[Diskussion] Training vs. Talent

$Skeezy$

Prophet
5% Talent 95% Training.
Man kann noch so gute Einflüsse und eine gewisse Begabung haben - trainieren muss man immer, sonst kommt man nicht vorwärts.
 

Burnout

Ordensbruder
Talent macht einiges aus meiner Meinung nach.

Ich selber bin schon sehr lange aktiver Onlinesimracer und brauche nach wie vor einiges an Training um so gut es geht erfolgreich zu sein. Vor ein paar Jahren hab' ich einen guten Freund mal hinter mein Lenkrad gelassen und der war innerhalb kürzester Zeit verdammt schnell (für die Verhältnisse), ohne vorher mal irgendeine Simulation mit einem Lenkrad gefahren zu haben. Andere Freunde von mir haben da hoffnungslos versagt.

Also von daher bin ich der Meinung, dass Talent im Sport durchaus eine Rolle spielt. Natürlich wird jemand mit viel Training auch sehr gut sein, aber ich denke, dass jemand mit dem entsprechenden Talent vor allem auf unerwartete Situationen intuitiv besser reagieren kann, als jemand der einem Trainingsmuster folgt.
 

Major Conan

Genau, DER Major!
Otaku Veteran
Wenn man seine ganze Kraft....all seine Zeit und all seinen Willen aufbringt, bin ich der Meinung, dass man alles nur durch hartes Training erreicht....viele Menschen werden in Bereichen in denen sie schon immer talentiert waren einfach so von anderen Menschen geschlagen, die Tag für Tag immer und immer wieder hart trainiert haben.....seien wir mal ehrlich:
Was bringt einen Talent, wenn man nichts dafür unternimmt....oder nur mäßig etwas dafür tut....???
NICHTS!!!
 

techchu

Ungläubiger
hm... gute frage... :D

aber genau sowas meine ich... ist halt alleine schon schwierig in dem kontext zu sagen ob 2 personen das gleiche unter einem begriff verstehen :D
 

-M-

Scriptor
Terry_Gorga schrieb:
Schriftstellerei oder geistige Fähigkeiten stattdessen kann man ein Leben lang trainieren, solange man an der Sache bleibt und sich selber weiterentwickelt.[...] Bei kreativen Fähigkeiten, wie malen, schreiben, Musik etc. kommt es mehr auf die Übung an.
Das ist ja jetzt wieder eine andere Schublade. Und da muss ich sagen, dass ich nicht deiner Meinung bin. Ich komme mal wieder zurück auf die "physiologischen Vorraussetzungen". Das Gehirn gehört ja auch zum Körper. Ich denke malen, schreiben und Musik machen können durchaus mit Routine trainiert und perfektioniert werden. Aber meiner Meinung nach nur für gegebene Elemente oder Regeln. Was ich damit sagen möchte ist, abmalen und nach bestimmten Schemata zeichnen kann man trainieren und üben; aber um wirklich kreativ zu sein, um Wunderwerke, neue Techniken zu entwickeln, braucht man meiner Meinung nach die Intelligenz, oder wie man auch sagen könnte, die Kreativität. In der Musik kann man an der Gitarre auch unzählige Male die Riffs lernen und perfektionieren, aber um gute eigene Lieder zu machen braucht es auch die Kreativität. Beim Schreiben ist es schon heikler und für mich ein eher schwieriges Thema, da ich mich mit dem Schriftstellertum fachmännisch nicht auskenne. Aber auch hier gibt es die Regeln wie man etwas schreibt, wie man eine Metapher formuliert, eine Hyperbel einsetzt etc. Aber um darüber hinaus zu kommen, ich sage mal, dem Schriftstück "passion" zu geben, braucht es auch wieder Kreativität und letztendlich auch eine Idee.
 

Raised

Ordensbruder
Also ich kann den meisten hier nur zustimmen. Egal in welcher Sportart, um ganz oben aktiv und produktiv mit zu mischen brauch man Talent. Viel Training sorgt zwar dafür das der Raum zwischen kleinen bis mittelmäßigen Talenten mithalten kann oder gar übertreffen kann wenn diese ihres nicht fördern, aber die wirklich großen Talente die auch trainieren wird ein trainierendes Nicht-Talent nicht in den Schatten stellen können.

