Lerryl wollte den Traum vergessen. Sie wollte nicht an den Alptraum denken. Sie wollte das, was sie getan hatte, einfach nicht mehr wahr haben. Ihr Wippen wurde etwas schneller und sie fing leicht an zu schluchzen.
Ich wollte dir nicht weh tun, Tyls'm.. Ich wollte dich nicht töten. Ihre Augen glänzten leicht, als ihr wieder die Tränen hoch stiegen und ihre Wangen runter liefen.
Ich weiß das doch, Kleines. Ich bin dir nicht böse. Ich habe es so gewollt. Lerryl atmete tief ein. Sie war sichtlich froh, Tyls'm's Stimme noch im Kopf zu haben. Sie war glücklich darüber, dass er wenigstens in ihren Gedanken noch existierte.
Das ist doch gar nicht wahr! Du willst nur nicht das ich weine... Doch, es ist wahr. Du siehst so aber wirklich erbärmlich aus, demnach hast du recht. Ich will nicht, dass du weinst. Lerryl schüttelte nur ihren Kopf und legte es auf ihre Arme, um ihr Gesicht dazwischen zu begraben.
Steh auf, Kleine. Geh an die frische Luft. Du liebst den Mond, das macht die Dunkelheit doch erträglich.
Ein leiser Seufzer entglitt Lerryl's Lippen und sie nickte leicht mit dem Kopf. Dann rutschte sie an die Bettkante und stand langsam auf. Ihr wurde zuerst etwas schwindelig, doch sie fing sich, bevor sie ihr Gleichggewicht verlor. Insgeheim hoffte sie, dass Alex oder Grem, wer auch immer wach war, nichts von all dem mitbekommen hatte. Sie öffnete leise die Tür und ging hinaus. Auf dem Weg nach unten, begegnete sie Constantine und Mal. Wenn man das natürlich Begegenen nennen kann. Sie bemerkte die beiden kaum. Etwas weiter vorne, nahm sie Markus und Jan wahr. Doch auch an den beiden schritt sie ohne ein Wort zu sagen vorbei.
Falls diese vier ihr ins Gesicht geschaut hatten, müssten sie gesehen haben, dass es voller Tränen war, denn Lerryl hatte sich ihr Gesicht nicht gewischt. Unten angelangt, schlenderte sie durch die Pension ins freie und nahm die frische, kühle Briese wahr. Ohne drauf zu achten wo sie hinging, setzte sie sich einfach auf eine Bank, lehnte sich zurück und blickte gen Himmel. Der Mond strahlte auf ihr Gesicht und der Wind schien ihr Gesicht zu trocknen.