[Diskussion] USA - Dunkelhäutige und die Polizei

Sylverblack

Bred in Captivity
Otaku Veteran
Es ist falsch was du hier sagst. Die Anwendung von Waffengewalt hat nichts mit dem Waffengesetz zu tun.
Nein, das ist überhaupt nicht falsch. Die Wahrscheinlichkeit, in den USA aufgrund der dortigen Waffengesetze als Polizist auf einen bewaffneten, gefährlichen Kriminellen zu treffen, ist schlicht und ergreifend größer als in Deutschland. Wenn dort also jemand eine verdächtige Bewegung macht, assoziiert man automatisch eher, dass er eine nicht sichtbare Schusswaffe ziehen möchte, als es hier der Fall wäre. Es handelt sich also um einen psychologischen Aspekt. Dieser lässt sich auch nicht untergraben, nur weil die RoE nicht an Waffengesetze gekoppelt sind.
 

Andrakson

Glücksritter
Ich bin erstaunt, was hier alles geschrieben wird. Natürlich positisch erstaunt, denn ungeachtet vom Inhalt, macht ihr euch Gedanken über das Thema und das inspiriert mich dazu, meine eigene Meinung kund zu tun. Ich möchte die Sache aber gerne in mehreren Abstufungen angehen, da es ansonsten zu chaotisch wird. Wir fangen erst einmal mit den Medien an, die auch eine große Rolle spielen (Falls ihr nicht so viel lesen wollt, springt einfach zum Fazit):

Die Mediengesellschaften:
Die Medien in der U.S. und A sind genau wie unsere Bildzeitung und Co. an einer hohen Auflage interessiert. Polarisierende Thematiken wie Rassismus sind für sie gewinnsteigernde Gelegenheiten, die sie gerne künstlich aufbauschen und ausnutzen. Dabei sind es vorwiegend die Medien, die meinungsbildend sind in den Vereinigten Staaten, weshalb man bedenken muss, dass diese Anstalten ihr eigenes Bild von der Realität abdrucken. Aber die Medien haben selber nur das Feuer weiter angefacht und es nicht ausgelöst, sie sind die Nutznießer dieser Vorfälle.

Rassismus in der U.S.A.:
Aufgrund ihrer Geschichte und der nur schleppenden Aufklärung die in der U.S.A herrschte und bis dato noch herrscht, ist Rassismus ein gewaltiges Problem. Dabei wird dieser noch aufgrund schlechter Wirtschaftslage, harter Wettbewerb, hohe Arbeitslosigkeiten in einigen Regionen und Zuwanderung verstärkt. Rassismus ist immer dort auf der Welt zu finden, wo es struktuelle Probleme in der Gesellschaft gibt, darüber hinaus kann es auch ideologische Gründe geben. Aber ich sehe die U.S.A. eher als Flickenteppich, als als wirklicher Einheitsstaat. Es gibt regional und auch bundesweit teilweise große Unterschiede, was auch dazu führt, dass es leichter ist sich zu separieren. Ich schätze dass die Gesellschaft dort mit über 300 Millionen Individuen, die erheblich unterschiede Hintergründe in Sachen Kultur und Ethnie aufweisen, viel zu schwer zu verwalten ist. Auch ist die Meinungsbildung in der U.S.A. für die "einfachen" Schichten eine schwierige Sache. Die Leute sind sehr leicht beeinflussbar, sofern sie keinen höheren Bildungsabschluss erzielen (im Schnitt, nicht alle). Rassismus ist auch ein Ausdruck von Fremdenfeindlichkeit und Furcht und die Nordamerikaner mit der gestreiften Flagge definieren sich nun einmal sehr unterschiedlich. Es gibt daher noch sehr viel Aufholbedarf in meinen Augen.

