[Sammelthread] 進発 (Shinpatsu) 新古 (Shinkō) - Die Reise durch Japan in Bildern und Videos - nicht nur per Eisenbahn...

redrooster

赤いオンドリ - 僕はオタクです!
Teammitglied
SMods
SEASIDE ROUTE

Ich habe mit den KuHa153 und KuHa185 noch zwei weitere elektrische Klonkrieger auf der vorigen Seite zum Post hinzugefügt, über die ich noch gestolpert bin. Manche am Anfang einfach erscheinende Posts entpuppen sich als schwieriger als zuerst gedacht, wenn man sich mehr mit ihnen beschäftigt, deshalb dachte ich, ich fang diesen mal etwas anders an...

Wir sind hier...






...und uns begegnen der Super View Odoriko (スーパービュー踊り子) mit der Serie 251, der Odoriko (踊り子) mit der Serie 185 und der Marine Express Odoriko (マリンエクスプレス踊り子) mit der Serie E259, die wir normalerweise als NEX, den Narita Airport Express kennen, oder auch seltener mal eine renovierte Serie 485 in ihrem mehr oder weniger schicken Pink, allesamt von der JR East.













Das kleine blau-silberne Etwas neben den Baureihen 251 bzw. 185 ist eine Kopie der Serie 8500 der Tokyu Corporation (東京急行電鉄株式会社), hier als Serie 8000, nur mit anderen Farben.



Das Problem an der Sache ist nämlich, dass die JR East die touristisch attraktive Strecke, auf der wir uns hier befinden, zwar aus Tokyo kommend sehr stark benutzt, sie ihr aber nicht gehört. Wir befinden uns auf der Izu Halbinsel (伊豆半島)...



...und die Strecke, auf der wir uns befinden, ist die Izu Kyūkō Line (伊豆急行線), die der Izukyū Corporation (伊豆急行株式会社) aka Izu Kyuko gehört. Die Strecke wurde nach und nach in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts gebaut, allerdings herrschte große Depression und der damalige japanische Premierminister verhängte strenge Sparmaßnahmen, weshalb der Bau mit öffentlichen Geldern stagnierte. Am Ende war es dann die private Gesellschaft, die den Bau mit eigenem Kapital vollendete.









Wie man am Logo unschwer erkennen kann, das dem der Tokyu Corporation (東京急行電鉄株式会社) bis auf den Namenszug gleicht, ist die Tokyu der Eigentümer der Izukyū Corporation (伊豆急行株式会社) und deren Strecke. Weil die Strecke im weiten Teilen direkt am Meer entlang läuft, ist hier Aussicht für Touristen gefragt, diesem Anspruch entspricht die Izu Kyuko durch ihre Ltd. Expresszüge mit dem schönen Namen Resort Odoriko (リゾート踊り子) des Typs 2100 als Alpha Resort 21, die ebenfalls wie die Züge der JR East in Tokyo ihre Reise beginnen und mit denen sie das Odoriko im Namen gemeinsam haben. Die Izu Kyūkō Line (伊豆急行線) ist 45.7 Kilometer lang und verbindet die Itō Station (伊東駅) mit Anschluß an die Itō Line (伊東線) der JR East mit der Izukyū-Shimoda Station (伊豆急下田駅). Die Strecke ist sehr stark befahren, das Ziel ist sowas wie die Ostsee für Tokyo, und auch viele wohlhabende Pendler wohnen lieber hier, arbeiten aber in Tokyo, Kawasaki oder Yokohama.

http://www.izukyu.co.jp/
http://www.izukyu.co.jp/kaisya/gaiyou.html
https://ja.wikipedia.org/wiki/伊豆急行
https://en.wikipedia.org/wiki/Izukyū_Corporation
https://ja.wikipedia.org/wiki/伊豆急行線
https://en.wikipedia.org/wiki/Izu_Kyūkō_Line


Itō Station (伊東駅)













Izukyū-Shimoda Station (伊豆急下田駅)









































































































 
Zuletzt bearbeitet:

redrooster

赤いオンドリ - 僕はオタクです!
Teammitglied
SMods
Ja, in Deutschland wir gefakt, da gibt es das Steinhuder Meer, das keines ist, den Bungsberg, der den Namen nicht verdient hat, und es gibt Meer und Berge, aber nur entweder oder, nicht beides zusammen.

In Japan dagegen gibt es beides direkt nebeneinander, fragt mich doch mal, wo ich lieber wäre? Wer nicht weiß, was ich meine, darf sich gern die Videos im Post über diesem ansehen...
 

