zaap schrieb:
Nur würde ich (was andere machen geht mich nix an) einem Kind, diese Welt nicht antun....
Ich akzeptiere deine Entscheidung, finde deine Argumente aber zum Großteil sehr schwach. Wie Filp gesagt hat, gerade uns in Deutschland geht es unfassbar gut, der Lebensstandard ist hier gewaltig hoch. Es gibt nicht viele Länder, in denen es Kindern besser geht als hier. Die Welt an sich war im Übrigen noch nie freundlicher als heute. Weder befinden wir uns im Zeitalter des Kalten Krieges (da wäre dein Argument schon angebrachter gewesen), noch stehen sonstige (Welt-)Kriege, gerade in Deutschland, vor unserer Tür. Wir befinden uns auch nicht mehr im Mittelalter, wo Menschenrechte an die Gnade Gottes (d.h. der Kirche) gebunden waren oder in der Steinzeit, als jedes 2. Kind im Säuglingsalter starb.
Was die böse Gesellschaft angeht: Das ist tatsächlich ein Punkt, an dem ich zumindest teilweise zustimmen muss. Was die Punkte Nächstenliebe und harmonisches Miteinander angeht, war Deutschland sicherlich zur Zeit des Wirtschaftswunders auf seinem Höhepunkt. Heute regiert weitgehend der aus dem Kapitalismus erfolgte Egoismus, trotzdem ist immernoch Platz für Gefühle und Moral(empfinden) ist weiterhin fest im Wertebewusstsein unserer Gesellschaft verankert. Betrachte ich deine aufgezählten Gründe, sind 3 davon rein subjektives Empfinden und keine harten Fakten.
Ich finde es unverantwortlich und egoistisch Kinder in diese Welt zu setzten. Diese Welt ist dermassen kaput, dass man ein Kind fragen müsste ob es geboren werden will, da dies nicht geht werde ich auch keine Kinder haben. Hätte man mich gefragt, hätte ich nein gesagt.
Tja, hätte man mich gefragt, hätte ich Ja gesagt. Allein aus diesem Blickwinkel ist dieses Argument schwachsinnig. Man könnte genausogut argumentieren, dass du einer Person das Leben vorenthälst, obwohl sie womöglich Freude am Leben hat, gerne gelebt hätte / leben würde. Das wäre so betrachtet ebenfalls egoistisch und unverantwortlich. Dass man Ungeborene nicht befragen
kann (was du auch selbst genannt hast), macht den Punkt letztendlich auch aus praktischer Sicht obsolet.
Noch was: Ist schon länger her und nen Link habe ich auch nicht, aber es gab mal eine Umfrage (gibts häufiger) zur Zufriedenheit im Leben und, etwas überraschend, standen die Entwicklungsländer weiter vorne als die Industrienationen, obwohl es den Leuten dort materiell schlechter geht. Grundsätzlich war bei dieser Studie die Mehrheit der Menschen zufrieden mit ihrem Leben.