Ich merke es selbst, ich bin recht talentiert in RPG's, Hack'n Slay und Action, würde mich sogar zu den großen Talenten zählen, aber oft Mals vergeht mir die Lust an den Spielen weil sie keine Herausforderung dar bieten, oder man keine oder kaum Leute findet die mit einem mit spielen und vor allem mithalten.

Wenn ich es jetzt allerdings auf Shooter oder Strategie-Spiele beziehe, auch hier bin ich einigermaßen talentiert da ich früh anfing Spiele zu Spielen und dies auch exzessiv tat, aber hier gehöre ich definitiv nicht zu den großen Talenten. Eher zu den mittelmäßigen. Denn selbst mit viel Übung und langjährigem Training kann ich mit den großen Talenten nicht mithalten und wenn, dann hab ich 'ne gute Runde.

Das heißt man kann zwar erfolgreich im Sport sein, sei es im elektronischen oder realen. Aber ohne ein gewisses Talent wird man keine Pokale oder der gleichen mit nachhause bringen. Zumindest nicht von größeren Veranstaltungen wie beispielsweise dem League of Legends Championship.

Falls nun Jemand sagen möchte das man ohne Talent nicht Jemandem mit mittelmäßigen Talent übertreffen könnte, doch durch aus. Nur weil Jemand kein Talent hat heißt es nicht auch das seine Grenze dort anfängt wo die eines mittelmäßigen Talents anfängt. Ein Talent erreicht nur schneller ein höheres Fähigkeitenlevel.
 
Zuletzt bearbeitet:

Terry_Gorga

Der Eine, der Viele ist
Otaku Veteran
Das ist ja jetzt wieder eine andere Schublade. Und da muss ich sagen, dass ich nicht deiner Meinung bin. Ich komme mal wieder zurück auf die "physiologischen Vorraussetzungen". Das Gehirn gehört ja auch zum Körper. Ich denke malen, schreiben und Musik machen können durchaus mit Routine trainiert und perfektioniert werden. Aber meiner Meinung nach nur für gegebene Elemente oder Regeln. Was ich damit sagen möchte ist, abmalen und nach bestimmten Schemata zeichnen kann man trainieren und üben; aber um wirklich kreativ zu sein, um Wunderwerke, neue Techniken zu entwickeln, braucht man meiner Meinung nach die Intelligenz, oder wie man auch sagen könnte, die Kreativität. In der Musik kann man an der Gitarre auch unzählige Male die Riffs lernen und perfektionieren, aber um gute eigene Lieder zu machen braucht es auch die Kreativität. Beim Schreiben ist es schon heikler und für mich ein eher schwieriges Thema, da ich mich mit dem Schriftstellertum fachmännisch nicht auskenne. Aber auch hier gibt es die Regeln wie man etwas schreibt, wie man eine Metapher formuliert, eine Hyperbel einsetzt etc. Aber um darüber hinaus zu kommen, ich sage mal, dem Schriftstück "passion" zu geben, braucht es auch wieder Kreativität und letztendlich auch eine Idee.
Da reden wir aber jetzt schon über unterschiedliche Aspekte, denn Kreativität und Handwerk sind zwei unterschiedliche Dinge. Zugegeben, erst miteinander verbunden sind sie wahre Kunst, ja. Aber oftmals ist die gar nicht gefragt. Einen Zeitungsartikel zum Beispiel kann jeder verfassen, der genug Übung hat. Oder einen Brief. Oder auch ein Instrument spielen. Das sind auch Dinge, die für sich genommen nicht wirklich Kunst sind, aber für die man, wenn man sie gut machen will, Übung braucht. Darum sollten wir hier auch wieder zwischen Kunst und Arbeit unterscheiden. Für Kunst braucht man nämlich Talent, da gebe ich dir wieder Recht.
 