Waltikon

The Katsumi Otaku !
Otaku Veteran
Der Odoriko kommt ja auch in Rail Wars! episode 4 vor. Dort wird uns gesagt, dass der Zug nach der 1926 veröffentlichten Novelle "izu no Odoriko" (Die Tänzerin von Izu) von Yasunari Kawabata benannt ist.

Yasunari Kawabata: Die Tänzerin von Izu
Inhaltsangabe:

Während eines einsamen Herbstspazierganges auf der japanischen Halbinsel Izu begegnet ein 20-jähriger Gymnasiast einer umherziehenden Musikantentruppe, die für Almosen in Gasthäusern auftritt. Es sind Menschen, denen niemand über den Weg traut, die von allen verachtet werden; einige Dörfer verwehren ihnen sogar den Zutritt: eine etwa 40 Jahre alte Frau, ihre 19-jährige Tochter und deren fünf Jahre älteren Ehemann sowie die 14-jährige Schwester des Mannes und ein 17 Jahre altes Dienstmädchen. (Später erzählt der Mann dem Gymnasiasten, seine Frau habe vor einiger Zeit eine Fehlgeburt und gerade erst eine Frühgeburt erlitten, das Kind sei nach einer Woche gestorben.)

Nachdem der Gymnasiast das jüngere der Mädchen tanzen gesehen hat, richtet er es so ein, dass er die weiterziehenden Musikanten auch am nächsten und übernächsten Abend trifft. Als er bei seiner Wanderung von einem heftigen Regenschauer überrascht wird, flüchtet er in das Teehaus auf dem Amagipass. "Froh, dem Regen entronnen zu sein, atmete ich erleichtert auf, hielt aber im gleichen Augenblick auf der Schwelle wie versteinert inne. Oh, da waren sie ja wieder, die wandernden Musikanten! Kaum hatte die kleine Tänzerin mich erkannt, da griff sie sofort nach dem Kissen, auf dem sie kniete, drehte es höflich um und schob es mir zu."

Als der Gymnasiast die Musikanten beim Abstieg vom Pass überholt, spricht ihn der Mann an. Sie kommen ins Gespräch, und der Schüler schließt sich der Gruppe an. Am Abend suchen sie gemeinsam eine Herberge auf. "Die kleine Tänzerin brachte uns von der Küche heißen Tee herauf. Als sie vor mir kniete und Tee eingießen wollte, da verfärbte sich plötzlich ihr Gesicht brennend rot, die Teetasse drohte von der Unterschale zu gleiten, und als sie diese auf die Matte niedersetzen wollte, verschüttete sie den Tee mit zitternden Händen. Ich war bestürzt von so viel lieblicher Schüchternheit. 'Was? Das ist ja unglaublich! Das Kind hat sich verliebt? Ja, ja, ja...', rief die vierzigjährige Frau aufs höchste emport, und sie warf mit gerunzelten Augenbrauen ein kleines Handtuch herüber. Die Tänzerin nahm es auf und wischte tief bekümmert den Tee von der Matte."

Jeden Abend wartet der Gymnasiast sehnsüchtig, bis die kleine Tänzerin von ihren Auftritten in umliegenden Gasthäusern zurückkehrt, aber die ältere der Frauen achtet streng darauf, dass die beiden jungen Menschen nicht allein zusammen sind. "Ich konnte ganz und gar nicht begreifen, weshalb das Kind nicht allein mit mir gehen sollte. Als ich den Vorplatz verließ, streichelte die Tänzerin wieder den Kopf ihres Hundes. Steif und zurückhaltend schritt ich an ihr vorüber. Ich hatte das Gefühl, einen strengen Verweis erhalten zu haben. Sie hielt das Köpfchen über den Hund geneigt, als habe sie keine Kraft mehr, aufzustehen und mich anzublicken."

Die Musiker finden Gefallen an ihrem Begleiter und laden ihn ein, sie während der Winterferien im Häuschen des Großvaters auf der Insel Oshima zu besuchen. "Ihre stets auf Wanderschaft bedachten Herzen waren nicht, wie ich es zuerst erwartet hatte, verhärtet und trocken geworden. Ich merkte nun, dass sie sich ihre natürliche Frische noch bewahrt hatten und eine geniale Sorglosigkeit in ihnen war. Ich spürte auch deutlich, wie sie alle, Mutter und Geschwister, durch die Bande der Blutsverwandtschaft geeint, auch in ihrer Freundschaft zu mir sich zusammenfanden. Nur die dienende Yuriko bewies mir gegenüber stets unverändert eine streng verschlossene Zurückhaltung; vielleicht kam das aber nur daher, weil sie zu schüchtern war."