Förderalismus und die Polizei:
Förderalismus ist eine feine Sache, sofern sie auch anwendbar ist. Bei einem Staat mit 300 Millionen Leuten ist das aber so eine Sache. Bevölkerungstechnisch mag es sinnvoll sein, wenn man von den Zahlen ausgeht. Aber von der Verwaltung der Polizei, ist das die größte Schwäche der U.S.A. wenn es um die interne Sicherheit geht. Eine zentrale Einheitspolizei müsste gebildet werden und das führt uns nun zum nächsten Thema...
Die Polizei in den Vereinigten Staaten lässt sich schlicht und ergreifend als "schlecht" aufgestellt bezeichnen. Die Ausbildung ist von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich, genauso die Ausrüstung und Bezahlung.
Es wird sehr schnell in der U.S.A geschossen und pro Polizist fallen mehr Kugeln an, als bei uns alle Polizisten zusammen, was auch für die Schweiz und Österreich gilt. Warum schießen die Polizisten in der U.S.A. so schnell? Das Problem ist unterschiedlich, aber man kann es eingrenzen. Wir haben zunächst einmal die lockeren Waffengesetze die dort herrschen, sie sind nicht einheitlich, aber es ist kein Problem dort an Waffen heran zu kommen. Kriminelle nutzen diesen Vorteil und schießen gerne auch mal zurück. Der Anteil an bewaffneter Kriminalität ist jedoch viel geringer als die der unbewaffneten Aktionen, darunter auch Diebstahl, Vandalismus, Ruhestörung und mehr. Ein US-Polizist muss immer damit rechnen, dass er erschossen wird, das ist bei uns hier in Deutschland nicht so gravierend der Fall. Deutsche Polizisten lassen sich verhältnismäßig nur selten dazu verleiten eine Waffe zu zücken, denn unsere Kriminellen rennen meist bewusst nicht mit Waffen herum, da es viel zu wenige Brennpunkte gibt, wo es sich lohnt.

Was meine ich mit "Brennpunkte"? Ganz einfach, es existieren Viertel in der U.S.A. die von der Stadtverwaltung förmlich aufgegeben wurde, dort trauen sich die Polizisten nicht mehr einzeln sind, sondern nur noch im Großaufgebot. Das ist für mich nun einmal unverständlich, denn als Staat würde ich einfach die Nationalgarde aufmarschieren lassen oder die Berufsarmee und solche Gegenden einstampfen. Es muss daher Verwicklungen mit der Politik geben, warum diese Sachen nicht in Angriff genommen wurden, denn es gibt genug Gegenden, wo der "Rechtsstaat" U.S.A. defacto nicht mehr seine Gebiete kontrolliert und beherrscht.

Mein Fazit:

Auf einer Seite haben wir die Medien, die die tief verwurzelten Probleme der U.S.A. weiter schüren und damit künstlich am Leben erhalten. Dann haben wir das Volk, welches nicht einheitlich ist und sehr stark unter gesellschaftlichen Spannungen zu leiden hat. Diese haben ihre Wurzeln in struktruellen und konjunkturellen Problemen. Dann haben wir eine Polizei, die einfach überfordert ist. Kriminelle können sich teilweise schwere Waffen besorgen, die durch die Schusswesten der Polizisten gehen. Auch sind viele Leute mit Waffen gute Schützen und würden den ungeschützten Kopf anvisieren. Viele Polizisten sterben in der U.S.A. in ihrem Einsatz oder werden schwer verletzt, traumatisiert oder verstümmelt. Neben rassistischen Hintergründen, würde ich in vielen Fällen Überforderung, Furcht und Angst heranziehen, da dies wichtige Punkte sind, die zu Fehlverhalten führen können. Neben Afroamerikanern werden auch viele Angehörige der hispanischen und weißen Bevölkerungsschichten von Polizisten erschossen. Da es jedoch zu Tumulten kam in letzter Zeit, die lokal durchaus als Volksbegehren bezeichnet werden können, rücken diese Fakten in den Hintergrund.

Es spielen also viele Faktoren, die einzeln betrachtet werden müssen eine Rolle. Dabei ist der Rassismus in meinen Augen nur eine Randerscheinung. Viel mehr hat die U.S.A. große strukturelle Probleme zu lange ignoriert und ist in ihrem Aufbau festgefahren, dies rächt sich nun, zumal die Schere zwischen Armut und Reichtum dort auch sehr extrem ist. Leute die sich vom Staat in Stich gelassen fühlen rebellieren irgendwann gegen diesen. Ich heiße Gewalt nicht gut, aber wenn sie das Letzte zur Verfügung stehende Mittel ist, ist sie unausweichlich, nicht in jeder leidensfähigen Person steckt ein Gandhi.

