hause.“ Sie konnte nicht erkennen wer es war, aber die Stimme kam ihr bekannt vor.
„Wer hat dich so zugerichtet?“ Fragte neugierig, die vertraute Stimme. Bevor Yumiko darauf antwortete, sah sie in die Richtung, wo die Stimme herkam.
Danach besserten sich ihre Sehfähigkeit und erkannte somit die Person. Es war Lisa, sie saß wie immer in ihrer Ecke und spielte mit ihren Messern.
„Find es doch selber heraus.“ Lisa stand auf und ging zu ihr.
„Ich kenn zufällig den Auftraggeber.“ Yumiko griff mit ihrer Hand, Lisas Kragen.
„Wer und wo find ich denn?“ Lisa befreite sich aus Yumikos griff.
„Du scheinst es wohl eilig zu haben.“ Sagte sie frech.
„Du kannst ja nicht mal aufstehen, wie willst du die Person besiegen?“ Yumiko schmiss darauf die Decke von sich und bemerkte, dass sie nur ihre Unterwäsche trug.
„Wo ist mein Kleid?“ Aus ihrer Stimme konnte man schon deutlich hören, dass sie richtig wütend würde.
„Hier.“ Erklang eine weitere Stimme und das blutbefleckte Kleid landete auf ihren Kopf.
Yumiko sah sich das Kleid genau an und fluchte leise vor sich hin.
„Maria, das macht dann zwei Kleider plus den Anteil.“ Sie wandte sich zu Lisa.
„Na los, sag, wer war der Auftraggeber. Denn mach ich fertig.“ Maria ging zu Yumiko und übergab ihr ein Bündel Geldscheine.
„Es war Ring. Scheinbar möchte er dich loswerden ohne dass sein Boss es mitbekommt. Doch Lisa hat zufällig alles mitbekommen und nun lautet der neue Auftrag ihn zur Strecke zu bringen.“ Erklärte Maria, Yumiko.
„Ich werde ihn umlegen.“ Brüllte sie. Lisa seufzte.
„Du findet ihn in der Bar.“ Es gab nur eine Bar, die er besuchte und sehr viele wussten das.
Yumiko stand von der Couch langsam auf. Die Schmerzen quälten sie, aber ihre Wut war ungebrochen.
„Wohin willst du gehen?“ Fragte Marisa, die gerade das Gebäude betreten hatte. Yumiko ging ohne ein Wort zu sagen an ihr vorbei.
„Marisa, sie wird heute noch Amok laufen.“ Antwortete Lisa auf die Frage. Die Tür knallte zu und Yumiko verschwand.
Sie ging zum Auto, stieg ein und fuhr los. Nach einer Stunde fahrt erreichte sie die Bar. Yumiko überprüfte ihre Beretta und die Munition.
„Zwei Magazine sollten für das Arschloch reichen.“ Sie stieg aus und ging zum Eingang. Der Türvorsteher, der sehr muskulös aussah ließ sie nicht vorbei. Fluchend stieg Yumiko in das Auto ein. Sie warf den Motor an, nahm etwas Anlauf und gab Vollgas. Mit quietschenden Reifen fuhr sie los. Der Türvorsteher musste zur Seite weghechten, da Yumiko auf die Bar zu hielt. Sie krachte mit dem Auto durch das verdeckte Schaufenster herein. Jedoch konnte sie nicht bremsen und knallte mit dem Auto gegen eine Wand. Beide Airbags öffneten sich.
Zwei der vier Leibwächter hat es zudem auch erwischt und lagen schreiend am Boden. Der dritte Leibwächter öffnete die Fahrertür, dafür bekam er drei Schüsse ab. Dieser fiel einfach zu Boden. Ring war komplett Fassungslos als er bemerkt hatte, dass Yumiko aus dem Auto ausstieg. Sie hielt mit ihrer Hand auf die Wunde, die fürchterlich schmerzte.
„Dachtest wohl, dass der mich erwischt hat.“ Sie grinste dabei und zielte auf den vierten Leibwächter.
„Verpiss dich und nimm deine zwei Freunde gleich mit. Ich hab nur mit ihm eine Rechnung offen.“ Ring stand auf von seinem Barhocker auf und holte seine Schlagringe raus, bevor er sprach.
„Alles muss mal selber erledigen.“ Er fing an zu lachen.
„Nun kann ich doch deine große Klappe stopfen.“ Der Leibwächter zog seine Kameraden aus der Bar heraus und sah nun das Spektakel mit dem Türvorstehen an.
„Versuch es doch.“
Ihr Blick wurde nun sehr ernst. Ring rannte auf Yumiko los und holte zum Schlag aus. Sie konnte gerade so ausweichen und wollte mit ihre Beretta auf ihn schießen, aber Ring war schneller. Er packte Yumiko, die keine Zeit hatte sich zu wehren und warf sie gegen das Auto. Sie schrie vor Schmerzen, jedoch rappelte sie sich auf und kassierte einen Treffer von Ring.
„He, deine Verletzung macht dich wohl zu schaffen.“ Dabei grinste er über beide Ohren mit dem Gewissen, dass er wohl mit Leichtigkeit gewinnen würde. Yumiko spuckte erst Mal das Blut in ihren Mund aus.
„Jetzt mach ich dich fertig.“ „Meine Blöde Wunde lenkt mich zu sehr ab.“ Sie rannte nun auf Ring zu. Dieser war etwas überrascht und holte erneut zum Schlag aus. Yumiko ließ sich mit Absicht in die Magengegend treffen.
„Jetzt hab ich dich.“ Sie zielte auf sein rechtes Bein und schoss zweimal. Beide Kugeln trafen das Knie und Ring ging zu Boden. Er schrie nicht mal, obwohl die Schmerzen sehr stark waren. Yumiko zielte auf seine Arme und auf das linke Bein, danach schoss sie, ihn in die Weichteile. Ring schrie und war nun nicht mehr in der Lage sich zu wehren.
„Du Schlampe.“ Yumiko setzte sich auf seinen Bauch drauf.
„Schach matt.“ Sie zielte auf die Stirn und drückte ab.
Man hörte nur den Schuss und das Geräusch einer heruntergefallenen Patronenhülse. Danach war toten stille. Yumiko stand langsam auf und nahm die Schlagringe vom ihm. Sie dienten als Beweis, dass er nun nicht mehr lebt. Sie verließ die Bar oder das was noch von ihr Übrig war. Marisa stand an einer Laterne.
„Warum musst du immer wieder mit dem Kopf durch die Wand?“ Marisa schüttelte ihren Kopf.
„Weil ich so bin.“ Yumiko wollte weiter gehen, doch ihre Beine konnten sie nun nicht mehr tragen und sie brach zusammen. Marisa hob Yumiko auf und setze sie auf einer Bank ab.
„Ich werde dich tragen und keine Wiederrede!“ Sie drehte sich um, so das Yumiko auf ihren Rücken klettern konnte. Marisa vergewisserte sich, dass Yumiko nicht runterfallen konnte. Die Beiden machten sich nun auf dem Heimweg. Unterwegs schlief Yumiko erschöpft auf Marisas Rücken ein.