Neverman

VIP
VIP
Zuerst muss man wohl festhalten, dass beide Begriffe, "Talent" und "Training" zwei vollkommen verschiedene Dinge sind. Angenommen, Talent sei ein Faktum, so ist sie eine Eigenschaft, hingegen Training ist eine Tätigkeit. Talent lässt sich nicht "praktizieren", wohl aber Training, man trainiert. Jemand, von dem man sagt, er habe Talent, ist ebenso ein Trainierender, wie der verzweifelt, um nicht zu sagen hoffnungslos Trainierende, da ja erst die praktische Übung auf dem Gebiet beweist, ob er Talent besitzt, oder nicht.
Die Frage lautet also: "Wiegt Talent die Mühen des Trainings auf?", wird ein Talentierter den Trainierenden ob evolutionärer Überlegenheit schlagen?
Jetzt lautet die wichtige Folgefrage, wie man Talent eigentlich definieren will. Die Evolution glänzt auch ohne Berücksichtigung des geistigen Potenzials schon alleine durch eine enorme physische Vielfalt. So kann man wohl kaum von Talent sprechen, wenn damit der physiologische Vorteil eines Langstreckenläufers gegenüber dem anderen gemeint ist, zum Beispiel längere Beine, ein im Allgemeinen optimalerer Körperbau und Dergleichen. Das sind genetische Faktoren, die komplett außen vor gelassen werden müssen. Wohl aber würde man von Talent sprechen, wenn ein Zwerg einen hochgewachsenen Menschen im Stabhochsprung schlägt. Hier lässt sich eine erste These festhalten, nämlich, dass Talent in der Überwindung der körperlichen Beschränkungen, bzw., um weniger wertend zu klingen, der genetisch gegebenen Körpereigenschaften ist. Obwohl das "nur" körperliche Leistungen sind, wird jeder Sportler bestätigen, dass diese im Kopf fußen und eine gute sportliche Leistung auf rege Aktivität im Gehirn zurückzuführen ist.
In einer kreativen oder geisteswissenschaftlichen Disziplin sieht es aber auch nicht viel anders aus. Wollte man "Talent" objektiv beurteilen, müsste man wohl sagen, dass derjenige am talentiertesten sei, dessen genetischer Code die schnellste Anpassungsfähigkeit, sprich beste Lernfähigkeit beinhaltet. Da aber nie jedes Potenzial ausgeschöpft wird und diese durch äußere Faktoren massiv beeinflusst werden, lässt sich eigentlich überhaupt nicht sagen, ob jemand in einer Sache talentiert ist oder nicht, und in welchem Maße er dies ist.

Oft wird unsere Wahrnehmung für "Talente" durch unsere eigenen Vorlieben getäuscht. Wir sehen etwas, was wir selber gerne sehen, sehen möchten, und stufen es als Talent ein. Es ist eine Reflexion, in der wir unser eigenes Unvermögen mit dem Vermögen des Anderen vergleichen. Ich weiß, ich bin nicht gut im naturalistischen Zeichnen, also sehe ich den naturalistischen Zeichner als jemand besonders Talentierten an. Mit Ablehnung verhält es sich oft genauso und der Aberkennung von Talent. Ich mag nicht, was der andere zustandebringt, also spreche ich ihm das Talent ab. Stellt man sich die Frage des Nutzens all des Trainings und der Notwendigkeit des Bewusstseins von Talent, wird einem bewusst, dass es sich um Macht und somit den natürlichen Triebmotor der Evolution dreht.

Indem ich meine eigenen subjektiv wahrgenommenen Talente und die der anderen betrachte, erkenne ich Vorteile zur Arterhaltung, Mittel zum Zweck der Weiterentwicklung. Talent nennt man die Basis und Training den Weg zur Weiterentwicklung. Schlicht: Es geht darum, der Beste in etwas zu sein und sich damit einen Machtvorteil zu verschaffen. Training hat keinen anderen Zweck, als sich Macht zu erkämpfen, dadurch, der unangefochtene Beste zu sein und Talent ist die individuelle Lernfähigkeit, die die Dauer des Entwicklungsprozesses maßgeblich beeinflusst.