Danke für eure Aufmerksamkeit und noch ein Hinweis: Ich habe diese Themen angeschnitten und keine Quellenbelege für meine Behauptungen hinterlassen, achtet darauf, wenn ihr meine Meinung zur Bildung von eurer benutzt.

Liebe Grüße:
:wakuwaku:
Andrakson
 

DynaEx

Artist
Otaku Veteran
@silverblack

Deshalb bleibt es trotzdem dabei, dass das Waffenrecht- und Gesetz nicht vorschreibt, wie ein Polizist seine Dienstwaffe einzusetzen hat.

Und ich wiederhole nochmal:
die meisten Verbrechen werden mit illegal erworbenen Waffen verübt, somit kann das Waffenrecht sonst wie aussehen.
Bundesstaaten mit lockerer Guncontrol, haben eine geringere Verbrechensrate.
Am Beispiel von Canada sieht man, das Mord und Verbrechen nichts mit der Verfügbarkeit von Handwaffen zu tun hat, sondern mit der Mentalität und dem sozialen Gefüge.


@Andrakson

Ich gebe dir in vielen Punkten recht, bzw. finde eigene Sachen hier wieder, z.B. in Bezug auf die Medien.

Föderalismus:
Die USA haben doch eine Bundespolizei, oder?

Waffenrecht:
Wer legal eine Waffe erwirbt, ist in der Regel sehr daran interessiert, diese auch zu behalten. Die meisten Verbrechen werden mit illegal erworbenen Waffen verübt, weswegen Verbrecher nicht vom Waffenrecht profitieren. Ohnehin ist je nach Gesetzeslage, der Erwerb eingeschränkt, vor allem für Vorbestrafte.

Frage:
Was sind für dich schwere Waffen?

Die Verbrecher:
sind glücklicher Weise eher schlechte Schützen. Der normale kriminelle, auch wenn bewaffnet, ist nicht fähig schnell, ein kopfgroßes, sich bewegendes Ziel über 2-3m Entfernung zu treffen. Das erfordert intensive Übung und Wissen, das den meisten Schützen und erst recht einer kriminellen Unterschicht abgeht.

Beim Rest stimme ich dir zu. Rassismus ist natürlich vorhanden, aber kann unmöglich eine Hauptursache für Polizeigewalt sein.
 

Andrakson

Glücksritter
Vielen Dank, dass du dir meine Meinung durchgelesen hast, ich werde mich nun daran machen, dir meine Punkte genauer zu erklären und mich auch um deine zu kümmern. :)

@DynaEx

Erstmal zum Föderalismus:
Die Bundespolizei ist natürlich vorhanden, keine Frage. Allerdings ist es scheinbar nicht ihre Aufgabe einfache Straßenkriminalität oder Bandenkriminalität zu bekämpfen (auch wenn Bandenkriminalität vorkommt).
Es ist ja in der Regel das FBI, welches wir mit Bundespolizei bezeichnen, auch wenn es auch noch andere Organisationen gibt, die auf nationaler Ebene fungieren können, darunter die Nationalgarde, die vom jeweiligen Gouvernour und bei Bedarf auch vom Presidenten (mit Zustimmung) mobilisiert werden kann. Das FBI ist jedoch personell nicht so aufgestellt, dass sie überall sein können, in vielen Ortschaften sind also die Polizisten auf sich alleine gestellt.

Waffenrecht:
Es ist ja nicht nur das Waffenrecht, aber wenn du sagst, die meisten Waffen sind illegal, dann hat das durchaus auch was mit dem gewöhnlichen Import von Waffen zu tun. Es ist sehr leicht Waffen zu schmuggeln, die keine Kennnummern besitzen oder einfach nicht registriert sind, wenn Feuerwaffen zum gewöhnlichen Import oder Handelsgut gehören. Neben Grenzschmuggel sind einige Waffen auch selber in der USA hergestellt worden. Aber ich denke, du hast da Recht, das Waffenrecht schürt vielleicht die Angst, dass ein Normalbürger einen Fehltritt beginnt, aber der durchschnittlich bewaffnete Kriminelle dürfte dann wirklich mit einer gestohlenen oder unregistrierten Waffe herumlaufen. Ich frage mich, welche Auflagen es gibt, wenn ich eine privat und legal gekaufte Waffe, privat verkaufen möchte...