Nach ein paar Tagen nähern sich die Schulferien dem Ende, und der Gymnasiast muss nach Tokio zurückkehren. Der Mann begleitet ihn zum Schiff. "Als wir uns dem Kai näherten, erbebte plötzlich mein Herz. Ich hatte am Meer die zusammengekauerte Gestalt der Tänzerin erblickt. Sie saß vollkommen unbeweglich, bis ich zu ihr trat. Aber sie schwieg auch dann und senkte sanft den Kopf. Ich fühlte mich seltsam ergriffen von ihrem Gesicht, das noch die Schminke des vorigen Abends trug."

"Mit der 1926 veröffentlichten Novelle "Die Tänzerin von Izu" fand der damals 27 Jahre alte japanische Schriftsteller Yasunari Kawabata seinen eigenen Stil. Es handelt sich nicht um einen streng aufgebauten Plot, sondern um die Komposition einer lyrischen Szenenfolge, in der sich die feinfühlig beschriebenen Figuren für Europäer ungewohnt passiv verhalten. Trotz ihrer Banalität und Schlichtheit ist es eine poetisch-ästhetische Geschichte, in der die Realitäten ihrer profanen Bedeutung enthoben zu sein scheinen. Wie Musik ist das Gelesene weniger dem Intellekt als den Empfindungen zugänglich. Es wirkt vor allem zart und melancholisch, edel romantisch und vergänglich."

Quelle: http://www.dieterwunderlich.de/Kawabata_tanzerin.htm#com
 

redrooster

赤いオンドリ - 僕はオタクです!
Teammitglied
SMods
RAIL WARS! Ja, wenn ich ehrlich bin, ist es dieser Anime, der mich (wieder) an die japanischen Eisenbahnen herangeführt hat und damit mehr oder weniger der Grund für eine KURZE Betrachtung der japanische Eisenbahnen werden sollte. Rail Wars! ist also der Auslöser für diesen Thread, keine Frage.

Allerdings bin ich mir nicht mehr ganz so sicher, ob mittlerweile 70 Seiten Thread mit 1040 Posts noch als kurz bezeichnet werden können. Aber solange es mir und den anderen, die an diesem Thread mitwirken, Spaß macht und wir zumindest einige User damit erfreuen können, machen wir auch damit weiter. Und die Klicks zeigen an, dass es langsam immer mehr Leser gibt. Danke.

 
Zuletzt bearbeitet:

redrooster

赤いオンドリ - 僕はオタクです!
Teammitglied
SMods
Wir sind auf dem Weg von Tokyo auf die Izu Halbinsel mit dem Super View Odoriko auf der Tokaido Main Line und wir sehen ein Beispiel für die Art und Weise, wie man in Japan mit Dingen umgeht, die man nicht mehr braucht. Man lässt sie einfach stehen oder liegen, irgendwann wird sich schon jemand drum kümmern. Abgerissen wird nur, wenn Geld die treibende Kraft ist, wie beim Tokyo Sky Tree, als man den Platz dafür schaffen mußte. Hier sehen wir ein totes Gleis, mit dem ein langer Gleiswechsel über eine Überführung beginnt, da allerdings niemand mehr diese Überführung befahren kann, ist sie nutzlos und könnte abgerissen werden, da das aber Geld kosten würde, kümmert man sich nicht drum, lässt es so stehen wie es ist, anstatt es wie bei uns üblich abzureissen oder rückzubauen. Aber so ist Japan eben, diese Kultur haben sie von den USA übernommen, wo man genauso vorgeht. Auch dort finden wir mitten in Städten wie Chicago oder Detroit aufgestelzte Eisenbahnlinien als Stahlkonstruktion, auf denen seit Jahrzehnten kein Zug mehr fährt und die zu einem eigenen Biotop wurden. Die Eigentümer liessen die Strecken einfach liegen und die Städte weigern sich halt, das Ganze auf ihre Kosten abreissen zu lassen. Dort geht das dann solange gut, bis Teile der alten maroden Konstruktion Autofahrer auf der Strasse drunter erschlagen, wenn sie mal schließlich runterkrachen...













Und was man denn sonst noch so auf den Führerstandsmitfahrten entdecken kann...

 
Zuletzt bearbeitet:

tutut2

Scriptor
Grauenhafte Auflösung, teils fehlender Ton, aber.... Shinkansen Führerstandsmitfahrten!!

Was ich bisher Auftreiben konnte...

