Sicher du hast recht in diesem Fall war Folter angebracht, nichts desto trotz ist es unmöglich Mechanismen einzurichten,
Jetzt geh mal davon aus, dass dies kein einmaliger Fall bleiben wird, so ein Fall wird wieder geschehen sei es morgen übermorgen oder in zehn Jahren. Was macht man dann? Wenn man nicht sagen kann wir drohen dir Folter an, weil der betreffende Täter dann genau weiss, dass dies nur ein Bluff ist. Dann möchte ich nicht der Polizist sein, der den Eltern sagt, dass man den Täter hat dieser aber nicht sagen möchte wo das Kind sich befindet. Der Staat kann dann nicht das oder die Menschenleben retten. In diesem Kontext muss dann auch die Folter eingebettet werden: Wenn eine Entführung vorliegt und der Täter sich weigert, den Aufenthaltsort zu nennen und man fest damit rechnet, dass die Geisel sterben wird. Momentan sind wir da in einer Sackgasse, diese Sackgasse muss durch entsprechende Möglichkeiten ausgeräumt werden. Es geht mir wirklich nur darum, dass sollte sich so ein Fall wiederholen, wir die Möglichkeit haben, Menschenleben zu retten. Es soll aber nicht möglich sein Folter generell zu nutzen: Wie du in deinem Beispiel richtig sagst, bei Mordfällen Geständnisse zu erpressen.
Die Polizisten von damals sind übrigends weiter im Dienst und sogar aufgestiegen, wenn ich das richtig in Erinnerung hab.
Auch beim Rettungsschuss geht viel daneben, man liest öfter mal davon das die Situation falsch eingeschätzt wurde, erschossen wurden. Ermittlungen werden eh immer aufgenommen und gedeckt wird bei der Polizei sehr viel.
Naja, ob die Polizei da so wahnsinnig viel vertuschen kann halte ich für fraglich, da gerade Geiselnahmen doch relativ schnell sich in den Medien finden.
Vergleichen kann man es trotzdem nicht, denn der "finale Rettungsschuss" ist ganz klar Gesetzlich geregelt und erlaubt, während Folter ganz klar verboten ist und vor dem Gesetz sind alle gleich. Mehr oder weniger.
S.o. Auch die Folter kann man meiner Meinung nach ebenso klar und eindeutig gesetzlich regeln, als letzte Maßnahme im Falle einer Entführung, wo das Leben der Geisel auf dem Spiel steht.
@Swordspirit: Jeder weiß daß die Polizei einen miesen Job (Das S-Wort war mir zu salop) hat und ständig zwischen Leumund-, Möglichem-, Notwendigem und Richtigem balancieren muss und niemand macht ihr deswegen einen Vorwurf. Doch auf der anderen Seite steht die Besorgnis der Leute.
Natürlich, da stimme ich dir vollkommen zu, nur die Besorgnis der Leute geht gerade in diesem Bereich sehr in das hysterische über. War in den siebzigern, als es um den Schuss ging nicht anders, da wurde dann auch vermutet, dass in naher Zukunft die Polizei den kleinen Ladendieb sofort erschießt. Man hat damals einen sehr engen Gesetzestext geschrieben, der ein entarten verhindert hat. Warum soll dies nicht auch für die Folter möglich sein? Immer im Bezug auf eine Entführung, denn dort wurde bewiesen, dass die momentanen Möglichkeiten nicht ausreichend sind. Bin sonst auch kein Freund von Überwachung, wenn es aber eine Gesetzeslücke gibt, die man in einer Situation ausnutzen kann, so muss diese geschlossen werden.
@Waltikon: s.o. Es kann wieder passieren und dann steht man wieder im selben Dillema, man sollte aus so Situationen immer lernen.
Edit: Ich gehöre zu den Leuten, die sich mehr an die Realität orientieren. Klar kann man sich dann auf die Schulterklopfen und sagen, dass man nicht gefoltert hat. Den Opfern wird dies aber herzlich wenig bringen, wenn ihr Kind gestorben ist und Folter eine Möglichkeit gewesen wäre dieses zu retten. Dann mit Moral und Ethik anzukommen halte ich für absoluten Hohn.
S.