Nachdem er den Elementardrachen endlich nach Draußen scheuchen konnte, erhoffte sich Ethan eigentlich die Oberhand im Kampf behalten zu können. Doch der Elementardrache war offensichtlich nicht so schwer verwundet wie erhofft. Ganz im Gegenteil. Erst jetzt legte dieser richtig los und setzte Ethan wie auch Pegasus mächtig zu. Er war groß, kräftig, und schnell. Allerdings war Pegasus ihm in sofern ebenbürtig, als dass er ebenso schnell und dafür auch wendiger war. Beim Kampf in der Luft hatte Pegasus kaum Probleme den Angriffen auszuweichen. Allerdings konnte er selbst keinen Treffer landen und so war der ganze Kampf eher ein Hin und Her. Irgendwann schien sich der Elementardrache sogar zu langweilen, denn er setzte zur Landung an und wartete in einem etwas größeren Hof einfach darauf das Pegasus zu ihm kam. Hier und da schoss er mal einen Feuerball nach ihm. Vorsichtig setzte nun auch Pegasus zur Landung an und setzte sich auf ein Dach, nicht weit vom Hof. Der Elementardrache wollte gerade einen Flammenstoß angeben, ebenso Pegasus, da schoss plötzlich eine gewaltige Blutföntane vom Körper des Drachen. Ein langer, tiefer Schnitt zeichnete sich ab und ließ den Drachen stark bluten. Pegasus Feuerball traf darauf hin genau ins Schwarze und ließ den Elementardrachen zusätzlich taumeln.
Noch bevor Ethan sich fragen konnte was geschehen war, erschien auch schon Satori Yagami neben ihm. Sie stand seelenruhig auf Pegasus und ließ das Blut von ihrer Klinge tropfen bevor sie es wieder in die Schwertscheide schob.
"Gute Arbeit Kurzer. Ab hier übernehm ich wieder das Steuer." Verwirrt sah Ethan zu ihr hoch.
"Wo kommt die denn nun schon wieder her?" Er stand auf, und gab ihr die Kette. Pegasus schieh sichtlich erfreut dass sie nun wieder die Kontrolle hatte.
"Du kannst dich aber auch nützlich machen indem du die Schüler aus der Arena holst. Da drinnen ist es nicht mehr sicher, verdammt, genaugenommen ist da drinnen die Hölle los." "Verstanden. Und wohin sollen die Schüler diesmal?" "Keine Ahnung. Das muss ich mir erst noch überlegen. Schaff sie erstmal da raus. Bring sie ins Freie und dann sehen wir weiter." "Alles Klar!" Er richtete seinen Blick noch einmal auf den Elementardrachen der noch nicht wieder ganz da war.
"Na worauf wartest du? Los jetzt! Verschwinde!" Bevor Ethan abspringen konnte packte Satori ihn schon an der Jacke und setzte ihn unsanft auf dem Dach ab.
"Achja, hier. Das sollte dir helfen. Du hast drei Schuss pro Sekunde. Viel Spaß damit." Sie warf ihm etwas zu, was er im ersten Moment nicht wirklich erkennen konnte. Als Satori mit Pegasus abhob und der Elementardrache ihr nachsetzte, sah er sich das Ding das sie ihm zugeworfen hatte genauer an.
"Hallöchen neue Spielzeug!"
Ethan hielt eine Schusswaffe in seinen Hände. Allerdings hatte er so etwas noch nie gesehen. Rein Optisch schien sie sehr modern, fast futuristisch. Mattschwarz. Allerdings waren da einige Aspekte die sie unrealistisch erscheinen ließen. Allem voran die Läufe. Denn diese, man könnte vielleicht sagen Pistole, hatte nicht einen einzelnen Lauf, sondern drei Läufe. Diese waren übereinander angelegt. Die Läufe waren allesamt gleich lang und schlossen so bündig miteinander ab. Zudem viel Ethan auf das sie scheinbar länger waren als bei gewöhnlichen Pistolen üblich. Außerdem konnte er man Pistolengriff seitlich in das geladene Magazin sehen um zu erkennen wie viele Kugeln noch darin waren. Die Kugeln schienen wie aus einem einzigen Stück und einige Kerben wunden sich um sie. Alles andere an der Waffe war eigentlich recht normal, wenn auch ziemlich futuristisch anmutend. Das letzte was ihm auffiehl war ein Schalter der sich anscheinend auf drei verschiedene Positionen stellen ließ. Daneben noch ein kleiner,runder Knopf.