Hokuriku Shinkansen:
Tokyo -> Nagano (schonmal hier gepostet aber mit schlechterer Auflösung)

Nagano -> Kanazawa:

Joetsu Shinkansen:
Tokyo -> Niigata

Tohoku Shinkansen:
Sendai -> Tokyo

Sanyo Shinkansen:
Osaka -> Hakata

Hakata -> Hiroshima (ein Stück in die Gegenrichtung, aber in besserer Qualität)

Kyushu Shinkansen:
Yatsushiro -> Kagoshima


Die Firma Vicom scheint unter anderen auch Shinkansen Cabrides zu verkaufen. Leider hab ich übers Internet noch nichts davon auftreiben können.
 

Akira Akarui

Super-Moderator
Teammitglied
SMods


Miniatur-Kaiten-Zushi aus Lego

Was ein Kaiten-Zushi ist, habe ich euch bereits hier im Thread vorgestellt: https://board.world-of-hentai.to/th...nur-per-eisenbahn.165363/page-69#post-1776851

Ein japanischer Lego-Fan hat nun mit Legosteinen und sehr viel Liebe zum Detail eine Minivariante eines solchen Sushi-Restaurants mit funktionierendem Förderband gebaut.


http://blogs.yahoo.co.jp/drpeisan/33942770.html
http://en.rocketnews24.com/2016/03/...oning-conveyer-belt-sushi-restaurant-【video】/













Kasse:




Wassertank zum Frischhalten der Meerestiere:
























Sogar mit Toilette und Waschräumen:










 

tutut2

Scriptor
Imagewechsel bei Sotetsu 相鉄 (Sagami Railway 相模鉄道株式会社)




Die Sagami Railway, welche Redrooster bereits viel früher mal behandelt hat legt sich ein neues Farbschema zu. In angenehmem "YOKOHAMA NAVYBLUE" erstrahlen Künftig alle Züge. Den Anfang macht die Baureihe 9000, aber weitere werden folgen. Auch die Uniformen bleiben nicht verschohnt, wie man im ersten Bild erkennen kann´.

https://en.wikipedia.org/wiki/Sagami_Railway
http://www.sotetsu.co.jp/design-pj/
http://tetsudo-shimbun.com/article/topic/entry-662.html
In meinen Augen ein vernünftiger Schritt, da in Zukunft züge der Tokyu auf Sotetsu Gleisen zu sehen sein werden und umgekehrt und dies zweifelsohne den Wiedererkennugswert der Gesellschaft hebt.
Damit währen wir beim zweiten Teil dieses Posts angekommen:





Chokutsusen (直通線 = Durchbindungslinie), die Verbindung zwischen dem Toyku und dem Sotetsu Netzt, mit Halt in Shin Yokohama

Vielleicht ist jemandem auf den Streckenplänen der beiden Gesellschaften die gestrichtelte Linie aufgefallen (unten, bzw oben rechts).


Das Ganze beginnt an der Hiyoshi Station, geht dann unteridisch vorbei am Shinkansen-Bahnhof Shin-Yokohama bis Yokohama-Hazawa , an der Tokkaido Frachtlinie (zwischen der pinken und hellblauen Strichellinie). Hier wird neben einem Personenbahnhof auch eine Überleitung in das JR Netz errichtet. Danach geht es nochmals in einem Tunnel bis zur Nishiya Station.




Projekthomepage in japanisch:
http://www.chokutsusen.jp/info/index.html
 

redrooster

赤いオンドリ - 僕はオタクです!
Teammitglied
SMods
Nagano Präfektur (長野県) - Ueda (上田市) [City] - die Ueda Electric Railway (上田電鉄別所線) aka Ueden (上電) Bessho Line (別所線)













