Tokyo MX: Keine Animes und keine Jobs für Otakus
Der Spitzen-Late-Night Animesender Tokyo MX hat verkündet, dass sie keine Animes mehr mit "extremen" Inhalten ausstrahlen werden als Reaktion auf Tokyos Anime/Manga Verbot. Darüber hinaus wollen sie auch keine Jobs mehr an Anime Fans vergeben.
Tokyo MXs Management äußerte sich in einem Interview wie folgt:
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"MX strahlt viele Late Night Anime aus, die Panchira und anderes Ecchi-Material beinhalten.
Da unser Sender eine gute Verbindung zur Tokyoter Regierung besitzt, können wir ihre Wünsche nicht ignorieren. Durch das härtere Gesetz ist es also möglich, dass wir die Ausstrahlung der etwas extremeren Animes unterlassen müssen."
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Die Senderverwaltung geht mit ihren Aussagen sogar so weit, dass sie aufgrund des Gesetzes keine Anime Fans mehr einstellen wollen. Sie planen sogar, diese im Einstellungsverfahren zu diskriminieren:
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"Wir sind unter den studentischen Anwerbern ein beliebter Arbeitgeber, da wir eine starke Affinität zur Ausstrahlung von Anime haben.
Allerdings denken wir darüber nach, Studenten, die in ihrer Bewerbung ihr Interesse für Animes ausdrücken, nicht mehr einzustellen.
Natürlich sagen wir ihnen nicht einfach 'Anime Fans brauchen sich gar nicht erst zu bewerben'. Stattdessen stellen wir ihnen Fragen wie 'Wenn Sie einem ausländischen Freund eine Touristenhochburg zeigen wollten, wohin würden Sie ihn führen?'
Wenn sie dann 'Akihabara' antworten, können wir entscheiden, ob wir sie wirklich einstellen wollen oder nicht."
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Nun werden sogar aufgrund dieses Gesetzes Anime Fans die Jobs verweigert - und alles dank des Hasses von Ishihara und seinen Kumpanen gegen alles, was bei der Jugend beliebt ist.
Der Artikel behauptet ironischerweise auch, dass es wohl besser wäre, man frage die Anwerber einfach, ob sie für oder gegen das Verbot sind, um die Entscheidung über den Job davon abhängig zu machen.
Von allen "Anime-freundlichen" Sendern (im Grunde eine Handvoll Sender aus Tokyo und Osaka) genießt Tokyo MX den besten Ruf für die Ausstrahlung vieler Late Night Animes in unzensierter Form, weshalb der potentielle Verlust einen schweren Schlag für alle Anime Fans darstellen wird.
Die tatsächlichen Auswirkungen auf die Anime-Produzenten ist schwieriger vorherzusehen. Das Verkaufsmodell für Late Night Animes basiert auf der Verbreitung durch TV-Sender, um die Verkaufszahlen der DVD-Verkäufe zu pushen. Die Sender müssen meist nur eine symbolische Gebühr zahlen oder werden sogar dafür bezahlt, dass sie den Anime zeigen. Die Produktionskosten werden deshalb fast ausschließlich durch DVD-Verkäufe gedeckt.
Daher sind die Restriktionen, die das Gesetz auf den tatsächlichen Verkauf von DVDs ausübt noch viel problematischer. Dabei ist noch nicht einmal klar, was diese Restriktionen zur Folge haben werden.
Währenddessen hört man nicht einen Pieps von Protesten oder Aufrufe zu einem "freiwilligen Boykott", während Tokyos Sender so erbauliche Spektakel wie "ein heißes Pornstar Trio im lesbischen Dreier" ausstrahlen...