Doch sollte man diesen Darwinismus nicht allzu förmlich nehmen, da unzählige andere Faktoren hinzukommen.
Um mal auf einem pseudo-anthropologischen Niveau das Beispiel von Gaara und Rock Lee zu nehmen:

Gaara hat einen evolutionären Vorteil auf seiner Seite, er steht gewissermaßen in der Nahrungskette über Rock Lee. Er hat ausgefeiltere Körperfunktionen, und Sinne, die Natur hat ihn mit der Fähigkeit ausgestattet, sich schnell und effizient zu entwickeln. Hierbei muss zuallererst festgehalten werden, Talent, ergo die Fähigkeit der Weiterentwicklung durch Krisen hervorgerufen wird, genauer gesagt, durch die Lebensgefahr! In der Geschichte der Erde hätte sich kein Lebewesen weiter entwickelt, keines hätte sich im Wettstreit mit den anderen Wesen mehr und mehr Eigenschaften zum Erhalt der eigenen Rasse angeeignet, wenn es nicht ein Muss gewesen wäre, um zu überleben! Niemand entwickelt sich freiwillig weiter, erst die Lebensgefahr, die Not (bewusst wie unbewusst) zwingt ein Lebewesen zur Veränderung. Die Dinosaurier sind nicht ausgestorben, weil sie es wollten, sondern weil sie nicht die Fähigkeit, das "Talent" besaßen, sich den ändernden Umweltbedingungen anzupassen. Genauso sieht es mit Talent aus. Es erlischt quasi in dem Moment, in dem die Notwendigkeit der Weiterentwicklung aufhört, die Bedrohung verschwindet und man an der Spitze steht. Das lässt sich anhand unzähliger Beispiele aus allen Bereichen des Lebens belegen.
Nun aber zurück zu Gaara. Was man bei ihm Talent nennt, mag sein genetischer Vorteil sein, der ihn an die Spitze der Nahrungskette katapultiert hat, wo er weder angegriffen, noch getötet werden kann. An diesem Punkt hört Talent, also die Möglichkeit der Weiterentwicklung auf, in dem Moment muss man also von Gaara nicht mehr von einem Talent, sondern nur noch von einer bestehenden Größe, Instanz, Macht sprechen. Er dient lediglich noch als Aggressor für Rock Lee, was gut ist, denn die Gefahr ist bekanntlich die Notwendigkeit zur Weiterentwicklung. Rock Lee wird hier also zum eigentlichen Talent, da er sich in Anbetracht der drohenden Gefahr den ändernden Umständen anpasst und um Selbsterhaltung und Machtgewinn kämpft.

Festgehalten ist also, im praktischen Leben:

-Talent ist die Fähigkeit zu Lernen, sprich eine im Prinzip unbegrenzt akkumulierbare Form der Macht. Ich kann solange besser werden, solange es jemanden gibt, der noch Besser, noch Mächtiger ist als ich.
-Wenn ich der Beste bin, sprich meinen animalischen, evolutionistischen Trieb der Mächtigste zu sein, gestillt habe, ist es nicht mehr notwendig, besser zu werden, da ich ja schon der Beste bin. In diesem Moment raste ich, ergo roste ich und Fähigkeiten und Fertigkeiten schlafen ein.
-Talent das nicht gefördert wird, sprich Lernpotenzial, das nicht genutzt wird, verkümmert.
-Training/Übung ist der EINZIGE Weg, ein Potenzial auszuschöpfen auf dem Weg zum Machtvorteil. Selbst ein 'Talent', das als 'einzigartig' erkannt wird, verkümmert, wenn es sich nicht im Wettstreit mit anderen Talenten behaupten kann, wenn man es nicht kämpfen lässt.
- Die Prämisse gilt: Talent ist irrelevant, da der Anschein trügt und ich durch meine subjektive Betrachtungsweise nicht in der Lage bin, es zu erkennen. Ebenso trügen die äußeren Bedingungen, die ein gewissen Talent hervorheben oder verschleiern mögen. EINZIG und allein die Übung wird dem Talent gerecht und macht ein Talent erst als solches erkennbar.
-so lässt sich schlussendlich sagen, dass nur anhand des Trainings und der Fortschritte, die in diesem Training erzielt werden, wahres Talent ersichtlich wird.