Bei dieser Gesellschaft gibt es alt und neu. Beim Betrachten alter Videos kommt einem wegen des Streckenzustands das kalte Grauen, kein Wunder, dass die Gesellschaft von ihrer Mutter Ueda Kōtsū (上田交通) abgetrennt werden und zum eigenen Unternehmen werden mußte, denn es fehlten die Gelder, die Strecke nach den aktuellen Sicherheitsbestimmungen aufzurüsten, denn die wurden weit verfehlt. Das Gleis glich einer Achterbahn, jedenfalls machten die Schienen weder einen geraden noch einen stabilen Eindruck, Langsamfahrstellen mit 20 oder gar nur 15 km/h eingeschlossen, das wurde erst besser, als man die Bahngesellschaft abtrennte, denn mittlerweile ist die Strecke wieder in akzeptablem Zustand. Eigentümer der Bahngesellschaft ist erneut (wie oben bei der Izukyū Corporation [伊豆急行株式会社]) die Tokyu Corporation (東京急行電鉄株式会社) in Tokyo, umso mehr wundert man sich über die zu Tage getretenen Probleme, aber solange man das Fahrgastsoll erfüllt, gibt es kommunale Zuschüsse, aber nur für die Third-Sector-Gesellschaften, daher die Abtrennung. Und so besteht denn auch der Fuhrpark aus den ausgemusterten aber verkürzten Serien 1000 und 7200 der Tokyu, weitere Exemplar der Tokyu Serie 1000 wurden an die Iga Railway Co., Ltd. (伊賀鉄道株式会社) und die Ichibata Electric Railway Co., Ltd. (一畑電車株式会社) verkauft. Ein Vergleich dieser beiden Satellitenbahnen der Tokyu wäre David gegen Goliath, während die Izukyu eine Paradestrecke betreibt, ist das bei der Ueda eher eine kleine Nachbarschaftslinie, und ich glaube nicht, dass sich je ein Zug der JR East auf diese Strecke verirrt hat. Die Bahnsteige sind gerade so lang, dass max. ein Zug mit 2 Wagen daran passt, entsprechend ist der Fuhrpark, bestehend aus 4 Zügen zu je 2 Wagen, zwei historischen Zügen, einem Schneeräumfahrzeug und einem kleinen Arbeitszug. Die Strecke ist auch nur 11.6 Kilometer lang und beginnt an der Ueda Station (上田駅) mit Anschluß an die JR East und die Shinano Railway Co., Ltd. (しなの鉄道株式会社) und endet an der Bessho-Onsen Station (別所温泉駅) irgendwo im Nirgendwo.

Immerhin gibt es hier ein Anime-Werbevideo...

http://www.uedadentetsu.com/
https://ja.wikipedia.org/wiki/別所温泉駅
https://en.wikipedia.org/wiki/Ueda_Electric_Railway_Bessho_Line

Ueda Station (上田駅)

















Bessho-Onsen Station (別所温泉駅)







































































 
Zuletzt bearbeitet:

Akira Akarui

Super-Moderator
Teammitglied
SMods


Japanische Spiele - Hanafuda (花札)

Hanafuda (dt. "Blumenkarten") sind japanische Spielkarten (Karuta) mit Blumenmotiven. Die Karten sind etwas dicker als die Karten europäischer Kartenspiele. Verwendet werden diese Karten vorwiegend in Japan, Korea und auf Hawaii.
Die historisch belegbaren, ersten Anfänge des Kartenspiels liegen im Fernen Osten. Chinesische Quellen erwähnen erstmals die Existenz von Kartenspielen im 9. Jahrhundert. Auch Mahjong (oder Mah-Jongg) basiert auf älteren Kartenspielen und wird auch heute noch gerne mit Karten gespielt. Erste Zeugnisse für eine europäische Kartenspieltradition lassen sich hingegen erst im 14. Jahrhundert nachweisen.

In Japan gab es zu dieser Zeit ebenfalls chinesisch geprägte Kartenspiele, die jedoch ausschließlich am Hofe und in den höheren Gesellschaftsschichten gespielt wurden. Die normale Bevölkerung in Japan entdeckte ihr Interesse am Spiel mit den Karten erst durch die Ankunft portugiesischer Händler und Missionare, die europäische Kartensets mit sich führten. Diese Spielkarten Sets waren die Grundlage von Hanafuda (oder Hana Fuda), das sich schon bald großer Beliebtheit in der Bevölkerung erfreute. Schnell entwickelte sich parallel auch ein reges Interesse am Glückspiel mit Karten. Dies widersprach jedoch den Vorstellungen der ab dem 17. Jahrhundert regierenden Shogune, die Glückspiel, wie auch allgemein westliche Dinge, verboten und verfolgten. Um dem Verbot der populäreren Kartenspiele entgegenzuwirken, begannen findige Spieler damit, die Designs nach jedem Verbot zu verändern. Diese "neuen" Spiele konnten nun eine Zeitlang verwendet werden, bis auch das Spielen mit ihnen wieder untersagt wurde. So entwickelten sich über die Jahrhunderte unterschiedliche Variationen von Karten-Sets.
Dass das Interesse am Kartenspiel, trotz aller Verbote, auch nach dem Ende des Shogunats weiterhin bestand, belegt u.a. die Gründung der heute für Videospiele bekannten Firma Nintendo, die 1889 als Vertrieb für handgefertigte Hanafuda-Spielkarten ihr Geschäft aufnahm.

