Liam blieb stehen, als der Fremde ihn dazu aufforderte. Langsam nahm er die Hand herunter, während er gleichzeitig voller Entschlossenheit einen Schutz auf seine Augäpfel legte, um vom grellen Licht nicht weiter geblendet und beeinflusst zu werden, ohne dass dies sichtbar war, so lange er die Augen geschlossen hielt, was er auch weiterhin tat.
Ihm war sehr wohl die merkwürdige und außergewöhnliche Sprechweise des Fremden aufgefallen, und er machte sich dazu auch seine Gedanken. Doch dies war ihm nicht anzumerken. Vielmehr wirkte er sehr ruhig, was auch damit zusammenhängen mochte, dass er seine weiteren Worte sehr bedacht und langsam aussprach.
"Wenn wir Sie hätten ..." Er stockte und setzte erneut an: "Wenn wir Ihnen hätten etwas antun wollen, hätten wir das gekonnt,
bevor Sie uns das mit der Geisel erzählten."
Die Augen, die nun nicht mehr geblendet wurden, auch weiterhin geschlossen räumte er langsam ein: "Wenn Sie das Licht unbedingt als Schutz brauchen, oder auch, um zu verhindern, dass wir sehen, wie Sie aussehen, bitte ..."
Der graue Ritter machte eine entsprechende Kopfbewegung, bevor er tief einatmete und danach den Atem hörbar langsam entweichen ließ. Für die Zuhörer, die ihn besser kannten und mit ihm auch schon Privates gesprochen haben, war dies nicht der Situation als solches zuzuordnen, sondern vielmehr etwas, mit dem Liam unbewusst zum Ausdruck brachte, wie ungern er die Rolle des aktiven Sprechers innehatte. Nicht weil er nicht gerne redete, ganz im Gegenteil, sondern, weil er seit seinem schicksalhaften Aufeinandertreffen mit dem Infizierenden nicht gerne entblößte, welche Probleme er mit der Wortfindung hatte.
Dennoch gab er sich recht schnell einen Ruck und sprach kontrolliert weiter, nicht nur, weil Hel und Victario offenkundig erst einmal ihm das Reden überließen, sondern auch mit dem Verlangen, mehr über sein Gegenüber zu erfahren. "Sie sagen, Sie sind ein Herold des Friedens. In wessen Auftrag sind Sie hier? Wer schickt Sie, für wen sprechen Sie? Und wenn Sie uns als Verbrecher und Mörder bezeichnen ..."
Es änderte sich nichts an der Ruhe und Gelassenheit, die Liam ausstrahlte. "... auf Basis welchen Rechtssystems kommen Sie zu dieser Meinung? Aus wessen Sicht ist das betrachtet?"
Liam legte den Kopf leicht zur Seite. Während er wie zuvor auch den Geräuschen lauschte, die möglicherweise im Raum und auch außerhalb zu hören waren, sprach er sehr langsam weiter: "Und dann noch ein Drittes ...Was gedenken Sie für den Frieden als weitere ...."
Er brach ab, die Miene ernst, die Augen noch immer geschlossen. Kurz schien es in seinem Kopf zu arbeiten, bevor er anbrachte, was er noch wissen wollte: "Wie gedenken Sie für den Frieden weiter aktiv zu werden, außer Geiseln zu nehmen, sich hinter einem Licht zu verstecken und sich zu unterhalten?"