Ethan stand in der Mitte des kleinen Trainingraums, legte den Kopf in den Nacken und schloss seine Augen. Seine Atmung war ruhig aber tief. Die Hände hatte er zu Fäusten geballt und ließ sie neben seinem Körper baumeln. Er hatte gerade eine mehrstündige Trainingseinheit hinter sich gebracht und versuchte seinen Körper wieder in einen normalen Zustand zu bringen. Sein Training war seid seinem Aufenthalt in der Hölle viel intensiver geworden. Er überschritt mit jedem Mal wieder seine bisherigen Grenzen. Er arbeitete daran seine Kampfkünste mit seiner Magie zu verbinden. Seine Fähigkeiten waren in Zwischenzeit wesentlich ausgeprägter. Er konnte seinen nächsten Kampf, den ersten gegen einen anderen Schüler, kaum erwarten.
Das Training hatte sichtbare Spuren hinterlassen. Wie schon im Kampf gegen Jacob hinterließ der Strom wieder blutige Striemen an seinen Unterarmen. Man hatte ihm auf der Krankenstation schon gesagt, dass er vorsichtiger sein müsste, aber Ethan hatte schon Erfolge verzeichnen können. Denn seine Hände verbrannte er sich nicht mehr an den Blitzen. Auch waren die Wunden nicht so schlimm wie sie aussahen. Sie bluteten nurnoch, hinterließen aber keine Narben. Hing wohl damit zusammen, dass seine eigene Technik seinen eigenen Körper kaum schädigte solange er alles unter Kontrolle hatte. Der Schweiß lief ihm in Strömen am ganzen Körper herab, denn er hatte auf seiner Reise durch die Unterwelt gelernt. Zum einen wie er seine Energie nutzen konnte, wie sie Hitze erzeugte und wie es sein training beeinflusste. Durch Meditation und Aktion erzeugte er durch die Elektrizität in seinem Körper Hitze. Enorme Hitze. Solange es seinem Körper nicht dauerhaft schadete erhöhte er seine Temperatur während des Trainings. Nicht nur sein Stoffwechsel explodierte dadurch förmlich. Auch der Verbrauch aber auch die Regeneration von Energie erhöhte sich, wenn auch nicht effizient genug. Trotzdem gewannen seine Techniken immens an Durchschlagkraft. Und auch wenn er gerade wieder versuchte die Temperatur herunter zu fahren dampfte sein Körper noch in der Luft des Trainingsraums. Er ging zu einer Wand und wollte eine Wasserflasche aufheben, doch gerade als er sie in die Hand nahm schmolz das Plastik und geringe Mengen Wasser stiegen als Wassdampf zur Decke. Es dauerte einen Augenblick bis Ethan verstand. Er merkte kaum wie heiß sein Körper wirklich wurde. Während er auf das restliche Wasser am Boden sah konzentrierte er sich darauf seine Temperatur weiter zu verringern.
Er hatte einige Tropfen Blut auf dem Boden hinterlassen. Es lief ihm die Unterarme hinab und tropfte von den Fingern. Aus einer Tasche nahm er ein paar frische Verbände und begann sie um die Arme zu schlingen. Sofort sogen sie sich mit der roten Flüssigkeit voll und er war gezwungen eine zweite Lage umzulegen.
"Vielleicht beim nächsten Mal etwas weniger?" Das dachte er sich fast jedes Mal. Hungrig durch den Energieverbrauch des Trainings wollte er sich auf den Weg zur Kantine machen. Als er die Tür öffnete überkam ihn ein Frösteln. Der Temperaturunterschied zwischen dem Trainingsraum, ihm und dem Gang war so groß, dass er zu Zittern begann. Durch die Tür drückte sich die heiße Luft die sich im Inneren gesammelt hatte und bahnte sich einen Weg über die Decke. Ethan beobachtete das Schauspiel zufrieden und machte sich mit einem Grinsen auf um sich etwas zu Essen zu besorgen.