Schwere Waffen?:
Neben Waffen die eher für den Krieg sind, meine ich damit Feuerwaffen, die in der Lage sind Schusswesten der Polizisten zu durchdringen, dafür braucht man nicht gleich ein Sturmgewehr oder eine dicke Schrotflinte. Viele Pistolen größeren Kalibers sind dazu durchaus in der Lage.

Die Verbecher:
Also wenn das stimmt, ist das gut, macht eigentlich auch Sinn, denn es gibt ja kaum Möglichkeiten mit einer unregistrierten/gestohlenen Waffe zu üben, Schießstände nehmen ja keine Kunden auf, sofern sie sich nicht ausweisen können.

Danke für die Aufmerksamkeit!

Liebe Grüße:
:wakuwaku:
Andrakson
 

Holzi

...
Die Verbrecher:
Also wenn das stimmt, ist das gut, macht eigentlich auch Sinn, denn es gibt ja kaum Möglichkeiten mit einer unregistrierten/gestohlenen Waffe zu üben, Schießstände nehmen ja keine Kunden auf, sofern sie sich nicht ausweisen können.
Naja gut... Klar ist es irgendwie gut, aber das bedeutet ja, das Polizisten nicht nur auf unbewaffnete schießen, sondern wenn mal ein Bewaffneter darunter ist, der dann nichtmal mit der Waffe richtig umgehen kann. Man kann es hier drehen und wenden wie man will, es bleibt Fakt, das jährlich zehn Mal mehr Leute von der Polizei erschossen werden (und darunter sind viele Schwarze, Hispanos, Unbewaffnete) als umgekehrt Polizisten im Dienst erschossen werden.

Was die Medien angeht, so ist das zweifellos richtig, das ist ja überall so, gerne und zunehmend auch hierzulande. Angefacht haben sie es wohl, aber, wie Du ja auch schreibst, nicht ausgelöst. Offenbar werden ja schon seit Jahren und Langem unbewaffnete überwiegend Schwarze erschossen, nun ist es von den Medien aufgegriffen worden. Was nichts daran ändert, das es ein Skandal und eine Tatsache ist.
 

Ironhide

Na hast du Angst Kleiner?
VIP
@silverblack

Deshalb bleibt es trotzdem dabei, dass das Waffenrecht- und Gesetz nicht vorschreibt, wie ein Polizist seine Dienstwaffe einzusetzen hat.

Und ich wiederhole nochmal:
die meisten Verbrechen werden mit illegal erworbenen Waffen verübt, somit kann das Waffenrecht sonst wie aussehen.
Bundesstaaten mit lockerer Guncontrol, haben eine geringere Verbrechensrate.
Am Beispiel von Canada sieht man, das Mord und Verbrechen nichts mit der Verfügbarkeit von Handwaffen zu tun hat, sondern mit der Mentalität und dem sozialen Gefüge.
Natürich steht im Waffenrecht nicht die Handhabe der Dienstwaffen derPolizei und dennoch, gibts es da einen unumstößlichen zusammenhang, den du irgendwie nicht vertstehen willst, oder aber bewusst ignorieren möchtest. Diese Waffengesetzte sind es, die eben auch die Polizei prägen, denn auch wenn die meisten Verbrechen mit illegal erworbenen Waffen begangen werden, so MUSS ein Polizist aufgrund der wie schon erwähnten sehr stark schwankenden Gesetztgebung damit rechnen, das jeder Hans und Franz eine Pistole bei sich tragen KÖNNTE. Darum ging mir und einigen anderen hier. Und das ist es dann auch, was eben die Polizisten dazu verleitet, im idealfall zum selbstschutz die Waffen schnell zu zücken, möglichst präventiv. Andere Umstände gibts sicher auch noch, die dazu führen das mehr Menschen erschossen werden durch die Polizei als z.B. in DE