Talent ohne Training gibt es nicht.
Training ohne Talent gibt es nicht.
Jeder, der trainiert hat ein gewisses Lernpotenzial. Das ist bei jedem evolutionär bedingt verschieden groß, aber dem Entmutigten sei hier folgendes ans Herz gelegt:
Unzählige, denen man ausdrücklich Talent nachgesagt hat, haben sich lieber darauf ausgeruht und somit zur Verkümmerung ihres Heimvorteils beigetragen, anstatt im harten Training ihre Fähigkeiten zu verbessern und zu perfektionieren. Genau das ist Darwinismus, dass der Dinosaurier aussterben muss, da er in seiner Größe und ehrfurchtgebietenden Stärke vergessen hat, sich weiterzuentwickeln. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Unterschätzten und Unterdrückten in Jahren und Jahrzehnten harter Übung und Leidensprüfungen die bestehenden Mächte übertrumpfen und überragen. (An der Stelle sei nur Stephen Hawkins erwähnt)



... Bis sie wieder von Neuem überragt werden.
 

Raised

Ordensbruder
Sehr schöner und ausführlicher Post Neverman aber ich muss dir in zwei Dingen widersprechen.

Um mal auf einem pseudo-anthropologischen Niveau das Beispiel von Gaara und Rock Lee zu nehmen:

Gaara hat einen evolutionären Vorteil auf seiner Seite, er steht gewissermaßen in der Nahrungskette über Rock Lee. Er hat ausgefeiltere Körperfunktionen, und Sinne, die Natur hat ihn mit der Fähigkeit ausgestattet, sich schnell und effizient zu entwickeln.
Lee kann lediglich kein Nin-Jutsu und kein Gen-Jutsu. Er war jedoch im Aspekt Tai-Jutsu durch aus talentiert, aber eben nicht so stark talentiert wie Sasuke als Beispiel. Sasuke war ein sehr großes Talent und daher konnte er auch so schnell Lees Geschwindigkeit erreichen, dennoch hat es sehr an seinem Körper gezerrt.

Gaara hingegen hatte nie wirklich Talent, er hatte lediglich den Shukaku der ihn automatisch mit dem Sand beschützt hat. Darum war er immer unversehrt. Es war kein Talent was er besessen hat, sondern eine Macht die ihm Innewohnte, dies war aber nicht seine Eigene. Falls man das nun mit Naruto vergleichen mag, er hat ein Talent sehr chakralastige Techniken zu lernen, aber ist das nun ein Talent oder einfach nur möglich weil er so viel Chakra hat? Immerhin entwickelte Kakashi mit ihm die Kagebunshin Trainings Art durch die Naruto pro Kagebunshin schneller lernen konnte.

Wir sehen also, weder Gaara, noch Naruto oder Lee sind wirklich talentiert gewesen, wenn sie auch Talent besitzen.

Talent ohne Training gibt es nicht.
Training ohne Talent gibt es nicht.
Sagt Talent nicht viel mehr aus, das man etwas von klein-auf gut kann? Mit klein-auf meine ich nicht seit Kindertagen sondern ohne das man sich groß Mühe geben musste. Beispielsweise das man einfach so ohne sonderliches lernen ein Mathegenie ist. DAS ist doch eher Talent.

Das worauf du hinaus willst sollte man in zwei Definitionen teilen.