Man spielt es mit einem Satz von 12 x 4 Karten unterschiedlicher Werte, die den 12 Monaten des Jahres (nach dem Mondkalender) zugeordnet sind. Jeder Monat wird dabei von einer anderen Blume symbolisiert.

Für jeden Monat sind vier verschiedene Blumenkarten mit unterschiedlichen Werten im Spiel. Ein typischer Monat besteht aus zwei Blumenmotiven (1 Punkt), einer Schleifenkarte (5 Punkte), und einer Erde- (10 Punkte) oder Lichtkarte (20 Punkte).

Ähnlich den in Europa üblichen Rommé-Karten kann man mit Hanafuda unterschiedliche Variationen spielen. Besonders beliebt sind Koi-Koi, Hachi-Hachi und Kabu.


Koi-Koi
Koi-Koi ist eine der beliebtesten und einfachsten Spielvariationen für Hanafuda-Karten.
Zu Beginn werden sechs Karten offen auf den Tisch gelegt, jeder Spieler bekommt sieben Karten und der Rest wird verdeckt als Stapel bereitgelegt. Der erste Spieler legt, wenn möglich, aus seiner Hand eine passende Karte (gleicher Monat) offen. Er darf seine Karte und die bereits offene Karte aufnehmen. Anschließend deckt er aus dem verdeckten Stapel eine Karte auf. Passt diese Karte zu einer bereits offenen Karte, so darf er beide Karten aufnehmen. Passt diese Karte nicht, so wird die neue Karte zu den anderen offenen Karten gelegt.

Ein Spieler bleibt so lange am Zug, solange er passende Karten aufdecken kann. Anschließend ist der nächste Spieler am Zug.

Das Spiel endet, wenn keine Karten mehr aufgenommen werden können. Zum Schluss werden die Punkte der einzelnen Spieler gezählt.
Hachi-Hachi
Hachi-Hachi (8-8) ist neben Koi-Koi das beliebteste Spiel mit Hanafuda-Karten. Es weist Ähnlichkeiten zu Poker auf.

Auch in Animes spielen Hanafuda-Karten eine Rolle, unter anderem im Anime "Summer Wars".


https://de.wikipedia.org/wiki/Hanafuda
https://en.wikipedia.org/wiki/Hanafuda
https://ja.wikipedia.org/wiki/花札
https://www.nintendo.co.jp/n09/hana-kabu_games/

Hanafuda, 1930:






Zugehöriges Kästchen, 1930:







Nintendo-Karten:




Startaufstellung:


Januar - Matsu (Kiefer):






Kranich mit Sonne:


Februar - Ume (Pflaume): mehr zu Ume: https://board.world-of-hentai.to/th...nur-per-eisenbahn.165363/page-71#post-1778406






Nachtigall im Pflaumenbaum:


März - Sakura (Kirschblüte):






Picknick-Decke und Kirschblüten:


April - Fuji (Glyzinie):






Kuckuck im Baum:


Mai - Shobu (Iris):






Iris mit Brücke:


Juni - Botan (Pfingstrose):






Schmetterling:


Juli - Hagi (Hagi-Strauch):






Eber:


August - Susuki (Chinaschilf):




Fliegende Gänse:


Vollmond:


September - Kiku (Chrysantheme):







Schale Sake:


Oktober - Momiji (Ahorn):






Hirsch:


November - Yanagi (Weide), Gewitter:




Schwalbe:


Poet mit Regenschirm:


Dezember - Kiri, Paulownie:






Chinesischer Phoenix:


Auch in Animes wird mit Hanafuda-Karten gespielt, hier im Anime "Summer Wars":






Zum Online-Spielen:
http://www.hanafuda.com/play-hanafuda/

http://www.gamedesign.jp/flash/hanafuda/hanafuda_e.html





 
Zuletzt bearbeitet:

redrooster

赤いオンドリ - 僕はオタクです!
Teammitglied
SMods
Die unvollendete Yusubaru-line (油須原線) der JNR und was man so aus einer Ruine machen kann - die Akamura-truck Yusubaru-line (赤村トロッコ油須原線)