Und was Kanada angeht... na ja, ich sage mal so, der Vergleich finde ich sehr schwach, denn sieht man sich die Größe Kanadas an, dann die Fläche der USA udn setzt dann die Einwohnerzahl dagegen, dann wundert mich diese Statsitik wenig. Beim Nachbarn der USA gibts es bei weitem nicht diese Bevölkerungsdichte und die Einwohnerzahl ist mit um die 35 Millionen nicht sonderlich hoch, vergleicht man das mit den USA, wo auf einer kleineren Fläche mal eben über 300 Millionen Menschen leben, kannste die Statsitik in die Tonne treten. Es gibt in Kanada viele, die ein Einsidlerleben führen, sprich im Umkreis von etlichen Kilometern gibts nichts außer 'deine' Hütte. Klar sind die Menschen da bewaffnet und egal ob illegal, die gelegenheit einen Menschen zu erschießen ist deshalb lange nicht so hoch, wie bei ihren Nachbarn. Es gibt sicher noch viele Faktoren wie soziales Umfeld, Wirtschaftslage usw usw usw.
 

DynaEx

Artist
Otaku Veteran
@Andrakson

Nicht falsch verstehen. Nicht die meisten Waffen sind illegal, sondern die meisten Verbrechen, werden mit illegal beschafften Waffen verübt.

Der Import von Waffen ist außerdem reglementiert und überwacht. Wenn Waffen importiert werden, sind die für den legalen Handel bestimmt.

Die illegalen Waffen kommen nicht zwingend aus dem Ausland oder haben keine Seriennummer, sondern sind oftmals Diebesgut die dann in den entsprechenden Kreisen im Umlauf sind.

Um mit einer Hanfeuerwaffe Hard- und Weichballistik durchschlagen, ist es nicht ausschlaggebend ein möglichst großes Kaliber zu verwenden. Ob es letztendlich gelingt, ist abhängig von der verwendeten Munition und der eigentlichen Projektilbeschaffenheit, also Form, Gewicht, Material. Mit kleineren Kalibern ist es also genauso möglich oder unmöglich, wie mit größeren. Obendrein spielt die verwendete Schutzklasse der Weste, eine ebenso große Rolle. Pauschal kann man also auch hier keine Aussage treffen, wo ein Verbot irgendwelcher Waffenarten gerechtfertigt wäre.

Und wie bereits gesagt, der örtliche Laufbursche der Crips oder Bloods, ist eher ein beschissener Schütze und trifft eher durch Zufall, wodurch er aber auch nicht als weniger gefährlich eingestuft werden darf.


@silverblack

Die Gesetze schwanken nicht und ein Polizist muss sich auch nicht jede Woche auf neue Gesetzmäßigkeiten einstellen.

Ich kapiere schon was du meinst. Ich sehe es aber anders. Für mich liegt der Grund für die vielen Erschossenen nicht beim Rassismus alleine und auch nicht bei der Waffenkultur. Hier direkt mit dem Finger darauf zu deuten und zu sagen "ja genau, die sind alle Rassisten!", obwohl es genug schwarze Polizisten gibt, oder mal wieder dem Waffenrecht die Schuld zu geben, ohne das man Ahnung davon hat, ist einfach nur blinder Aktionismus und genau so Klischee geprägt, wie die Annahme selbst, dass alle Schwarze kriminell sind.

Die Probleme liegen viel tiefer, sind sozial bedingt und wesentlich schwieriger zu benennen. Aber dazu muss man sich auskennen und Schwarz/Weiß denken ablegen. Eine Fähigkeit, die so einigen abgeht.
 

Andrakson

Glücksritter
Ich habe mal ein wenig im Internet nachgesehen, da ist mir eines aufgefallen, nachdem ich folgenden Artikel gelesen habe:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/usa-kritik-an-ausbildung-von-polizisten-a-1027698.html

Könnte es sein, dass all diese Missstände zu einem großen Teil aufgrund der mangelnden Ausbildung des Durchschnittspolizisten zurückzuführen ist? Wir sollten vielleicht mal schauen, wo die allermeisten "Cops" auf Zivilisten schießen, ob das Bundesstaaten sind, die gravierende Ausbildungsmängel haben. In Deutschland herrschen andere Mentalitäten, aber hier wird ein Polizist sehr intensiv ausgewählt, geprüft und in aller Regel auch gut ausgebildet. Natürlich gibt es dennoch Querschläger, aber es sind wohl weit aus weniger vorhanden, als in der USA. Auch würde ich gerne wissen, wie hoch die einzelnen Bestände an Personal in den Bundesstaaten sind. Denn je mehr Polizisten, desto häufiger kann ja theoretisch so ein Vorfall geschehen, denn wenn ich 1 Querschläger pro 10 habe und 10 in 100, sind die Relationen ja deutlicher zu spüren.
 