"Wie soll das überhaupt funktionieren? Kann man das Ding denn überhaupt abfeuern? Sind alle Läufe funktional? Ich mein...die Beiden unteren sehen ja fast wie Decko aus." Ethan drehte die Waffe in seiner Hand und betrachtete sie genau.
"Und was meinte sie mit "Drei Schuss pro Sekunde"? Sie meinte nicht wirklich das das Ding 3 Schuss in der Sekunde abgibt oder? Und selbst wenn, ich hab doch nur das geladene Magazin. Das wird mich nicht weit bringen bei den Massen an Gegnern." Er beschloss, dass all das Nachdenken wenig Sinn machte. Am schnellsten würde er verstehen wenn er die Waffe einfach benutzt. Deswegen sprang er von dem eher niedrigen Dach auf den Boden darunter. Der Hof war vollkommen leer und so dachte er, dass er in Ruhe rumprobieren könnte.
Er hob den rechten Arm und zielte mit der Pistole auf eine der Wände. Er visierte nichts bestimmtes an, nur eine massive Wand die dem Schuss standhalten würde. Er drückte ab. Ein gewaltiger Knall ertönte und riss ihm die Hand nach hinten. Ethan verzog das Gesicht und hielt sich das schmerzende Handgelenk. Es fühlte sich an als hätte man ihm beinahe das Gelenk gebrochen. Mit so einer Wucht hatte er nicht gerechnet. Er warf einen kurzen Blick zu der Wand, die mehrere Dutzend Meter entfernt war, und auf die er gezielt hatte. Auf ihr befand sich ein fingergroßes Einschussloch. Um das Loch herum hatte die Wucht des Schusses eine hangroße Fläche Stein aus der Oberfläche der Mauer gerissen. Ethan war begeistert.
Leider musste er feststellen dass der Schuss etwas zu viel Aufmerksamkeit erregt hatte.
"War ja klar, dass DEN Schuss jemand mitbekommt." In der Mitte des Hofes erhoben sich dunkle Schatten aus dem Boden und formten sich zu den Gestalten die er schon zu gut kannte. Dunkle Flügel, Sensen. Ohne lange zu zögern hob Ethan erneut die Waffe, richtete sie auf den erstbesten Racheengel und drückte ab. Die Kugel schlug im Brustkorp ein und zerriss diesen förmlich. Eine Fontäne dunklen Blutes spritze in die Luft als die Figur zu Boden fiel. Er gab noch zwei weitere Schüsse ab und beide richteten wiederum einen Engel. Ethan nahm sich einen Moment Zeit und betrachtete den kleinen Kippschalter. Das erste Symbol zeigte drei kleine Patronen übereinander. Das zweite zeigte drei Patronen hintereinander. Und das letzte Symbol, auf dem der Schalter im Moment stand, zeigte nur eine einzelne Patrone. Er würde es vorerst dabei belassen, denn im Moment sollte er sich erstmal um die Engel kümmern die auf ihn zu kamen. Die Sensen könnten ihm durchaus gefährlich werden, denn das war keine Waffe gegen die Ethan Erfahrung hatte. Er sah sich kurz um. Acht Engel. Mit denen wurde er fertig. Als der erste auf ihn zurannte schoss Ethan sofort und er fiel noch Meter vor ihm zu Boden. Er holte tief Luft und konzentrierte sich.
"Los gehts!"
Unter der Sense des nächsten duckte er sich weg, drehte sich halb herum als er noch in der Hocke war und schoss dem Rachenegel in die Rippen. Der Schuss trat auf der anderen Seite mit Leichtigkeit wieder aus. Ethan drehte sich weiter und schoss auf die Sense die auf ihn zukam. Die Waffe wurde in tausende Stückchen zerrissen. Dem Engel verpasste er einen Tritt in die Rippen und schleuderte ihn somit zu Boden. Wieder auf den Beinen bemerkte er den nächsten Engel der versuchte ihn von hinten zu treffen. Ethan tat einen Schritt zurück, ließ die Sense an sich vorbei sausen und setzte einen Fuß darauf als sie im Boden stecken blieb. Er drückte der Gestalt die Waffe ans Kinn und drückte ab. Der Kopf zerplatzte und es spritzte ihm etwas von dem dunklen Blut ins Gesicht. Die nächste Kugel verpasste er dem Engel den er eben zu Boden geschickt hatte.