Die Japanese National Railway (JNR) hat ja so manches Projekt mal begonnen, aber dann wieder eingestellt, dazu gehört auch die Yusubaru Line (油須原線), deren fertiges Stück an der Buzen-Kawasaki Station (豊前川崎駅) endet, die folgende Higashikawasaki Station (東川崎駅) wurde zwar gebaut, aber sie wurde längst wieder abgerissen. Man begann 1966 mit dem Bau der Strecke, stellte ihn aber 1988 wieder ein. Von der Higashikawasaki Station existieren nur noch Reste der Ruine, allerdings gibt es Stücke der Trasse als asphaltierte Strasse oder Tunnel. Auf dem Rest der Trasse existierte immer noch die Feldbahn, die man einem touristischen Zweck zugeführt hat. Ich weiß zwar nicht, was einige Hundert Meter Schienen, ein Blick über ein Tal und ein Ende in einem mit einem Gitter abgesperrten Tunnel mit ein paar nistenden Vögeln touristisch bringen sollen, aber ich bin halt auch kein Japaner. Dennoch, die Akamura-truck Yusubaru-line (赤村トロッコ油須原線) ist Realität, auch wenn deren Sinn nicht wirklich ersichtlich ist. Wir finden mal einen, mal zwei Feldbahntraktoren, zwei Waggons, einer davon sogar mit Drehgestellen. Und halt Touristen, aber seht selbst...

http://homepage2.nifty.com/akatoro/
http://homepage2.nifty.com/akatoro/unkou1.html
https://ja.wikipedia.org/wiki/油須原線

Buzen-Kawasaki Station (豊前川崎駅)



Higashikawasaki Station (東川崎駅)









































 

redrooster

赤いオンドリ - 僕はオタクです!
Teammitglied
SMods
Tokyo (東京) - Minato (港区) - Roppongi Hills (六本木ヒルズ) - Roppongi Hills Mori Tower (六本木ヒルズ森タワー) - Tokyo City View Observation Deck (東京シティビュー展望台)

















Tokyo wäre nicht Tokyo, wenn nach dem Tokyo Tower (東京タワー) und dem Tokyo Sky Tree (東京スカイツリー) schon Schluss wäre mit dem herausragenden Aussichtspunkten über die ganze City hinweg. Fügen wir also den dritten Punkt hinzu, den wir in den Roppongi Hills (六本木ヒルズ) auf dem Roppongi Hills Mori Tower (六本木ヒルズ森タワー) als das Tokyo City View Observation Deck (東京シティビュー展望台) finden. Auf dem Dach des 54-stöckigen Wolkenkratzers gibt es eine offene Aussichtsplattform und im 52. Stock eine geschlossene Aussichtsplattform, von denen aus man einen hervorragenden Ausblick über Tokyo hat, und damit stufen wir den Toyko Tower auf den dritten Platz zürück, denn der Mori Tower ist weit höher. Das Gebäude wird vornehmlich für Bürozwecke genutzt, bietet aber auch touristische Attraktionen wie Restaurants oder auch das Mori-Museum im 53. Stock.

Es gibt noch einen vierten solchen Aussichtspunkt in Tokyo, auf dem Gebäude der Stadtverwaltung, aber zu dem komme ich vielleicht später mal...

https://ja.wikipedia.org/wiki/六本木ヒルズ
https://en.wikipedia.org/wiki/Roppongi_Hills
https://ja.wikipedia.org/wiki/六本木ヒルズ森タワー
https://en.wikipedia.org/wiki/Roppongi_Hills_Mori_Tower
https://de.wikipedia.org/wiki/Roppongi_Hills_Mori_Tower




































 
Zuletzt bearbeitet:

redrooster

赤いオンドリ - 僕はオタクです!
Teammitglied
SMods
Toyama Präfektur (富山県) - der Jōganji River (常願寺川) [Jōganji-gawa] - Teil 1/2 - der Jōganji River (常願寺川)



++



Halt, genau hier an den Zwilingswasserfällen ist uns der Jōganji River (常願寺川) bereits einmal begegnet, denn von hier kommt einer seiner Zuflüsse. Der Jōganji River ist zwar nur 56 Kilometer lang, aber dabei kurz und knackig, denn er ist ein gewaltiges Problemkind. Er führt sehr oft nach Regenfällen und der während der Schneeschmelze durch sein grosses Einzugsgebiet gewaltiges Hochwasser und führt dabei eine riesige Menge Geröll mit sich, was zu ständiger Erosion und Erdrutschen an seinen Flanken / Ufern führt. Als einziger Fluss wird er ständig von einer ganzen Armee von Bauarbeitern betreut, die die flussregulierden Baumaßnahmen überwachen, instandsetzen und erweitern, um schlicht und einfach zu versuchen, diesem manchmal tosenden Etwas Manieren beizubringen. Dazu gibt es sogar eine eigens zu diesem Zweck erbaute Eisenbahnlinie mit 18 Kilometern Länge, mit der sich der 2. Post zu diesem Thema beschäftigt. Der Fluss entspringt am Mount Kitanomata und mündet in die Toyama Bay (富山湾).