1. Antrainiertes Talent
2. Nennen wir es "Natürliches" Talent

Ich zum Beispiel würde nie sagen das Jemand talentiert ist nur weil es mir gefällt oder sagen er ist nicht talentiert nur weil es mir nicht gefällt. Wenn die Leistung die er erbringt außergewöhnlich gut ist, DANN ist es für mich ein Talent. Sei es nun das die Leistung in kurzer Zeit erbracht wurde, oder lang dafür trainiert wurde, das ist irrelevant. Natürlich kann man sich auch wirklich großes Talent erarbeiten, aber Jemand der von klein-auf bereits leichter damit umgehen konnte (Das Talent besaß) und genau so viel Training, Blut und Scheiß hinein fließen lässt, sollte definitiv auf einem immens höheren Level sein.
 

Neverman

VIP
VIP
In Bezug auf Naruto bin ich ein wenig eingerostet, daher mag mein Vergleich hinken, das ist möglich.^^
Ich werde aber nicht nochmal Punkt für Punkt wiederholen, was ich im vorigen Beitrag bereits ausführlich erläutert habe, daher nur ein paar kritische Fragen, die du dir selbst beantworten kannst:

Sagt Talent nicht viel mehr aus, das man etwas von klein-auf gut kann? Mit klein-auf meine ich nicht seit Kindertagen sondern ohne das man sich groß Mühe geben musste. Beispielsweise das man einfach so ohne sonderliches lernen ein Mathegenie ist. DAS ist doch eher Talent.
Ich meine, Talent sagt nicht mehr aus, als dass es ein im Prinzip unerschöpfliches Lernpotenzial ist, dass in aller Regel durch äußere und innere Faktoren in seiner Potenz beeinträchtigt wird. Diese Faktoren alle aufzuzählen und zu erläutern würde wohl Bücher füllen und hat es auch getan. Unterschieden werden sollte auch, was man gemeinhin ein "Talent" nennt, und was als selbstverständlich betrachtet wird. Lesen, Rechnen, Laufen, das ist nichts anderes als Blasmusik und Balett. Differenzieren muss man außerdem den Begriff "lernen". Der Mensch lernt in jeder Phase seines Lebens anders. Den allermeisten Kindern fällt es überaus leicht Zusammenhänge zu erschließen und dazuzulernen, weil ihre Wahrnehmung ungetrübt mithilfe aller Sinne funktioniert, dazu kommt die natürliche Neugier an der Umwelt und des eigenen Bewusstseins. Kinder lernen spielerisch, das gehört zur Natur unserer hoch entwickelten Spezies. Bei Heranreifenden, Erwachsenen und Greisen sieht das vollkommen anders aus. Man sagt, die Lernkurve sei in den ersten 13 Jahren am höchsten, danach flaue sie stetig ab, bei manchem mehr, bei manchem weniger. Das darf man sich nicht allzu optisch vorstellen, denn mal zum Vergleich: Ein Erwachsener lernt ein neues Berufsumfeld kennen; Ein Kleinkind saugt eine ganze Welt in sich auf.
Im Vergleich dazu sieht alles später dazukommende Wissen echt mickrig aus.
Kann ein Kind eine Begabung in einer Sache haben, ohne Kenntnis von ihr zu besitzen? Zum Beispiel: Kann ein Kind eine Begabung fürs Lesen besitzen, bevor es gelernt hat, wie man liest?
Kann man also von einem mathematischen Genie sprechen, dass in der Grundschule alle vier Grundrechenarten lernt? Wissen kommt nicht von ungefähr, es muss sich erarbeitet werden. DaVinci lernte nicht den Menschen kennen, weil es ihm durch göttliches Talent in den Schoß fiel, sondern weil er den Menschen betrachtet und seziert hat und das nicht unbedingt in dieser Reihenfolge. Ein "mathematisches Genie" kommt nicht von + und - plötzlich zu Integralrechnung, sondern es muss jeden einzelnen Schritt bis dahin durchgehen. Was du nun ein angeborenes Talent nennst, ist die außerordentliche Lernfähigkeit, die es ihm ermöglicht, schneller als die meisten anderen die Themen zu verinnerlichen um sich neueren, größeren Herausforderungen zu widmen. Ich will den Begriff Talent nicht madig machen, aber es ist ein Irrtum, wenn man glaubt, Talente würden ganze Lernphasen einfach überspringen und von Anfänger zu Profi springen. Sie lernen einfach nur schnell und das je nach Potenz, Interessengebiet und Förderung in einem immensen Tempo.
Nehmen wir zum Beispiel die chinesische Musikschule oder russische Balletschule, die beide meisterhaft und einzigartig in unserer Welt sind. Was meinst du, sind das alles unglaubliche Talente, oder werden sie nur durch Drill gut? Und wenn es nur Drill ist, wieso sind sie dann besser als alle anderen und nur das europäische Mittelmaß rümpft darüber die Nase? Heißt das am Ende womöglich sogar, Übung siegt über Talent und all jene, die sich für talentiert erachten, nehmen es denen übel, die sich in ihrem Eifer erdreisten, besser als sie zu sein?

