Heute war ARTE-Abend (lief ja sonst nichts außer zum 500sten Mal MI:2)
The Verdict -Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit:
Filme mit scheinbar herzlosen und gebrochenen Anwälten, die plötzlich einen Sinneswandel haben und mit Leidenschaft für ihre Mandanten kämpfen, gibt es zuhauf.
Doch dieser ist etwas Besonderes. Offen werden die Schwächen des amerikanischen Rechtssystems angeprangert, türmen sich als unüberwindbare Hindernisse vor dem Anwalt (Paul Newman) auf, der Wahrheit und Gerechtigkeit auf seiner Seite hat, doch dem jedes Mittel genommen wird, auch das Recht zu erringen. Immer wieder verschwinden oder schweigen Zeugen, werden gar vom parteiischen Richter selbst abgewürgt und jeglicher Bedeutung beraubt, dürfen Schlüsselbeweise nicht gewürdigt werden, bis der Anwalt mit nicht mehr noch da steht, als der Verzweiflung eines Mannes, der eine Gerechtigkeit sucht, die ihm das Rechtssystem scheinbar nicht zugestehen will.
8,5/10
Ein Mörder nach Maß:
Ein Dokumentarfilm über einen jungen Mann, dessen einziger Fehler es war, mit der falschen Hautfarbe zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein und der ohne Beweise und Ermittlungen unter Schlägen und Folter zu einem Geständnis genötigt und vor Gericht gezerrt wurde.
Der Film macht einen betroffen und wütend, weil er real ist. Lächerliche Beweise, ein unter Gewalt erzwungenes Geständnis und ein Angeklagter, der so unschuldig ist, wie er es nur sein kann, vollkommen zufällig aufgegriffen und sechs Monate in den Mühlen der Justiz festgehalten.
Der Film ist noch die ganze Woche im ARTE-Online-Stream verfügbar, allerdings bringt er dort wahlweise meinen Browser oder (Ersatz-)Laptop zum Absturz (was nicht viel heißt, nur dass ich es nicht selbst verifizieren kann).
9/10