Sylverblack

Bred in Captivity
Otaku Veteran
@silverblack

Die Gesetze schwanken nicht und ein Polizist muss sich auch nicht jede Woche auf neue Gesetzmäßigkeiten einstellen.

Ich kapiere schon was du meinst. Ich sehe es aber anders. Für mich liegt der Grund für die vielen Erschossenen nicht beim Rassismus alleine und auch nicht bei der Waffenkultur. Hier direkt mit dem Finger darauf zu deuten und zu sagen "ja genau, die sind alle Rassisten!", obwohl es genug schwarze Polizisten gibt, oder mal wieder dem Waffenrecht die Schuld zu geben, ohne das man Ahnung davon hat, ist einfach nur blinder Aktionismus und genau so Klischee geprägt, wie die Annahme selbst, dass alle Schwarze kriminell sind.

Die Probleme liegen viel tiefer, sind sozial bedingt und wesentlich schwieriger zu benennen. Aber dazu muss man sich auskennen und Schwarz/Weiß denken ablegen. Eine Fähigkeit, die so einigen abgeht.
Ich hab doch gar nix gesagt. oO
Ironhide und ich haben auch völlig unterschiedliche Avas, Nicks, Sigs...

Am Beispiel von Canada sieht man, das Mord und Verbrechen nichts mit der Verfügbarkeit von Handwaffen zu tun hat, sondern mit der Mentalität und dem sozialen Gefüge.
Hast du einen Link parat? Ich würde mir das gerne näher anschauen und danach meine Schlüsse ziehen.
 

DynaEx

Artist
Otaku Veteran
@Sylverblack

Kann sein das ich den falschem Namen zitiert habe, wenn ja, tut mir leid.

Nein, ich habe kein Link parat, da ich nicht mehr weis, wo ich diese Informationen her habe. Könnte aber sein, dass ich die Infos bei Berichten über die Columbine Sache abgegriffen habe.
 

Ironhide

Na hast du Angst Kleiner?
VIP
Das schwanken der gesetzgebung war auf die unterschiede von bundesstaat zu bundesstaat bezogen. Immerhin ist es nicht sonderlich schwer von staat zu staat zu reisen und seine waffe einfach mit zu nehmen. Sicher nicht die regel, aber auch damit sollte man rechen, bzw es zumindest im hinterkopf haben. So war es gemeint von mir.
 

Holzi

...
Habe noch was nettes gefunden. Es werden zwar nicht nur Schwarze in die Mangel genommen, unterstreicht aber vielleicht meine Vermutung, das ein "gewisser Menschenschlag" Cop wird.

Vorsicht, nicht nur die Musik ist übel.

 

DynaEx

Artist
Otaku Veteran
Oh, ja. Solche Musikvideos tragen sicher dazu bei, dass sich die Lage bald bessert.
 

Aeon525

He who doesn't care
Otaku Veteran
Eigentlich liegen die Probleme auf der Hand und viele wurden auch schon angesprochen:

1. Die enorme Verfügbarkeit von Waffen
Es ist zwar korrekt das Waffen kein Auslöser für Verbrechen sind allerdings machen sie die Verbrechen die begangen werden weitaus gefährlicher und blutiger. Jemand der mit einer Pistole mit 16-Schuss Magazin Amok läuft ist einfach weniger tödlich als jemand mit vollautomatischem Maschinengewehr und erweiterten Magazinen. "Shoot first, ask questions later." ist bei der Polizei weit verbreitet, vor allem weil es sehr selten ist dass Polizisten für unnötige Gewalt tatsächlich verurteilt werden. Dass wissen das jedes angehaltene Auto, jede Konfrontation, die letzte sein könnte ist ein enormer Stressfaktor und begünstigt überstürztes Verhalten.

