Erneut schien die Avatarin Gorn nicht schonen zu wollen, denn wie schon zuvor in ihrem Kampf stand der Erdelementar einem Angriff gegenüber dem er niemals etwas entgegen setzen konnte. Selbst wenn er aus Sand, Gestein oder sonstigem Erdmaterial einen Schild aufbauen würde, so würden die Wassermassen diesen einfach zerschmettern und hinfort spülen. Ebenso wenig konnte der Erdelementar einen Angriff vorzeigen welcher der Sturmflut entgegenwirken konnte. Denn wieder einmal blieb ihm dafür nicht genug Zeit und zweitens fehlte ihm dafür einfach die Kraft. Diese könnte er sich zwar besorgen, doch fehlte auch dafür die Zeit. Was also blieb dem Hünen anderes übrig als zu versuchen dem Angriff stand zu halten und zu hoffen dass sein Körper hinterher nicht total zerstört war. Zumal er ja eh nicht fliehen konnte da der Zauberspruch “Budas Hand” ihn irgendwie daran hinderte mit seinem Element zu verschmelzen.
Also erschuf sich der Hüne eine Art Stütze in seinem Rücken, mit deren Hilfe er dafür sorgen musste dass ihn die Welle nicht einfach fort riss. Als seine Vorbereitungen abgeschlossen waren, bereitete sich der Schüler auf das unausweichliche vor. Wie eine flüssige Gewitterwolke grollte und donnerte die Flutwelle auf den Erdelementar zu und traf ihn mit einer Wucht wie Gorn sie noch nie erlebt hat.
Unzählige Blitze tanzten in dem nassen Tod und ebenso wie das Wasser, setzten auch die Blitze dem Körper des Schülers zu. Sie rissen an seinen Arm und an seinem Oberkörper und mehr als einmal musste Gorn ebenfalls seine Beine stützen, da die Wassermassen den Boden aufweichten und ihm so seinen Halt nahmen. Die Blitze zuckte über seinen Quarzkörper und hätte eigentlich keinen Schaden anrichten dürfen, doch schlugen sie Kerben und Risse in Gorns Rumpf woraufhin sich der Erwachte nach und nach auflöste. Immer mehr von seinem Körper wurde “abgetragen” und der Schüler konnte nur hoffen dass der Angriff bald vorüber war.
Als der Zauber dann endlich endete, standen die Trümmer des zerstörten Stadtviertels knapp einen Meter unter Wasser. Die Welle hatte noch einmal eine Schneise der Verwüstung, in das ohne hin schon zerstörte Stadtviertel, geschlagen.
In all dem Chaos stand eine Steinerne Säule an deren oberen Ende ein Torso hing dem sämtliche Arme und Beine fehlten und der auch sonst ziemlich zerstört und mitgenommen wirkte.
Als Gorn seine Augen wieder öffnete, wusste er welche Zerstörung die Blitz-Flutwelle angerichtet hatte und auch wie sein Körper hinterher aussehen würde. Trotzdem überraschte es ihn und seine Augen weiteten sich etwas. Abgesehen von seinen Gliedmaßen, fehlten ihm quasi noch der rechte Lungenflügel und die gesamte linke Schulter. Verletzungen die ihn in seiner menschlichen Form umgebracht hätten, welche aber auch jetzt nicht sehr angenehm waren. Zumal er sich nun überhaupt nicht mehr bewegen konnte, selbst wenn er es gewollt hätte.
Mit einem resignierenden Seufzer lies Gorn seinen Kopf hängen und war drauf und dran den Kampf aufzugeben.
"Was resignierst und seufzt du hier schon wieder vor dich hin hmm?
Du hast doch bis jetzt noch nicht einmal ernsthaft gekämpft, geschweige den es überhaupt versucht.
Immer hin hast du es geschafft sie dazu zu bringen ihre Beschwörung wieder aufzuheben, bist ihrem Eiszauber entkommen und hast diesen Monster-Tsunami überlebt. Was ist also schon wieder mit dir los?"
Erklang eine genervte Stimme in Kopf des Schülers welche sein gesamtes Wesen vibrieren lies.
"Hast du dir mal angesehen wie ich aussehe, unmöglich dass ich da noch gewinnen soll…"
"Immer dieses rumgejammer, sei mal nicht so ne Memme und nehme dir mal ein Beispiel an diesem Constantine. Der heult nicht gleich, nur weil ihn mal ne Mücke gestochen hat."
"Ja ist klar, der prügelt sie ja auch gleich als Elefant durch die nächste Wand..."
"Siehste, du jammerst schon wieder…"
"Ich jammer nicht, ich stelle fest…" korrigierte der Erdelementar.
Danach blickte er wieder zur Elementarmegierin und fragte,
"Und…wirst du mir noch einmal helfen?"
"Kleiner…das hab ich das letzte mal schon getan und ich werde es wieder tun." war die ruhige aber dennoch bestimmte Antwort.
"Mach dich einfach bereit…"
Und während Gorn seine Augen schloss, fing die gesamte Umgebung an zu vibrieren.
Erst war es nur ein leichtes zittern, dann steigerte es sich zu einem starken Vibrieren und zum Schluss bebte die gesamte Erde unter den Füßen der Anwesenden. Wie von Geisterhand zerfielen plötzlich die Ruinen des Stadtviertels zu Sand, nur um sich danach zu aber tausenden kleine Sandflüsse in die Luft in zu erheben, welche dann zielstrebig auf Gorns Körper zusteuerten. Gerade so als würde man Wasser in ein Glas gießen, strömte der Sand in Gorn seine Wunden und regenerierte den, durch die Flutwelle verursachten Schaden. Zu erst wurde der Brustkorb wiederhergestellt, dann folgten die Schulter und die Arme und zu guter letzt stand der Hüne wieder auf seinen eigenen Beinen. Der Quarz aus dem seine erwachte Gestalt bestand absorbierte den Sand einfach und wandelte diesen um.
Nachdem seine Körper wieder hergestellt war, begann der noch verbliebene Sand sich wie eine Kugel um den Erdelementar aufzubauen. Noch immer waren die Augen des Hünen verschlossen, noch immer hatte er kein Wort gesagt, doch die Hochelfe wollte den Kampf wohl allmählich zu Ende bringen und entschloss sich noch einmal Constantines Kampfmethode auf zugreifen. Denn wieder erschienen ein gutes Dutzend Eismagie-Kugeln, welche sich aber noch weiter vermehrten und schließlich zu einer kleinen Armee heran wuchsen. Unter ihnen befanden sich nun auch welche die scheinbar aus Feuer-, Wasser- und Windmagie zu bestehen schienen. Ähnlich wie der Sand bei Gorn, umkreisten auch die Kugeln die Avatarin und schützten diese. Die Augen und der Körper der Lehrkraft leuchteten vor Magie, doch sah man ihr an das sie ihre Grenze mit diesem Zauber überschritten hatte. Lediglich ihr Stolz dürfte sie momentan daran hindern einfach aufzugeben.
"Wer bist du? Zweifelsohne bist du nicht Gorn, den dieser Schüler ist zu so etwas nicht in der Lage."
"Schlau beobachtet…" kam es mit mehrfach hallender Stimme vom Elementar
"…aber ich denke mal man muss kein Genie sein um zu erkennen wer oder was ICH bin.
Einige von euch nennen mich Gaia, andere wiederum einfach nur Terra, jedoch bin ich bei allen Lebewesen als das Element "Erde" bekannt. Da mein "Sohn" nicht mehr in der Lage war weiter zu kämpfen, entschied ich mich ihm ein wenig unter die Arme zu greifen. Ich gebe euch daher einen Rat…Gebt auf! Solltet ihr wirklich wie bisher weiter machen, so wird eurem Körper das nicht bekommen.
Und ihr solltet am besten wissen wann Schluss ist und euch für eure eigentliche Aufgabe schonen.
Solltet ihr jedoch wirklich darauf bestehen weiter zu machen, ja nun dann…"
Doch es schien nicht so als hätte sich etwas an der Einstellung der Lehrkraft geändert.
"Es juckt mich aber in den Fingern als Elementarmagierin und Hochelfe heraus zu finden, zu was die "Erde" alles in der Lage ist…"
"Und genau das werden wir nicht tun. Denn weder euer noch dieser Körper hier, würden einen solchen Kampf überstehen. Es bleibt euch jetzt noch ein Schlagabtausch offen, ob ihr den aber übersteht hängt einzig und allein von eurem Willen ab. "
Und schon im nächsten Moment formte der Sandschild eine Art Peitsche, welche nach Lysira Enrise hieb. Die Avatarin schickte daraufhin mehrere Eis-Kugel los um den Angriff einzufrieren und auf zu halten. Dabei entstand wie schon zuvor eine riesige Eissäule und versperrte den Kämpfenden für einige Sekunden die Sicht.
