Baaria
Der Film wird erst im April in Deutschland erscheinen, ich nehme mir also schon fast die Freiheit ein wenig Werbung dafür zu machen.
Ganz klar einer der besten Filme die ich dieses Jahr gesehen habe. Dem kult Regisseur Giuseppe Tornatore gelingt eine unglaubliche Hommage an seine Heimatstadt Baaria in Sizilien. Der Film erzählt die Geschichte seiner Familie von den 30er Jahre bis zur Gegenwart: Die Kriege unter der führung von Mussolini, die Befreiung vom Faschismus, die Ankunft der Amerikaner, die Massaker durch die Mafia, die 68er Studenten Bewegungen und vieles mehr.
Parallel zur grossen Geschichte laufen die kleinen Dramen und Komödien des Alltags so das man die Gesellschaft von allen Blickwinkel betrachten kann: Die Tägliche Arbeit auf dem Land, Die ersten gemischte Tanzabende und Diskussionen darüber wie kurz ein Minirock sein darf.
Ganz besonders interessant ist auch seine Liebeserklärung an die Kunst des Films.
Immer wieder treffen sich die Protagonisten im Kino und so sieht man langsam wie aus dem kleinen Theater im laufe der Jahrzehnte ein modernes Kino wird.
Die Charackter überzeugen alle durch ihren südländischen Charm und selbst beim Plündern, Prügeln und sogar im Totenbett bleibt immer ein Zeit für ein Witz.
Seine Stärke ist aber auch gleichzeitig sein Schwachpunkt, wie ihr euch vieleicht denken könnt ist es ziemlich schwierig der Geschichte einer ganzen Stadt über 70 Jahre lang ohne Probleme zu folgen. Leider bleibt bei so viel Stoff zu erzählen wenig Platz für Erklärungen so das ein kleines basis Wissen über die süd Italienische Kultur eigentlich unverzichtbar ist um den Film zu 100% verstehen und geniessen zu können.
Von mir einen 8.5/10
Filmfans die gerne in fremde Kulturen eintauchen werden sicher ihren Spass haben.
Ich wünsche dem Film einen guten Start in den deutschen Kinos am 29 April