https://ja.wikipedia.org/wiki/常願寺川
https://en.wikipedia.org/wiki/Jōganji_River




























































 

redrooster

赤いオンドリ - 僕はオタクです!
Teammitglied
SMods
Toyama Präfektur (富山県) - der Jōganji River (常願寺川) [Jōganji-gawa] - Teil 2/2 - der Tateyama Sabō Erosion Control Works Service Train (立山砂防工事専用軌道) [Werkseisenbahn der Tateyama-Sabō-Erosionsschutzanlagen]



neue Karte mit 18 Zick-Zacks



alte Karte mit 30+ Zick-Zacks







Der Jōganji River (常願寺川), wie oben beschrieben, ist ein Problemfall, weshalb man immer und immer wieder und weiter versucht, ihn zu bändigen. Um Männer und Material am Fluss entlang für den Bau, den Erhalt und die Wartung der Erosionsschutzanlagen befördern zu können, wurde die 610 mm Schmalspurwerksbahn erbaut, die der Volksmund Tateyama Erosion Control Train (立山砂防軌道) nennt. Die Strecke ist 18 Kilometer lang [länger als so manche Privatbahn], teilweise höllisch steil und hatte ausser Gleisdreiecken mehr als 30 steile Zick-Zacks zu bieten, , weil die Hänge nicht anders zu bewältigen waren. Dabei gibt es Radien herunter bis zu 7 Metern. Die Bahn unterliegt weder dem Gesetz für den Eisenbahnverkehr noch dem für die Strassenbahnen, sondern wird durch das Sicherheits- und Gesundheitsgesetz (労働安全衛生法) geregelt und durch das Kokudo-Kōtsū-shō (国土交通省), das Ministerium für [Staats-]Land und Verkehr betrieben, das die Strecke 1965 erbauen liess, nachdem die vorher installierte Standseilbahn kollabiert war. Man fügte 1998 und 2007 einige neue Tunnel ein, um die Anzahl der Zick-Zacks von 30+ auf 18 zu reduzieren und fasste die Anlage zu einer einzigen Linie zusammen. Dennoch blieben ausreichend Zick-Zacks nach. Der Abschnitt zwischen Mizutani und Shiroishi wurde später aufgegeben, heute gibt es noch 6 Haltepunkte, der letzte, Mizutani (水谷), liegt dabei 1117 Meter hoch. Die Bahn startet in Senjugahara (千寿ヶ原) in der Nähe des Bahnhofs der Toyama Chihō Railway und Tateyama Line in 475 Metern Höhe. Der Fluss wird weiterhin jede Menge Aufmerksamkeit benötigen, dafür ist die Bahn existenziell wichtig, deshalb wird sie stets bestens in Schuss gehalten, da kann sich so manche Privatbahn eine Scheibe abschneiden. Und sie ist das ganze Jahr über Tag für Tag in Betrieb. Und weil es die einzige Bahn ihrer Art in Japan ist wurde sie auch zum Ziel für die vielen Eisenbahnotakus und viele Schulklassen.

Ausser den zahlreichen Dieselloks finden wir Personenwagen, Schüttgutwagen für Gleisschotter, Wagen für Sprengstoff, offene Wagen für allerlei Transportgut und wenige geschlosse Waggons, alle kurz und zierlich. Am Wochenende werden auch Fahrten für Touristen durchgeführt.

Viel Spass bei den Videos, der Abgrund ist immer nur einen halben Meter entfernt...

http://tsushima-keibendo.a.la9.jp/tateyama/tateyama1.html
http://tsushima-keibendo.a.la9.jp/tateyama/tateyama2.html
http://tsushima-keibendo.a.la9.jp/tateyama/tateyama3.html
http://tsushima-keibendo.a.la9.jp/tateyama/tateyama4.html
https://ja.wikipedia.org/wiki/国土交通省立山砂防工事専用軌道
https://en.wikipedia.org/wiki/Tateyama_Sabō_Erosion_Control_Works_Service_Train
https://de.wikipedia.org/wiki/Werkseisenbahn_der_Tateyama-Sabō-Erosionsschutzanlagen

























































































































So, das reicht für heute, 4 Posts inkl. Nachbarbeitung sind genug, aber das waren die Funde des Wochenendes und ich wollte sie los werden...
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben