[Beendet] A matter of Life and Death - Kapitel 1 - Venatus

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Enelya

Ordensbruder


„Ich sehe nicht gut aus?“
Sie lachte auf und pustete sich dabei eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Das ist ja wohl ein schlechter Scherz.“
Das Grinsen blieb noch eine Weile, besonders da sich Oswine aufgerichtet hatte, ohne dabei vor Schmerz zusammengezuckt zu sein. Es war auch noch da, als sie ihre nächsten Worte sprach, doch war ihr Blick ernst auf ihren Freund gerichtet.
„Du brauchst dich für nichts zu entschuldigen. Das ist mein Problem, und ich bin für mich selbst verantwortlich.“
In neuem scherzhaften Tonfall fügte sie noch hinzu, besonders um ihren Worten die Schärfe zu nehmen: „Ich hab ja nicht deinetwegen die Nacht im Wirtshaus durchgezecht.“
Es war klar, dass das ein Scherz war, doch das, womit sie ihre Nacht tatsächlich zugebracht hatte, würde er nicht von ihr erfahren, zumindest nicht auf direktem Weg. Allerdings ließ sie ihm auch gar nicht die Gelegenheit irgendwelche weiterreichenden Fragen zu stellen. Es war, als wollte sie alles, was sie neu erfahren hatte, so schnell wie möglich teilen, damit sie sich endlich auch zurücklehnen und ausruhen konnte.
„Ich habe mich ein wenig umgehört…unter anderem auch hier in der Klinik. Und weißt du was? Du bist kein Einzelfall!“

Ihre Erzählung war bei weitem nicht so erregt wie sie es im Normalfall gewesen wäre, doch hatte ihre Stimme bereits wieder Leben angenommen.
„Der Typ, der dich ach so toll behandelt oder behandelt hat, hat sich nicht ganz so leise mit einer der Nachtschwestern unterhalten.“
Ein unschuldiger Ausdruck trat auf ihr Gesicht und Oswine konnte mit sofortiger Gewissheit sagen, dass sie dieses Gespräch nicht ganz zufällig mitgehört hatte.
„Er meint, er hätte das schon einmal irgendwo gesehen. Eine eigentlich tödliche Verletzung durch ein biologisches Stück Metall… eine daraus resultierende erhöhte Regenerationsfähigkeit…“
Es war deutlich zu sehen, wie ihr Blick bei diesen Worten wieder ins Leere wanderte, als würde sie irgendwo dort etwas sehen, was sonst einem jeden anderen verborgen blieb. Als sie weitersprach kehrte sie jedoch augenblicklich zu Oswine und in dieses Zimmer zurück.
„Dieser Verwundete kommt anscheinend aus Taimar…war ein Mechaniker oder Erfinder oder etwas dergleichen.“
Vielsagend hob sie eine Augenbraue.
„Wenn du mich fragst hat das nichts mehr mit Zufall zu tun.“

Damit richtete sie sich auf ihrem Sitz auf und sah sich um, offensichtlich auf der Suche nach einer Stelle, an der sie es sich gemütlich machen könnte.
„Und jetzt du. Was hast du denn geträumt, als du selige geschlummert hast?“
Ja, es hätte durchaus ein Vorwurf sein können, war es aber nicht, bei weitem nicht, und das müde Lächeln, das irgendwo auf ihren Lippen lag, gab genügend Hinweise darauf. Da ihre Suche nach einem bequemeren Plätzchen erfolglos geblieben war, lehnte sie sich nun mit beiden Armen auf Oswines Bett ab und legte den Kopf auf eben diese. Sie war bereit ihm zuzuhören.
 

Ironhide

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Oswine sah ein, das es wenig Sinn hätte, Lianne zu sagen das sie sich asuruhen sollte. Im Moment hatte er soweiso das Gefühl, das er, egal was er zu ihr sagte, von einem Fettnäpfchen ins andere tratt. Vielleicht lag das auch daran, das er sich selbst im Moment unzufreiden fühlte, noch so ans Bett gefesselt.
Er seufzte leise, aber ließ Lianne weiter reden.
Das er kein Einzelfall war, wunderte ihn dann doch sehr. Und das dieser auch noch aus Taimar kommt, das konnte langsam echt kein Zufall mehr sein. Oswine wiederstrebte es, dort hin zu gehen aber zu viel deutete einfach auf Taimar. Astal konnte er eh vergessen, daorthin würde man ihn nicht mla lassen, wenn er einer der angesehnsten Generäle überhaupt wäre. Wenn er den einen einzlenen Soldaten nochmal zu Gesicht bekommen würde, konnte er schon froh sein.
Aber dafür war nun keine Zeit. OSwine verzichtete darauf, weiter nachzuhacken, zumindest nicht hier im Krankenhaus.
"Li, es ist glaub ich besser, wenn wir darüber reden, wenn wir ungestört sind. Ich hab manchmal das Gefühl, die Wände haben hier Ohren."

Den Verdacht hatten Oswine unbewusst schon seid dem Moment, als der Arzt wissen wollte, was er in der Hand gehalten hatte. Und nach den Erzählungen von seiner besten Freundin, bestätigte ihn das nur, das er vorsichtig sein sollte, mit dem was er hier sagt.
Aber nun war er erstmal wieder an der Reihe, mit erzählen
Aber bevor er anfing, rutsche er auf dem Bett ein wenig zur Seite und zog dann Lianne, ob sie wollte oder nicht, einfach aufs Bett. Es war seien Art, ihr dann doch klar zu machen, das sie sich ein wenig ausruhen sollte, auch wenn das hie rder defenitiv falsche Ort dafür war. Das Bett was er hatte, war zudem groß genug das man nebeneinander liegen konnte. Nicht unbedingtbequem, aber doch so das man nicht runter fallen konnte.

"Selig geschlummert? pah, so einen veriwrrten Mist hatte ich noch nie geträumt. Aber es war seltsam, es war fast so als wenn es tatsächlich passiert war." Oswine wurde ernster, nicht nur seine Stimme auch sein Gesichtsausdruck. Er blickte zur Decke, so als wenn er nachdachte. Man konnte es sich denken, das er gerade versuchte, sich wieder an den Traum zu erinnern. "Weißt du, es war nicht nur einfach so ein Traum, es war mehr eine Art wirre Vorhersehung oder so ähnlich. Obwohl ich auch von uns geträumt hab und dem Tag damals." Sie konnte sich denken, welchen Tag er meinte. Es gab da nur deisen einen Tag, den sie nie genau beschreiben, über den sie soweiso nie redeten. Aber nun innerhalb von vierundzwanzig Stunden kam er nun schon zum zweiten Mal zur Sprache. Das konnte kein Zufall sein.
"Aber lass mich von vorne beginnen. Alles fing damit an, das ich...."
Oswine erzählte alles so genau, wie er nur konnte, an das was er sich erinnern konnte. Er erzählte sogar vom Sex mit Alison, aber deutete das sofort nur als Symbol dafür, wie sehr er sie fassen wollte und endlich haben wollte, nicht auf sexueller Ebene. Immerhin war es ein Traum, und er hoffte das Lianne ihn das nicht zum Vorwurf machen würde. Er selbst wusste nicht so recht, ob es richtig war, ihr das zu erzählen.
"... hat sie mich getötet udn ich bin erwacht. Alles sehr verwirrend und ich hab keine Ahnung, was es nun genau heißen soll, aber ich glaube es hat eine Bedeutung. Und? was hälst du davon? Hälste mich nun für bekloppt?" Oswine lächelte leicht und wartete auf eine Reaktion von Lianne.
 

Enelya

Ordensbruder

Lianne hatte sich ohne Widerspruch oder Klage auf das Bett ziehen lassen und lag nun dort, eng neben Oswine gedrängt, als wäre sie ein lebloses Bündel.
Ihre Augen ruhten auf ihrem Freund, ausdruckslos, nur mühsam offen gehalten, um seiner Geschichte folgen zu können. Und das, tat sie aufmerksam.
Zu Anfang zumindest.
Sie war nie eine derjenigen gewesen, die viel auf Träume gab. Träume waren für sie stets Vorkommnisse gewesen, die einfach zu einem normalen Leben dazu gehörten, die es nun einmal gab, die aber ohne weitere Bedeutung waren. So war es ihr, in den meisten Fällen zumindest, vollkommen egal, ob sie gut oder schlecht träumte. Ihnen eine Bedeutung, oder gar Gefühlsregung zukommen zu lassen…nun ja, für sie war das Schwachsinn.
Und dennoch lauschte sie nun den Worten Oswines, als hätte sie noch nie eine dermaßen spannende Geschichte gehört. Und im Laufe der Erzählung, und sie dauerte bei Weitem nicht gerade kurz, nahm ihr Gesicht sogar einen beinahe seligen Ausdruck an.
Ob er es bemerkte oder nicht, schließlich war er sehr damit beschäftigt sich an die Wirren seines Traumes zu erinnern: Sie genoss es einfach ihren Freund, den sie geistig schon für Tod erklärt hatte, wieder bei sich zu haben. Ihn wieder reden hören zu können. Sich keine Sorgen mehr darum machen zu müssen…
Und irgendwo auf dem Weg dieser friedlichen Gedanken verlor sie die Spur von Oswines Worten, sodass er, als er seine Geschichte schließlich endete, in das schlafende Gesicht Liannes sah.
 

Ironhide

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"Li? Lianne?... öhm..." Na ich lasse sie mal besser schlafen. Es tut ihr mal ganz gut, wenn sie pennt, so wie sie aussieht hat sie das wohl schon drei Tage nicht mehr, oder noch länger. Nun gut, soll sie mal. Sie sieht freidlich aus, wenn sie so schlummert.
Und ich dachte, das sie mir vielleicht sagen könnte, was dieser Traum zu bedeuten hat. So komisch wie der war, so real wie der war.
Ich denke ich sollte erstmal aufstehen. Noch die Decke über sie ziehen und dann lass ich sie mal schlafen. So, nun erstmal gucken wie das bei mir aussieht.
Ich gehe zu dem Spiegel, über den Waschbecken in der Ecke und sehe mir nun zum ersten mal meine Wunde an, Richtig an. Den Verband hab ich schnell abgemacht und nun shee ich die Narben. Sie sehen klein aus und irgendwei bin ich sehr überrascht...
"Fast alles ist verheilt. Wie ist das nur möglich?"
Ein paar Minuten stehe ich noch da so rum und lasse meine Finger über die Stelle fahren, zeihe die Konturen der Narbe nach, bevor ich sie wieder verdecke. Den Verband bekomme ich allein nur sehr mieserabel um. Es soll mir jedoch egal sein, es gibt schlimmeres.

Ich muss wieder an den Traum denke, an Alison. Irgendwie... es war schon kommisch sie im Traum zu haben, so anders als sonst. Nicht einfach nur ein Traum, es war so als wenn Alison da gewesen wäre, und als wenn sie in meinen kopf gucken konnte. Ja sie sieht gut aus, aber meine Güte, ob ich es gleich mit ihr tun würde. Na ich weiß ja nicht. Aber schon komisch, aus dem kopf geht mir die Frau nicht. Dabei ist sie nichts weiter als eine Rebellin, eine Mörderin... oder...
So in meine Gedanken vertieft, merk ich erst jetzt, wie ich am Fenster stehe und aus selbigen Blicke. Ich dreh mich wieder um, in meinem Kopf imemrnoch die Bilder von Alison, auch wie sie mir im Kerker so nahe kam, als wenn sie mich küssen wollte.
Wie lange ich nun schon in Gedanken bin, weiß ich gar nicht. Ich dreh mich um und sehe zu meinem Bett, in dem Lianne liegt und seelenruhig schläft.

Wenn ich mir sie so ansehe, kann ich nicht anders, als zu lächeln. Sie war echt in Sorge um mich, ist es wohl noch? Die letzten Tage müssen schlimm für sie gewesen sein. Ich schulde ihr wohl so einiges. Wieso will ich eigentlich mich nun wieder dazulegen und sie in den Arm nehmen? Warum will ich ihre Nähe spüren...
Wir sidn gute Freund, so darf ich nicht denken,d as würde nur alles kaputt machen, ich kann doch nicht usnere Freundschaft aufs Spiel setzten, nie im Leben geht das.
Ich muss hier raus!
Schnell gehe ich zur Tür. Nu, da ich nicht mehr an die Geräte gefesselt bin, öffene ich die Tür und sehe auf den Flur. in der Nacht war es hier schummrig und still, jetzt ist zwar keine Hektik, aber Betrib hier. Am ende des Flures sehen ich zwei Ärzte stehe, die sich unterhalten und hier und da huscht das Pflegepersonal über den Flur, Betten werden hin und her geschoben um Patinenten zu irgendwelchen test zu bringen oder so. An mir geht eine Schwester vorbei, lächelt mich an und verschwindet dann im Nachbarzimmer.

Ich sehe mich um, wieder plagt mich der Hunger. Ich gehe zu den Schwestern, odrt wo ich letzte Nacht die kekse geklaut hab. Freudig und mich zum Teil anhimmelnd, ich frag mich, was man denen erzählt hat, ich scheinen nicht nur ein einfacher Held zu sein, geben sie mir auch was. Zwar nur ein wenig Obst, aber hauptsache was im Magen. Sie fragen mich ein wenig, wie es war, N'Gul zu besiegen und so weiter, aber ich versuche den Fragen höfflich auszuweichen und sagen das ich mich noch nicht so richtig erinnern kann.
Schnell bin ich das aber satt und gehe wieder. Da scheinbar niemand was dagegen hat, das ich mich hier frei bewege, Gehe ich mich hier mal etwas umsehen. Ich merke sehr schnell, das ich alles andere als unbekannt bin. Ich fühle mich unwohl, das gefällt mir nicht.

Nach einiger Zeit gehe ich wieder in mein Zimmer. Lianne schläft noch immer und ich setzte mich auf die Bettkante, sehe ihr beim Träumen zu und streiche ihr übers Gesicht.
Keine fünf Minuten später geht aber schon die Tür auf und rein kommt der Arzt und auch ein Mitglie der Kirche, ein hohes Mitglied.
Ich wunder mich darüber kaum noch, dafür aber sich die beiden umso mehr das Lianne in dem Bett liegt und pennt. Bevor einer der beiden etwas dazu sagen kann, rede ich ihnen in bestimmenden ton ein, das sie sie gefälligts schlafen lassen soll, sie benötigt die Ruhe. Ihnen scheint das nicht zu gefallen, aber das ist mir einfach nur egal, was wollen sie auch machen? mich in den Kerker schmeißen?

Dem Arzt passt das nicht, aber er gibt ruhe nachdem der Mann von der Kirche ihn gesagt hat das er sich nur um mich kümmern soll. Wortlos macht der sich auch an die Arbeit, befindet meine Wunde sogar für außerordentlich gut verheilt und das es ihm sogar ein Rätsel ist, wie das möglich ist. Aber ich könne wohl heute gehen, da er keine Notwendigkeit mehr sieht, mich hier zu behalten. Der Mann von der Kirche ist etwas freundlicher, sogar etwas zu freundlich für meinen Geschmack. Kein Wort über das teil, was ich in der Hand hatte, obwohl ich mir sicher bin, das sie genau wissen, das ich was hatte.
Er redet etwas von irgendeiner Feier nachher, oder sowas.
Na ja, nach dem üblichen Geschwatze sind die beiden dann auch weg.

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(da ein kleiner Break von ein paar Stunden, wechsel ich die Perspektive, da nun Lianne dabei ist und wieder wach ist)
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Inzwischen war Oswine aus dem Krankenhaus entlassen. Es waren noch dreieinhalb Stunden vergangen, die Lianne fast durchgegend gepennt hatte, bis sie das Krankenhaus verlassen konnte und Oswine nun wieder, fast ohne Schmerzen inzwischen, normal umherlaufen.
Die Ärzte wunderten sich, das es so gut klappte, genauso wie Lianne sich wunderte. Die beiden wurden zu ihrem Pech, oder Glück, je nachdem, wie man es sehen mochte, zu einem Empfang gebracht, auf dem Oswine eine Rede halten sollte.
Als Oswine diese in den Händen hielt und sich durchlass, schüttelte er nur mit dem Kopf, unbemerkt für die anderen, aber deutlich genug für Lianne.
"Hier, Li...."
Lianne nahm ihm das Stück Papier ab und überflog den Text ebenfalls.
"Das ist doch gequirrlte Scheiße, was hier steht!?", war ihr Ausruf. "Das willst du vorlesen?"
"Was sonst? Was meinst du was die mit mir machen, wenn ich mir was ausdenken? Zwei Städte sind gesperrt und aus irgendeinem Grund haben sie uns zu Helden gemacht, obwohl das nicht stimmt. Und so wie sie uns zu Helden machen, so denke ich, können sie uns das wieder nehmen. Und wer weiß was sonst noch. Wir werden mitspielen... vorerst."
Der ernste Ton den Oswine anschlug ließ kein Zweifel zu. Er hatte viel Zeit zum Nachdenken gehabt und irgendwie war ihm die Erkenntinis gekommen, das es hier nicht mit rechten Dingen zuging.

Oswine hielt die Rede, jedoch nicht ohne doch ein paar Kleinigkeiten zu änder und selbst noch so einiges zu erzählen, so das die Rede im großen und ganzen zwar noch immer dem Willend er Kirche entsprach, aber nicht ganz so blumig klang, wie er sie bekommen hatte. Als er dann wieder bei Lianne stand, waren auch kurz darauf die Kirchenmenschen da.
"Mr. Henderson, das war zwar nicht so ganz das, was wir uns vorgestellt hatten, aber es war in Ordnung. Nur machen sie das nochmal, könnte das Konsequenzen haben."
Die Worte waren unmissverständlich.
"Aber nun denke ich, sollten sie zwei dem Soldaten doch mal einen Besuch abstatten."

Endlich mal etwas, was nach Oswine's Geschmack war.
 

Enelya

Ordensbruder

Lianne fühlte sich, als habe ihr jemand das Rückgrat herausgerissen, es ein paar Mal hin und her gebogen und es ihr dann wieder eingepflanzt. Falsch herum.
Dementsprechend missmutig hatte sie auch auf die Einladung zum Empfang reagiert. Niemals hätte sie ihren Freund alleine dorthin gehen lassen, doch das musste ja niemand mitbekommen.
Während der Rede, die Oswine dort dann hielt, wäre sie beinahe wieder eingeschlafen, im Stehen dieses Mal sogar. Das lag zum einen, dass die paar Stunden im Krankenhaus sie nicht wirklich auf den Höhepunkt ihrer Kräfte zurückgebracht hatten, und zum andern, dass ihr Hirn sich bei so viel Mist automatisch auszuschalten pflegte. Einen Kommentar ersparte sie ihm dennoch, als er schließlich wieder bei ihr Stand.

Viel Zeit war ihr dazu ja auch nicht geblieben.
Als sie die Abgeordneten der Kirche auf sie beide zukommen sah, verdrehte sie schon einmal die Augen. Von diesen Typen hatte sie allmählich wirklich die Schnauze voll. Die sollten sie ihre Arbeit machen lassen und gut ist! Aber nein, überall mussten die herumpfuschen, sich einmischen, und die Wahrheit irgendwie verdrehen. Manchmal fragte sie sich wirklich, ganz still und heimlich, warum sie überhaupt in die Dienste der Kirche getreten war.
Als sich das Gespräch, nach anfänglicher…Probleme, dem Soldaten zuwandte, horchte sie erst wieder auf.
Der Kerl war also immer noch nicht über allen Bergen?
Wie zu sich selbst nickte sie dem Unbekannten anerkennend zu. Sie war gespannt, was das Gespräch mit ihm wohl ergeben würde. Ob sie ihm erst den Hintern aufreißen mussten, damit er endlich mit der ganzen Wahrheit herausrücken würde, oder ob er ein geständiges, kleines Lämmlein wäre…

Nun sah sie dem Kirchlichen, der eben gesprochen hatte, offen in die Augen.
„Nur zu gerne. Wo finden wir ihn?“
Ihre Stimme war weder besonders ernst, noch versprach sie sonderlich viel Gehorsam. Es war ein leicht ungeduldiger und gleichzeitig selbstbestimmter Tonfall, den sie angeschlagen hatte, der typische Lianne-Tonfall nun einmal.
„Bringt ihr uns zu ihm?“
Sie stemmte entschlossen die Arme in die Seite, Zeit zu warten oder noch lange zu reden hatte sie offenbar nicht. Jeden Moment würde sie damit anfangen, ungeduldig mit dem Fuß zu wippen.
 

Fuma-Snake

Exarch
Oswine und Lianne wurden letztlich in einen Raum geführt. Dieser Raum war tief in dem wichtigsten Gebäude ganz Abrams: Dem Tempel der Almea. Ein gebäude, welches dem Vorbild des Berges nachempfunden war. Keines der hohen Häuser, keiner der Mechanischen Türme reichte auch nur annähernd an die Pracht oder an die höhe des Tempels der Almea. Wie der Ring, der den berg umgibt, gab es einen Staat, der den Tempel umzäunt, der sich wie kleine Adern immer weiter verzweigt und durch die ganzen Stadt verteilt. Wie der Kontinent selbst, ist die Stadt aufgeteilt in verschiedene Stadtbezirke. Allesammt benannt, nach den Teilen des Kontinents.
Nur wenige dürfen die Stadt der Alme, wie dieser Ring oft genannt wird, betreten. Für Oswine war es das zweite mal, für Lianne das dritte mal, dass sie in diese Halle treten durften.
Oswine erinnerte sich noch gut daran wie er damals diese Heiligen Hallen betreten durfte. Damals, an seiner weihe und dem Eintritt zum DIenst der Kirche. Damit ist wohlgemerkt der Eintritt in den Dienst der Kirche gemeint. Das Ende seiner Ausbildung.
Selbiges gilt für Lianne, doch diese hatte noch eine andere Begegnung. Ihr Eintritt in ihr Leben. Ihr erstes Nahtod ereigniss. Das Ereigniss, welchem sie von ihren Eltern ausgesetzt wurde, damit auch sie, wie Oswine, ein Union werden durfte. Durfte? Als Lianne daran dachte musste sie abfällig auflachen. Von wegen durfte.

Mamor und Helle Farben regierten das innen leben des Tempels. Viele Fenster mit bunten Gläsern, ein offenes Dach durchzogen von Spiegeln. Schatten gab es kaum. Doch auch Lampen gab es keine.
Den wenigsten viel dieser Umstand auf. Die meisten schritten auch nur andächtig durch diese Hallen, Stumm und geblendet von allem Schmuck und Glanz.
Nur die kleine Lianne wagte es damals die Frage zu stellen, kurz vor dem Ereigniss, das ihr Leben wie sie es bisher kannte beenden sollte: "Warum habt ihr es hier in der Nacht dunkel?" Die anderen Kinder, die das gleiche Schicksal erleiden sollte, viele nicht so erfolgreich wie sie, sahen sie verwirrt an. Der Aufseher der sie begleitete, später sollte er ein Lehrer von ihr werden, schnauzte sie an, dass sie ruhig sein sollte. Doch das aufmüpfige Mädchen lies nicht locker bis man ihre Frage beantwortete. Viele der hier eingearbeiteten Steine, die aussahen wie Mamor, waren kein Mamor, es waren Geheimnisumwobene Steine, tief aus dem Herzen des Berges. Sie speicherten Sonnenlicht und gaben es im Dunkeln ab. Die Heiligen Hallen durch sie gerade wanderten hätten genug gespeichert um für über 100 Jahre dunkelheit zu leuchten.

Als Lianne heute über den Boden schritt, die Wände betrachtete und die Säulen berührte erinnerte sie sich. Schondamals war sie nur wenig Fasziniert gewesen von dem Prunk. Heute, lies er sie komplett kalt. Sie kannte ihn schließlich schon. Der Heilige Geist Almeas der in diesen Hallen hausen sollte berührte sie nicht. Zu oft hatte sie in den letzten Tagen sehen müssen wie Freunde von ihr starben. Der eine sogar zweimal.
Natürlich hätte sie das überleben Oswines als ein Zeichen der Göttin sehen können, doch irgendwas wieder strebte ihr bei dem Gedanken. Wer auch immer das gewesen war: Almea bestimmt nicht.
Und der kleine Blue? Warum hat sie ihm nicht geholfen? Warum hat sie ihn einen so sinnlosen Tod sterben lassen?
Sie sah wieder seinen Leblosen Körper. Meinte sich an das Geräusch des brechenden Genickes erinnern zu können.
Nur mühsam konnte sie die Tränen schlucken. Warum erinnerte sie sich jetzt wieder daran? Wieso ging es ihr plötzlich wieder so nahe?
Nur mühsam schaffte sie es, dass es ihr keine anmerkte. Keiner bis auf Oswine.

"Alles okay Li?"
Auf einmal fasste sie sich wieder: "Mit mir? Klar. Ich habe keine Kugel im Herz." Breit grinste sie ihn an. Doch OSwine sah in ihren AUgen, dass das eine Lüge war.
"Sorg dafür dass das so bleibt." Er grinste sie auch an. Sorgen machte er sich trotzdem.

Aber nicht nur um sie. Auch um sich.
Er bemerkte dass er seine Freundin mit anderen Augen sah. Sah er in ihr Gesicht sah er nicht mehr in ihren fröhlichen grünen Augen. Er sah in ihre schönen grünen Augen. Besah er ihren Körper sah er nicht mehr den Sportlichen Körper einer guten Kämpferin. Er sah einen schönen Körper eines wirklich liebenswerten Mädchens.
Gleichzeitig sagte er sich aber das er das alles nicht denken durfte. Sie waren freunde, seit Jahren. Sowas durfte er nicht riskieren. Oder?

Immer tiefer schritten sie in die Gemäuer, immer tiefer in den Tempel. Es musste schonw irklich sehr wichtig sein, wenn sie bis so tief in den Staatsapparat treten mussten. Auch die Priester die ihnen immer wieder über den Weg liefen waren von nciht gerade niedrigem Rang. Manch einer war sogar dierekt dem Kardinal, dem höchsten Rang, unterstellt. Er alle war Almea unterstellt, sie galt als Oberhaupt der Kirche. Doch jeder Nüchterne Geist wusste, dass er, der Kardinal selbst, die Entscheidungen traf.

Eine schwere Eisentür wurde aufgestoßen und Lianne und Oswine, die mittlerweile auch schon mehrere Wachenwechsel miterlebt hatten, traten in einen nüchternen Raum. Der einzelne Tisch der in dem grauen Raum stand, umringt von 4 Stühlen warf viele Schatten. Fackeln hingen an der Wand und verliehem allem eine Rußige Atmosphäre. Drinnen saß ein kleines Bündel. Abgemagert, zitternd und trotz der Kühle schwitzend. Ungerührt daneben ein gesegneter Almeas. Vor sich eine komplizierte Maschine welche ein sehr schnelles schreiben zu lies. Scheinbar würde das Gespräch genauestens Protokolliert werden.

"Seid ihr diejenigen die..." Das Klackern der Tastern schien den eingeschüchternen Mann beinahe zu übertöhnen.
Als sich Lianne und Oswine an den Tisch setzten und den Jungen betrachteten bemerkten sie, dass er wohl einmal ein starker hübscher Mann gewesen ist (unerklärlicher weise flammte Oswine, sehr unpassend wie er selbst empfand, bei dem Gedanken das auch Lianne das denken konnte, Eifersucht in ihm auf), der nur die letzte Woche, die letzten Tage nichts zu sich genommen hatte und Höllen qualen erlitt. Die Lumpen die er trug, Reste einer Rüstung wie sie die Wache aus der heutigen Ruine die einmal eine Stadt war trugen, verdeckten seinen zitternden Körper kaum mehr. Er war teilweise übersäht mit blauen Flecken und behandelten Wunden. Doch nichts schien davon frisch zu sein.

"Seid ihr es die 'ihn' besiegten?" Nur unter Tränen und schluchzten, begleitet von dem Klackern des Mitschreibers, brachte er die Worte hervor.

So, die ersten Posts von Lianne und Oswine liegen unter den normalen Regelungen. Bitte fasst da auch noch den Weg durch die Stadt Almeas mit ein.
Die nächsten Posts, während dem Interview, dürfen kürzer gehalten werden. Ich übernehme den Soldaten zur Gänze. Schönes befragen :)
 
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Ironhide

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Wie schon beim ersten Mal, war Oswine auch diesesmal beeindruckt, von der Imposanz des Tempels. Er lief nun nicht mit staunenden, offenen Mund durch das riesige Bauwerk aber es war schon sehenswert. Es erstaunte ihn doch, zu was die Leute fähig waren alles zu bauen, denn es wurde nicht einfach nur stumpf Hochgemauert, sonder wirklich kunstvoll und wohl in langer Handarbeit errichtet.
Aber er war dennoch gefasster, als damals, als er das erste mal hier gewesen war. Die Umstände hatten sich geändert, es war düsterere geworden. Die Schritte durch den Tempel, hallten durch die hohen Räume wieder und war noch in den nächsten drei Räumen zu hören.

Aber nicht nur wegen der Ereignissen war Oswine etwas abgelenkt von der imposanten Erscheinung, sondern auch wegen Lianne selbst. Es war irgendwei anders geworden und ob es gut war, das wusste er nicht. Die Freundschaft zu ihr war immer sehr gut gewesen, sie war ihm äußerst wichtig und er wollte das auch nicht riskieren, zu verlieren.
Aber gerade als er sich wirlich Gdanken darüber machen konnte, erreichten sie dann endlich ihr Ziel.
"Na ja, wir waren daran beteiligt.", erwiederte Oswine ruhig auf die Frage von dem Soldaten. Dann sah er zu dem Mitarbeiter der Kirche und dem Apperat, mit dem Mitgeschreiben wurde. Und das missviel ihm wiederrum sehr. Oswine überlegte kurz, ob es ratsam wäre, zu versuchen, mit den Soldaten alleine zu reden, aber ob er damit erfolg haben würde, war eine andere Sache. Dennoch versuchte er sein Glück.
"Können wir mit ihm alleine reden? Und wieso bringt ihm eigentlich keiner vernüftige Sachen und was ordentlichen zu essen?" Die Worte klangen nicht nur fragend, sonder auch gleichermaßen fordern, denn das war irgendwei kein Zustand für den Mann. Vor allem das er noch immer die alten Klamotten anhatte, gefiel Oswine gar nicht.
 

Enelya

Ordensbruder

Lianne schritt die Gänge des Tempels entlang und ihr Geist ging dennoch einen ganz anderen Weg. Einen Weg, wie es ihn heute nicht mehr gab.
Damals waren ihre Eltern noch am Wegesrand gestanden, hatten ihr ein wenig zugenickt und ihr die Richtung gewiesen. Hatten ihr versichert, wie richtig und wichtig es sei, dass sie ihn zu Ende ging.
Tja, warum sie dieser Ansicht gewesen waren, war ihr mittlerweile klar. War ihr schnell klar geworden. Schwachköpfe.
Heute standen sie jedenfalls nicht mehr an ihrer Seite. Eigentlich nicht mehr, seit sie das erste Mal hier gewesen war. Seitdem waren so viele Jahre vergangen, und dennoch konnte sie sich an jedes Detail dieses Tages erinnern. Vor allem an die Frage, die sie damals gestellt hatte. Es war wohl die erste unangenehme Frage gewesen, die sie in ihrer Laufbahn im Dienste der Kirche gestellt hatte. Seitdem kamen so viele neue Fragen dazu, doch sie konnte sich an kaum
eine erinnern, auf die sie eine Antwort bekommen hatte. Zumindest keine so genaue wie damals, an ihrem ersten Tag.

Als würde sie den Gängen nun doch noch die gebührende Ehrerbietung entgegenbringen, legte sie den Kopf in den Nacken, um die Decke irgendwo über ihren Köpfen zu betrachten.
Doch was sie sah, war nicht die Decke. Es waren Erinnerungen, die sich auf ihr abzeichneten, als würden sie plötzlich wieder Wirklichkeit geworden sein.
Die Gesichter eines Paares, das ihr nur allzu bekannt vorkam, das sie aber gar nicht mehr kannte. Das sie vielleicht nie gekannt hatte.
Ob ihre Eltern sie andersherum wohl jemals gekannt hatten? Wohl kaum, dafür hat ja wohl jedes Interesse gefehlt.
Mit einem bitteren Grinsen schüttelte sie den Kopf und betrachtete nun wieder den Boden zu ihren Füßen. Ob er wohl auch Licht aufnehmen konnte, oder ob diese Fähigkeit den Wänden vorbehalten war?

Sie glaubte irgendwo hinter den Wänden die herrische Stimme zu hören, die ihr damals das Nötigste über diesen Ort hier erzählt hatte. Sie hatte ihn nie gemocht. Vom ersten Moment an nicht.
Warum konnte man einem Kind nicht einfach eine Antwort geben? Warum musste man seine Macht so ausspielen, nur weil man sie hatte?
Lianne biss sich auf die Lippen. Wut und Schuld stiegen in ihr auf.
Ob sie sich damals ihm gegenüber etwa anders verhalten hätte, wenn sie gewusst hätte, was passieren würde? Wie er sie behandeln würde, wie sie sich ihm widersetzen und ihm schließlich die Leviten lesen würde…
Und schon stieg der Geruch in ihre Nase, der in diesen Hallen wohl nie zu riechen gewesen war. Den sie jedoch stets mit sich trug und der ihr noch bis tief in die Träume folgte.

Sie konzentrierte sich auf ihre Schritte. Lenkte ihren Kopf ab und ihre Gedanken in eine Richtung, die ihr nicht schaden konnte. Sie versuchte es zumindest.
Es war doch schon irgendwie schön hier, oder nicht?
Ja, bestimmt…
Langsam sog sie die Luft ein, doch ein Gefühl der Sicherheit, der Geborgenheit oder des Glücks stellte sich nicht ein. Nicht einmal Begeisterung empfand sie. Nichts. Alles an diesem Ort ließ sie absolut unberührt.
Vielleicht lag es auch einfach daran, was sie in letzter Zeit erlebt hatte. Was alles geschehen war. Natürlich konnte man sich da an so etwas Weltlichem nicht mehr so einfach erfreuen.
Ihr war klar, dass sie sich das einredete. Egal was geschehen wäre, sie hätte die Liebe ihres Lebens heiraten können, diese Räume hätten sie nie berührt.
Und dennoch war sie überzeugt davon, dass sie das Erlebte noch eine ganze Weile begleiten würde.
Wie der kleine Blue aus dem Fenster geguckt hatte. Er hatte so jung und unverbraucht gewirkt. Noch gar nicht von Krieg und Leiden geprägt. So gar nicht wie ein Soldat.
Seine unkomplizierte Art hätte ihre Gruppe bestimmt zusammengehalten, sie hätten sich bestimmt nicht getrennt.
Wieso sie sich dessen so sicher war, wusste sie auch nicht. Es gab eigentlich noch nicht einmal einen Hinweis darauf, doch irgendwie wäre es wohl einfach so gewesen.
Sie hatte nie wirklich viel mit ihm zu tun gehabt. Er war ihr aber auch nie ganz egal gewesen.
Wie er sich damals widersetzt hatte die Waffe zu halten…das hatte ihr wahrlich imponiert. Da hatte er ihren Respekt verdient. Und egal was die anderen alle sagten, er war kein Schwächling. Ein Schwächling hätte den Ausbildern nicht so vehement widersprochen. Das wusste sie, und die anderen hätten das auch wissen müssen.
Wut und Trauer stiegen in ihr auf. Es war ungerecht gewesen, dass er hatte sterben müssen. Denn wenn jemand von ihnen, wenn jemand aus diesem gesamten Zug den Tod nicht verdient hatte, dann war es der kleine Blue gewesen. Sie wollte nicht, dass noch jemand starb, wollte nicht, dass Oswine-

Da wurde sie unterbrochen.
Natürlich überspielte sie alles. Stritt alles ab, wohl wissend, dass ihre Versuche recht verzweifelt waren.
Oswine ließ sie jedoch glücklicherweise schnell in Ruhe, sei es, weil er es ihr doch abnahm, oder weil er selbst mit sich beschäftigt war.

Den übrigen Weg brachte sie damit zu, ihre Schritte zu zählen. Sie wollte es nicht riskieren, sich irgendwo in der Vergangenheit zu verlieren.
Als sie die schwere Türe durchtrat, fiel ihr…lange nichts auf. Und dann, als erstes, das nervtötende Geräusch der Schreibmaschine. Die Lust an dem aufklärenden Gespräch war ihr sofort vergangen.
Wenn nicht jemand anderes auf die Idee kommen würde, etwas gegen dieses verfluchte Klackern zu unternehmen, würde sie das selbst machen müssen.
Der Kerl, den sie befragen sollten, tat ihr beinahe leid. Wie er da saß, sah es aus, als hätte er jede Würde verloren. Und was war ein Mensch ohne seine Würde und Ehrgefühl?
Sie hatte keine Ahnung wie lange sie den Soldaten angestarrt hatte, bevor Oswines Stimme sie zurück zu sich selbst brachte. Ein dankbarer Blick sollte ihm alles sagen, besonders ihre Freude über den Versuch das Klackern zu unterbinden.
Als er zu Ende gesprochen hatte, stand sie wieder von ihrem Sitz auf, ohne einen der Umstehenden zu Wort kommen zu lassen.
„Hey.“
Mit einem lässigen Grinsen schnappte sie sich ihren Stuhl und zog ihn hinter sich her um den Tisch herum. Das unangenehme Geräusch, das beim Schleifen über den Boden entstand, ignorierte sie vollkommen.
Mit einem sehr geräuschvollen Schwung stellte sie ihren Stuhl direkt neben dem Mann ab.
„Ich bin Lianne Beckinsdale. Lianne dürfte dir aber erstmal reichen.“
Noch immer grinsend hielt sie ihm die Hand hin.
„Und du bist?“
Sie versprühte alle, was sie an Glück in sich auftreiben konnte. Der Typ war echt am Ende.
 

Fuma-Snake

Exarch
Das der Schreiberling nicht Antwortete und, dass das Klackern nicht verstummte waren wohl Antwort genug: Nein, man konnte nicht alleine mit ihm reden.
Der Soldat sah Lianne etwas verwirrt an. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass sich irgendjemand, vorallem einer dieser beiden Personen, so nah an ihn heran gehen würde.
Es schien als würde er einen Moment zu zögern, dann wurden seine Krämpfe vom Weinen nur noch stärker. Sein Körper zuckte heftig unter dem Schluchzen als er seinen Kopf in seinen Armen Verbarg. Oswine verstand ihn nicht, doch Lianne war nah genug um das leise 'Es tut mir leid' welches er immer wieder murmelte zu hören.
Das Klackern welches wohl selbst das Schluchzen aufzeichnete war nichts weiter als Pervers.
 

Enelya

Ordensbruder

Lianne saß neben dem Häuflein Elend, welches einmal ein Mann gewesen war, und wusste nicht recht, was sie tun sollte.
Mit schief gelegtem Kopf sah sie ihn an, vielmehr seine im Rhythmus des Schluchzen zuckenden Schultern. Es tat ihm leid?
Für einen kurzen Moment sah sie zu Oswine herüber, fing seinen Blick auf und zuckte ratlos mit den Schultern. Ihr Blick verhieß ihm jedoch Ruhe zu bewahren, danach galt ihre Aufmerksamkeit jedoch augenblicklich wieder dem Soldaten.

„Jetzt reiß dich aber mal zusammen.“ Sie legte ihm eine Hand auf eine Schulter und tätschelte sie ihm mit grober Fürsorge. Dann, mit einem verschwörerischen Lächeln, das er wohl ohnehin nicht mitbekam, beugte sie sich zu ihm vor und hauchte ihm ins Ohr, sodass nur er es verstehen konnte: „Schon gut, ich verzeihe es dir.“
Dann lehnte sie sich wieder in ihrem Sitz zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie würde ihn schon noch dazu bringen zu reden.

An Oswine gewandt fügte sie nun in lauterem Tonfall und mit einem Augenrollen hinzu:
„Wenn du willst, darfst auch gerne du das übernehmen.“ Sie wies mit einem netten Lächeln auf ihren Nebenmann. Es triefte geradezu vor Ironie.
 

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Oswine passte das mal gar nicht, das er keine Antwort bekam, von demDiener der Kirche. am liebsten hätte er den Mann mitsamt seinem krempel genommen und eigenhändig aus dem Raum befördert. Aber er wusste, das es nichts bringen würde, nicht hier. In einem weit entfernten Ort vielleicht, aber nicht mitten im Herzen der Kirche. Wenn die Kirche wollte, das nciht verborgen blieb, dann konnte sie das nirgends besser durchsetzten als in diesen Gemäuern, das war so sicher wie die Nacht auf den Tag folgte.