2. Das Polizeisystem
Das juristische System der Polizei ist sehr undurchsichtig, zugunsten der Polizisten. Anders als normale Bürger können sich Polizisten einer Befragung zeitweise entziehen wass ihnen Zeit gibt sich eine Geschichte zurechtzulegen und sich abzusprechen, eine gängige Taktik die in den USA stark umstritten ist. Da die Polizeigewerkschaft allerdings extrem einflussreich ist darf bezweifelt werden dass sich in kürze etwas daran ändert. Man rufe sich in Erinnerung dass die Fälle die Schlagzeilen gemacht haben es nur deswegen taten weil es Videos der Tat gab. Der größte Teil der Verbrechen dieser Art bleibt jedoch im Schatten. Ein weiterer Fakt ist die enorme Idiotenfreiheit der Polizei. Es gibt bestätigte Fälle in denen beispielsweise ein Mann, grundlos durchsucht wurde, und dabei besonders intensiv an seinen Genitalien begrapscht wurde, nur um seine, alles andere als Erfreute Reaktion, als "Widerstand gegen die Staatsgewalt" auszulegen und ihn festzunehmen.

3. Rassissmus
Das ist kein generelles Problem der Polizei sondern eins des Landes selbst. Die extrem konservativen Medien propagieren ein falsches Bild und unterstützen Stereotypisierung a la "Alle Schwarzen sind Verbrecher".
In der Polizei ist es vor allem wegen den besonderem Status der Polizei selbst ein extremes Problem für die Zivilbevölkerung. Oft gibt es in vorrangig Schwarzen Bezirken nur sehr wenig schwarze Polizisten wie in Fergusson.
"Racial profiling" ist gang und gebe, Belästigung von Schwarzen durch Polizei (Durchsuchungen, Kontrollen, Beleidigungen etc.) an der Tagesordnung. Solche Dinge bauen Spannungen auf die sich irgendwann zwangsläufig entladen.
 

DynaEx

Artist
Otaku Veteran
...Jemand der mit einer Pistole mit 16-Schuss Magazin Amok läuft ist einfach weniger tödlich als jemand mit vollautomatischem Maschinengewehr und erweiterten Magazinen.
Stimmt. Pistole schießen, muss man erst mal können. Vollautomatische Maschinengewehre (MG's sind immer vollautomatisch) sind meines Wissens nach in den USA für Zivilisten verboten.


"Shoot first, ask questions later." ist bei der Polizei weit verbreitet, vor allem weil es sehr selten ist dass Polizisten für unnötige Gewalt tatsächlich verurteilt werden...
Sicher? Quelle? Demnach würde jede Verkehrskontrolle tödlich sein.

...Es gibt bestätigte Fälle in denen beispielsweise ein Mann, grundlos durchsucht wurde, und dabei besonders intensiv an seinen Genitalien begrapscht wurde, nur um seine, alles andere als Erfreute Reaktion, als "Widerstand gegen die Staatsgewalt" auszulegen und ihn festzunehmen.
Wo gab's dass? Im Nachhinein kann man viel behaupten. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass die Polizei wirklich Lust auf Stress im Job und die damit verbundenen Risiken und rechtlichen Folgen hat.

...Die extrem konservativen Medien propagieren ein falsches Bild und unterstützen Stereotypisierung a la "Alle Schwarzen sind Verbrecher".
...Oft gibt es in vorrangig Schwarzen Bezirken nur sehr wenig schwarze Polizisten wie in Fergusson.
"Racial profiling" ist gang und gebe, Belästigung von Schwarzen durch Polizei (Durchsuchungen, Kontrollen, Beleidigungen etc.) an der Tagesordnung...
Kannst du belegen, wie viele Schwarze Polizisten dort auf der Straße sind, oder vermutest du das?

Und ist "Racial Profiling" nicht vielleicht eine andere Formulierung für "Gang Profiling"? Suche ich nach Gangmitgliedern, richte ich mich natürlich nach eindeutigen Merkmalen. Die Hautfarbe spielt da genauso eine Rolle, wie Kleidung. Im umgekehrten Fall, könnte sich demnach auch ein Mitglied der Aryan Brotherhood beschweren, weil man gezielt nach Weißen fahndet. Ich finde sowas zweckmäßig und hat nichts Rassismus zu tun.
 
Oben