"Noch Vier." Bevor ihn wieder ein Engel angreifen konnte stellte er den Schalter schnell um. Drei Patronen übereinander. Ethan ahnte schon was gleich passieren würde. Zwei der verbleibenden Engel sprangen auf ihn zu während die anderen Beiden rannten. Ethan sprintete zur Seite weg, was ihm die Beiden die noch in der Luft waren erstmal von Hals hielt. Doch die anderen Beiden rannten ihm einfach hinterher. Er bemerkte sofort dass er schneller war als sie. Zumindest zu Fuß. Wie schnell sie mit den Flügeln waren wollte er nicht wissen. So schlagartig wie er konnte drehte sich Ethan um, zielte so gut wie möglich und drückte ab. Aus allen drei Läufen wurde ein Schuss abgegeben und traf einen der Engel. Es zerriss ihn in der Mitte als die Kugeln einschlugen. Durch den Schuss verlor er allerdings das Gleichgewicht und fiel hin. Er rollte gerade noch beiseite bevor ein Sensenblatt genau dort einschlug wo eben noch sein Körper lag. Sein Schuss auf diesen Gegner war zwar ungenau, reichte aber aus um ihm die Arme zu zerfetzen die immernoch die Sense umgriffen. Der Racheengel gab einen schmerzverzerrten Schrei von sich. Und prompt waren schon die letzten Beiden zu stelle. Allerdings griffen sie nich direkt an. Ethan sprang auf, zielte, und bemerkte dann erst dass es längt nicht nurnoch diese Beiden waren. In Zwischenzeit hatten sich zahlreiche Engel auf den Dächern um sie versammelt. Er blickte kurz herum. Er konnte nichtmal einschätzen wie viele das waren. Er wusste nur, er war in großen, SEHR großen Schwierigkeiten. Er zögerte einen Moment. Doch dann sprintete er in den nähesten Gang. Er glaubte zu wissen wo es zur Arena ging. Allerdings gab es da nur Zwei Probleme. Ersten, die Engel die ihm folgten. Zweitens, die Engel die die Arena angriffen. Kurzum, er waren genau zwischen zwei Horden dieser Dinger. Er war sich noch nicht ganz sicher wie er es in die Arena schaffen sollte, er wusste nur er musste laufen. Er hörte schon die ersten Engel die ihm in den Gang hinterher eilten. Er warf einen kurzen Blick durch den Griff und bemerkte, dass das Magazin noch komplett voll war. Erst überraschte es ihn, doch dann erinnerte er sich daran wo er war und was hier gerade geschah. Er schenkte der Tatsache keine weitere Beachtung. Den Schlater kippte er auf das Symbol mit den Drei Patronen hintereinander. Das musste bedeuten das die Waffe mehrere Schüsse nacheinander abgab. Vermutlich hatte das auch etwas mit den "Drei Schuss pro Sekunde" zu tun die Satori erwähnte. Satori. Er wusste garnicht wie sie sich gegen den Drachen schlug. Nachdem sie abgehoben war um den Kampf mit dem Elementardrachen in der Luft weiterzuführen, hatte er sie aus den Augen verloren.
Während er durch die Gänge der Schule rannte, hier und da mal abbog und immer wieder mal ein paar Schüsse abgab, merkte er, dass er tatsächlich etwas Abstand zwischen sich und die Engel bringen konnte. Leider wusste er nicht wie er diese Tatsache nutzen konnte. Er erinnerte sich an den kleinen, runden Knopf an der Waffe. Er war sich nicht sicher ob er ihn drücken wollte, aber es brauchte ein Wunder wenn er bis in die Arena durchdringen wollte. Er bog erneut ab und ließ den Gedanken an den Knopf erstmal fallen. Er kam der Arena langsam aber sicher näher.