Juhu, ein Thema über Gott! genau mein Thema um eine 100-Seitige Doktorarbeit zu verfassen... was ich natürlich nicht tun werde.
Also ich glaube auf jeden Fall an "etwas Höheres" wie es ja gerne formuliert wird.Dabei kann es sich trotz meiner christlich geprägten Ethik nicht um einen einzigen Gott handeln.Es sei denn Gott ist gar nicht so gut, wie er sich gibt, sondern hat die Menschen nur geschaffen, weil ihm langweilig war und er etwas zum Spielen haben wollte.
Ich finde den japanischen Sammelbegriff kami ganz sympathisch, weil er sehr freizügig interpretiert werden kann. Kami kann ein einziger Gott aber auch verschiedene Götter auf einmal sein. Insofern kann man meinen Glauben als Polytheismus interpretieren. Es kann sich aber auch um einen Glauben an Gott UND Satan handeln, weil ich auf jeden Fall einen Gegenpol zum Guten brauche und der Mensch kann das nicht sein.
Für mich ist Religion aber vielmehr als der Glaube an eine Macht oder "etwas Höheres". Stattdessen ist für mich vielmehr die Ehrfahrung der Religion durch und mit anderen Menschen ein wesentlicher Aspekt der Religion, der Glauben überhaupt erst in solcher Form möglich macht. Ich meine, stellt euch vor, ihr wäret der einzige Mensch auf der Welt. Natürlich würdet ihr schnell anfangen zu glauben, aber auf eine ganz andere Art und Weise.
Insofern wird Religion unmittelbar von unseren Erlebnissen, Problem und Erfolgen geprägt und geformt. Das heißt auch, dass die Religion eines Atheisten besteht, jedoch ist diese meist der Glaube an die Wissencshaft, an sich selbst oder anderes, was meistens auf eine Abwesenheit des Vertrauens in Gott zurückzuführen ist.
Was aber gläubige und nicht-gläubige Menschen gemein haben, ist die Ethik. Jeder Mensch hat eine Ethikvorstellung, ob er sich dessen bewusst ist oder nicht. Diese geht mit der Religion eng einher, da die Ethik eines Menschen von seinem Umfeld und somit auch von seiner Religion geprägt wird.
Ich persönlich halte Ethik für etwas sehr wichtiges in der Religion, da eine Religion ohne Moralische Grundsätze nur schwer vorstellbar, wenn nicht sogar unmöglich ist. Außerdem sollten Ethik und Religion unser tägliches und politisches Handeln beeinflussen. (Achtung! nicht denken ich werde fanatisch, bitte ruhig weiterlesen)
Das heißt jetzt nicht, dass wir unseren Glauben auf Geschehnisse oder Personen fixieren und diese rechtfertigen oder preisen. Stattdessen heißt das vielmehr, dass wir das, was unsere Religion an Moralvorstellungen vertritt, auch umsetzen sollten. Um ein verständliches Beispiel zu geben: Einer der wesentlichen christlichen Grundsätze ist die Nächstenliebe. Das heißt, dass ich jeden akzeptiere und liebe, wie ich einen guten Freund liebe, und dass ihn auch dementsprechend behandle und mich für ihn einsetze, wenn es nötig ist.(Achtung! Nächstenliebe kann leider sehr unterschiedlich interpretiert werden. Dies ist meine grob gefasste Interpretation.)
Wenn man das Prinzip der Nächstenliebe nun umsetzen will, dann muss man folgendes beachten: Ein Prinzip ist immer ein Ideal, das nicht in vollem Umfang realisierbar ist.
Nun, wie kann man Nächstenliebe ausüben? Es gibt sehr viele Möglichkeiten, dei auch sehr von der Interpretation abhängen. Ich persönlich lebe meine Nächstenliebe als erstes durch eine größtmögliche Toleranz gegenüber allen Menschen, die ich treffe, aus. Außerdem biete ich Menschen, auch wenn ich sie nicht kenne, meine Hilfe an, wenn sie diese offensichtlich benötigen (Bsp: Jemandem fällt etwas herunter -> ich hebe es sofort auf; alte Dame betritt vollen Bus -> Ich biete ihr meinen Platz an; usw.) Wenn ich sehe, dass jemand offensichtlich unberechtigt einen Anderen beleidigt oder auslacht, setze ich mich für das Opfer ein. (Bsp: Jemand im Bus ist ohnmächtig geworden, ein anderer lacht ihn aus -> Ich weise den Lachenden auf die Witzlosigkeit der Situation hin und helfe dann dem Ohnmächtigen; ist tatsächlich passiert) Schließlich begegne ich meinen Mitmenschen möglichst immer mit dem Respekt, den sie auch als Mensch verdienen.
Das war jetzt erstmal alles, was mir so spontan zur Nächstenliebe einfiel. Ich schaffe das natürlich nicht immer, weil auch ich mal meinen schlechten Tag habe oder so. Aber ich versuche es dennoch nach Möglichkeit.
Soviel ersteinmal zu meiner Gottes- bzw. Glaubenseinstellung. Ich lese das jetzt nicht nocheinmal alles korrektur, d.h. eventuelle Widersprüche oder grobe Rechtschreibfehler dürfen gerne sachlich genannt werden, damit ich sie verbessen kann, genauso wie ich Kritik gegenüber offen bin. Grobe Beleidigungen oder Degradierung meiner Aussage ist jedoch nicht so nett
(<------ einziger Smiley in diesem Thread)
EDIT: Fürs Lesen und Kommentieren bekommt ihr sogar einen gaaaanz großen Keks!