1. Antrainiertes Talent
2. Nennen wir es "Natürliches" Talent
Was ist ein "antrainiertes" Talent? Du gehst doch von der Prämisse aus, dass nicht jeder alles kann. Das mag ab einem bestimmten Entwicklungsstand stimmen, aber auch im Alter, zumal je nachdem wie hoch der investierte Aufwand und die Inspiration, also der Seelenwunsch ist, kann noch eine Profession erreicht werden. Es gab in Amerika eine Malerin, die fing mit (ich glaub) 96 Jahren an zu malen.
Nicht jeder lernt gleich schnell, aber auch Langsame kommen ans Ziel, wenn sie beständig und leidenschaftlich bei der Sache bleiben. Das ist auch wieder eine Frage der Macht und wieviel man bereit zu investieren ist. Bei den meisten hält die Ausdauer gar nicht so lange, bis sie in die Situation geraden, Genie genannt zu werden.
Doch das "natürliche" Talent ist insofern ebensowenig existent, als dass es eine Grundbegabung in einem ganz bestimmten Sektor meint, der ohne Übung vollkommen von alleine aufblümt, wie eine Blume, die man niemals gießen muss. Sie ist einfach da und trägt Blüten und welkt nicht?

Ich zum Beispiel würde nie sagen das Jemand talentiert ist nur weil es mir gefällt oder sagen er ist nicht talentiert nur weil es mir nicht gefällt. Wenn die Leistung die er erbringt außergewöhnlich gut ist, DANN ist es für mich ein Talent. Sei es nun das die Leistung in kurzer Zeit erbracht wurde, oder lang dafür trainiert wurde, das ist irrelevant. Natürlich kann man sich auch wirklich großes Talent erarbeiten, aber Jemand der von klein-auf bereits leichter damit umgehen konnte (Das Talent besaß) und genau so viel Training, Blut und Scheiß hinein fließen lässt, sollte definitiv auf einem immens höheren Level sein.
Dann bist du vielleicht die Ausnahme, aber nicht jeder kann das so edelmütig von sich behaupten, in Bezug auf Talent und Kunst so ein untrügliches Gespür zu haben. Aber du brauchst nur Menschen zu beobachten, wie sie Musik hören, in ein Museum gehen, einen Film gucken und sofort siehst du, wie sich die Lager spalten, in diejenigen, die das Talent erkennen und genießen und jene, die lediglich Dillettantismus erkennen und abgestoßen werden. Wer hat Recht? Super Beispiel auch das Super-Talent. Wer ist davon nun ein Talent und wer nicht?
Es ist wohl maßgeblich diese Sendung, die zum Missverständnis von Talent und Leistung beiträgt. Du sagst, wenn es für dich außergewöhnlich gut ist, ist es ein Talent. Somit bestätigst du, wenn es dir gefällt, hältst du es für ein Talent, wenn nicht, dann nicht. Ausnahmen bestätigen natürlich immer die Regeln, mir geht es da nicht anders.

Ich glaube zwar die Vernunft und die Logik auf meiner Seite zu wissen, ich möchte dich aber ehrlich überzeugen.
Dass ein Talent nur dann wirkliche Reife erlangt, wenn es durch Übung und Schweiß und Blut und Tränen, wie du so schön schreibst, geformt und gefördert wird. Nur was leidet, kommt hoch hinaus. Wie oben schon geschrieben, ist es ein Prozess unserer Evolution, der Talent als Machtinstrument deklariert und dieses verwendet, um den Fortbestand durch die Weiterentwicklung zu sichern. Und das ist simpler Darwinismus.
 