Sofort feuerte die Elementarmagierin unzählige Feuer-Kugeln auf die Eissäule ab und lies diese sich durch das Eis hindurch schmelzen. Als die erste der Kugeln dann auf den Sandschild ihres Kontrahenten traf, detonierte sie in einer unglaublich heißen Feuerwalze welche mit jeder weiteren Kugel schlimmer wurde. Die Druckwelle der Explosion lies die Erde erneut erzittern und schlug einen Krater in den Boden, welcher gut mehrere Meter tief war. Der Untergrund und die Eissäle waren danach geschmolzen und der zu Glas erstarrte Sand spiegelte noch immer die Rauchschwaden wieder welche langsam vom Wind weggeweht wurden. Es hatte jedoch nichts genutzt, nach wie vor stand Gaia, nun im Krater, aufrecht vor ihr und hielt durch Gorns Körper den Kopf schief.
"Nicht schlecht, wirklich nicht schlecht…aber es reicht nun. Ihr hab für heute genug gekämpft und ich werde das ganze hier jetzt beenden."
Wie auf Kommando schossen auf einmal Steinsäulen aus der Erde und nahmen der geschwächten Avatarin jede Fluchtmöglichkeit. Runen, welche in geschwungener Form geschrieben waren, tauchten auf dem Granit auf und vom ein auf den anderen Moment wurde der Elementarmagierin alle noch verbliebene Energie entzogen. Ebenso schien sich etwas auf ihren Verstand nieder zulegen und ihr Geist wurde schwer. Trotzdem versuchte die Avatarin dagegen anzukämpfen, doch war dies in ihrer momentanen Verfassung aussichtslos. Wie von einer großen Müdigkeit befallen sankt die Hochelfe zu Boden und blieb reglos liegen. Nur das heben und senken ihres Brustkorbs zeigte das sie nicht tot war.
Mit einem zufriedenen Nicken schaute Gaia auf ihre Gegnerin und verlies allmählich den Körper von Gorn, bis dieser weder die volle Kontrolle hatte.
"So, ich denke das sollte reichen…wir wollen es ja nicht übertreiben."
"Tz…wenn ich daran denke was du mit Chou gemacht hast als sie bei unserem Training ausgerastet ist, war das hier ja gerade zu harmlos. Aber trotzdem danke für deine Hilfe…"
"Ach dafür nicht Kurzer…"
Und ohne ein weiteres Wort war die Präsens aus Gorn seinem Geist ebenso verschwunden wie aus seinem Körper.
Dieser verwandelte sich gerade wieder in seine menschliche Form und so beugte sich der Hüne zur bewusstlosen Lehrkraft hinunter und hob die Hochelfe sachte auf seine Arme, um danach den Weg zur Krankenstation einzuschlagen.
Die Kommentare des Sprechers ignorierte der Schüler einfach, denn was dies für Kämpfe gewesen waren dürfte jeder Zuschauer ja gesehen haben.
Als Gorn in der Krankensttion ankam, wurde er auch gleich von einer Schwester in Empfang genommen und zu einer freien Liege gebracht.
Die Sanitäterin untersuchte dich Hochelfe, konnte aber ausser einer schweren Erschöpfung nichts fest stellen. So lies sie Gorn allein zurück und kümmerte sich um die anderen Patienten. Auf einer Liege sah er Ken liegen welcher sich offensichtlich mit dem Schlangenmädchen Ona unterhielt, und noch etwas weiter entdeckte er Constantine mit Mii und Chou im Geäck an einer Wand sitzend.
Chou lag auf einer Liege, wärend Mii sich an John Schulter schmiegte und zu schlafen schien
"Nun sieh sich einer diese beiden an, irgendwie scheint er den Hals nicht vollkriegen zu können?"
Doch bei dem Gedanken das Constantine mit einer der beiden Feen etwas anangen würde, musste der Hüne nur grinsend den Kopf schütteln.