Oswine ließ jedoch Lianne erstmal einen Moment, damit der Soldat sich etwas beruhigen konnte. Was der Schreibmaschinencholeriker, so hatte Oswine ihn in Gedanken bereits getauft, da so eifrig in die Tasten haute, wusste Oswine nicht, denn es wurde kein ton gesagt. Sollte der Mann etwa auch Stimmungen einfangen und beschreiben?
//... ich glaub ich spinne... //
Oswine war das zu blöd, wenn er den Mann schon nicht loswerden konnte, so aber kannte er ihn vielleicht etwas ablenken. Er ging um den Tisch rum, dränngte sich zwischen den Soldaten und dem Kirchendiener und setzte sich halb auf den Tisch, so das er nun zwischen den Protokolanten und dem Soldaten saß.

Auf die Worte Liannes hin, grinste er ein wenig, ohne das es wer anders mitbekam.
"Alles okay? Ich würde ebenso gerne wissen, wie dein Name ist. Ich bin Oswine, aber ich befürchte, das du das schon weißt." Oswine versuchte zu lächeln. Dennoch noch immer hatte der Soldat nicht auf die Frage Liannes geantwortet und das wollte er zumindest noch abwarten, bevor er ihn ausfragte. Sowieso schien ihm das nun nicht mehr angebracht, ihn, wie vorher geplannt, in die Mangel zu nehmen. Der Mann schien völlig fertig zu sein und noch weiter malträtieren wollte Oswine ihn nun auch nicht.
 
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Fuma-Snake

Exarch
Das Weinen des Mannes wurde nur noch stärker. Hin und wieder sah er Lianne oder Oswine mit angeschwollenen Augen an, doch still wurde er lange nicht.
Beiden war klar, dass man ihm vielleicht einfach die Ruhe lassen muss.
Der Protokollant tippte Eifrig weiter und lies sich auch durch Oswines Versuch sich nicht davon abbringen. Er schien alles zu hören. Selbst die leisesten Tuscheleien zwischen Oswine und Lianne.

Irgendwann richtete sich der Soldat ein Stück weit auf, und als ob er nichts von dem gehört hätte was die anderen beidesn gesagt hatte meinte er, immer noch stockend und schluchzend:
"Ich war dabei. Und ich wollte, ich wollte es noch überprüfen. Ich hatte dieses Gefühl. Aber ich durfte nicht. Ich durfte einfach nicht." Trotz den Unterbrechungen schien der Mann sich ziemlich zusammenzureißen. Seine Stimme klang Gefühlslos und Monoton. Sein Auftreten stand in einem krassen Gegensatz dazu.
 

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Noch immer ging Oswine der Schreiberliung auf die nerven udn er überlegte einfach, ihn doch noch vor die Tür zu setzten. Aber als der Soldat dann urplötzlich zu Reden anfing, war Oswine jedoch ganz Ohr. Aber er vergaß den Kirchenbediensteten nicht völlig.
Oswine hatte lange nicht gesagt und den Mann einfach machen lassen und nun redete er auch. Eine Frage wollte er jedoch nicht Stellen, auch wenn ihn ein Dutzend schon auf der Zunge lagen.
"Erzähl uns einfach, wie du den Tag so erlebt hast."
Erstmal sollte der Mann alles erzählen, was ihm so einfiel, bevor er ihn mit seinen Fragen aus dem Konzept brachte. Er sah zu Lianne.
//Lass ihn erstmal reden, bevor wir ihn fragen. Sonst vergisst er nur noch was und wir stehen wieder ohne alles da//
Zwar konnte Lianne keine Gedanken lesen, aber ungefähr mit so einem Blick sah Oswine seine beste Freundin an und zwinkerte ihr zu. Sicherlich, wie auch so oft, würde sie wissen, was er ihr damit sagen wollte.
 

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Ordensbruder

Lianne sah Oswine aus großen Augen an. Ob sie noch zu verblüfft darüber war, dass der Soldat nun doch angefangen hatte zu sprechen, und das auch noch in relativ klaren Sätzen, oder ob es einen anderen Grund dafür gab, war nicht ganz abzusehen. Sie sah ihn sogar noch eine Weile länger an, als es unbedingt hätte nötig sein müssen. Blinzelte, ein-, zweimal, ohne ihren Blick dabei von ihm zu nehmen. Oswine konnte sich fast sicher sein, dass sie mehr oder minder verstanden hatte, was er ihr mit seinem Blick und Zwinkern sagen wollte.

„Geht das auch ein bisschen klarer, Mann?“
Ihre Aufmerksamkeit galt wieder dem verheulten Soldaten. So leid es ihr tat, dieses Mal würde sie sich nicht nach Oswine richten.
„So kapieren wir wohl kaum, was du uns sagen willst.“
Trotz ihrer harten Worte war ihre Miene offen und freundlich, und auch ihre Stimme klang nicht gerade unhöflich. Sie hatte genauso wenig Lust darauf, diesen Typen mit Samthandschuhen anzufassen, wie ihm alles aus der Nase ziehen zu müssen. Sie war wahrlich gespannt.
 

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Innerlich zuckte Oswine mit den Schultern.
//Dann eben doch anders.//
"Erzähl uns, wie de Tag angefangen hat und ob irgendwas ungewöhnliches passiert ist bis zu dem Angriff von N'Guhl."
Oswine legte eine nicht sehr viel andere Tonart und Stimmenlage an den Tag, wie auch Lianne. Er stand von dem Tisch wieder auf, so das die sicht auf den Protokolanten wieder frei wurde und ging langsam um den Tisch herrum, die Arme hinter dem kopf verschrenkt. Eigentlich fehlte nur noch das pfeifen, aber das wäre des guten wohl zuviel gewesen.
"Je schneller du uns sagst, was du weißt, desto schneller geht das auch alles. Wir werden die Verantwortlichen finden und sie vor das Gericht bringen, sofern jemand die Schuld daran trifft." Oswine vermied es dabei den Rebellen die Schuld in die Schuhe zu schieben, aber auch jemand anderen des Verrates zu bezichtigen, beides schien langsam aber sicher eine Möglichkeit zu sein, von vielen.
 
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