Raised

Ordensbruder
Ich glaub ich hatte mich heute früh etwas ungünstig formuliert. ^^ Ich wollte auch nicht aussagen das Talente von 0 auf 100 Springen ohne die Schritte 1-99 getan zu haben, sondern das sie eben wie du beschrieben hast :
Sie lernen einfach nur schnell und das je nach Potenz, Interessengebiet und Förderung in einem immensen Tempo.
Ich wollte keines Wegs aussagen das ein Talent bereits das Wissen über Gott und die Welt einfach so intus hat, sondern dass es dieses nahe zu beiläufig aufnimmt. Quasi durch reines anschauen es direkt so abzuspeichern das man es verwenden kann, ohne es gebübt zu haben. Das meinte ich mit:

Sagt Talent nicht viel mehr aus, das man etwas von klein-auf gut kann? Mit klein-auf meine ich nicht seit Kindertagen sondern ohne das man sich groß Mühe geben musste. Beispielsweise das man einfach so ohne sonderliches lernen ein Mathegenie ist. DAS ist doch eher Talent.
Mehr als das brauch ich nun aber auch nicht großartig noch ergänzen, da im Groben betrachtet ich dir nun nur noch zustimmen kann was deinen restlichen Beitrag betrifft. ^^
 
Fehlendes Talent kannst du in Einzelfällen mit Ehrgeiz wett machen und durch Diesen, ein Talent zu einer bestimmten Sache entwickeln. Jedoch reicht reines Talent niemals aus, wenn du nicht den richtigen Biss mitbringst.
 
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Hiege

Gesperrt
Übung ist wichtiger als Talent, und Talent ist nur Übung.
es gibt leute die in Gewissen dingen schon von Anfang an besser sind, aber das würde ich nicht als Talent bezeichnen.
Wenn einer gut in einem Ego Shooter ist, dann wird er die anderen 100 die es gibt auch Gut können.
Wenn einer immer mal seinen Gleichgewichtssinn trainiert hat (und sei es nur durch Kippeln im unterricht), dann wird er es da auch etwas einfacher habe.
Leute die nichts machen werden wohl auch nichts Können ;) alles was wir Geistig und Körperlich anspruchsvolles machen, Trainiert uns.
Und so dinge wie Kraft, Fingerspitzengefühl, Geschick, Gleichgewicht, usw,
das sind einfach Eigenschaften, die einem bei neuen Aufgaben wo man nicht Trainiert drin ist ein großes + geben können.

Sicher es gibt Leute, die es von vornherein schwerer haben irgendwelche Geistigen und Körperlichen Einschränkungen aber das ist nur ein Kleiner Teil imho

Also getreu dem motte Jedes noch so sinnloses rumhüpfen oder auf dingen wandern hat seinen Tieferen sinn :D
 

Karen

Otaku
"Übung macht den Meister." - so heißt es und ich denke da ist einiges dran.
Talent ist natürlich nicht unwichtig, aber nicht allein entscheident.
das beste Talent nutzt einem gar nichts, wenn man es nicht zu nutzen weiss.
 

G.I.R.

Stamm User
Talent ist eine besondere Begabung, die einem ermöglicht in bestimmten Gebieten wesentlich Leistungsstärker als der gewöhnliche Durchschnitt hervorzustechen. Jedoch muss ein Talent genauso regelmäßig gefördert, also traniert werden, wie jede andere Eigenschaft. Natürlich ist ein Talent und damit die verbundene Begabung ein Vorteil in gewissen Dingen, nichts aber was sich nicht angeeignet und traniert werden kann auch ohne dieses Talent.
Den der größte Schweinehund sitzt in unserem Kopf und diesen gilt es zu bezwingen und eisernen Willen zu zeigen wo andere schon Aufgeben um seine Ziele zu erreichen!
 
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