Ich finde, man sollte die Frage mal von einer ganz anderen Seite aus angehen:
Warum gehen denn die meisten nicht alleine, und wie kommt man (der Fragesteller) auf die Idee, das könnte nicht normal sein? Die Frage lässt sich leicht mit einem Blick in die menschliche Psyche beantworten: Ein jeder von uns wird seine ersten Male im Kino zusammen mit Verwandten, Freunden oder anderen Kumpanen erlebt haben. Ergo erkämpft sich das Kino im Kopf eine Sonderstellung als "Fernsehen mit sozialer Komponente". Diese Vorstellung brennt sich dann so stark in unser Gehirn ein, dass jegliche andere Ansicht als Anomalie angesehen wird. - Allein ins Kino gehen? Nein, das ist falsch.
Nehmen wir mal an, man wäre anfangs nur für sich selbst, nur des Films wegen, ins Kino gegangen. Man hätte das Kino als "Großleinwandsfernsehen mit SurroundSound" kennengelernt, in dem sich alle auf den Film konzentrieren. Und dann meint jemand plötzlich, man könnte auch mit ein paar Freunden dort aufkreuzen und sich einen netten Abend machen - die Ruhe und das Gleichgewicht wäre gestört, und unsere Einzelgänger würden die Freudliebenden als Störenfriede abstempeln, ihnen vandalistische Absichten unterstellen usw.
Somit ist die Frage eigentlich nciht wirlich aussagekräftig, eine grundlegendere Diskussion über die Notwendigkeit und das Ablegen von Vorurteilen in unserer heutigen Medienwelt am Beispiel des Kinogängers wäre vielleicht eine Überlegung wert.
P.S.: Ich sehe eigentlich kein Problem darin, allein ins Kino zu gehen, auch wenn für mich Kinogänge doch eher in der Gruppe normal sind. Jedoch wird auf keinen Fall jemand schlecht über dich denken, wenn du allein im Kino erscheinst - schließlich bist du sicher nicht der einzige, der sich ohne Begleitung einen neuen Spielfilm zu Gemüte führen will.